Problem -  Lukas-Mama Seite

Sanni

Namhaftes Mitglied
So, da ich mich schon lange nicht mehr hier ausgelassen habe, werd ich mal wieder damit anfangen.

Leute, ich weiß echt nicht mehr auf wen ich hören soll und auf wen nicht. Der Kinderpsychologe meint, Lukas hätte eine Rechen-, Lese- und Rechtschreibschwäche. Die Lehrerinnen sind ungefähr der selben Meinung. Dann gibt es noch die Erzieherinen, die mit Lukas arbeiten, um ihm wärend des Unterrichts zu unterstützen. Die sind der Meinung das er das nicht hat und nur mehr Konzentration braucht. (Sind ausgebildet für "Lernbehinderte" Kinder) Und ich sehe das jeden Tag mal so und mal so. Einen Tag liest er relativ flüssig und konzentriert, schreibt ordendlich und auch das Rechnen klappt so halbwegs gut. Dann wieder geht garnichts. Die einfachsten Wörter bereiten ihm Probleme und von Rechnen will ich lieber nicht reden. :weg

Zu Hause ist er dann auch so. Einen Tag sonnenschein dann wieder dicke Regenwolken. Gefühlsleben geht steil bergauf und bergab. Und wir stehen bei dieser Berg- und Talfahrt mittendrin und wissen meistens nicht mehr wie wir ihn auffangen oder helfen sollen.

Da der Kinderpsychologe jetzt auch die Schilddrüse ausgeschlossen hat, bekommt Lukas am Ende des Monats Medi für sein nun endlich festgestelltes ADHS. Methylphenidat. Kennt das jemand und kann mir dazu etwas erzählen???
Hatten zwar ein Aufklärungsgespräch, aber Erfahrungsbericht wäre mir lieber.

Danke fürs durchlesen, is ja doch länger geworden, als ich wollte.
LG
Sanni
 

Carmen

Namhaftes Mitglied
Methylphenidat ist der Wirkstoff der in den Medikamenten Ritalin, Medikinet ect. drin ist.

Hier im ADS-Forum gibt es schon einige Threads bezüglich Ritalin, gib einfach das Wort "Ritalin" bei der Suche ein, dann bekommst Du bestimmt Antworten auf deine Fragen.

Bei mir ist es so, dass Michael (9) seit seinem 4. Lebensjahr schon Medikinet bekommt und gut damit klarkommt.
Zuerst hatte er mehrere Dosen einzunehmen (2 x am Tag) und mittlerweile hat er ein Retard-Präperat (Langzeitwirkung), das er dann nur noch morgens nehmen muss.

Anfangs litt er ein wenig unter Übelkeit und es kann sein, dass der Apetitt gezügelt wird und die Kinder keinen Hunger haben.
Deshalb hab ich Michi morgens gut frühstücken lassen und abends hat er dann auch immer zugeschlagen,nur zu Mittag wollte er halt fast gar nix essen.

Mittlerweile hat sich das aber auch gelegt und er isst wenigstens ein bisschen und abends "frisst er mir fast die Haare vom Kopf" :D

Du wirst ausserdem damit leben müssen, dass es viele Ritalin-Gegner gibt und Dir öfter vorgeworfen wird, dass Du Dein Kind "ruhigstellst", was aber in keinster Weise so ist.
Es hilft ihm nur, sich besser im Leben zurechtzufinden, nicht mehr so hibbelig zu sein und sich konzentrieren zu können.

Also nur Mut zu diesem Schritt! :maldrueck
 

cordu

Namhaftes Mitglied
Carmen hat dich ja schon gut informiert.

