Erziehung in den 70er / 80er

Melle

Aktives Mitglied
Hallo Steffi,

nimms mir bitte nicht übel, aber Du schreibst, Du hättest keinen Schaden genommen? Das sehe ich ein bisschen anders:
Du versuchst das Verhalten Deiner Eltern (auch wenn´s in Deinen Augen nicht ganz sooo schlimm war) zu entschuldigen oder schönzureden ('nur' auf den Hintern, 'nie' mit Gegenständen...) ! Das allein bedeutet für mich auch schon irgendwie Schaden...

Sei mir nicht böse, ich möchte Dich nicht angreifen - es ist nur so, dass ich glaube es ist ein Fehler, Gewalt als Normalität abzutun, nur weil es früher halt so gemacht wurde.

Ich bin 73 geboren, habe auch hin und wieder n paar auf n Hintern bekommen. Manchmal haben mir meine Eltern mit 'dem Willi' gedroht - so haben sie unseren Kochlöffel genannt. Ich bin ihnen nicht böse deswegen, aber ich möchte meine Kinder nicht so erziehen.

Wie schon gesagt wurde, ist es die Demütigung die dem Kind so weh tun, nichtmal der Klaps selber. Ich möchte mich nicht freisprechen, auch mir ist mal die Hand ausgerutscht. Mein schlechtes Gewissen hat mich umgebracht und mehr wie arm kam ich mir auch dabei vor.

Ich war letztens noch total entsetzt, als ich meiner Mutter einige Querelen meiner Tochter erzählte und sie mir den 'unschätzbar kostbaren' Tipp gegeben hat: Du musst ihr mal was auf den Hintern geben....!

Meine Mutter ist bestimmt keine gewalttätige Frau, in diesen Fällen leider nur etwas beschränkt. Oder???

LG
Melle
 
E

Elchen

Guest
Ja,sehe ich genauso Melle.....Ich bin 71er Jahrgang,und habe dementsprechend auch mal welche mit dem Stock bekommen und würde mein Lebtag nicht daran denken,mit einem Gegenstand meine Kinder zu schlagen..
Ich übrigen war meine Mutter super im Haarerausziehn.Das war für mich ne Demütigung hoch 10,da ich eh sehr feines Haar habe und fast um jedes Haar geweint habe... :angryfire
 

morgashh

Mama powered by emotion
ach du schreck, elchen...das sind ja schon fast foltermethoden.

ich bin 1964 geboren und hab oft mitbekommen, wie mein bruder den hintern versohlt bekam. ( er ist 8 jahre älter als ich). ich hab dann jedesmal rotz und wasser geheult und er hat kaum eine miene verzogen.
ich war ehe die brave, aber ab und zu gabs auch für mich mal was. das schlimmste war mit etwa 13 jahren, da hat meine mutter mit einem kleiderbügel zugeschlagen. aber eigentlich war sie eher nicht fürs schlagen, sie hat meist damit gestraft, dass sie mich wie luft behandelt hat. und das war auch sehr schlimm für mich, hab gebettelt, damit sie wieder mit mir spricht.
das verfolgt mich bis heute, ich hab immer noch ganz oft das gefühl, es meiner mutter nicht recht zu machen, sie zu enttäuschen. deswegen und aus anderen gründen mache ich eine therapie.

was die erziehung meines sohnes angeht: ich rufe mir ganz oft den song von bettina wegner "sind so kleine hände" ins gedächtnis.
 
M

Moka

Guest
Hallo Morgash,

da Du es erwähnst kommt da die Erinnerung wieder hoch.
Dass meine Mutter uns nie geschlagen hat bewundere ich bis heute an ihr.
Aber dafür hat sie auch oft einfach nur geschwiegen.
Es tat weh. Sehr weh.
Und ich kann es auch heute nicht nachvollziehen wenn ich da an meine Tochter denke. Ich könnte das nie, sie einfach links liegen lassen und vor eine Wand des Schweigens rennen lassen.

Es tut mir leid, dass Du deswegen in Therapie bist!
Ich hatte auch bis vor einer ganzen Weile das Gefühl es meiner Mutter nicht recht zu machen oder sie zu enttäuschen. Dabei hab ich seit meiner Teeniezeit alles erdenkliche nur versucht. Sie hat es oft einfach übersehen.

