Ring frei! -  Erziehung: Es darf seinen Willen nicht kriegen

U

UserE

Guest
Weder das Kind ohne Ende schreien zu lassen, noch sofort gleich zu reagieren ist für mich die richtige Lösung

Früher sollten die Baby´s im 1. LJ garnicht merken, dass sie da sind. Füttern, wickeln, ab in den Laufstall, nicht rausnehmen bis zur nächsten Mahlzeit, schreien lassen usw. Hat mir erst letztens die 80 jährigen NAchbarin meiner Eltern erzählt.
Da kann ich auch nur mit dem Kopf schütteln, das ist nicht die ERziehung, die mein Sohn bekommen sollte :shake

Andersrum ist es für mich auch unmöglich, sofort auf jeden Piep von mienem Sohn zu reagieren. Ich höre ganz genau, um welches Schreien es sich bei ihm handelt. Wenn er nur zornig ist, kann er das gerne sein, aber ohne mich und ohne seinen Willen zu bekommen


Kinder brauchen Grenzen, ansonsten fühlen sie sich doch total verloren in der Welt.

Meine Meinung ;D
 

Peanutcookie

Aktives Mitglied
Als Faustregel kann man sagen das man Kindern ab ca. einem Jahr Grenzen setzen sollte. Manches Kind ist früher drann ein anderes später. Das ist auch der Zeitpunkt in dem die Kinder sich selbst im Spiegel erkennen. Ab dem Zeitpunkt geht man davon aus das sie auch willentlich provozieren oder sich durchsetzen wollen. Entscheiden musst du selbst.

peanut
 

Galaxie

Namhaftes Mitglied
Original von ^Day^
Original von Carola
Was ist so schlimm daran, wenn ein Baby lernt, wenn ich schreie, dann kommt meine Mutter, die mich auch den Rest des Tages betreut und nicht eine Bezugsperson, die ich eben nicht den ganzen Tag sehe??

Was ist so schlimm daran, wenn ein Baby lernt, wenn ich schreie, dann kommt meine Mutter, die mich auch den Rest des Tages betreut und nicht nur der Vater, den ich eben nicht den ganzen Tag sehe??


so lese ich den Satz....

armes Deutschland,
manchmal frage ich mich warum sich so viele wundern über die steigende Zahl von alleinerziehenden Müttern....*Kopfschüttel*

Man(n) bekommt es ja immer wieder vorgesetzt das eine Mutter scheinbar mehr wert ist als ein Vater,ein Kind seine Mutter viiiel dringender braucht als seinen Vater...und überhaupt und bla bla...

*abwink*
dann jammert nicht wenn man Euch mit Euren Kids sitzen lässt....."wir sind doch eh nur zum zeugen recht".

Ganz ehrlich - dass fasse ich wirklich als Beleidigung mir gegenüber und allen anderen allein erziehenden Mütter auf!
Was hat das denn mit allein erziehenden Müttern zu tun?
 
L

liuna

Guest
Wie wer füttert wen?? Setzt ihr euch nicht alle zusammen an einen Tisch und esst??? Ihr seid doch eine Familie! Essen ist ein Tagesritual, das ganz wichtig ist für alle Beteiligten, da ist es doch egal wer das Kind füttert. Es ist doch wichtig dass man Essen zusammen zelebriert.
Sagt mir wenn ich auf dem Holzweg bin aber esst ihr nicht mit euren essenden Kindern zusammen??? Also bei uns war das vom 7.ten Lebensmonat an so, dass wir zusammen geregelte Mahlzeiten einnehmen. Sagt das nicht auch eure super Supernanny???
Ach und essen, essen ist ein Genuss und sollte auch unbedingt einer sein, vorallem in dem alter wo man lernt zu essen....

Und wegen des Willens, es ist einfach einem Kind den Willen zu brechen, aber es ist eine Gratwanderung dem Kind ein gutes Selbstwertgefühl zu vermitteln, mit gebrochenem Willen erreicht man dies sicherlich nicht.