Methylphenidat (MPH) ist der wohl gängigste Wirkstoff für die Behandlung bei ADHS.
Manchmal bringt aber auch das nicht die erwartete Wirkung.
Nebenwirkungen sind wohl am Anfang Übelkeit und Bauchschmerzen. Das war bei uns für so ca. 2 Wochen auch so. Das ist jetzt ganz weg. Was geblieben ist ist die Appetitlosigkeit tagsüber. Wir machens wie Carman. Gut frühstücken und dann abends zuschlagen..
Wir haben mit Medis sehr lange gewartet. So lange wies halt die Noten noch zuliesen. Erst als die dann immer schlechter wurden war dann dieser Schritt notwendig. Übrigens galt er auch als Legastheniker. Und war es zu dem Zeitpunkt wohl auch. Durch seine sehr kurze Konzentrationsspanne war einfach nicht mehr drinn. Mit MPH konnte er die Defizite die er hatte aufholen. Heute ist er auch in Deutsch auf dem gleichen Level wie seine Mitschüler.

Leider auch lang geworden.

LG :bye:Cordu
 

Sanni

Namhaftes Mitglied
Danke für eure Infos.

Das mit den Gegnern hab ich jetzt schon, wenn man das Thema nur anschneidet.
Wir waren ja am Anfang auch dagegen, wollten halt erstmal alles abgeklärt haben. Allergien, Schilddrüse ect. Aber mittlerweile merkt man doch sehr stark, das er dringend hilfe benötigt und da wir alles andere ausgeschlossen haben ist das ergebniss halt Medi.

Leider gibt es in der Verwantschaft halt welche, die uns weis machen wollen, wir hätten ihn nur falsch erzogen. :sn7 und für uns wäre das nur eine Ausrede bzw. eine bequemere Lösung.

Manchmal könnte ich einfach nur schreien :angryfire :angryfire :angryfire
 

cordu

Namhaftes Mitglied
Hallo Sanni,

bei uns wars nicht nur die Verwandtschaft sonder sogar der Lehrer der sagte das wir nur zu (ich sags m al mit meinen Worten) blöd seien unser drittes Kind zu erziehen. Nur komisch das die anderen Zwei in der Hinsicht keine Probleme haben.

Ich habe mir angewöhnt das ich recht "barsch" sage das Sohn Tbl. nimmt und ich nicht darüber reden möchte obs richtig ist od. nicht.

Wir waren und sind übrigens immer noch der Meinung das MPH als Krücke dient. Sohn bekommt so lange die Tbl. als Krücke solange er sie braucht um ein Verhalten zu erlernen das er auch ohne zurecktkommt.

LG :bye: Cordu
 

Sanni

Namhaftes Mitglied
Hallo :bye:
nun hatte ich gerade gedacht, das sich "alle" so halbwegs damit abgefunden haben, das Lukas zu 99% ein Medi bekommt. Aber denkste :nanana, meine Schwester (angehende Grundschullehrerin :sn7) war am Wochenende wieder zu Hause und als sie hörte was demnächst ansteht, gab es eine riesige grundsatzdiskusion. Wie kannst du nur, ihr müsst nur konsequenter sein, kein TV, keine Extrawürste, ihr lasst ihm viel zu viel durchgehn.....
ich bin sonst ehr ruhig und denk mir mein teil (lass sie halt labern :gaehn) aber das ging echt zu weit. ich bin sowas von explodiert :angryfire :angryfire :angryfire :angryfire
soll sie doch selbst erstmal nen kind bekommen und dann reden wir weiter... :ausheck
das ging soweit, das sich meine Mutter auch wieder einmischte und ihrer kleinen lieben wieder recht gab. sie hat ja immer recht, ist ja ne studierte und ich mach ja gerade meine 2.Ausbildung und bin "laufend" Arbeitslos... :wand :wand :wand
Ticken die noch richtig???
Als mir das dann echt reichte, bin ich aufgestanden und hab nur gesagt, wenn ihr unsere Entscheidung entlich akzeptiert, könnt ihr ja mal anrufen, ich meld mich nicht!!! und raus :weg

Immer das selbe mit meiner Mutter, sie hält immer zu meiner kleinen Schwester und was die tut und sagt ist immer richtig. Ich bin anscheinend eine Missgeburt... :box:

Tschö mit ÖÖÖ
Sanni
 

bollencalbe

Neues Mitglied
Hallo Sanni!