Wenn ich daran denke, dass ich z. B. den Haushalt ständig in Ordnung hielt.
Ab und an kam mal ein Lob von ihr, wenn wir allein waren. Was auch absolut O. k. für mich war, ABER:
War Besuch da oder wir bei Freunden von ihr, erzählte sie grundsätzlich, dass wir Kinder nichts, aber auch rein gar nichts, im Haushalt gemacht hätten und sie immer ALLES allein machen müßte. Gut, meine beiden Brüder machten auch eher selten was. Aber ich vernachlässigte dafür sogar Hausaufgaben und Schule um den Haushalt zu regeln.
Wenn ich sie dann darauf ansprach, dann wußte sie von nichts.
Meist hörte ich von ihr: "Quatsch."
Dieses "Quatsch", wie vor ein paar Jahren von ihr erzählt bekam, hörte sie oft von ihrem Vater (ein eigentlich lieber Mensch, nur etwas knötterisch) und verletzte sie sehr. Sie wand es auch bei mir an. Herzlichen Dank.

Ich könnte noch so ein paar Stroys erzählen, aber irgendwie.........

Ab und an kommen diese Erinnerungen bei mir hoch, aber ich versuche nur noch an heute zu denken. Zwar versucht sie immer noch mich wie ein kleines Kind oft zu behandeln (was sie bei unseren Mittleren (Bruder) schon von Jugend an nicht mehr machte), aber ich bin jetzt auch erwachsen und kann mich besser wehren.
 
E

Elchen

Guest
Ja morgash,

auch in mir kommen da Erinnerungen hoch....Meine Mutter konnte auch klasse schweigen und einen wie ein Stück Dreck behandeln..ja,das konnte sie wirklich gut.Auch ich mache aus diesem grunde eine therapie!!
 
M

Moka

Guest
@ Elchen und Morgash:

Ich :maldrueck euch beide mal ganz fest.

Es macht mich einfach fassungslos und macht mich traurig, dass ihr in Therapie seid weil Mütter meinen ein Kind so behandeln zu müssen.
 

morgashh

Mama powered by emotion
Danke Moka, das ist lieb.
Bei mir lag es aber nicht nur an meiner Mutter, es kamen viele Faktoren zusammen.
Probleme in der Schule, Missbrauch (1mal, aber es verfolgt mich bis heute, dadurch Ess-störungen), schwierige Partnerschaft und zuletzt Mobbing im Job.

Aber ich werde das schaffen, ich weiß es.
 
E

Elchen

Guest
Bedanke mich auch moka :kisses ,bei mir ist es durch meine Kindheit mit meiner Mutter.Da ich mit 30 plötzlich schwere Depressionen,Angstzustände und Selbsrmordgedanken hatte musste ich in eine Gesprächstherapie,dort wurde in den 1,5 Jahren jetzt hauptsächlich meine ganze Kindheit aufgearbeitet...Ja,es ist traurig aber wahr.....Ich soll die Gedanken zwar nicht haben,aber ich sage manchmal auch zu mir,jetzt bin wegen der in Therapie.....Naja, es bringt mir was und ich hoffe auch,daß ich irgendwann das Thema einigermassen für mich abhaken kann...
 
T

Trine

Guest
Hallo zusammen,

ich bin echt fassungslos, wenn ich eure Beiträge durchlese ... gleichzeitig aber auch wieder nicht ( fassungslos ), denn alles, was ihr beschreibt, kenne auch ich aus meiner Kindheit. Glücklicherweise hat es nie mich selbst getroffen, sondern meine beiden (jüngeren) Brüder, aber erschreckt und mitgenommen hat es mich jedesmal.
Meine Schwester und ich waren eher die stillen, in sich gekehrten Kinder ( mag damit zu tun haben, dass wir ziemliche Angst vor einem evtl. Ausraster meines Vaters hatten ??) , während meine Brüder sehr impulsiv, laut und manchmal auch jähzornig waren.
Wenn ich so zurück überlege, sind meine Brüder eigentlich mit Prügel aufgewachsen , so ziemlich von Anfang an ... immer durchgeführt von meinem Vater. Meine Mutter konnte eigentlich gar nichts dagegen unternehmen, denn sie selbst wurde auch verprügelt über mehrere Jahre. - Bis dann der Tag kam und sie den Mut hatte mit ihren Kindern davonzurennen - wofür wir Kinder eigentlich alle dankbar sein können !
Als mein Vater nach einigen Monaten herausfand, wo wir lebten, ging der Terror weiter, wenn auch diesmal auf psychischer Ebene ( mal ein Zitat: Irgendwann stehe ich vor euch und knall euch ab ) - und man musste ihm (leider) alles zutrauen !