Und wenn dein Mann unbedingt seine Zeit mit dem Kind braucht, was ich sehr gut verstehen kann, dann bleibt neben dem Essen sicherlich noch ein spannendes Abendritual, das er mit dem Kind machen kann.

Aber eben, wieder einmal mehr zeigt sich, dass es jeder anders macht, schliesslich sind wir alle individuelle Geschöpfe...
 

daby

EF-Team
Teammitglied
Echt schade, dass es immer wieder User gibt, die nicht weiter kommen, ohne zu verletzen.
:shake
 

Social4you

Aktives Mitglied
Peanutcookie hat völlig recht meiner Meinung und Kenntnis nach. Im ersten Jahr entwickelt sich das Urvertrauen. Wahrscheinlich bist du Hauptbezugsperson für das Kind und kümmerst dich um dessen Bedürfnisse. Das Verhaten des Kindes zeigt, dass es sich auf die Hauptbezugsperson bezieht und diese sucht, bzw. versucht dessen Nähe zu behalten. Der Vater ist das in diesem Fall nicht. Dass das Kind mit Schreiben und weinen reagiert zeigt, dass ihr eine sichere Bindung habt. Das ist eigentlich ganz gut und vor allem eine gesunde wünschenswerte Sache. Wenn es nicht gerade der Vater wäre der darunter leidet. Aber mit der Methode, die er vorschlägt und die Strenge walten lassen, kann da nicht funktionieren, das sollte klar sein.
Das Gegenteil würde ich empfehlen: In der ersten Zeit dicht dabei bleiben und eine Unterhaltung führen, so kann sich das Kind für neue Bindungen öffnen und auch zu dem Vater eine Beziehung aufbauen. Wenn du merkst dass es besser klappt kannst du dich öfter zurückziehen. Dazu muss die Bindung aber erst intakt sein.

Liebe Grüße

Janina
 

schnupe

Aktives Mitglied
Original von Social4you
so kann sich das Kind für neue Bindungen öffnen und auch zu dem Vater eine Beziehung aufbauen. Wenn du merkst dass es besser klappt kannst du dich öfter zurückziehen. Dazu muss die Bindung aber erst intakt sein.

Liebe Grüße

Janina

Hallo Janina,

sicherlich wahre Worte.

Aber daraus ergibt sich mir eine Frage......wieso muß eine Bindung zum Vater erst intakt gemacht werden, wenn das Kind bereits 9 Monate alt ist.

Und da denke ich, hat Day sicherlich auch einige Punkte zu erwähnt, aus seiner Sicht.

@Galaxie

Ich persönlich finde mich nicht durch Days Worte angegriffen. Bin auch alleinerziehend, seit Kind 1 Jahr alt. Aber es hatte, und hat heute noch eine tolle Bindung zum Papa, so das sie sogar direkt nach der Trennung die 14 tägige Regelung total prima mitmacht.

Ich denke, es ist oftmals auch eine "Kopfsache" von Müttern, die den Vater nicht richtig "ranlassen"
 

Social4you

Aktives Mitglied
Übrigens: Ein Kind schreien lassen fördert die Entwicklung vom Gegenteil: Urmisstrauen, das Kind wird in seiner Persönlichkeit skeptisch und zurückhaltend, bis es lernt neue Bindungen aufzubauen und zwar zu anderen Bezugspersonen außerhalb des Elternhauses. Es ist ein großes Missverständnis meiner Kenntnis nach, dass man Kinder schreien lassen soll. Ein Kind dessen Bedürfnisse nach Versorgung, Nähe und Spielen usw. dann erfüllt werden, wenn sie auftreten, unterlassen das Weinen und Schreien vom Alter her schneller als Kinder, die man schreien lässt. Da sich eine sichere Bindung aufbauen konnte, ist das Kind sicher und fühlt sich auch so. Es weiß dass seine Bedürfnisse gesehen und auf sie eingegangen wird. Das Schreien muss folglich nicht mehr erfolgen. (Mary Ainsworth-Bindungstheorie, z.B. Wikipedia, einfach mal googlen)


