Hallo, Mick und alle andere!
Du hast recht, Mick, ich werde jetzt wieder Enterprise helfend zur Seite stehen. Ich muss betonen: ich kenne den Mann nicht, ich habe mit ihm ueberhaupt nichts zu tun, ich meine ihn aber gut verstehen zu koennen, weil ich -wie an anderer Stelle schon geschrieben- oefters in meinem Leben mit solchen Leuten zu tun gehabt hab' und ich selbst vor einigen Jahren noch so war.
Man muss nicht vom Leben verletzt sein, um so aufzutretten. Man muss einfach sich ueberaus selbstsicher sein: Das Gefuehl haben: "Ich schaffe es in diesem Leben allein und ich brauche keinen dafuer." Dieses Gefuehl ist fast ein Beduerfniss: Nicht abhaengig zu sein, nicht emotional, nicht finanziell oder sonstwie... Wenn man sich so fuehlt, ist man von dem Beduerfniss der Zugehoerigkeit befreit. Man braucht es nicht, sich in einer Gruppe zu intergrieren. Man schafft sich die eigenen Gruppen, nach dem Motto: Wer mich mag, dann so wie ich bin und nicht anders. Wenn man so denkt, sucht man einfach nicht die Harmonie in allen zwischenmenschlichen Beziehungen. Falsch oder richtig, werde ich einfach offen lassen. Es ist eine Lebenseinstellung. Es ist Fakt, dass man dann oft sehr verletzend auftritt und es nicht mal merkt. Man hat aber auch den Vorteil, dass man dann immer ehrlich ist, sich des Frieden willen nicht hinter Etiketten verstecken moechte oder muss und dass man dann ganz sicher nur diese Leute an sich ranlaesst, die auch die psychische Staerke und die Nerven haben, einen auszuhalten. Man ist ganz sicher nicht beliebt oder geschaetzt aber man ist sich selbst. Man tritt egoistisch auf, das ist man im Grunde genommen auch, aber man schafft fuer sich selbst Klarheit, fuer das eigene Leben und die eigenen Beduerfnissen. Und glaub' mir, wenn man so ist, ist man nicht nur gegenueber Dritten so, sondern auch gegenueber sich selbst: sarkastisch, beleidigend, streng und hart. Koennt Ihr das nicht verstehen, erscheint es Euch fast psychopatisch oder krank? Dann sag' ich Euch, dass es fuer manche Menschen, inkl. mir, das der einzige wahre Weg im Leben ist: sich selbst unter erbarmungslose Kritik stellen, bevor man den Mund aufmacht und andere kritisiert.
Ich habe gelernt im Gegensatz zu Enterprise versoehnlicher aufzutretten. Das hat mir Zeit, Nerven und viel viel Streit mit meinem Mann gekostet. Ob das gut oder schlecht ist, das wird sich zeigen. Aber ich habe nicht vergessen, wie ich war und ich kann Menschen, wie Enterprise nicht nur gut verstehen, sondern auch gut leiden. Ihr alle, seht in solchen Menschen, kranke Menschen, die liebesbeduerftig sind und keine Liebe bekommen. Die Sprueche kenne ich: Du brauchst psychologische Hilfe, hat mir eine Freundin gesagt als ich 18 war. Diese Person steht jetzt wirklich unter psychologischen Betreuung, im Gegensatz zu mir, die ihr Leben ohne irgendeine Art psychologischer Hilfe in vollen Zuegen geniesst und sagen kann: Ja, ich habe das Glueck im Leben gefunden.
Seid also auch selbst einbisschen zurueckhaltend mit Euren Urteilen ueber Menschen: Ihr koennt genauso wenig wie Enterprise wissen, was hinter jedem steckt. Seid offen und tolerant. Dann koennt ihr auch den Sinn in den Worten des anderen erfassen und ein Vorteil daraus ziehen. Seid im Grunde genommen stark und sucht nicht immer nach der Hoefflichkeit und der Versoehnung. Ein Konflikt bringt uns manchmal weiter als eine Versoehnung.
Ich glaube, ich habe jetzt einbisschen zu viel zum Thema gesagt und ich befuerchte, dass ich eventuell auch missverstanden werden. Aber das war es mir wert und das ist ehrlich und direkt.
Shoenen Gruss an alle
Michaela