Mir kann ehrlich gesagt niemand glaubhaft machen, dass Prügel in der Kindheit und/oder Psychoterror keine Spuren hinterlassen !
Das kann ich noch glauben, bei einer einmaligen Ohrfeige und bei dem berühmten Klatsch auf den (Pampers-)Hintern oder dem Patscher auf die Fingerchen, aber wenn man seine Kinder mit Kochlöffel, Gürtel, Rohrstock oder Kleiderbügeln verprügelt, dann hinterlässt so etwas meiner Meinung nach immer Spuren - klar, die äußerlichen Striemen verheilen irgendwann aber was ist mit dem Schmerz im Innern ?! Auch wenn nicht jeder, der in seiner Kindheit verprügelt wurde, im Erwachsenenalter eine Therapie macht / machen muss, so sind die Erinnerungen an solche Erlebnisse, die doch meist recht unvermittelt auftreten, mindestens genauso schmerzhaft, wie damals der ausgeführte Schlag, oder nicht ?
Und letztendlich frage ich mich, was prügelnde Eltern mit dieser Art von Erziehung bezwecken ? Ihnen gehen die erzieherischen Möglichkeiten aus und sie schlagen aus reiner Hilflosigkeit ! - Aber welches Armutszeugnis ist das ?
In meinen Augen stumpfen Kinder prügelnder Eltern ab: Wenn sie irgendwas angestellt haben, was den Eltern nicht passt, wird der Rohrstock ausgepackt und zugeschlagen. Was lernen die Kinder daraus ? - Wenn ihnen etwas nicht passt, schlagen sie halt zu - Eltern sind doch Vorbilder, oder nicht ?

Ich bin sehr froh und auch ein wenig stolz, dass ich meine Drillinge seit fast 6 Jahren ohne Schläge durchs Leben gebracht habe ... dafür renne ich, wenn es mal wieder ganz Dicke kommt für mich und meine Nerven so gut wie blank liegen, des Öfteren in mein Schlafzimmer, schmeiße mich aufs Bett und brülle laut "Scheiße!!" ins Kopfkissen - denn ganz ohne Frustabbau gehts auch bei der besten Mutter nicht :rofl

Liebe Grüße
Trine
 

Carmen

Namhaftes Mitglied
Ich bin auch Jahrgang 72 und bin auch mit Schlägen aufgewachsen, aber nicht so drastisch, wie bei vielen von Euch... - zum Glück...

Irgendwie kann ich Steffies Einstellung schon verstehen, wenn man damit aufwächst, kennt man es ja nicht anders und empfindet es nicht als schlimm, so ähnlich geht es mir auch.

Also bei meiner Mutter könnte ich mich nicht dran erinnern, daß sie uns geschlagen hat... Sie hat es ab und zu angedroht, wenn sie wirklich nicht weiterwußte und wir sie provoziert oder absolut nicht gehört haben, aber zugeschlagen hat sie soweit ich das noch weiß nie.

Mein Vater dagegen war oft sehr jähzornig, wir wurden sehr streng erzogen, vor allem am Tisch, meist hat er immer nur geschrien (eigentlich fast täglich...), da sind wir meist schon so zusammengezuckt, daß wir sofort gehört haben. Ab und an gab es dann von ihm mit der bloßen Hand eine oder manchmal auch ein paar hintendrauf, er war Metzger und hatte auch ohne "Hilfsmittel" so genug Kraft, daß es wehtat...

