Eine Diskussion anzustoßen mit dem Ziel, sich selbst auch noch mal zu hinterfragen, finde ich total legitim und es ist immerhin mutig, ein Thema zu posten, das alles in allem auf "Ablehnung" stößt.
Ich denke, unsere Aufgabe als Eltern ist es, unsere Kinder da abzuholen wo sie stehen und nicht, sie nach unserem Bilde zu formen (obwohl letzteres eine gebräuchliche Methode ist ...)
Mein drittes Kind zum Beispiel ist ein Junge, der, seit er auf der Welt ist, für ein Mädchen gehalten wird. Er hat ganz feine Gesichtszüge, hatte in den ersten lebensjahren viele lange Haare auf dem Kopf und auch mich hat es im Kleinkindalter mehrere Male gejuckt, ihm ein Kleidchen anzuziehen. Nicht, weil ich mir (noch) ein Mädchen gewünscht hätte, sondern weil er mit sehr weichen und weiblichen Zügen zur Welt gekommen ist und ich einfach mal sehen wollte, wie das aussieht - ich bin ja ein neugieriger Mensch! Getan hab ich es übrigens nie ...
Für die "üblichen" Hobbies ganz kleiner Jungs (stundenlang Baustellen angucken, mit allem spielen, was Räder hat, Bauarbeiter spielen usw) hat er sich niemals interessiert (allerdings auch nicht für Puppen und Co, um mal im Schema zu bleiben) ... der ist ganz eigen!
Aber: ER ist so und IHM ist von sehr klein auf sehr wichtig, dass er ein Junge ist! Ohne, dass das für uns ein Thema gewesen wären, über das wir uns allzu viele Gedanken gemacht hätten ...
Andschana hat so schön beschrieben, wie Kinder letztlich eine Aufgabe sind, die uns gestellt wird und der wir uns stellen können ...