So, wie Ihr wahrscheinlich mitbekommen habt, bin ich wieder zu Hause und hab erstmal ein paar Beiträge nachgelesen, bin aber noch lange nicht durch ;D
Zum Glück tut beim Sitzen die Narbe nicht weh, aber beim Laufen ziehts schon noch ganz schön.
Ich freu mich, Euch wieder um mich zu haben, im KH war das Internet ja dann doch ganz schön teuer...
Gestern morgen wurde meine Bettnachbarin entlassen (die Nette) und eine Stunde später kam eine 92-Jährige in mein Zimmer, die hatte einen Sturz aus dem Rollstuhl mit dem Gesicht voll auf ein Waschbecken... Platzwunde an der Stirn (blutüberströmt, mußte genäht werden), Gehirnerschütterung, und eine gebrochene Nase... außerdem litt sie unter Parkinson, war also nicht mal fähig, den Klingelknopf zu drücken, da ihre Gelenke total steif waren...
Sie wurde in mein Zimmer geschoben und sie hat den ganzen Tag ununterbrochen vor sich hingesprochen (gebetet?). Sie hatte keine Zähne mehr und ich konnte nix verstehen. Sie tat mir furchtbar leid, aber mit der zeit ging mir das Plappern trotzdem so auf die Nerven, daß ich bald geheult hätte... Ich war dann fast den ganzen Tag im KH unterwegs (so gut es ging, außer eben zu den Mahlzeiten) und bin abends erst um 20.15 Uhr wieder ins Zimmer. Dann war sie zum Glück so müde, daß sie kaum mehr ein wort rausbrachte.
Irgendwie war ich so hilflos, ich hab nämlich null Ahnung wie man mit solch alten Leuten umgeht. Ich hab sie auch versucht anzusprechen, aber sie hat das wohl gar nicht richtig registriert, war zudem sehr schwerhörig.
Heute morgen haben die Schwestern sie dann gewaschen und in einen Rollstuhl an den Tisch geschoben, ihr das Toastbrot kleingeschnitten und den Kaffee in die Schnabeltasse geschüttet. Doch die Frau hatte nicht mal Kraft, ein stückchen Brot aufzuheben oder gar den schweren Becher. Nachdem die Schwestern das sahen, haben sie beschlossen, ihr dann Brei für den Nachmittag zu bestellen.
Dann mußten die Schwestern mit zur Visite und die Frau wurde im Rollstuhl am tisch sitzengelassen. Sie hat dauernd gehustet und konnte nicht mal was sagen, daß sie ein Taschentuch oder so brauchte. Ich gab ihr dann aus dem Schrank ein paar Zellstofftücher und half ihr den Mund abzuputzen, obwohl mich sowas normalerweise total anekelt. Aber sie tat mir so total leid, weil sie so hilflos war und ihre Finger nicht richtig bewegen konnte, da konnte ich einfach nicht anders und es hat mir auch in dem Moment gar nix ausgemacht. Sie hat sich dann auch bedankt :] *ganzstolzwar*
Jedenfalls bin ich dann um 10.00 Uhr abgeholt worden, inzwischen war sie so müde, daß sie im rollstuhl eingeschlafen ist, die Schwestern hatten keine zeit, sie wieder ins Bett zu legen
Ich finde sowas echt traurig, ich kann ja auch verstehen, daß immer mehr gespart werden muß, aber muß das auf Kosten der Patienten gehen? Ich bin sonst mit dem KH sehr zufrieden, war zum Glück auch nicht lange auf Hilfe angewiesen, aber die alten Leute, die echt nix mehr selber machen können, sind ganz schön aufgeschmissen...
Anscheinend darf sie morgen wieder heim, sie ist bei ihrer Tochter in Pflege, aber die konnte sie wohl nicht besuchen...schade...
Jedenfalls ging es ihr vom Sturz her heute schon viel besser, und ich hoffe, daß sie zu Hause wieder ihre gewohnte (hoffentlich gute?) Pflege bekommt.
Irgendwie mach ich mir wohl über sowas viel zu viele Gedanken, aber sowas nimmt mich total mit, ich hätt ja gern geholfen, aber es ging halt nicht... Ich hoffe, sie erholt sich bald wieder...
@Monika22:
Ich glaub das mit der halskette laß ich lieber, die Dinger sehen nicht gerade appetitlich aus... und außerdem bin ich ja erstmal froh, daß ich sie los bin *lach*
@Melli:
Danke, ich freu mich übrigens, daß Du doch noch hiergeblieben bist ;D - so schlimm sind wir ja nun auch nicht, oder??? ;D