Oft waren es in meinen Augen "Kleinigkeiten", die ihn in Rage brachten, wie z. B. zu laute Musik... einmal hätte er fast meinen Kassettenrekorder zum 3. Stock aus dem Fenster geworfen so wütend war er...
Oder wenn wir Kids uns total laut gestritten haben und er Mittagspause hatte und sich auf dem Sofa ausruhen wollte... dann kam er rausgerannt und wir haben auch mal eine über den Kopf gezogen bekommen...

Das letzte Mal, als ich eine von ihm bekommen habe, war ich so etwa 12/13 Jahre alt. Ich sollte auf meinen kleinen Bruder aufpassen, der war damals so knapp 1 Jahr alt, meine Mutter war in der Kirche, ich wollte aber lieber fernsehen (Schwarzwaldklinik) und mein liebes Bruderherzchen hatte nichts besseres zu tun, als die sehr zähe und klebrige "Penatencreme) auf dem Teppichboden zu verteilen...
Als mein Vater das mitbekam, ist er ausgerastet... Damals hatte ich echt ein schlechtes Gewissen, weil ich meiner Aufsichtspflicht nicht nachgekommen bin, aber heute denke ich, daß eigentlich ER der Verantwortliche hätte sein müssen, er war ja schließlich auch zu Hause... :wand

Wie gesagt, es kam nicht sehr oft vor, daß wir mal Schläge bekommen haben und auch nie eine "richtige Tracht Prügel oder gar mit Gegenständen", aber es war trotzdem sehr schwer, dauernd mit diesem Respekt und der Ehrfurcht leben zu müssen, die unser Vater von uns verlangte...

Ich hab auch heute noch einen heiden Respekt (oder vielleicht auch Angst?) vor ihm, obwohl er sich die letzten Jahre wirklich wahnsinnig gebessert hat. Mit meinem Auszug von zuhause mit ca. 21 Jahren, ging es dann plötzlich besser und seit meine zwei Jungs da sind, ist er ein richtig lieber und fürsorglicher Opa geworden. Meine Mutter sagt oft, mann, der macht jetzt Sachen mit den Kiddies, die hätte er bei Euch (meinen zwei Brüdern und mir) nie gemacht...
Er spielt sogar freiwillig den Babysitter und läuft ganz stolz mit dem Kinderwagen spazieren... ;-)
Und daß der Kleine ein richtiges Opa-Kind ist, scheint ihm sogar irgendwie zu imponieren *lach*...

Ich glaube, daß wir drei Kinder teilweise schon stressig waren und jetzt, wo alle aus dem Haus sind, er sich und seine Nerven ein bißchen regenerieren konnte und darum ruhiger geworden ist. Oder liegt es am zunehmenden Alter, daß man gelassener wird? Vielleicht hat er sich bei uns schon zu viel aufgeregt und hat jetzt gar keine Kraft mehr, sich über die Enkel auch noch aufzuregen? *lach*

Wenn ich jetzt die ganzen Kinderjahre revue passieren lasse, dann waren einige Dinge dabei, die nicht so schön waren, aber ich kann nicht sagen, daß ich wegen der Schläge eine schlechte Kindheit hatte... sie war vielleicht strenger, wie die einiger anderen, aber ich hab auch mitbekommen, daß viele meiner Klassenkammeraden es noch viel schlimmer hatten, ähnlich wie oben von einigen beschrieben...

Mein damaliger Schulfreund, der eine Straße weiter wohnte, hatte schon Panik im Gesicht, wenn er abends das Türschloß hörte, wenn sein Vater heimkam... Meist war dieser angetrunken und er und sein Bruder mußten ihm immer gleich ihre Schulhefte vorzeigen... und wehe es war irgendwo ein Klecks zu sehen oder die Schrift war nicht schön genug, dann gab´s erstmal "richtige Prügel", der Vater riß die Seiten raus (oft hatte der Junge nur noch ganz dünne Hefte) und die beiden durften abends nochmal alles neu schreiben, und oft gab´s noch eine Woche Stubenarrest dazu...
Der kleinere der beiden Jungs war übrigens mit 8 oder 9 Jahren noch Bettnässer und bekam dann gleich wieder Prügel... also gefangen in einem Teufelskreis...