nochmals liebe Grüße

Janina
 

Social4you

Aktives Mitglied
Hallo schnupe,

dies könnte nur dadurch zu erklären sein, dass der Vater eben die Bindung vorher nicht aufbauen konnte durch berufliche Verpflichtungen. Das ist durchaus denkbar und kommt sehr häufig vor. Anders ist für mich das Verhalten des Kindes nicht erklärbar in dem Alter. Dass sich das jetzt erst bemerkbar macht, hängt mit der Umsetzung des Rituals zusammen und kann auch noch dadurch begünstigt werden, dass sich die Bindung zur Hauptbezugsperson, sprich Mutter, verstärkt hat. Das Kind testet ja nun erst seine Bindungsmuster und dieses Sozialverhalten macht sich nach einer Zeit dann verstärkt bemerkbar.


Liebe Grüße

Janina
 

schnupe

Aktives Mitglied
Original von Social4you
Übrigens: Ein Kind schreien lassen fördert die Entwicklung vom Gegenteil: Urmisstrauen, das Kind wird in seiner Persönlichkeit skeptisch und zurückhaltend, bis es lernt neue Bindungen aufzubauen und zwar zu anderen Bezugspersonen außerhalb des Elternhauses.

Janina

Ist sicherlich bekannt. Aber hier soll das Kind ja keine Beziehung zu irgendjemandem aufbauen, sondern zum Vater, der zur Familie gehört, und sogar mit im Haushalt lebt.

Da sollte so eine gewisse Bindung schon da sein, auch wenn Vater arbeiten geht, und Mutter die meiste Zeit mit dem Kind verbringt. Oder?
 

schnupe

Aktives Mitglied
Original von Social4you
Hallo schnupe,

dies könnte nur dadurch zu erklären sein, dass der Vater eben die Bindung vorher nicht aufbauen konnte durch berufliche Verpflichtungen. Das ist durchaus denkbar und kommt sehr häufig vor. Anders ist für mich das Verhalten des Kindes nicht erklärbar in dem Alter.


Liebe Grüße

Janina

Ich hätte noch eine andere Erklärung.....nicht speziell für diesen Fall, sondern halt allgemein:

Das die Mutter den Vater unbewußt rausdrängt.

Weil er ja eh kaum Kontakt zum Kind hat, wegen der Arbeit....und sie kaum noch anderen Lebensinhalt hat, ausser das Baby....

Nur mal so zum nachdenken

Wie gesagt, will das nun nicht der Themenstarterin unterstellen oder zuordnen, nur zeigen, es gibt sicherlich andere Gründe auch ;-)
 

Social4you

Aktives Mitglied
Wäre wünschenswert(dass eine gewisse Bindung da sein sollte), ist aber nicht zwingend so, leider. und in Zeiten wo die Arbeitszeiten und Aufgaben mehr, aber das Geld weniger wird, sicherlich noch wieder verstärkt so. Und eine Bindung entsteht ja nicht von allein. Sie muss zustandekommen und gepflegt werden. Dass die Bindung zum Vater entstehen soll oder verstärkt werden soll war mir dabei bekannt, aber der Vater zeigt ja nicht das ablehnende Verhalten dazu, sondern das Kind und dies erklärt sich in einem Alter von unter einem Jahr nicht viel anders.
Mein Vorschlag wäre eben, auszuprobieren, dabei zu bleiben, und zwar im Blickfed des Kindes und eine Unterhaltung mit dem Vater zu führen, so können die besten Grundlagen geschaffen werden. Bessert es sich dann ,war zum einen die Theorie richtig und man kann sich dann in kleinen Schritten nach und nach von der Situation ein wenig mehr ablösen.


