Majus heile-Welt-Blog

lilly7022

Ich wohne hier
Liebe Maju, wußtest Du nicht, daß Italien Lichtjahre von Europa entfernt ist??? :-D Eine Postkarte dauert da schon mal 4 Wochen. Ich hab mich da auch nur einmal gewundert ...


Im übrigen bin ich heute versehentlich ein paar Monate weiter vorn gelandet und habe einige Deiner alten Beiträge gelesen - ein kurzweiliges Vergnügen! Woher nimmst du nur dieses Talent solche wunderbaren Texte zu schreiben? :anbet
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Lilly, du bist ein Schatz! Danke für das Kompliment zu meinen alten Beiträgen. Ich finde meine alten Beiträge viel besser als die neuen. Seit ich arbeiten gehe, lässt es stark nach. Talent, woher? Naja, als Christ glaube ich dass es mir geschenkt wurde...
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Fünfter und sechster Tag in Rom

Am 4.11. hatten wir "nur" einen Programmpunkt: die Vatikanischen Museen. Sie sind zwar im Vatikan, aber zum großen Teil weltlich. Malereien und Marmor mit lauter Leichtbekleideten, heidnische Szenen oder solche aus römischen und griechischen Mythologien, ägyptische Sammlungen in denen selbst der Vatikan nicht mehr an die Würde des Menschen über den Tod hinaus denkt und 4 Mio. Besucher pro Jahr an Mumien vorbeiführt...Trotzdem (oder gerade deswegen) sind die Museen fantastisch.

Am nächsten Tag ging es los am Zirkus Maximus, der sich in den vergangenen drei Jahren irgendwie zu seinem Nachteil entwickelt hat. Die grüne Wiese mit einer Andeutung von Spina in der Mitte war mir weitaus lieber als die Militärausstellung mit Bauzaun drumrum. Hier hat der Vatikan wohl auch ein bisschen geschlafen. Während das Kolosseum ein heiliger Ort wurde, obwohl dort vermutlich keine Märthyrer gestorben waren, stehen auf dem Gelände des Zirkus Maximus Panzer, obwohl genau dort die Christenverfolgung stattfand. ?(

Bei der Kirche Santa Maria in Cosmedin legten die Mädchen alle ihre Hand in den "Bocca della Verita" und wunderten sich, dass sie nicht abgebissen wurden, denn sie hatten ja hin und wieder schon mal gelogen.

Dann ging es endlich zum Katzenasyl. Die Kinder warteten schon lange darauf, dass wir mal in diese Richtung kommen würden. Eine Stunde lang spielten und schmusten wir mit den Katzen in Area Sacra Argentina.

Über das Pantheon ging es zur Piazza Navona. Dort kauften wir natürlich ein Bild (the first kiss) bei den zahlreichen Malern. Bei romantischem Sonnenuntergang schlenderten wir an der Tiberpromenade entlang nach Hause.
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Siebter Tag in Rom

Um 7 Uhr morgens gehen die Katholiken in den Petersdom zur Kommunion. An jedem der unzähligen Altäre findet ein Gottesdienst statt in allen möglichen Sprachen. Wer den Petersdom kennenlernen will als Heiligtum in dem gesungen und gebetet wird, der darf nicht später als 7 Uhr kommen. Eine Stunde später ist er fast nur noch Touristenattraktion.

Meine Schwiegermutter wollte eigentlich nur einen Rosenkranz beten und ich begleitete sie, während die anderen noch in ihren Betten lagen. Aber per Zufall vernahmen wir ein paar deutsche Worte an einem der Altäre und gesellten uns dazu.

Da ich meinen Mann ab und zu in die katholische Kirche begleitete, beherrsche ich die Liturgie fast perfekt. Jedenfalls fiel ich nicht weiters auf unter den 4 Gläubigen. Ich nahm die Hostie an ohne mit der Wimper zu zucken, warum auch nicht. Schließlich arbeite ich schon seit 10 Jahren im ökumenischen Ausschuss unseres Dorfes mit! Manchmal muss man die Entwicklung eben etwas beschleunigen, auch wenn diese demnächst den Papst überrollt.

Nach dem Frühstück machten wir uns auf nach Trastevere und schauten uns das volkstümlichste Stadtviertel Roms an. Auch hier wieder jede Menge Kirchen, aber nicht mehr ganz so protzig. Den Abschluss machte S.Cecilia, die Kirche für die Märthyrerin, die doch keine Heilige ist, was aber keinen Römer wirklich interessiert. Auch hier hat das Volk für sich selbst entschieden und nicht auf den Vatikan gehört.