Einige Jahre später hab ich diesen Schulfreund wieder getroffen... : Sein kleiner Bruder saß wegen Handtaschenraubs und Messerstecherei im Knast... und er selber hatte wohl auch schon einen entsprechenden Werdegang hinter sich... Diebstahl, Automatensucht, usw.... Ich glaube jedes weitere Wort erübrigt sich hier... :wand

Ich glaube daß zu den Jahrgängen 70/80er Schläge fast an der Tagesordnung waren, oder sehe ich das falsch? Also ich weiß eigentlich von den meisten meiner damaligen Freunde/Freundinnen, daß zu Hause mit Schlägen bestraft wurde, nur bei dem einen Freund war es eben so drastisch...
Wir hatten damals sogar noch eine Lehrerin, die noch Backpfeifen "vergab"... Dann kam es aber als Gesetz raus, daß es verboten wurde, zum Glück...!

Ich will auch das Verhalten meines Vaters keinesfalls entschuldigen oder ihn verteidigen, aber ich habe ähnlich wie Steffie die Ansicht, daß es einfach zu der Zeit dazugehörte, daß es mir nicht wesentlich geschadet hat, daß ich es aber auf keinen Fall gutheiße und auch selber auf mich wütend bin, wenn ich meinen Kids mal eins hintendraufgebe, obwohl ich mir geschworen habe, wie meine Mutter niemals Hand an meine Kinder zu legen... aber manchmal versagen auch mir die Vorsätze, aber ich arbeite daran...

Bye

Carmen
 
M

Moka

Guest
@ Carmen:
So schlimm mit den Schlägen wie Du von Deinen Schulfreund und Freunden schreibst war es bei uns nicht.

Gut, ich kann mich kaum noch an die Zeit mit meinem Erzeuger erinnern, da er seit der Scheidung der Eltern kaum noch was mit mir zu tun hat.
Er ist inzwischen ein Fremder, was er sich selber zuzuschreiben hat.
Schläge, gab es auch.
Aber am schlimmsten fand ich die ständige Brüllerei von ihm.
Und das Saufen.
Sein Biertrinken hat mich so geprägt, dass ich anfangs in der Beziehung mit meinem Lebensgefährten richtig Probleme hatte wenn er sich mal ein Bier aufmachte. Das geht jetzt.
Oder die Aktionen unseres Erzeugers, z. B. dass wir uns noch nicht mal was von "seiner" Vollmilch aus dem Kühlschrank nehmen durften.

Aber all diese Dinge verschwinden so nach und nach aus meinem Bewußtsein.
Hin und wieder, wenn ich mich mal mit meinen Brüdern drüber unterhalte, was selten vorkommt, erinner ich mich dann mal an dieses oder jenes.
Dann kommt auch eine Wut in mir hoch.

Dieser Erzeuger hat es aber geschafft, dass er mir gleichgültig ist.

An irgendwas liebevolles kann ich mich nicht erinnern.
Dass er uns bei der Trennung auf einmal mit Geschenken kaufen wollte.
Vorher hat er spürbar jedesmal mit sich gekämpft, bevor er uns was kaufte.
Es war SEIN Geld. Und wenn er uns was gekauft hatte, hatte er ja nichts davon.

Inzwischen habe ich aber Männer kennen gelernt, die ihre Vaterschaft ernst nehmen und ihre Kinder lieben und alles für sie tun würden.
Freunde, mein Bruder, mein Lebensgefährte.
Und das ist schön zu wissen.
Auch, dass ich meine Tochter gezielt anders behandel als meine Eltern mich.
 

Nasi

Mitglied
Es ist wirklich erschreckend das alles hier zu lesen :( :(

Ich bin Jahrgang 77 und ebenfalls mit vielen Schlägen großgeworden.....Angefangen hat es denke ich schon sehr früh.
Ich erinnere mich noch besonders daran, das ich jedesmal wenn das Bett nass gewesen ist entweder von meiner Mutter oder meinen Vater den Hintern versohlt bekommen habe.....Was daraus folgte dürfte klar sein....Es hörte erst auf als ich mit 18 ausgezogen bin (das Bettnässen....ist mir keineswegs peinlich, heute weiß ich das es an dem psychisches Druck lag, den meine Eltern durch Prügel ausgeübt haben....).
Ohrfeigen, Kochlöffel, Ledergürtel....kenn ich alles :(

Ich kann mich auch noch an eine Situation erinnern, da war ich ca. 12/13 als meine Mutter mir (aus welchem "Grund" weiß ich nicht mehr) ein nasses (klatschnasses) Shirt um die Ohren geschleudert hat....selbst als ich Nasenblutend auf dem Boden lag hat sie weitergemacht...