Liebe Grüße nochmal

Janina
 

Social4you

Aktives Mitglied
Andere Gründe, die auf das gleiche Ergebnis kommen sind sicherlich noch denkbar. Möglich wäre auch ein oder mehrere konkrete Ereignisse, die sich negativ auf die Vater-Kind-Beziehung auswirken, was ich aber noch weniger unterstellen möchte und mal vom einfachsten Fall erstmal ausgehe. Wichtig war für mich erstmal ein Lösungsweg sowie die Grundursache. Was es ausgelöst hat, ist sicherlich weiterhin spekulativ.


Liebe Grüße

Janina
 

Galaxie

Namhaftes Mitglied
@schnupe: Ich finds nicht in Ordnung, wenn immer alles in einen Topf geworfen wird. Wir haben auch einen tollen Kontakt zum Papa, aber das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Hier gings ja ums Essen bzw.um den Willen durchsetzen.
 

SusiSorglos

Mitglied
Also ich würde weiter füttern, wenn Jonas bei Papa schreit. Ich habe gerade so ein Exemplar das viel "mama" brauch. Er hat sehr früh angefangen mit fremdeln. Ich finde es ok. Und wenn mein Sohn mich braucht dann bekommt er das auch. Manchmal mag er eben lieber von Mama z.b. gefüttert werden. Wo ist denn das Problem. Ich denke das sind Phasen. Aber das soll wohl jeder selber entscheiden.
Schreien lassen ist für mich der absolut falsche weg bei säuglingen..
 
D

^Day^

Guest
Original von schnupe
wieso muß eine Bindung zum Vater erst intakt gemacht werden, wenn das Kind bereits 9 Monate alt ist.

(ohne Worte)

@Galaxie

Ich persönlich finde mich nicht durch Days Worte angegriffen. Bin auch alleinerziehend, seit Kind 1 Jahr alt.

Ich war selbst knapp 6 Jahre lang alleinerziehender Vater *anmerk*
(wenn ich jemanden persönlich ansprechen/angreifen möchte dann mache ich das auch direkt....der/die jenige merk dann schon das es um sie/ihn geht, alles andere sind Schuhe die sich die Leute selbst anziehen)

Ich denke, es ist oftmals auch eine "Kopfsache" von Müttern, die den Vater nicht richtig "ranlassen"

Ich habe oftmals das Gefühl sie haben Angst das man sie aus ihrer Mutterrolle herausdrängen könnte...oder oftmals auch einfach noch so altmodisch denken "Männer und kleine Kinder....oh mein Gott,das kann nicht gut gehen".

Ach ja, da hier einige argumentieren als gehe es schon um halbe Kindesmisshandlung.

Es geht hier nicht darum ein Kind sinnlos im Zimmer vor sich hin schreien und weinen zu lassen.
Hexi's Partner scheint nicht soo unbeholfen zu sein, sonst hätte sie wohl nicht sogar den Vorschlag dazu gemacht.
Das Kind schreit also nicht aus einer Notlage heraus sondern weil etwas nicht so läuft wie es das gerne hätte.
Muss man da Mitleid haben ?
Nein...Gedult....der Vater braucht viel Gedult um immer und immer wieder zu versuchen dem Kind in aller Ruhe klar zu machen das es nicht immer nach seinem Kopf gehen kann, es ihm aber dadaurch nicht schlechter geht.
"..Papa kann das auch".
Wir reden hier nicht von Gebrüll und mit Gewalt dem Kind klar machen "So ..nicht"..das ist quatsch.

Ich finde auch den hier gemachten Vorschlag nicht falsch das die Mutter doch einfach dabei sein könnte..und sich nach und nach mehr und mehr zurückzieht.
Da wird es aber wieder für die Mutter noch anstrengener es dem Vater zu überlassen wenn sie dabei noch anwesend ist und direkt mitbekommt das der kleine lieber von ihr versorgt werden würde.

