Irrtümer und Ammenmärchen

Nebelwolf

Namhaftes Mitglied
„Mit 6 Monaten muss ich anfangen abzustillen“... und andere Irrtümer


Die Stillabstände müssen mindestens 2 Stunden betragen
Irrtum. Muttermilch ist nach einer halben Stunde verdaut. Der Spruch: „Neue Milch auf alte Milch verursacht Bauchschmerzen“ stammt aus einem Säuglingspflegebuch aus den 20er Jahren und bezog sich auf die (damalige) Kunstmilch. http://www.uebersstillen.org/jnmythsd.htm

Ich muss abstillen, wenn ...

...mein Kind 6 Monate alt ist, weil dann zuwenig Eisen, zuwenig Nährstoffe und zu viele Schadstoffe in der Milch sind.

Irrtum. Die WHO empfiehlt mindestens 6 Monate voll zu stillen und dann mindestens bis zum 2. Lebensjahr weiterzustillen. Das Eisen in der Muttermilch ist für das Kind viel besser verwertbar, der Nährstoffgehalt bleibt gleich und der Schadstoffgehalt nicht zu. Die Milch nach dem 6. Monat ist dagegen besonders wertvoll, da sie das Kind mit vermehrten Abwehrstoffen versorgt.
http://www.uebersstillen.org/kdoltred.htm

...wenn mein Kind Zähne bekommt.
Irrtum. Kinder können an der Brust auch mit Zähnen problemlos saugen ohne der Mutter weh zu tun. Zähne sind auch kein Grund, mit der Beikost anzufangen http://www.uebersstillen.org/jnsolidid.htm

...wenn ich schwanger bin.
Irrtum. Weder der Kinderwunsch, eine normal verlaufende Schwangerschaft noch die Geburt eines weiteren Kindes ist ein Grund abzustillen.

...wenn ich ein Medikament nehmen muss.
Irrtum. Die meisten Medikamente sind kein Grund zum Abstillen und es gibt für fast jedes Medikament eine Stillfreundliche Alternative. Ärzte können sich bei Unsicherheiten in der „Roten Liste“ oder bei der Beratungsstelle für Embryonaltoxikologie (Tel 030-30686734) informieren.
http://www.uebersstillen.org/startd.htm

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Die abendliche Schreistunde wird durch Koliken verursacht
Irrtum. Das abendliche Schreien ist meistens ein Zeichen für eine Überreizung, die sich aufstaut und die das Kind dann abreagieren muss. (LINK zu „Wenn Babys weinen“)

Im Tragetuch bekommt das Kind zuwenig Sauerstoff und Haltungsschäden Irrtum. Es ist richtig, dass Kinder die getragen werden wesentlich weniger schreien (siehe Studie Dr. Hunzinger, Zürich), als ungetragene Kinder. Das liegt aber keinesfalls am verminderten Sauerstoffgehalt, der nach einer Studie der Uni Köln um höchstens 1% sinkt, sondern an der größeren Zufriedenheit. Auch Haltungsschäden werden durch das Tragetuch nach der Verhaltensbiologin Evelin Kilionis eher verhindert als verursacht. Des weiteren stärkt das Tragen im Tragetuch den Gleichgewichtssinn und die Rückenmuskulatur. http://www.trage-tuch.de/

Man muss aufpassen, dass man Babys nicht verwöhnt
Kinder können nicht verwöhnt werden, wenn ihre Grundbedürfnisse nach Nähe, Körperkontakt befriedigt werden. Tragen, Stillen nach Bedarf, Familienbett und promptes reagieren auf die Äußerungen der Kinder führen nicht zu verzogenen Gören sondern bilden den Grundstein für selbstbewusste, zufriedene Menschen. http://www.violence.de/prescott/bulletin/article-d.html

Kinder können mit 6 Monaten alleine ein- und durchschlafen...
Irrtum. Das nächtliche Aufwachen dient wahrscheinlich dem Schutz vor SIDS. Die zum Durchschlafen benötigte Hirnreife erlangen die meisten Kinder zwischen dem 3. und 4. Lebensjahr.
http://www.uebersstillen.org/kdnotted.htm

...denn „Jedes Kind kann schlafen lernen“
Irrtum. Schlafen kann man nicht lernen, denn Schlafen ist nichts, was man „tun“ kann. Hilfreich zum Einschlafen ist das Gefühl der Sicherheit, was für Kinder vor allen Dingen bedeutet keine Angst davor zu haben, alleingelassen zu werde und bei Babys das Stillen oder rhythmische Bewegung, wie sie im Tragetuch entsteht. http://www.rabeneltern.org/schlafen/wissen/schlafen-rab-jedeskind.shtm