Ich will die mal einen gaanz kurzen Erfahrungsbericht von uns schreiben. Einfach um die Mut zu machen!!!!

Ich habe eben die ganze Vorgeschichte gelesen und muss sagen (schreiben): Ich habe Gänsehaut! Fast so war es bei uns!!

Maxi hatte zwar nie diese heftigen Wutausbrüche, dafür war er ewig in einem "Tal der Depression", was genauso quälend für Kind und Familie ist.

Maxis Probleme begannen im Kindergarten. Alls er 5 Jahre alt war bekam ich von den Erzieherinnen eine Standpauke (für mich aus heiterem Himmel!), dass Maxi sich depressiv verhalten würde, er verweigert sich total... Es muss sich bei uns in der Familie was verändert haben!!!??? Jetzt wissen: wir Kindergarten war nur langweilig.

Kurz weiter:
* mit 5 Jahren eingeschult
* 1. und 2. Klasse: Schulstoff - keine Probleme; "nur" immer schlechte Konzentration

* 3. Klasse Lehrerwechsel: riesen Schulprobleme. Ab da gab´s Zensuren und ich sah erst, dass es so nicht weitergehen kann (Schnitt 5-6 !!) Die Konzentrationsprobleme wirkten sich so aus, dass z.B beim Mathetest die erste 5 Aufgaben richtig waren, dann wurde es immer fehlerhafter und am Ende stand nur noch Quatsch, obwohl der den Stoff konnte!!

Die Leherin war ratlos!! Maxi kann den Stoff, schreibt aber schlechte Zensuren!

Nach einer Fernsehsendung über ADS hatte ich einen schweren Verdacht: Ich meldete Maxi bei der Kinderärztin (mit Zusatzausbildung) zum ADS-Test.
Ich informierte vorher die Lehrerin - schließlich standen wir schon im engen Kontakt.

Kurz und gut: Der Test war eindeutig positiv!!

Ich frage mich, haben die Erzieher und Lehrer keine Ausbildung!! Da muss ich als Mutter auf ADS kommen??!!!

Nach einen Jahr Ergo usw. keine Besserung. Maxis Selbstbewusstsein rutsche immer tiefer. Es musste was passieren!
Obwohl ich mich innerlich immer gegen die Medikamente gewehrt hatte, habe ich nun doch zugestimmt - einen Versuch wars wert. (Wenns nichts bringt, kann man es ja immernoch lassen.)

Fazit: In Maxis Zeugnis wird an diesem Schuljahresende stehen: Mathe 1, Deutsch 3, Englisch 1, Heimat-und Sachkunde 1

Nun ist er nicht mehr der "Blödeste" in der Klasse, der eh nichts kapiert, das Selbstbewusstsein ist auf dem "steigenden Ast"

Ich denke: Versucht es mit Medikamenten. Wenns nichts bringt, habt ihr es wenigstens versucht!

Und was die Meinung der Verwandschaft angeht: Du bist die Mutter!! Du erziehst das Kind. Und die musst die "Prügel" einstecken, wenn was nicht klappt.
Als mach du , was du für richtig hältst!!

Ich wünsch dir Mut und Kraft!!

Sibylle
 

Sanni

Namhaftes Mitglied
Hallo Sibylle,
danke für deine Worte.
Ich hab schon immer gemacht was ICH wollte, warscheinlich ist deshalb meine Mutter von meiner Schwester so angetan. Immer artig und lieb :sn7 :sn7 :sn7
Ich bin da anders, Steinbock-like, mit dem Kopf durch die Wand und immer ausprobieren was meine Mutter unmöglich fand /findet. 9 Jahre älteren Mann heiraten, Kind bekommen (o-ton meiner Mutter: ach du schei... biste sicher das ihr das wollt?)
und immer das gegenteil von meiner Schwester sein.