Als sie mir mit etwa 14 eine Ohrfeige gab hab ich sie trocken gefragt ob sie nicht noch auf die andere Seite schlagen will...*klatsch* und ich hab sie provoziert doch weiter zu schlagen, weil sie das doch so gut kann....ich weiß nicht wieviele Ohrfeigen dann noch folgten...Aber Nasenbluten hatte ich da wieder.

Naja die *letzte* Ohrfeige gabs mit 15....bzw sie hat es versucht, da ich aber 10 cm größer bin als sie konnte ich beide Hände festhalten. Ab da war es vorbei....

Mein großer Buder hat ebenso Schläge kassiert. Meine jüngeren Geschwister dagegen gar nicht....

Heute sagen meine Eltern aber (nein ich möchte sie nicht entschuldigen) klar, das ihre Erziehung bei mir und meinem großen Bruder falsch war, das sie zuviel geschlagen haben, das sie viel falsch gemacht haben....

Ich selber schlage meine Kinder nicht. Ja mir ist es bei meinem Großen schon einmal passiert....Sein Blick sagte alles und ich hab wohl mehr geheult als er....

Mal alle die so eine schreckliche Kindheit hatten :maldrueck
 
S

Steffie

Guest
Hallo Carmen,

von einer Schulfreundin weis ich auch, dass sie damals zu Hause den Hintern versohlt bekommen hat.

Wie ich schon geschrieben habe, war das bei uns das letzte Mittel und kam auch nicht täglich vor, sondern so alle 2 Monate, dass ich übers Knie gelegt wurde und was hintendrauf bekam. Das Verhältnis zu meinen Eltern hat übrigens nicht darunter gelitten.
 
L

liuna

Guest
Ich bin 1976 geboren und wurde bis heute einmal auf den hintern geschlagen, damals von meinem Vater. Ich hatte aber meine Schwester in ne Kartonschachtel gepackt mit Löcher drinn und wollte sie verschicken und habe die Schachtel schon zugeklebt, da war ich 10 Jahre alt. Das war das einzige mal wo mein Vater handgreiflich geworden ist. Aber nicht mal Ordentlich.
Die restliche Zeit erlebte ich eine wunderschöne Kindheit, eine Kindheit, die ich meiner Tochter auch bieten möchte!

Bei allen anderen Beiträgen, die ich hier gelesen habe, hat es mir die Haare gesträubt und es tut mir für euch alle unendlich Leid. Ich hoffe ihr könnt euren Kindern alle diese Liebe geben, die ihr nicht erfahren habt!
 
P

papalagi

Guest
NEIN EA... das war wieder ein Zeichen!! :schiel ;D


Tracht Prügel

---------------------------------------
aber man Spass beiseite: --------------------------------------------------> Spass





Ich finde es schon sehr geschmacklos von ihr, dieses Thema hier noch mal hochzuzerren. Hier steht viel Leid und ich denke Tanja hat ein ernstes Problem.
 

Lisl

Neues Mitglied
Also ich wurde sehr streng erzogen. Ich weis noch einmal da war ich 15 und kam glaub ich 15 minuten später nach hause als ich durfte. Da hieß es gleich Hose runter, Holzlöel her und schon hat mein Vater zugeschlagen. :crying Ihr müsst wissen ich hatt ekeine Mutter, die ist abgehauen da war ich noch ein Baby. Deswegen hab ic s meinem Vater nie übel genommen, ich war ihm dankbar das er sich um mich kümmerte. Ich meine ich hatte ja alles, Klamotten, Essen...Nur seine Strafen waren sehr übertrieben find ich. Er hatte nämlich kein Problm damit - wenn ich mich nicht benommen hab, oder ihm as nicht gepasst hat- mir in der Öffentlichkeit (also zum Beispiel im Park, im Garten, in der Stadt, ...) den Hintern zu versohlen!! :( :( Er war schrecklich! Ich durfte hinterher auch nie weinen, denn er drohte mir mit noch mehr prügel!! Er hat mich so lange geprügelt bis er stab( da war ich 22) dannach bin ich auch aus der Wohnung ausgezogen und heute lebe ich glücklich mit meinem Mann und meinen drei Kindern ohne Gewalt ;-)
 

