Bei Erwachsenen bewirkt eine Gelbsucht, bei der die Leber- oder Gallenfunktion beeinträchtigt ist, eine Gelbfärbung der Augen und der Haut. Die Neugeborenengelbsucht (Ikterus) ist eine Sonderform der Gelbsucht, die meist am zweiten oder dritten Lebenstag des Babys beginnt, am fünften Tag ihren Höhepunkt erreicht und durch die noch nicht ausgereifte Leber des Babys begünstigt wird. Die Neugeborenengelbsucht entsteht durch die vermehrte Einlagerung von Bilirubin in die Haut. Bilirubin ist ein Abbauprodukt des Hämoglobins, des roten Blutfarbstoffes. Die Neugeborenengelbsucht beruht auf der verminderten Fähigkeit der Leber bei Neugeborenen, die das Bilirubin noch nicht so rasch binden und abbauen kann, wie es notwendig wäre. Im Normalfall klingt die Neugeborenengelbsucht nach ungefähr einer Woche komplikationsfrei wieder ab und es bedarf keiner spezifischen Behandlung. Tritt eine Neugeborenengelbsucht auf, wird regelmäßig die Bilirubin Konzentration durch eine Blutuntersuchung gemessen, um festzustellen, ob die Toleranzgrenze überschritten wird. Ist dies der Fall, kann beispielsweise eine Phototherapie zur Behandlung der Neugeborenengelbsucht eingeleitet werden.