Nach außen tu ich so unnahbar aber eigendlich macht mich das fertig, das meine Schwester immer bevorzugt wird. gut das mein Vater da ganz anders ist. er steht zwar ziemlich unterm pantoffel, aber wenn ich mal mit ihm allein bin, dann kann ich ihm eigendlich alles erzählen. nur gradebiegen kann er da leider nichts. :shake

wenn wir dann am ende des monats mit der medi loslegen meld ich mich nochmal.
lg
Sanni
 

bollencalbe

Neues Mitglied
Ach ja - ist mir gerade eingefallen..

Das habe ich mal gelesen: Es ging um ADS- / ADHS-Kinder und war ein Ratschlag für die Eltern:
(sinngemäß)

"Genießt die ruhigen Zeiten und sammelt Kraft für die Schwierigen, die noch kommen!"

Fand ich gut ... und ich versuche es so zu machen!
 

Sanni

Namhaftes Mitglied
Hallo ihr lieben,

ich komme gerade von einem Gespräch mit einer Sonderpädagogin. Sie wollte über ihn alles erfahen, damit er einen zusätzlichen Förderbedarf genemigt bekommt. Wir haben uns gut eine Stunde unterhalten und zum Schluss kam raus, das er den zusätzlichen Förderunterricht bekommt und das für die nächsten zwei Jahre. :geb7 :geb7 :geb7
Jetzt steht nur noch der Termin nächste Woche Dienstag aus, wo es um sein Medi und die dazugehörige Terapie geht. Dann können endlich die Ferien kommen. noch gute 2 Wochen wenn ich mich nicht irre oder???? :sn7 ich bin schon leicht geistig weggetreten mit so viel Terminen um die Öhrchen :unsch

lg
Sanni
 

Sanni

Namhaftes Mitglied
Halli Hallo
so nun heute ist es hoffendlich endlich soweit.
Um 15.15 Uhr haben wir den Termin zur endgültigen Auswertung (hoffe ich jedenfalls, nicht das wieder irgendwas fehlt oder noch getestet werden muss).

Lukas gehts momentan nicht so gut. Er quält sich mit den Hausaufgaben und den damit immer wieder auftretenden Selbstzweifeln. Ich weiß schon langsam nicht mehr, wie ich ihn aus diesem Loch dann rausholen soll. Er ist dann so traurig und verzweifelt mit sich. Das zerreist einem das Herz, wenn man nichts tun kann. Beruhigen versuch ich immer aber meistens ist das auch nicht das richtige. Dann kommen Antworten wie: das sagst du nur weil ich dein kind bin....
Da hat er ja auch irgendwie recht und ich kann ihm da voll und ganz nach fühlen. Solche Selbstzweifel hatte ich in der Pubertät und da wäre ich am liebsten aus dem Fenster gesprungen.

Hoffendlich wird das heute was. ich schreib dann morgen, wies war.
LG
Sanni
 

Sanni

Namhaftes Mitglied
Also, der Arzt hat uns die Entscheidung überlassen und wir haben uns für ein Medi entschieden. Das wird er nun am ende der Sommerferien bekommen, so das er sich noch daran gewöhnen kann und dann hoffendlich guter Dinge in ein neues Schuljahr starten kann. Nun muss ich mich mit der Schulpsychologin in Verbindung setzen ob er eine Lerntherapie mit zusätzlicher Verhaltenstherapie bekommt oder nicht. Ansonsten muss ich mich noch um einen Platz für eine Verhaltenstherapie bemühen.
Naja bald sind Ferien und darauf freut sich mein Kurzer schon riesig.
lg
sanni
 

Sanni

Namhaftes Mitglied
Hallo habe mich ja lange nicht mehr gemeldet....