...denn kurz schreien lassen schadet Kindern nicht. Kinder, bei denen auf ihr Schreien reagiert wird sind nachweislich ausgeglichener und schreien seltener. Babys haben kein Zeitgefühl und jedes Alleinlassen bedeutet für sie potenzielle Todesangst, da sie auf den Schutz und die Versorgung der Erwachsenen angewiesen sind. Das Ferber- Schlafprogramm zerstört oft das Urvertrauen der Kinder, führt zu Ängsten, Minderwertigkeitsgefühlen und ist oft noch nicht mal langfristig „erfolgreich“.

...denn mit 6 Monaten braucht ein Kind nachts keine Nahrung mehr
Irrtum. Kinder nehmen mit 6 Monaten noch mehr als 25% ihrer Nahrung nachts auf. (Siehe Studie von Jelliffe und Jelliffe). Es gibt Hinweise darauf, dass Es einen Zusammenhang gibt, zwischen dem optimalen nächtlichen Hirnwachstum und nächtlichem Stillen.

...wenn man die Kinder wach ins eigene Bettchen legt
Nur die Nähe der Eltern gibt den Kindern Geborgenheit und Sicherheit. Alle Rituale, Gewohnheiten, Schnuller und Schnuffeltücher sind dafür nur Ersatzobjekte, um die Kinder auf Distanz zu halten und von dem Abzulenken, was sie naturgemäß erwarten. http://www.psy-mayer.de/begriffe/bett1/bett1.htm

...wenn man die Kinder nicht beim Stillen einschlafen lässt
Irrtum. Die Muttermilch enthält spezielle Stoffe, die für das Kind wie ein natürliches Einschlafmittel funktionieren. Schnell und komplikationslos findet es auf diesem Weg in den Schlaf. Nach dem Abstillen oder wenn die Mutter nicht da ist, finden die Kinder andere Wege um einzuschlafen.
http://www.das-kind-muss-ins-bett.de/hints.html

..langes Stillen und Familienbett macht Kinder unselbstständig .
Irrtum. Gerade Kinder, die von sich aus das Stillen beenden konnten bzw. die sich nachts solange sie es brauchen der Elterlichen Nähe gewiss sein können, zeichnen sich durch ein ausgeprägte Selbstständigkeit aus, da sie zu dieser nicht gezwungen wurden. http://www.uebersstillen.org/kdcosleepd.htm

Kinder können erst mit 2,5 Jahre trocken werden, da sie erst dann den Schließmuskel
betätigen können.

Irrtum. Überall in der Welt werden Kinder ohne Windeln groß. Von Anfang an geben sie Zeichen, wenn sie müssen, können kurz anhalten und kontrolliert loslassen, wenn ihnen dazu die Möglichkeit gegeben wird. http://www.attachment-parenting.de/baby/topffit_was.htm

Kinder brauchen Grenzen
Irrtum. Kinder brauchen Erwachsene, die ihre eigenen Grenzen wahren und nicht welche, die sie mit einem Regelwerk umgeben. So lernen Kinder Rücksicht und nicht Gehorsam. http://home.arcor.de/kitanw/jesperjuul.htm

Eltern müssen an einem Strang ziehen, sonst spielen die Kinder sie gegeneinander aus
Irrtum. Die Vorstellung die dahinter steht ist, dass die Eltern einen Front gegenüber den Kindern bilden müssen. Tatsächlich können Kinder sehr gut unterschiedliche Grenzen und Vorstellungen von Anderen akzeptieren und sich darauf einstellen.

Kinder haben eine Trotzphase
Irrtum. Es gibt zum Glück eine Zeit, in der Kinder entdecken, dass sie ein „Ich“ mit eigenem Willen haben. Je mehr die Eltern dagegen ankämpfen und versuchen ihrem Kind zu trotzen um so mehr muss dass Kind für diesen wichtigen Entwicklungsschritt kämpfen. Akzeptieren und begrüßen die Eltern dagegen diesen Schritt wird das Kind kooperativ bleiben. http://coforum.de/index.php4?Trotzalter - http://cyberart.cy.funpic.de/kinder/index2.html