Mal angenommen so einen Versuch würde es nie geben....was wäre denn wenn Mama einfach mal 14 Tage 100% Flachliegt.....nicht nur ne leichte Erkältung, ne..evtl. sogar ein paar Tage im KH.
Was dann ?...
Dann muss das Kind da auch durch, da ist dann nur Papa da...sonst niemand.....nur mit dem Unterschied das man da nicht an einem gewissen Punkt abbrechen kann(um das Kind nicht zu überfordern) und ein anderes mal weitermachen.

Dann doch solche Situationen "kontrolliert" lernen..und nicht erst wenns nicht mehr anders geht.
Dieses "lernen" beziehe ich in dem Fall auf beide....Vater und Kind.
Der Vater muss lernen "wie kommen der kleine Mann und ich am besten miteinander klar, wie..mag er was" usw.
Der kleine muss lernen "ey..Papa kann das ja auch....er macht manches evtl anders als Mama, aber mit Papa ist es auch toll".
Das Kind kannte bisher nur die Führsorge von Mama....alles andere war/ist ihm unbekannt...das es da anfangs nicht gleich mit Begeisterung reagiert liegt doch recht nahe und ist nachvollziehbar.
In dem man ihm da aber nicht gleich nachgibt sondern eher sagt "ich weis ..Du hättest es lieber wenn Mama das macht, aber pass auf...ich zeig Dir das Papa das auch kann und das auch Spaß machen kann" lernt das Kind das es auch anders geht und es ihm dadurch aber nicht schlechter geht.
In so einem Fall finde ich es keinesfalls verkehrt dem Kind "nicht" seinen Willen zu lassen und ihm den "Willen" der Eltern aufzudrücken.
Die Frage ist immer "wie" man das macht, solange man das nicht mit Gewalt,Brüllerei etc macht spricht nichts dagegen(finde ich zumindest).

Manche haben hier scheinbar ein Bild vor Augen von einem Kind das in den dunklen Keller gesperrt wird "Du kommst da erst wieder raus wenn Du kein Theater mehr machst.

Wie gesagt...es geht hier aber nicht darum ein Kind sinnlos vor sich hin schreien zu lassen....der Vater ist ja da und auch die Mutter lässt ihr Kind nicht im Stich....sie traut ihrem Partner zu das hin zu bekommen und lässt ihm diese Chance.
Das es einer Mutter schwer fällt seinem Kind nicht zu helfen wenn es weint etc ist klar....Mutterinstinkt...."mein Kind weint..also geht es ihm schlecht und ich muss helfen".
Wenn es dem Kind schlecht geht ist Papa ja in dem Moment da....aber es geht ihm nicht schlecht (es ist nicht hingefallen und hat sich verletzt oder dergl.) es passt ihm nur etwas nicht.
 

Lola

EF-Team
Teammitglied
Ja, das ist wieder mal ein Beispiel dafür, wie unterschiedlich die Meinungen zum Thema Erziehung sind und wie das ganze ausarten kann. Ich kann Euch eins sagen - im RL beteilige ich mich an solchen Diskussionen schon garnicht mehr!

Hier schreibe ich meine eigene, ganz persönliche Meinung und wie ich die Dinge sehe und Zuhause handhabe.

Erstmal schließe ich mich zum großen Teil Days Meinung an - es geht hier nicht darum, ein Kind alleine irgendwo schreien zu lassen sondern um einen Trotzanfall. Die Trotzerei geht bei dem einen Kind schon sehr früh los (wie in diesem Fall mit 9 Monaten) und bei dem anderen Kind erst spät. Mein Großer war sogar ein fast trotzfreies Kind 8) - dafür hat er andere "Ecken". Jeder muss für sich selbst wissen, wie er mit Trotzanfällen umgeht. Schwierig wird es dann, wenn Mama und Papa sich nicht einig sind. Und Kinder haben das schneller raus, als einem lieb ist. Kinder suchen sich immer ihre "Schlupflöcher" - die Erfahrung habe ich mit meiner Tochter bereits gemacht.