So Lukas bekommt seit einer Woche Methylphenidat (erstma ne Halbe und ab morgen ne Ganze). Gebessert hat sich noch nichts, was wohl laut Arzt nicht weiter verwunderlich ist.
Aber jetzt soll er Verhaltenstherapie bekommen und das ist echt zum reiern..... :wand :wand :wand
Da ruft man bei der Krankenkassen Ärztlichen Vereinigung an um Therapeuten zu bekommen und in Berlin-Neukölln ist nicht einer, dann bekomm ich von dem Vogel gnädiger weise 4 Telefonnummern aus den Nachbarbezirken und die sind alle bis oben hin zu. :angryfire :angryfire :angryfire Ich möchte doch nur das Lukas zurecht kommt, aber nööö

Nun hab ich noch das Problem das ich wahrscheinlich wieder in Arbeit komme und mein Männe ja mit dem Lkw die Straßen unsicher macht. Wer bitteschön liebes Arbeitsamt soll dann mit Lukas zu der Therapie fahren?????
Antwort, da findet sich doch bestimmt ne Oma oder nen Opa... :wiejetzt:
Sind die echt so grrrrr.... oder tun die nur so????
Ich möchte doch nur halbtags arbeiten aber so ne arbeit scheint völlig unmöglich zu sein. Aber zerteilen kann und will ich mich nun mal nicht.

Habt ihr noch irgendwelche Ideen an wen wir uns wenden können für Hilfe ob nun in Bezug auf "Fahrdienst" oder Betreuung bei den Hausaufgaben. Mir grauts schon vor dem nächsten Gang zum Amt. Mir ist nur noch zum heulen :crying
Wenn ich nicht arbeit bekomme macht das Amt ärger und wenn ich nicht für Lukas da bin, hab ich nicht nur nen schlechtes Gewissen sondern denke, das er dann wieder schlechter werden könnte.
HILFE
sanni
 

Carmen

Namhaftes Mitglied
Solche Hilfen kenn ich eigentlich nur vom Jugendamt.

Hattest Du bisher schon mal Kontakt zu denen? Ich musste mich ja damals wegen der E-Schule - die ja eine Privatschule ist - ans JA wenden, weil die die Kosten übernehmen mussten und weil für diese Maßnahme eine ganz enge Zusammenarbeit zw. Eltern, Lehrer, Erzieher (Tagesgruppe) und JA Voraussetzung für einen Platz dort war.
Also ohne JA hatte Michi nicht auf die Schule gehen können.

Der Vorteil war dann, dass ich dort auch einen Antrag auf die Kostenübernahme von Lukas Kiga-Beitrag gestellt habe und auch die Familienhelferin wurde uns gestellt, die jetzt 2 x die Woche zu uns kommt.

Aber ohne Hilfe vom JA stell ich mir das etwas schwierig vor. Du könntest höchstens mal an verschiedenen Schulen fragen, wo es in Berlin Hausaufgabenbetreuung gibt oder auch im SPZ oder sonstigen Ärzten, die haben oft Adressen von Tagesmüttern oder evtl. bei der Psychologischen Beratungsstelle der Caritas, die sind normalerweise auch sehr hilfsbereit.

Ich drück die Daumen, dass sich bald eine Lösung findet!
 
L

lokomoto

Guest
Liebe Sanni, in eurem Fall würde ich versuchen eine familienpädagogische Hilfe durch das Jugendamt zu bekommen und vielleicht eine Tagesheimeinrichtung für deinen Sohn. Ich habe mehrere Jahre als Sonderpflegestelle auch Schulkinder betreut und teilweise therapiert. Die Kosten werden bei entsprechender Diagnose vom Amt getragen.
Alles Gute für euch

L.
 

Sanni

Namhaftes Mitglied
Hallo Ihr Lieben,
danke erstmal fürs lesen und eure Tipps

Ich werde mal probieren, ob ich etwas davon durchgesetzt bekomme. Aber bis jetzt sind wir meistens auf taube Ohren gestoßen. Da er ja nur "ADHS" hat und weder Geistig- noch Körperlich Behindert ist, müssen wir halt selber sehen, wie wir solche Termine wahrnehmen können.
Betreut könnte Lukas ja bis um 18 Uhr im Hort werden, aber halt nur betreut.
Alles was danach ist ist "Privatvergnügen".