Festhalten, Auszeiten und ab und zu ein Klapps sind gute Mittel zur Kindererziehung
Irrtum. Beide Methoden versuchen den Willen der Kinder und damit ihre Seele zu brechen. Festhalten ist körperliche, die Auszeit psychische Gewalt gegen Kinder. Der Klapps ist wahrscheinlich beides.
http://www.mit-kindern-wachsen.de/docs/artikel/zeitschr_ausz_0401.pdf
http://www.rabeneltern.org/elternsein/wissenswertes/triple_p.shtm
http://www.rabeneltern.org/elternsein/wissenswertes/janhunt3.shtm
http://www.rabeneltern.org/elternsein/wissenswertes/juul1.shtm

Kinder müssen erzogen werden
Irrtum. Kinder möchten sich von sich aus richtig und sozial verhalten. Wir müssen ihnen nur die Freiheit dazu lassen. Wenn wir so leben, dass unsere Kinder sich an uns orientieren können ist keine weitere Manipulation und Erziehung nötig. http://kraetzae.de/erziehung/erziehen_ist_gemein/

Kinder müssen lernen zu gehorchen
Irrtum. Gehorsame Menschen waren vor 70 Jahre ein Ziel, aber nicht in unserer heutigen Gesellschaft. Je mehr Kinder die Möglichkeit haben, ihre Integrität zu schützen und sie nicht gezwungen werden, blind zu gehorchen um so mehr können sie kooperieren und zu mündigen Bürgern heranwachsen. http://www.leben-ohne-schule.de/valerie.fitzenreiter/disziplin.html
http://www.mit-kindern-wachsen.de/media/les/zeitschr_ausz_1000.pdf


So, nun werd ich für einiges sicher wieder gesteinigt :gap
 
Ne gesteinigt wirst du nicht Nebelwolf jeder hat halt eine andere Meinung,über ein paar Sachen habe ich auch eine andere Meinung.Ich nehme jetzt mal die "Auszeit" weil meine kleine die öfter mal braucht.Für sie ist oftmals der kleinste Anlaß dazu da um aus zu flippen.Und dann schreit sie,knallt Türen,tritt nach allem was ihr vor die Füße rennt und noch vieles mehr.Früher wußte ich oft nicht wie ich mich verhalten soll und war völlig hilflos,als ich sie in den Arm genommen habe hat sie meistens noch mehr geschrien und sich da gegen gewehrt,zurückschreien oder ihr gar einen Klaps geben wollte ich nicht.So haben wir uns dafür entschieden das unser Kind in einer solchen Situation eine Auszeit nehmen muß,d.h sie muß in ihr Zimmer gehen und wenn sie sich wieder beruhigt hat darf sie wieder kommen.Selbst die Erzieherinen im Kindergarten und bei der Frühförderung machen es so und ich denke das die eigentlich Ahnung haben sollten.Ich habe auch nicht das Gefühl das ich meinem Kind damit psychische Gewalt antue.
 

eva.m.p

Pause
schöne zusammenstellung, nebelwolf :applaus

bin auch nicht in allen punkten einer meinung, trotzdem finde ich es sehr interessant.

zum thema auszeit... hmm... mir leuchtet hypericums schilderung ein, denn vielleicht ist eine auszeit manchmal wirklich besser, als wenn die situation sonst möglicherweise eskalieren könnte - kommt natürlich immer auch auf das alter des kindes an.
aber besser, beide (eltern UND kind) haben erstmal ein wenig abstand voneinander um etwas "abzukühlen" als wenn sich durch die angespannte situation gegenseitig verletzt wird - das geschieht nämlich auch mit worten
 
U

User2

Guest
Das Beispiel mit der Trotzphase finde ich wirklich sehr merkwürdig.
Man spricht doch nicht von einer Trotzphase, nur weil das Kind sich meinetwegen unbedingt die Schuhe selbst anziehen will?

Und Kinder brauchen Grenzen, ganz eindeutig. Das fängt schon bei banalen Dingen an, wie z.B. daß es vor dem Essen eben nichts zum Naschen gibt.
 

nummer3

Namhaftes Mitglied
Einem muß ich persönlich widersprechen:
Weiterstillen trotz Zähnen! Meine drei haben, sobald die Zähne da waren diese auch heftig benutzt :schiel
Wenn man dann wirklich mehrmals am Tag blutig gebissen wird, dann macht das Stillen echt keinen Spaß mehr... Fand ich zwar auch immer schade, ich hätte auch lieber länger als 6-7 Monate gestillt aber nicht um jeden Preis...