Bärbel1967

Neues Mitglied
Erziehung 70er und 80er

bei mir war das damals so, das meine Mutter keine körperliche Gewalt in der Erziehung benötigt hat, mein Vater lernte ich nie kennen.. In der 3. Klasse nach dem 1. Halbjahr waren meine Noten sehr schlecht. Meine Mutter suchte per Anzeige nach einer Nachhilfe für mich, und fand eine pensionierte Lehrerin die sich meiner annehmen wollte, Frau Reichle.
Meine Mutter telefonierte mit ihr und vereinbarte ein Treffen bei uns, um über meine Schulproblematik zu diskutieren. Frau Reichle wollte dies mit meiner Mutteralleine besprechen, aber Mutter bestand darauf,das auch ich bei dem Gespräch anwesend sein durfte. Frau Reichle war mir damals sehr unsympatisch, da sie immer wenn ich etwas zu der Diskussion beitragen wollte meine Worte geschickt unterbrach. Sie machte ein paar Tests mit mirund nachdem sie diese betrachtete meinte sie zu meiner Mutter: Also nach durchsicht der Tests sind für mich 2Dinge ganz klar. Zum 1. fehlt es ihrer Tochter nichtan Intelligenz. Zum 2. Ihr fehltes wie so vielen Kindern heute an der Disziplin. Da kann ich sehr gerne helfen. Ich wurde von Frau Reichle auf mein Zimmer geschickt. Ich wollte zwar nicht, aber meine Mutter meinte noch ich solle gehorchen. Nun gut. Wielange ich auf meinem Zimmer war weiss ich nicht mehr. Irgendwann kam meine Mutter und holte mich wieder in das Esszimmer. Die Worte von Frau Reichle werde ich niemals vergessen: "Bärbel deine Mutterund ich haben eben vereinbart, dass ich künftig wenn deine Mutter in der Arbeit ist deine Aufgabenbetreuung übernehmen werde und dir gegebenenfalls Nachhilfe erteilen werde."
Das darf nicht war sein dachte ich nicht diese Frau. Frau Reichle verabschiedete sich und meinte noch: "Bis nächste Woche Montag Bärbel, dann werden wir uns richtig an die Arbeit machen!"
Die Tage vergingen bis Montag, Mutter ermahnte mich noch 3-4 mal, dass sie Frau Reichle voll vertraue und hinter ihr stehe und ich mich anständig benehmen solle. Montag ging die Schule um, und ich ging nach Hause. Ich traute meinen Augen nicht, Frau Reichle war schon da, Mutter hatte ihr einen Schlüssel gegeben. Ab diesem Tag wurde ich, für jede schlechte Note, spätes nach Hause kommen, freches Wort oder sonstiges, mit Frau Reichles Rohrstöcken verprügelt. Meine Mutter stand voll hinter Frau Reichle. Wenn ich etwas angestellt hatte und von meiner Mutter erwischt wurde, wurde es Frau Reichle gesagt und es gab Prügel.
Frau Reichle war mein Kindermädchen bis ich 18 Jahre alt war.

Heute bin ich Ärztin und der Überzeugung, dass ich es ohne Frau Reichle niemals geschafft hätte! arum bin ich dieser Dame heute immer noch dankbar dafür das sie mich unterrichtet hat, auch wenn es für mich als Kind damals nicht immer schön war. Von nichts kommt eben nichts und ich hätte ohne diese Erziehung nichts gegen meine schlechten Noten unternommen.
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Du willst doch nicht sagen das Schlagen O.K. ist?
Gerade als Ärztin müsstest du wissen das es unter Strafe verboten ist Kindern Gewalt anzutun.

Ich kann dir genauso gut ein Dutzend beispiele zeigen, dass man auch ohne Gewalt Kinder erziehen kann und aus ihnen etwas vernünftiges wird.