Über die älteste Brücke Roms ging es über die Tiberinsel und wieder direkt ins Katzenasyl. Die Mädchen hätten jede Anstrengung unternommen um nochmal dorthin zu kommen. Seitdem planen sie ihr eigenes Katzenasyl und richten ihre Berufswünsche danach aus.

So, das war's. Am nächsten Tag flogen wir heim. 1000 Bilder auf den Fotoapparaten und 10 000de Eindrücke im Kopf.

Sofie hatte sich noch ein besonderes Mitbringsel zugezogen, weshalb sie nicht in die Schule durfte: Einen Mückenstich. Das Ding war kurz vor der Blutvergiftung. Gott sei Dank bekam sie den erst am letzten Tag.

Ansonsten war, Gott sei Dank, alles prima in Rom! Und nächstes Jahr machen wir wieder eine Städtetour!
 

Maju

Namhaftes Mitglied
sATURDAY nIGHT fEVER

hACH; WAS IST DAS FÜR EIN SCHÖNER aBEND1:
mEIN mANN IST FORT AUF EINER wEIHNACHTSFEIER:
aNNAS pLAYMOBIL-kRANKENHAUS GEHT GERADE FÜR ÜBER !== eURO BEI eBAY WEG:
uND IN UNSERER dACHWOHNUNG HERRSCHT mAMAVERBOT: dORT TOBEN SICH GERADE "= tEENAGER AUS BEI cOLA; fANTA; sPRITE UND kNABBERSACHEN UND SEHR LAUTER mUSIK:

nA; WIE VIELE tEENIES SIND DAS WOHLß sCHNELL MAL AUF DER tASTATUR NACHSCHAUEN: wER ES RAUSKRIEGT; DARF ES GERNE SCHREIBEN: zU GEWINNEN GIBT ES ABER NIX :aetsch

oH ES KLINGELT SCHON WIEDER; DA KOMMEN NOCH MEHR:::

nAJA; UM "":==uHR IST ES DANN ÜBERSTANDEN; DANN BLEIBEN NUR NOCH DREI üBERNACHTUNGSGÄSTE UND rUHE KEHRT WIEDER EIN:

bOAH; TUT#S DA OBEN SCHLÄGE:::ABER ICH DARF NICHT HOCH; IST VERSPROCHEN: sCHLUCK: uND UMS hAUS SCHLEICHEN NOCH FREMDE jUNGS DIE ICH ABGEWIESEN HABE: sPANNENDE sACHE; DAS ALLES: UND ERINNERT MICH AN MEINE jUGEND: mEINE eLTERN WAREN NOCH VIEL GRO?ZÜGIGER. SIE SIND IMMER GLEICH GANZE wOCHENENDEN fORTGEGANGEN:::
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Advent, Advent

Die Vorbereitungen auf Weihnachten laufen auf "Hochtouren"!!! Überall, nur nicht bei uns.

Die Herbstdeko (ein paar Kastanien und Äpfelchen um eine Gruppe Jahreszeitenpüppchen) wich der Weihnachtsdeko (ein eiserner Adventskranz zum Aufhängen nur mit Kerzen ohne Grün).

Bei Geschenken bin ich schon genauso weit! Mit allen Verwandten wurde abgesprochen, dass man sich nichts schenken wird und dass ich das erste Mal seit ca. 10 Jahren keinen Fotokalender machen werde.

Plätzchen gibt es schon jede Menge bei uns - von den Omas.

Unseren Adventskalender (bin ich froh, dass ich den schon vor Jahren gemacht habe, denn sonst würde ich jetzt bestimmt welche mit Türchen im Supermarkt schnell einkaufen) habe ich ausschließlich mit Süßigkeiten gefüllt. Wenigstens achtete mein Mann noch darauf, dass nur weihnachtliches Naschwerk hineinkommt, wenn es schon keine anderen kleinen Aufmerksamkeiten gibt.

Alles sehr spartanisch bis jetzt, aber wir haben den Advent im Herzen.
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Rein musikalisch betrachtet sind wir dagegen schon wirklich sehr weit in den Weihnachtsvorbereitungen (siehe vorheriger Eintrag).

