In Sachen Stillen hattet Ihr aber auch einen schlechten Start. Das tut mir wirklich sehr leid für Euch!
Ich wollte damals ja unbedingt stillen..... mir fehlte allerdings eine kompetente Unterstützung an meiner Seite. Bei mir wurde es schon im Krankenhaus verbockt - ein "stillfreundliches" Lehrkrankenhaus war das übrigens. In den 3 Tagen, in denen ich dort war, hat man sich einmal erkundigt, ob es mit dem Stillen auch klappt. Ansonsten bin ich immer nur hinterher gelaufen, keiner hatte Zeit für mich und niemand konnte mir helfen. Lena hatte sich zwar immer richtig "angedockt", hat dann aber nicht gesaugt. Sie war 3,5 Wochen zu früh, ich denke mal, sie war einfach noch etwas schwach auf der Brust. Nachdem Lena dann am 3ten Tag noch immer nichts getrunken hatte, bin ich dann heulend mit meinem Kind aus dem Krankenhaus geflüchtet. Ich habe mir eine Milchpumpe von Medela aus der Apotheke geholt und abgepumpt. Lena hat mit 25 ml Mahlzeiten angefangen. Da war dann die nachsorgende Hebamme immer am motzen, sie müsste mehr trinken - sowenig würden ja nichtmal die Frühchen auf Neugeborenen-Station trinken. Sie hat dabei aber nicht bedacht, dass Lena alle 1,5 Stunden bis 2 Stunden soviel getrunken hat. Also hatte ich den Streß im Nacken, dass sie genug trinkt und zunimmt (sie hatte Anfangs auch nur schleppend zugenommen).
Tja, nach 5 Wochen abpumpen und füttern war Lena endlich richtig "aufgepäppelt" - sie hatte richtig viel zugenommen (hat alles wieder aufgeholt). Ich dachte mir "super, dann kann ich ja jetzt versuchen, sie direkt anzulegen". Tja, Lena hat auch an der Brust gesaugt (die Milch lief und lief) aber sie hat dabei vergessen, zu schlucken. Die Milch lief komplett aus dem Mundwinkel wieder raus. Das war dann die sogenannte Saugverwirrung. Nach 8 Wochen Abpumpen im 2 Stunden Takt, füttern, Fläschchen sterilisieren, Babypflege und Haushalt bin ich dann echt auf dem Zahnfleisch gekrochen. Ich habe dann auf Fertignahrung umgstellt (mit furchtbar schlechtem Gewissen - meine Tochter galt als hoch allergiegefährdet). Aber es ging wirklich nicht mehr, ich bin mit dem Kind auf dem Arm eingeschlafen.
Ich hatte Milch ohne Ende, daran hat es echt nicht gelegen. Ich habe wirklich sehr lange darunter gelitten, dass ich meine Tochter nicht gestillt habe. Jetzt gerade bin ich "darüber weg", im Sommer habe ich noch zu weinen angefangen, wenn ich bloss das Wort Stillen gehört habe. Würde ich nochmal Nr. 3 bekommen, würde ich mir im Vorfeld eine kompetente Hilfe vor Ort suchen.
Aber lange Rede, kurzer Sinn - Lena ist trotz Fertignahrung gross geworden. Wenn es wirklich nicht geht, soll man sich nicht fertig machen - ich habe das 2 Jahre meines Lebens gemacht. Und wozu? Meine Tochter ist doch gesund und munter!