Und daß es keine Trotzphase geben soll, bezweifle ich auch sehr stark, wenn ich mir meine zwei Großen (5 und 3)in letzter Zeit so beobachte... :shake

Ich hätte da noch ein paar "Irrtümer "(die die Omas nach der Geburt unserer ersten Tochter zum besten gegeben haben:

-Man muß das Kind vor und nach dem Stillen wiegen, sonst weiß man nicht, ob es genug getrunken hat
-Man muß das Kind jeden Tag baden und kräftig einpudern
-Muttermilch ist sehr schadstoffbelastet

Vieles in Sachen Kinder unterliegt sicher dem Wandel der Zeit. Momentan geht der Trend ja Gott sei Dank wieder zu mehr NAtürlichkeit zumindest was das Stillen angeht, aber vor 30 Jahren wurden die jungen Mütter glaube ich auch ziemlich verunsichert und die Werbung hat dann mit den Milchnahrungen ruhigere Nächte und gesündere, zufreidenere Babys prophezeit, was sie heute nicht mehr dürfen.

:bye: :bye:
christine
 

Nebelwolf

Namhaftes Mitglied
es gibt tricks, wie man einem baby das beissen an der brust abgewöhnt, bzw. ihm so zeigt, dass es weh tut. ansich ist es kein wirklicher grund zum abstillen :)



und zum alles essen dürfen... süssigkeiten vorm essen:
kinder essen, was wir essen. das heisst soviel wie, das was ich daheim habe, wird auch interessant sein zum essen. meine wird soviel essen können, was sie will und wann sie will. ich bin letztendlich dafür verantwortlich, was ich zu hause habe an essen :) ein apfel oder ein anderes obst schadet nicht vorm essen.
 
X

x_lady

Guest
Klasse!!!
Ich glaube ich drucke mir das aus,um es ein paar Leuten zu zeigen :mua
 

Carola

Moderatorin Schule
Teammitglied
@nebelwolf

Es ist zwar nur ein Punkt, aber genau daran kann man doch festmachen, dass eben nicht alles so übernommen werden kann. Nehmen wir eben dieses Beispiel. Ich bin doch nicht gezwungen keine Süßigkeiten mehr im Haus zu haben, nur weil ich Kinder im Haus habe.
Ich bin auch ein Mensch und habe ein ICH und möchte NACH dem Essen noch einen Nachtisch haben. Weil ich das aber gelernt habe, dass Süßigkeiten eben kein Hauptgericht, sondern ein NACHtisch ist, gibt es das dann auch erst danach, sonst würden sich die Kinder doch nur noch mit Süßigkeiten vollessen. (Schmeckt mir auch besser als alles andere).
 

nummer3

Namhaftes Mitglied
@nebelwolf,

was glaubst du, wieviele Tricks ich ausprobiert habe und mir Tips von Stillberaterin und Hebamme geholt habe... Hat bei uns alles nicht geholfen. Vielleicht haben sie mir aber auch so nur gezeigt, daß sie jetzt was anderes zu essen haben wollen als Mumi. :D Und zeig mir mal die Mutter, die sich freiwillig die Brustwarzen wieder annähen läßt... Da hat bei uns nicht mehr viel gefehlt. HAbe tolle Narben da von Bißwunden.

:bye: :bye:
christine
 

Susanne

Namhaftes Mitglied
Also einige Sachen finde ich schon interessant und einleuchtend bei anderen widerum schüttel ich eher mit dem Kopf.

Wie das Beispiel von Hypericum mit der 'Auszeit'. Wenn mein Mann und ich uns streiten, dann brauchen wir hinterher auch erstmal eine Auszeit um uns beruhigen zu können und ich denke auch Kinder brauchen sowas und es sollte ihnen auch zugestanden werden. Genauso wie die Versöhnung mit in den Arm nehmen... Das find ich gehört einfach dazu....


Dem mit dem Durchschlafen kann ich widersprechen... Kinder können es vielleicht nicht lernen, aber man kann es fördern, dass Kinder nachts ein bischen länger schlafen in dem man z.b. am Abend mit ihnen viel spielt wovon sie ja meistens müde werden. Zum Glück brauch ich das bei Sarah nicht, da sie voll durchschläft.
Wenn ein Baby nicht durchschläft sollte man das natürlich auch nicht mit Gewalt versuchen zu erreichen... aber man kanns versuchen zu fördern...


Das von Carola mit den Süßigkeiten find ich auch sehr einleuchtend.
 