Naja, vielleicht klappt es ja heute mit dem Vorstellungsgespräch und dann habe ich auf dem Nachmittag auch zeit für Ihn und unsere Termine...

Drückt mir mal die Daumen
 
L

lokomoto

Guest
Hallo Sanni,

ich kopiere dir hier mal einen halben Roman rein:

§ 35 a Seelische behinderung oder von seelischer Behinderung bedroht!!

Kinder und Jugendliche, die seelisch behindert oder von einer solchen Behinderung bedroht sind, haben Anspruch auf Eingliederungshilfe nach § 35a SGB VIII. „Seelisch behindert" bedeutet, dass die seelische Gesundheit mit hoher, das heißt mit wesentlich mehr als einer fünfzigprozentigen Wahrscheinlichkeit länger als sechs Monate von dem für ihr Lebensalter typischen Zustand abweichen muss (nach § 35a Abs.1 Satz 1 Nr. 1 SGB VIII). Eine Bedrohung besteht dann, wenn eine Beeinträchtigung der Teilhabe am Leben in der Gesellschaft nach fachlicher Erkenntnis mit hoher Wahrscheinlichkeit zu erwarten ist (§ 35a Abs.1 Satz 2 SGB VIII). Anders als bei der Hilfe zur Erziehung hat hier das Kind oder der Jugendliche einen eigenständigen Anspruch, nicht der Personensorgeberechtigte. Junge Volljährige, die seelisch behindert oder von einer solchen Behinderung bedroht sind, können Eingliederungshilfe im Leistungsrahmen des § 41 SGB VIII erhalten. Somit sind neben den Voraussetzungen, die nach § 35 a SGB VIII gegeben sein müssen, zusätzlich die Leistungsvoraussetzungen nach § 41 SGB VIII zu erfüllen.

Maßnahmen nach § 35a bzw. § 41 i.V.m. § 35 a SGB VIII setzen neben einer drohenden oder bereits vorhandenen seelischen Behinderung zusätzlich voraus, dass eine Teilhabe am Leben in der Gesellschaft beeinträchtigt oder eine solche Beeinträchtigung zu erwarten ist (§ 35a Abs.1 Satz 1 Nr. 2 SGB VIII), das heißt, dass ein soziales Integrationsrisiko hinzutritt, das die Entwicklung des Kindes oder des Jugendlichen bzw. jungen Volljährigen, seine Eingliederung in die Gesellschaft und sein Heranwachsen zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit aller Voraussicht nach nicht unerheblich beeinträchtigen wird.

Der Verweis über das SGB VIII hinaus auf das SGB XII bezieht sich auf Aufgabe, Ziel, Bestimmung des Personenkreises und Art der Hilfe (§ 35a Abs.3 SGB VIII). Er umfasst Vorschriften bezüglich der Leistungsberechtigten und Aufgaben (§ 53 SGB XII), Leistungen der Eingliederungshilfe (§ 54 SGB XII), Hilfen in einer sonstigen Beschäftigungsstätte (§ 56 SGB XII) und des Trägerübergreifenden Persönlichen Budgets (§ 57 SGB XII).