Wenn ich meiner Tochter die Windel machen will, schreit sie hysterisch nach Papa - macht Papa die Windel, schreit sie nach Mama. Jedes mal macht sie das Theater. Und das auch schon, seit sie sehr klein ist. Problem: Anfangs ist sie bei Papa damit durchgekommen. Wenn sie nämlich am Schreien war, hat Papa entnervt das Handtuch geworfen und auch nach Mama geschrien. Also habe ich den Fall übernommen mit dem Resultat, dass sie das Spielchen immer und immer spielt. Egal, wer gerade was macht - es wird immer nach dem anderen verlangt. Vor ein paar Monaten ist mir der Kragen geplatzt und ich habe gesagt, dass das so nicht weiter gehen kann. Mein Mann muss da durch (ein schreiendes Kind anziehen, wickeln oder was zu essen machen). Seit wir eine konsequente Linie fahren, klappt es und sie macht kein Theater mehr!

Ich finde es toll, wenn ein Papa sagt, er möchte sich an der Pflege und Verpflegung seines Kindes aktiv beteiligen - und nochmehr spreche ich meine Bewunderung dafür aus, dass er trotz erschwerter Umstände nicht das Handtuch wirft (wie mein Mann) sondern sein Ding durchzieht. Meiner Meinung nach müssen Kinder lernen, mit der Frustration eines "Neins" ("nein, Mama kann jetzt gerade nicht, ich mache das jetzt mit Dir") umzugehen. An der Stelle der Threaderstellerin würde ich mir für die Zeit, in der Papa die Pflege mit dem Kind übernimmt, eine Tätigkeit suchen (Geschirrspülen etc.) - und wenn das Kind nach Mama schreit, dann erklärt man ihm, dass Mama gerade nicht Verfügbar ist aber Papa dafür da ist. Das Kind spürt nämlich ganz genau, wie Mama leidet, wenn es trotzt und spielt die Karte immer wieder aus ;-).

LG,
Lola
 

nummer3

Namhaftes Mitglied
Original von liuna
Wie wer füttert wen?? Setzt ihr euch nicht alle zusammen an einen Tisch und esst??? Ihr seid doch eine Familie! Essen ist ein Tagesritual, das ganz wichtig ist für alle Beteiligten, da ist es doch egal wer das Kind füttert. Es ist doch wichtig dass man Essen zusammen zelebriert.
Sagt mir wenn ich auf dem Holzweg bin aber esst ihr nicht mit euren essenden Kindern zusammen??? Also bei uns war das vom 7.ten Lebensmonat an so, dass wir zusammen geregelte Mahlzeiten einnehmen. Sagt das nicht auch eure super Supernanny???
Ach und essen, essen ist ein Genuss und sollte auch unbedingt einer sein, vorallem in dem alter wo man lernt zu essen....

Und wegen des Willens, es ist einfach einem Kind den Willen zu brechen, aber es ist eine Gratwanderung dem Kind ein gutes Selbstwertgefühl zu vermitteln, mit gebrochenem Willen erreicht man dies sicherlich nicht.

Und wenn dein Mann unbedingt seine Zeit mit dem Kind braucht, was ich sehr gut verstehen kann, dann bleibt neben dem Essen sicherlich noch ein spannendes Abendritual, das er mit dem Kind machen kann.

Aber eben, wieder einmal mehr zeigt sich, dass es jeder anders macht, schliesslich sind wir alle individuelle Geschöpfe...

:applaus :applaus :applaus
 

Carola

Moderatorin Schule
Teammitglied
@Lola
...es geht hier nicht darum, ein Kind alleine irgendwo schreien zu lassen sondern um einen Trotzanfall. Die Trotzerei geht bei dem einen Kind schon sehr früh los (wie in diesem Fall mit 9 Monaten) und bei dem anderen Kind erst spät.