Sofie spielt erst seit Oktober Klarinette, aber sie kann schon alle wichtigen Advents-und Weihnachtslieder. :wow (so habe ich geschaut, als ich die Klänge aus dem Kinderzimmer vernahm). Und jetzt prasselt es Vorspiele. Eins von Vieren hat sie schon hinter sich gebracht, es war ein öffentliches Vorspiel des ganzen Fachbereichs der Bläser. Diese Woche spielt sie noch vor ihrer Klasse, nächste Woche vor der ganzen Schule und übernächste Woche gibt es noch ein größeres Klarinettenkonzert wo sie noch kurzfristig mitmachen darf. Wie gesagt: Unterricht 30 Minuten in der Woche, seit Oktober, Herbstferien ausgenommen.

Einmal bekam sie ein Notenblatt wo fremde Töne draufstanden. Da schlug sie einfach ihre Schule auf, suchte nach dem Griff und brachte ihn sich selber bei.

Ich bekomme übrigens keinen einzigen Ton, feuchte Blasgeräusche ausgenommen, aus der Klarinette. Das findet Sofie wahnsinnig komisch. Das ist überhaupt nicht einfach!

Anna spielt ihre Weihnachtslieder mittlerweile als Choräle, ihre Klavierlehrerin ist Organistin und das merkt man jetzt. Hört sich schon richtig professionell an.

Marie wird am Wochenende im Altersheim das Adventsliedersingen mit der Geige begleiten. Dass ich sie bis jetzt nur andere Stücke üben gehört habe, könnte daran liegen, dass sie die Weihnachtslieder schon im Schlaf kann. Ist ja auch alle Jahre wieder das Gleiche. Könnte aber auch sein, dass sie eine kleine Bauchlandung erleben wird...

Lustig hört sich das an, wenn es hier aus allen Zimmern gleichzeitig schallt. Lustig, aber kein bisschen weihnachtlich. Da braucht man schon starke Nerven.
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Sofie trägt jetzt Gelb!

Vergangene Woche legte Sofie ihre erste Prüfung in Karate ab. Sie macht das noch gar nicht lange und ich hatte bisher keine Gelegenheit wahrgenommen ihr dabei einmal zuzuschauen. Ich hielt die Sache, ehrlich gesagt, für eine Eintagsfliege.

Karate wird bei uns im Sportverein angeboten und Sofie muss nur die Straße überqueren um dorthin zu gelangen. Sie beendete das Kinderturnen und schnupperte mal ins Karate rein, sie ging einfach mal mit ihrem besten Freund mit. Ich dachte mir, dass es ohnehin alles viel zu viel werden würde: Klarinette, Ballett und zweimal pro Woche Karate. Aber Sofie sieht das anders; sie will alles durchziehen.

Bei der Prüfung schaute ich dann das erste Mal zu. Ich bin beeindruckt! Der Lehrer meinte, sie mache das sehr gut. Ich nehme an, das liegt daran, dass sie schon 4 Jahre Ballett tanzt, denn die Anforderungen scheinen mir nicht ganz unähnlich zu sein: Gleichgewicht, Dehnbarkeit, Körperbeherrschung und Bewegungsabfolge.

Vielleicht sollte ich es auch mal versuchen, ich tanze ja schließlich auch schon seit mindestens 15 Jahren (mit Unterbrechung) Ballett? Wer weiß, vielleicht hätte ich in Rekordzeit den schwarzen Gürtel...
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Wenn ich vom Schreibtisch aufstehe und mich um 180 Grad drehe, kann ich geradeaus durch den Flur gehen, durch die Haustür, über die Straße und einen öffentlichen Parkplatz. Wenn ich mich dann vor den Glascontainern umdrehen und zum Schreibtisch zurückschauen würde, könnte ich die Uhrzeit ablesen. Nicht dass ich so gute Augen hätte...aber wir haben eine neue Wanduhr.

Die Entscheidung für diese Mega-Uhr fiel nach einstündigem Internet-Shopping zu fünft am Sonntag. Karlsson-KA4626 aus der Timeless Collection Arti. Da soll noch einer sagen, wir hätten keinen Humor.

Wenn ich jetzt also an meinem PC sitze, hängt einen halben Meter oberhalb von mir eine Turnhallenuhr aus Stahl. Sie passt aber optimal in unser Wohnzimmerambiente -ja, das lässt jetzt schon einige Rückschlüsse auf unseren Geschmack zu :-D- und zum Gerenne der Kinder passt sie erstrecht.