Zielgruppe der Hilfe nach § 35a SGB VIII

Zielgruppe sind Kinder, Jugendliche und junge Volljährige, die seelisch behindert oder davon bedroht sind. Obwohl die Hilfe nach § 35a SGB VIII bzw. § 41 i.V.m. § 35a SGB VIII nicht nur die Zielgruppe mit dem Störungsbild „Teilleistungsstörungen" umfasst, scheinen in diesem Bereich die größten Probleme aufzutreten. Es ist darauf hinzuweisen; dass Teilleistungsstörungen nicht mit seelischer Behinderung gleichzusetzen sind. Nicht jede Störung schulischer Fertigkeiten hat Krankheitswert und/oder ist eine vorhandene oder drohende seelische Behinderung im Sinne von § 35a SGB VIII. Der Begriff „Teilleistungsstörungen" ist weiter als die „Hilfen bei umschriebenen Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten F 81" (ICD-10 der WHO): Ob bei solchen Entwicklungsstörungen eine Krankheit oder Behinderung bzw. drohende Behinderung vorliegt, muss im Einzelfall zusätzlich diagnostisch geklärt werden (z.B. Schwere der Störung, Leidensdruck, Vorliegen sekundärer Neurotisierung sind hierbei Anhaltspunkte).

Die Feststellung des leistungserheblichen Sachverhalts umfasst also grundsätzlich neben der festgestellten Störung (z.B. Dyskalkulie oder Legasthenie) zusätzlich auch die zu erwartende Beeinträchtigung der Eingliederungsfähigkeit des betroffenen Kindes oder Jugendlichen. Eine seelische Behinderung droht oder ist vorhanden, wenn aufgrund der festgestellten Störung die Eingliederung des Kindes oder Jugendlichen in das soziale Umfeld gefährdet ist, also ein - z.B. an erheblichen Problemen des Kindes oder Jugendlichen in Kindergarten, Schule, Beruf oder Familie darzulegendes - soziales Integrationsrisiko hinzutritt.


Aufgrund dieser Diagnose ist einiges möglich, bleib hartnäckig für euren Sohn


L.
 

Sanni

Namhaftes Mitglied
Hallo Lokomoto,
ich danke dir.
ich hatte gestern am ersten schultag den integrationserziehern die sache beim jugendamt geschildert und zwei davon haben uns ihre hilfe zu gesagt für den alltag unterstützung zu bekommen.
ich bin immer froh, wenn wir hilfe finden, die nicht nur hartnäckig sind, sondern auch über das nötige fachwissen verflügen. :zwinker:

jedenfalls hatte lukas gestern nen richtig guten start. die neue klasse ist nett und er wurde gestern viel für sein verhalten gelobt. ist ja schon mal was....hihi

meld mich wieder, wenn es was neues zu berichten gibt.

liebe grüße
sanni
 

Sanni

Namhaftes Mitglied
so das erste schuljahr mit medis ist rum....er hat durchweg nur gute noten und benahm sich wie alle anderen kinder auch. die klasse kann ihn gut leiden, klar gibts unterricht der ihm nicht so liegt (deutsch), aber das hat ja jeder. kann also nur ganz laut jipiiiii schreien :banane:

nun haben wir vor einer woche angefangen die medi runter zurfahren. heist: erstmal die halbe in der schule weg lassen. wir fanden keinen großen unterschied zu vorher, mal sehen, was die lehrerinn dazu sagt. und seit anfang dieser woche gibts garkeine tabletten mehr und das ist echt hart.....obwohls mit den hausaufgaben ganz gut klappt, wurde er jetzt schon 2x nach draußen geschick, weil er sich und die anderen ablenkte. er sagt auch von sich selber, dass er sich so "explosiv" fühlt.

hab mir vorgenommen, dass ich mit ihm in den ferien und wann immer es jetzt noch geht, viel sport machen werde.

denke aber, dass wir zur schulzeit wieder mit medis anfangen werden. und wenn es diesmal nur eine ist............mal sehen...
 

Carmen

Namhaftes Mitglied
NA das liest sich doch super!

Unser Doc will bei meinem Großen beim nächsten SPZ-Termin auch versuchen die Medis langsam auszuschleichen, wobei ich da eigentlich sehr skeptisch bin, weil es tatsächlich einen mega Unterschied macht, wenn Michi seine Tablette (Retard) genommen bzw. er sie dann mal vergessen hat... :whatever

Ich drück die Daumen, dass es weiterhin so gut läuft!
 
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