Warum trotzt ein Kind, wenn es von Mama gefüttert werden will? Es hat ein Bedürfnis nach Nähe zu seiner Hauptbezugsperson.
Habe ich auch einen Trotzanfall, wenn ich meiner Freundin absage, weil ich mit meinem Mann essen will und nicht mit ihr?
 

Raupe

Raubkatzenbändigerin
Habe ich auch einen Trotzanfall, wenn ich meiner Freundin absage, weil ich mit meinem Mann essen will und nicht mit ihr?

Ich weiss, das war nicht lustig gemeint. Aber die Vorstellung wie sich eine erwachsene Frau hemmunglos einem Trotzanfall hingibt ist klasse... :lhg
Nicht böse sein. :anbet


Zum Thema:
Trotzt er oder ist er einfach noch nicht soweit? Das ist ja scheinbar die alles entscheidende Frage....
Aus dem Anfangspost lese ich, dass dieses "Papa füttert und macht Baby bettfein" Ritual nichts neues ist, sondern es sich um ein eigentlich eingespieltes Team handelt. Und er protestiert auch nicht immer, sondern nur immer mal wieder und eigentlich sind alle glücklich und zufrieden mit der Situation. Unter diesem Aspekt finde ich es klingt irgendwie weit hergeholt davon zu sprechen, das jemand den Willen des Kindes brechen könnte...
Rituale, und Abendrituale im besonderen, dienen doch eigentlich dazu den Kids eine gewisse Regelmäßigkeit und einen verlässlichen Ablauf zu sichern und ihnen so Sicherheit zu vermitteln. Und es ist doch eigentlich auch nichts ungewöhnliches wenn die Minis hin- und wieder aus diesem täglichen Ritual ausbrechen wollen. Aber warum?
Ich könnte nun wieder als Beispiel auf meine 2 verweisen, hab ich aber ja oben schon getan.
Wenn das Geschrei ein Ausdruck der Sehnsucht nach Mamas Nähe ist, ein Schrei nach Hilfe qusai, dann muss man da eben ganz anders drauf reagieren als auf nen kleinen Dickschädel der aus purer Freude an der Suche nach seinen Grenzen brüllt und dabei nicht wirklich Mama meint...Aber das sind ja auch 2 völlig verschiedene paar Schuhe!! Was Dein kleiner Mann mit seinem Gemotzte bezweckt, Hexi, könnt nur ihr als Eltern wirklich beurteilen. Und für beide Varianten hast Du hier gute Tips und Ratschläge bekommen :maldrueck
 

Lola

EF-Team
Teammitglied
Original von Carola

Warum trotzt ein Kind, wenn es von Mama gefüttert werden will? Es hat ein Bedürfnis nach Nähe zu seiner Hauptbezugsperson.

Es gibt durchaus Situationen, in denen ich das genauso sehe - wenn meine Kleine z.B. krank ist darf Papa sie nicht mal ansprechen geschweige denn anfassen (und das, obwohl er immer der größte und tollste ist). Da möchte sie nur bei Mama auf dem Arm sein und das ist auch absolut okay so. Wenn es aber unter ganz normalen Bedingungen um die alltäglichen Dinge des Lebens geht wäre für mich ganz klar, dass wenn Papa mit "fürs Bett fertig machen" dran ist das auch durchgezogen wird (böse Rabenmutter, ich *g*). Denn wie gesagt, aus meiner Erfahrung heraus kann ich nur sagen, dass das Spiel noch weiter gespielt wird.

Im Übrigen sehe ich den Vater genauso als Hauptbezugsperson an wie die Mutter! Hier geht es nicht um eine wildfremde Person oder um eine Oma.


Habe ich auch einen Trotzanfall, wenn ich meiner Freundin absage, weil ich mit meinem Mann essen will und nicht mit ihr?

Toller Vergleich, hervorragend - da schreibe ich jetzt mal nichts weiter zu :rofl.
 