Deine Mutter hat sich einfach die Verantwortung von dieser Frau aus der hand nehmen lassen.


Ich hoffe, dass du entweder keine Kinder hast oder bevor du welche bekommst deine Meinung zu dem Thema um 180 Grad änderst.
 

Bärbel1967

Neues Mitglied
Erziehung heute

nei, ich habe keine Kinder. Ich hätte gerne welche, aber der Staat verbietet es mir das ich diese richtig erziehe. Frau Reichle hat mich sehr streng erzogen, aber sie war niemals ungerecht. Ich kann mich nicht entsinnen, das ich jemals zu unrecht bestraft wurde. Und wenn man so erzogen wird, dann hat das auch sein gutes.
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Aus gutem Recht verbietet der Staat Gewalt an Kindern.
Es kann nicht entschuldigt werden, auch wenn diese Art der Strafe nicht unberechtigt ausgeübt wurde.

Hast du dir schon mal angesehen wie viele Kinder zu tode geschlagen werden? Wie viele Kinder gebrochen werden?
Wie viele verletzungen körperlich wie seelich ein mensch auch im Erwachsenenalter noch davon haben kann?

Sorry ich bin echt schockiert. und hoffe das es sich hier nur um ein kind oder um einen jugendlichen handelt dem langweilig ist oder um jemanden mit sonst einem defizit an Aufmerksamkeit der das hier kompensieren möchte.
 

Bärbel1967

Neues Mitglied
Kein Kind trägt einen Schaden davon, wenn es zur rechten Zeit eine Tracht Prügel bekommt.

Es ist ein Unterschied, ob ich einem Kind den Hintern versohle oder ein Lehrer ihm etwas auf die Finger gibt, weil es ungezogen ist und es damit wieder auf den richtigen Weg bringe, oder ob ich es in Form von Faustschlägen, Tritten oder anderem malträtiere.

Somit kann man deutlich den Unterschied zwischen Misshandlung und Erziehung erkennen.
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Aber die Personensorgeberechtigten Landen zu recht im Gefängnis.

§ 1631 BGB
Inhalt und Grenzen der Personensorge

(1) Die Personensorge umfasst insbesondere die Pflicht und das Recht, das Kind zu pflegen, zu erziehen, zu beaufsichtigen und seinen Aufenthalt zu bestimmen.

(2) Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig.

(3) Das Familiengericht hat die Eltern auf Antrag bei der Ausübung der Personensorge in geeigneten Fällen zu unterstützen




§ 225 StGB
Mißhandlung von Schutzbefohlenen

(1) Wer eine Person unter achtzehn Jahren oder eine wegen Gebrechlichkeit oder Krankheit wehrlose Person, die
1. seiner Fürsorge oder Obhut untersteht,
2. seinem Hausstand angehört,
3. von dem Fürsorgepflichtigen seiner Gewalt überlassen worden oder
4. ihm im Rahmen eines Dienst- oder Arbeitsverhältnisses untergeordnet ist,

quält oder roh mißhandelt, oder wer durch böswillige Vernachlässigung seiner Pflicht, für sie zu sorgen, sie an der Gesundheit schädigt, wird mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren bestraft.

(2) Der Versuch ist strafbar.

(3) Auf Freiheitsstrafe nicht unter einem Jahr ist zu erkennen, wenn der Täter die schutzbefohlene Person durch die Tat in die Gefahr
1. des Todes oder einer schweren Gesundheitsschädigung oder
2. einer erheblichen Schädigung der körperlichen oder seelischen Entwicklung

bringt.

(4) In minder schweren Fällen des Absatzes 1 ist auf Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren, in minder schweren Fällen des Absatzes 3 auf Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren zu erkennen.


Da du hier definitv mit deinen Aussagen die Nutzerbedingungen verletzt werde ich deinen nick nun sperren.

14. Appendix

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- Sichtbarer oder angedeuteter Geschlechtsakt
- Positive Darstellung von Tabakwaren, Alkohol, Glücksspielen, Drogen und Waffen
- Aufruf zur Diskriminierung von oder Gewalt gegen Personen
- Verherrlichung oder Verharmlosung von Gewalt gegen Menschen, Tiere oder Sachen
 
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