Ich versteh nicht, weshalb DIE Ausländer angegriffen werden, wo das eigentliche Problem doch unsere "Obrigkeit" betrifft? Zudem meint man mit DEN Ausländern ja überwiegend Süd- oder Osteuropäer, warum? Österreicher, Schweizer usw. sind doch auch alles Ausländer? Was vielen von uns nicht passt - und ich sag absichtlich nicht passt - ist die fremde Mentalität, die fremde Art zu denken, die fremde Art der Religionsausübung. Und wo bleibt die ständig und überall geforderte Toleranz wenn es um UNS geht?
Wer kann beeinflussen, wo er geboren wird? Anders...... ist es unser Verdienst, Deutsche zu sein? Ich bin durch und durch deutsch, bzw. bayrisch ;-), kann das bis zu 300 Jahren zurückverfolgen. Doch hätten meine Eltern ein paar Meter weiter weg gelebt, dann wäre ich heute Tschechin. Wäre ich deshalb ein anderer Mensch? Vermutlich hätte ich in einigen Dingen andere Anschauungen, logisch, aber deswegen wäre ich weder schlechter noch besser.
Ich mache mir jetzt wieder Feinde, das ist mir schon klar. Trotzdem behaupte ich einfach mal, dass es uns immer noch viel zu gut geht. Es gab andere Zeiten in Deutschland, Zeiten mit Millionen von Flüchtlingen, Zeiten, in denen auch die Alteingesessenen heute nicht wussten, was sie morgen essen werden, bzw. ob sie morgen überhaupt was essen werden. Drei und vier Familien lebten in einer Wohnung, man arrangierte sich, weil es nicht anders ging. Trotzdem gab es diese Anfeindungen nicht, man hielt zusammen, weil man nur zusammen etwas erreicht.
Als vor ein paar Jahren Deutschland wieder EIN Land wurde, da herrschte Euphorie ohnegleichen. Ich hab mich auch gefreut, ganz klar, vor allem schon deshalb, weil es friedlich abgelaufen ist, was man wohl kaum erwarten durfte. Doch dass uns die Einheit erst einmal finanziell nach unten zieht, das haben viele nicht gesehen oder wollten es nicht sehen, dabei hätte es eigentlich von Anfang an klar sein müssen.
Auch die ehemaligen DDR-Bürger beziehen bei uns Renten, Sozialhilfe ect. OHNE jemals bei uns eingezahlt haben. Ich frage mich jetzt, wo der Unterschied ist z. B. zu den Russlanddeutschen, zu denen, mit dem Dt. Schäferhund unter den Vorfahren, wie ich ja hier lesen konnte? Warum wird den einen etwas als selbstverständlich gegönnt und anderen wird dasselbe vorenthalten?
Angenommen, man hätte damals keinen eigenen deutschen Staat gegründet, sondern man hätte die Ostgebiete Polen oder Russland zugeteilt? Wären diese Menschen deswegen dann weniger deutsch? Das hinkt doch alles.
Habt Ihr Euch schon mal überlegt, was es heisst, auszuwandern? Sein Land und, wenn auch manchmal nur teilweise, seine Familie zu verlassen? Das macht doch niemand aus Spass an der Freude. Man kann niemandem das Recht abprechen, dort hinzugehen, wo er sich eine bessere Lebensqualität oder überhaupt erst eine Lebensqualität verspricht.
Dass wir Probleme durch die vielen Ausländer haben, bestreite auch ich nicht. Aber ich wehre mich dagegen, dass man durch einzelne Fallbeispiele auf die große Masse schließt. Für mich führt die Lösung dieser Probleme über die Gesetze - und nicht über Beschimpfungen.
Allerdings werden diese Gesetze sich nicht über Nacht ändern, wir müssen aber bereits jetzt mit Menschen anderer Nationen zusammenleben. Und JEDER kann etwas tun, um das Miteinander zu fördern und zwar, indem er den MENSCHEN sieht und nicht den Polen, den Türken oder den Araber.