Susanne

Namhaftes Mitglied
@nummer3

Meiner Mutter hab ich die Brustwarzen auch ohne Zähne blutig gebissen :mua Sie hat dann gar nicht erst gewartet bis ich ZÄhne hatte :mua
 
U

User 5

Guest
Original von Nebelwolf
es gibt tricks, wie man einem baby das beissen an der brust abgewöhnt, bzw. ihm so zeigt, dass es weh tut. ansich ist es kein wirklicher grund zum abstillen :)



und zum alles essen dürfen... süssigkeiten vorm essen:
kinder essen, was wir essen. das heisst soviel wie, das was ich daheim habe, wird auch interessant sein zum essen. meine wird soviel essen können, was sie will und wann sie will. ich bin letztendlich dafür verantwortlich, was ich zu hause habe an essen :) ein apfel oder ein anderes obst schadet nicht vorm essen.


Indem ich Süsses vom Kind fernhalte lernt das Kind aber nicht was gut ist.
Ich denke an gesundes Mittelmaß wäre wohl angebrachter.


Und Kinder brauchen sehrwohl Grenzen.
Grenzen bedeuten nicht automatisch Gehorsam. Ich kann Kindern sehr gut, anhand von einem klaren "Stopp nicht weiter" auf den richtigen Weg führen.
 
M

Mine

Guest
ich kann das mit den koliken nicht so unterschreiben. dass kinder nach überreizung schreien, okay. hat lea ja jetzt noch. aber sie war ein vorzeigekolikkind, mit einem kleinen unterschied von anderen: tags hatte sie kaum bauchweh, abends immer. daher auch das schreien. das haben mir zwei hebammen und ein kinderarzt bestätigt. wenn der bauch in den schreipausen knallhart ist und nach dem pupen nicht mehr, hat das für mich nix mit reizüberflutung zu tun ;D
 
M

Mine

Guest
thema naschen: meine großeltern haben mir in meiner kigazeit (da war ich nachmittags immer bei ihnen, weil meine ma gearbeitet hat) immer das vorgesetzt, was ich haben wollte. natürlich süßigkeiten und chips. bei meinen eltern gab's nur manchmal was. resultat war, dass ich nachts mit 5 - 6 jahren auf "beutefang" ging und den süßigkeitenschrank geplündert habe. war nix da, hab ich mir auch mal 'ne ganze packung cornflakes reingezogen in dem alter. das ging so bis ich 10 oder 11 war und die folgen merke ich immer noch.

bei meiner tante ist es so, dass immer ein süßer teller auf dem tisch steht, meine cousine aber lieber andere essen lässt als selber isst, weil sie zum teilen erzogen wurde. bei meinem cousin wird es ähnlich laufen.

meine vorgängerin erzieht meine exstieftochter in spe gerade dazu, erst 'nen apfel zu essen und dann 'ne schoki. wenn sie da überhaupt noch lust drauf hat. mittlerweile fragt die kleine (3 jahre) eher nach obst als schoki.

zu sagen "süßigkeiten nein" kann mmn nicht klappen. ich hab's mir eigentlich auch vorgenommen, aber allerspätestens im kiga wird mit sowas schluss sein und ich habe keine lust darauf, dass die lust auf süßes eskaliert bei lea.
 
M

Mine

Guest
ich les auch gerade das mit dem verwöhnen - auch DEM muss ich wiedersprechen. ich bin das beste beispiel dafür, dass es eben auch nach hinten losgehen kann :-D
 

Nebelwolf

Namhaftes Mitglied
Original von Natascha
Original von Nebelwolf
es gibt tricks, wie man einem baby das beissen an der brust abgewöhnt, bzw. ihm so zeigt, dass es weh tut. ansich ist es kein wirklicher grund zum abstillen :)



und zum alles essen dürfen... süssigkeiten vorm essen:
kinder essen, was wir essen. das heisst soviel wie, das was ich daheim habe, wird auch interessant sein zum essen. meine wird soviel essen können, was sie will und wann sie will. ich bin letztendlich dafür verantwortlich, was ich zu hause habe an essen :) ein apfel oder ein anderes obst schadet nicht vorm essen.


Indem ich Süsses vom Kind fernhalte lernt das Kind aber nicht was gut ist.
Ich denke an gesundes Mittelmaß wäre wohl angebrachter.


