@kikki
Es ist bei uns urlaubstechnisch fast geanuso wie bei euch. Seit 3 Jahren hatten wir keinen größeren Urlaub mehr zusammen.
Seit bald 1,5 Jahren bin ich dauerhaft in den Beruf zurückgekehrt (nach Kindererziehung). Ich hatte Glück, einen dauerhaften Arbeitsplatz zu erwischen. Selbst in der Wirtschaftskrise zeigen mir meine Chef's fast träglich, daß sie nicht auf mich verzichten wollen. Aber zu welchem Preis:
Aus Angst um meine Stelle verzichte ich auf Auseinandersetzungen, Streit mit meiner Firma und muss buckeln.
Es gibt jedoch so kleine, aber eindrucksvolle Mittel, die Chefs zu überzeugen, wenn sie Urlaubsanträge nicht beachten wollen: ("Urlaub, was ist das?")
1 Kind zur Betriebsfeier mitnehmen (und Papa Pinokkio-Gesicht aufsetzen);
Darauf hinweisen, daß ein Arbeitnehmer mit schulpflichtigem Kind wenigstens 1x im Jahr Anspruch auf einen zusammenhängenden Urlaub hat, der sich mit der Schul-Ferienzeit des Kindes deckt.
Natürlich war es unser gemeinsamer Wunsch (als sie noch mit mir zusammenlebte) in den Sommerferien z.B. 3 Wochen zusammen auch Urlaub zu haben.
Wir hatten also die letzten Jahre ca. 1,5 Wochen Urlaub zusammen (zu Weihnachten-Neujahr) und 5 Tage zusammen im Sommer.
Wir haben uns so beholfen:
Wir hatten einen Champingplatz mit Wohnmobilheim in Holland (Entfernung 80km oder 1h Fahrzeit). Und wenn sie Urlaub hatte, dann hat sie den immer dort auf dem Champingplatz verbracht mit Kind. Ich bin dann an den Wochenenden nachgekommen: Freitag oder Samstag bin ich angereist, 2x übernachtet und fuhr dann Montags früh um 4 wieder weg direkt durch zu meinem Job. Zusätzlich bin ich ein paar mal unter der Woche nach der Arbeit zum Champingplatz gefahren zu Frau+Kind - auch wenn ich nach am morgen danach wieder wie immer um 4:00 früh wegfuhr. Mein Auto hatten wir auf dem Parkplatz ausserhalb des Champingplatzes geparkt, weil die Schranke übernacht bis 8:00 zu ist.
Nach der Kindererziehung wollte ich in den Beruf zurückkehren. Herbst 2005 war es soweit: Zuerst eine private Tagesmutter, dann ab dem 3. Lebensjahr (8.8.2005) die Kita. Leider klappte das mit dem in den Beruf zurückkehren nicht richtig. Ich wurde nicht ernstgenommen und man hatte kein sonderliches Interesse an mir. Hat vielleicht etwas mit meinen Alter zu tun, ich bin über 40 - aber was genaues weiss man nicht. Ich musste immer wieder kündigen, weil von mir verlangt wurde, daß ich ohne Lohnausgleich Schichtzeiten bis 14h täglich, oder 5x12h = 60h wöchentlich ableiste. Sagte ich mal etwas zum Chef, so bekam ich zu hören: "wie kann das sein?".
Bis zum nächsten Job vergingen meist 2-4 Monate. Das hatte, um beim Thema zu bleiben, einen unbestreitbaren Vorteil: Wir konnten zusammen sein, wenn meine Frau Urlaub hatte. Andererseits waren meiner Frau die "Arbeitslosenzeiten" und die Kündigungen nicht recht.
Als ich im April 2008 einen bereits 5,5 Monate dauernden Job selbst kündigte (aus den bekannten Gründen) - ohne einen Anschlussvertrag in der Tasche zu haben - da bekam ich die erste deutliche Trennungsdrohung, d.h. sie sprach von Scheidung und Trennung.
Ich hatte einfach nur Glück: Nach einer 2-monatigen Episode in einer Leiharbeitsfirma (hätte ich von selbst nie gemacht - aber ihr zuliebe, um zu zeigen, daß der Wille ja da ist) ergatterte ich mir Oktober 2008 den heissersehnten, langfristigen Job.
Nach ihren Scheidungs- und Trennungsdrohungen dachte ich, daß sie jetzt entlich zufrieden sein müsste. Ich fragte sie noch, ob sie einverstanden sei, weil es meistens doch auf 12h täglich hinausläuft und "wilde" Arbeitszeiten, mal Tag-, mal Nachtschicht. Aber sie sagte nur, daß ich mir keine Sorgen machen müsse, sie käme schon klar damit.
Dann hatte ich den Job inne und nach ca. 4 Monaten gabe es einen Knall bei uns: Meine Frau beschwerte sich, daß sie unter der Woche 3-fach-Belastung hätte: Ihren Job 39h/Woche, den Haushalt und unser Kind.
Zu dieser Zeit hatte ich Nachschicht und war tagsüber zum Schlafen zuhause. Leider klappte es bei mir mit dem 8h-Durchschlafen nicht. Ich wachte immer um ca. 12:00 auf und setzte mich an den Computer. Ich trieb mich online in einem Kaninchen- und im Renault-Club herum.
Weil ich also sowieso wach wurde tagsüber, gönnte sie mir den "Spass" oder besser gesagt das Hobby/die Ablenkung nicht und verlangte, daß ich Hausarbeit mache und Koche.
Auch hierfür bekam ich mehrmals Trennungs-Drohungen. Daß ich doch jetzt den soo lange heiss herbeigesehnten langfristigen Arbeitsplatz hatte, wir keine finanziellen Sorgen hatten - das alles zählte für sie nicht, weil sie überbelastet war. Sie war aber auch nicht dazu fähig, einen kleineren Gang einzulegen. Musste immer unterwegs sein, Freunde besuchen, Shoppen gehen, meist im Schlepptau unser Kind. Anstatt nach der Arbeit die Füsse hochzulegen.
Ich fing langsam aber sicher an, zu kränkeln. Ich war unglücklich, wusste aber nicht, wie da raus kommen. Ich wusste nicht mehr, wie mit meiner Frau noch klarkommen - und schottete mich ab. Jeden Tag gab es Schimpfe, Streit, Vorwürfe. Liebe/Ehe funktionierte so nicht mehr.
Ihr grosser Wunsch war: Eine Eigentumswohnung oder ein kleines Häuschen. Ihre Argumente: Ehe muss sich (für sie) lohnen. Ich soll in die Zukunft sehen und mit einem Eigentum für die Zukunft vorsorgen. Da ich mich weigerte, Häuser zu besichtigen oder Hauskauf zu tätigen, s.o., stellte mich meine Frau vor anderen Leuten als verantwortungslos hin, nochdazu wäre das ein Beweis, daß ich (zumindest sie) nicht mehr liebe.
Und, sie konnte nicht warten.
mfg