Vanessi

shrewd and forward
Hab jetzt nur die Antwort auf meine Frage bezüglich des Alters gelesen, die restlichen Postings nimmer.

Meiner Meinung nach kann man Kinder in den ersten zwei Jahren bestenfalls konditionieren, nicht aber wirklich erziehen. Erziehung setzt Einsichtsfähigkeit voraus, die hat ein neun Monate altes Baby noch lange nicht.

Konditionierung kann ok sein, aber man muss sich fragen, um welchen Preis. Wenn ein Baby frustriert rumschreit, weil es die Mama will, und die Mama kommt nicht (obwohl sie könnte und eigentlich auch will!), das Schreien wird immer verzweifelter... dann steht der Preis in keinem Verhältnis zum Gewinnen des Machtkampfes.

Babys schreien nicht, um zu provozieren oder Grenzen auszutesten. Sie schreien aus Wut, Traurigkeit, Verzweiflung. Wenn es dir im Grunde leicht fällt, dem ein Ende zu setzen, dann tu es und stell nicht irgendwelche Prinzipien aus Omas Zeit über dein eigenes Empfinden.

Wenn du möchtest, dass dein Mann eine größere Rolle im Leben eures Kindes spielt, dann versucht schrittweise die Beziehung zu intensivieren. Also schaun, dass Papa immer öfter und immer länger mal allein was mit dem Baby macht, was dem Baby so Spaß macht, dass es dabei gar nicht an Mama denkt. So geht das Ganze zwanglos und ohne enervierenden und sinnlosen Machtkampf.
 

Hexi

Aktives Mitglied
UUUiii, war jetzt ein paar Tage nicht online und staune, wie lang der Thread geworden ist. Danke für eure Antworten. Im großen und ganzen tendiere ich immer noch danach, mein Kind nicht schreien zu lassen (auch in dieser Situation). ich argumentiere jetzt nicht, denn Argumente habt ihr viele gute gebracht und ich kann die einen wie die anderen nachvollziehen, aber mein Gefühl sagt mir einfach, das ist das Richtige. Ich lasse den Zwerg sonst auch nicht schreien. Ich kann noch sagen, dass die Beziehung sehr eng ist ich ihn viel trage von Anfang an, auch im Tragetuch, auf meinem Arm in den Schlaf wiege und so weiter. Auch wird er immer noch getsillt. Übrigens auch abends nach seinem Wassergetreide-Brei, da er keine Kuhmilch bekommt. Ob er verwöhnt ist, kann ich ja in ein paar Jahren mal erzählen. :rofl
Gott sei Dank ist das abends aber auch kein Thema mehr, er isst wie eh und je ohne Schreien bei Papa, quengelt nur manchmal, weil er vielleicht schon müde ist, wie bei mir auch. Weiß auch nicht, was er hatte. War letztendlich nur wenige Tage. Da mein Mann und ich uns aber über die Methode uneins waren, wollte ich mal hören, was andere objektiv dazu meinen.
Papa geht übrigens auch sehr liebevoll mit dem Kleinen um, die ersten Wochen war er sogar zu Hause, weil er nicht arbeiten musste. Jetzt ist er aber immer den ganzen Tag weg. Baden tun wir unseren Sohnemann auch immer zusammen und Paps spielt viel mit ihm und macht die lustigsten Späße. Und ich mag das sehr gerne.
Trotzdem ist der Kleine ein Mamakind, er war ja auch nunmal viel mehr bei mir und die Bindung ist sicher stärker, na vielleicht nicht stärker, sondern eben anders. ;D
 

Hexi

Aktives Mitglied
im Moment lernt er gerade, dass er nicht alles haben darf. Wenn er was interessantes ergattert hat, was er nicht haben soll, und ich entwinde es ihm, schreit er erstmal los. :rofl Aber da gebe ich natürlich nicht nach. Fernbedienung ist nichts für Babys und ist nicht bruchsicher...
 
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