"Wie viel Uhr ist es?" braucht ab heute keiner mehr hier zu fragen.
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Na, jetzt wird's aber immer stimmungsvoller!

Die Halloween-Servietten sind endlich aufgebraucht, ich bekam ordentlich Weihnachtsgeld und auch eine Einladung zur Weihnachtsfeier der Lehrkräfte an der Schule (wo ich mir garantiert völlig fehl am Platz vorkommen werde).

Aber Spaß beseite: stimmungsvoll sind die Sonntag Abende bei uns. Da versammeln wir uns unter dem Adventskranz, lesen und spielen uns gegenseitig Weihnachtliches vor. Früher kam ich dabei auch noch dran, heute darf ich nur noch zuhören. So ändern sich die Zeiten.

Wir feiern kein nostalgisches Weihnachtsfest. Nicht so viel Äußerlichkeiten, dafür mehr Besinnung. Geschenke sind bis jetzt gar keine geplant, nicht mal für die Kinder. Aber sie werden sich nach Weihnachten ein paar Wünsche erfüllen, wenn es in der Stadt wieder ruhiger geworden ist.
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Stofftierisch

Meine Große ist 13 und meistens sehr vernünftig und einsichtig. Sie tut was 13jährige eben so tun: Musik hören, Bücher und Zeitschriften lesen, geigen, chatten und sich mit ihren Freundinnen treffen. Manchmal hat sie aber auch Rückfälle in die Kindheit, dann kämpft sie zum Beispiel löwenmäßig um ihren Anteil am Weihnachtsplaymobil.

Zu Marie, und damit zur Familie, gehört aber auch ihr Teddy. Ohne den geht gar nichts! Ich werte es nicht als Rückfall in die Kindheit, wenn sie mit dem Teddy knuddelt, denn zurückfallen kann man erstens ja nur in etwas, das man schon aufgehört hat und zweitens glaube ich, dass das Kuscheln mit Teddy gar nichts ist, was nur Kinder machen. Das habe ich von meiner Schwester gelernt, die selbst als Erwachsene noch immer ihren Fuchs mitreisen ließ und von meiner Oma, zu deren besten Freunden einige Plüschhunde zählen.

Teddy, das glaube nach all den Jahren sogar ich, hat wirklich eine Seele. Er hat sie weil Marie ihn innig liebt. Deshalb kann ich es auch nicht ertragen, wenn er vom Stuhl gefallen ist und am Boden liegt. Ich muss ihn aufheben. Und ich sage ihm auch allen Ernstes "Gute Nacht", wenn meine Tochter ihn mir vor die Nase hält.

Nun ist meine Große schon längere Zeit verliebt in einen Jungen und der hat ihr ein kleines Kuscheltier geschenkt. Es ist jetzt nur natürlich dass auch dieses Mäuschen, für Marie zumindest, eine Seele hat! Nur mir fällt das schwer anzuerkennen, denn zur Maus fehlt mir jegliche Beziehung! Das führte gestern Abend dann zu einem komischen Machtkampf.

Marie wollte, dass ich Maus "Gute Nacht" sage und ich weigerte mich. Aber sie ließ nicht locker und nervte mich so stofftierisch, indem sie treuherzige Fiepgeräusche machte und allen möglichen anderen Quatsch, bis ich schließlich einen Gutenachtgruß zwischen den Zähnen herauspresste, nur damit das Kind endlich ins Bett verschwindet. Marie meinte dann triumphierend: "Na also, geht doch!" Und ich musste so lachen, weil es sich total verrückt anfühlte, es kribbelte richtig im Magen. Ich nehme mal an, so fühlt sich ein Rückfall in die Kindheit an.

So kann also eine kleine seelenlose Stoffmaus für eine vergnüglich-beseelte Einschlafstimmung sorgen. Vielleicht adoptiere ich sie doch noch eines Tages...
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Sofie und ich mussten heute wie jeden Donnerstag eine Stunde Wartezeit überbrücken und merkten erst kurz vorher, dass wir unsere Bücher vergessen hatten. Der Ausblick auf eine triste Stunde in einer muffigen Kellergarderobe, ohne Fluchtmöglichkeit nach draußen, denn da war es viel zu kalt und ungemütlich, und ohne Abtauchmöglichkeit in eine Romanwelt, trübte kurz die Stimmung. Aber nur kurz!