Und Kinder brauchen sehrwohl Grenzen.
Grenzen bedeuten nicht automatisch Gehorsam. Ich kann Kindern sehr gut, anhand von einem klaren "Stopp nicht weiter" auf den richtigen Weg führen.


süssigkeiten fernhalten sagte ich nirgens. ich esse auch ab und zu was süsses, nur habe ich keinen süssigkeiten-schrank, oder bunker hier für das tägliche konsumieren solche sachen. das ist ein unterschied.
ab und zu. so wie die eltern, so auch das kind. von fernhalten war da keine rede :eek:)

und was grenzen angehen. das ist deine auffassung. ich habe eben eine andere. nicht alle bevorzugen grenzen regeln und gehorsam für ein kind.
ich lasse meine lieber allein ihr stopp finden. das traue ich kindern durchaus zu :)
das handhabt jeder anders und so soll es sein.
 

Carola

Moderatorin Schule
Teammitglied
Eine Grenze ist auch, wenn ich einem Kind sage, lauf nicht über die Straße. Soll es die Erfahrung lieber selber machen?
 

Nebelwolf

Namhaftes Mitglied
nummer3: das beissen beim stillen kennt fast jede langzeitstillmama. irgendwie müssen sie es ja geschafft haben, dass es ohne beissen weitergeht. von daher ist beissen in erster linie kein grund zum abstillen :eek:)
ich wollt eigentlich nur darstellen, dass zähne weder beikost brauchen, noch das abstillen. wie es nun jeder persönlich handhabt.... liegt ausser reichweite 8)
 
P

papalagi

Guest
Äh Carola... Wölfchen Kind ist erst 6 Monate alt.
Wie soll sie da wissen wie sie reagiert wenn Jolina wirklich laufen kann?
Ich denke, da wird Nebelwolf schon Grenzen ziehen müssen, weil es sonst gefährlich wird.

Hoffe ich doch ;D
 
X

x_lady

Guest
Original von Nebelwolf


und was grenzen angehen. das ist deine auffassung. ich habe eben eine andere. nicht alle bevorzugen grenzen regeln und gehorsam für ein kind.
ich lasse meine lieber allein ihr stopp finden. das traue ich kindern durchaus zu :)
das handhabt jeder anders und so soll es sein.

du,meine tante erzieht ihre tochter(7 jahre) genau so und es klappt mehr als gut.sie ist absolut mein vorbild was die "erziehung"angeht.
 

Carola

Moderatorin Schule
Teammitglied
Und wenn man es so sieht, dass man Grenzen nur bei Gefahren setzt, wo ziehe ich dann die Grenze? Ist Übergewicht eine Gefahr? Sind Knochenbrüche eine Gefahr oder eine Erfahrung?
 
U

User 5

Guest
Nebelwolf (hast du eigentlich auch einen Vornamen? das wäre im Gespräch wesentlich praktischer) nicht alle Grenzen kann dein Kind selbst erfahren.

Ein Beispiel schrieb Carola schon, es wird noch viel kommen bei dem auch du bei deinem Kind wirst einschreiten müssen.

Und ich wiederhole mich für dich gerne.

Grenzen bedeuten nicht Gehorsam.
 

Carola

Moderatorin Schule
Teammitglied
@Papalagi
Geht es nur um Nebelwolfs Kind oder um Erziehung im allgemeinen? Das man einem 6 monatigem Kind Grenzen setzt, halte ich persönlich für äußerst schwierig. Ich glaube nicht, dass die Aussagen sich nur auf Babys beziehen.

(Da spielt das Alter von Nebelwolfs Kind eigentlich keine Rolle. Es sei denn man meint sie kann nicht mitreden, weil sie keinen Kontakt zur Altersklasse hat, wo Grenzen zwingend sind)
 
P

papalagi

Guest
Original von Mine
ich les auch gerade das mit dem verwöhnen - auch DEM muss ich wiedersprechen. ich bin das beste beispiel dafür, dass es eben auch nach hinten losgehen kann :-D

Ich denke mal da gibt es Unterschiede, ich lasse mich heute noch gerne verwöhnen :-D ja wohl das mach ich wohl...

Mich würde mal interessieren wie bist du denn, deiner Meinung nach Überverwöhnt worden?

LG
Bea
 

Nebelwolf

Namhaftes Mitglied
carola, ich denke, jeder lebt es so, wie er denkt, dass es gut und richtig ist :eek:)

vielleicht ist manches schwer vorstellbar, dass es funktioniert. es gibt eben viele wege mit seinen kindern umzugehen. was nun schlecht oder gut ist wage ich nicht allgemein zu beurteilen. für uns ist dieser sanftere weg der bessere :)
 
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