Dann besannen wir uns auf ein paar "Spiele", die wir vor langer Zeit selber erfunden hatten und zu denen man absolut nichts braucht außer sich selbst und ein Gegenüber.

Zuerst spielten wir "Honigbrot"; eine gleichnamige Übung aus dem Geburtsvorbereitungskurs (man klebte dabei Rücken an Rücken und entfernte sich langsam voneinander) brachte uns damals auf diese Spielidee. Einer legt dem anderen seine Hand auf, hebt sie nach etwa einer halben Minute langsam ab und verharrt dann etwa 5 Zentimeter über der Stelle wo sie gelegen hat. Der andere spürt dann mit geschlossenen Augen den "Honigfäden" nach. Das klingt jetzt langweiliger als es ist. Da aber meine Kinder sehr schnell bemerkten, wie "magisch" ihre Hände sein können und wie kribbelig es sich anfühlt unter einer anderen Hand, hörten sie oft unter einer Stunde nicht mehr auf, Honigbrot zu spielen.

Das zweite Spiel ist dann für Fortgeschrittene. Der ausgestreckte Zeigefinger wird auf eine Stelle der Person gegenüber gerichtet und alle Konzentration wird darauf gerichtet. Der andere muss dann mit geschlossenen Augen erraten, wohin der Finger zeigt. Ein Spiel mit Megakribbelgarantie -auch wenn man ab und zu daneben liegt mit seinem Tipp. Anfänger können es auch erst sehend ausprobieren, wie ein auf sie gerichteter Zeigefinger wirkt. Auf diese Spielidee kamen wir, als wir kollektiv feststellten, wie sehr wir es hassen, wenn jemand imaginär auf uns schießt. Man fühlt sich wirklich, in wörtlichem Sinn, getroffen.

Die Stunde ging schnell rum - und gut. Daheim wartete dann schon die neue Schleich-Figur auf Sofie, sie hatte sie vor ein paar Tagen bei ebay ersteigert und die stark überlastete Post hat sie heute, in Rekordzeit, geliefert. Es war sinnigerweise Merlin, der Zauberer...
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Schipp Schipp Hurra!

Morgens früh um sechs, nein, kommt nicht die alte Hex' und schabt gelbe Rüben oder macht sonst irgendwelche sinnvollen Sachen. Erstmal Schnee schippen! Eckhaus mit zusätzlich drei Garageneinfahrten; da war dann vorne schon wieder ein paar Millimeter hoch zugeschneit, als ich hinten ankam. Aber man hat dem Gehweg angesehen, dass jemand seinen guten Willen gezeigt hat.

Ich schippe autofahrerfreundlich. Damit man auch noch parken kann, häufe ich den Schnee am Gartenzaun an oder werfe ihn in den Garten. der Gehweg ist aber trotzdem in vorgeschriebener Breite frei. Meine Nachbarn dagegen machen alle ihren Teil ganz sauber und haben dafür lieber ein Parkplatzproblem.

Streuen tu ich vorschriftsmäßig nur Split und kein Salz. Da sich in meiner Nachbarschaft sonst keiner an das Salzstreuverbot hält, fällt unser Gehweg sehr auf: er ist nie ganz schnee- und eisfrei und hat dann zusätzlich noch den Schnee am Rand aufgehäuft.

Als ich heute Mittag von der Arbeit kam, fiel unser Gehweg aber noch extremer auf als gewöhnlich. Es lag da keine gleichmäßig dünne Schneeschicht, sondern ein Schneewall zog sich längs über den ganzen Gehweg.

Wenn der Schneepflug mal durch unsere Seitenstraße kommt, was selten geschieht, dann ist es jedesmal der gleiche Spaß. Er schiebt den Schnee an die parkenden Autos und vor die Garageneinfahrten, sodass keiner mehr rauskommt, und bei uns auf den Gehweg. Später treffen sich die Anwohner draußen und schaufeln den Schnee wieder zurück auf die Straße wo er keinen gestört hat.

Und weil das noch nicht genug Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen sind, schickt die Stadt auch jedes Jahr jemanden zu uns, um sich zu beschweren, dass der Gehweg nicht ordentlich geräumt sei.
 

Maju

Namhaftes Mitglied
In Annas Schule findet jeden Montag Morgen eine Adventsfeier statt. Alle Klassen nehmen daran teil, eine bereitet sie jeweils vor. Für den vierten Advent ist Annas Klasse zuständig. Zwei Wochen vorher, montags, fragte die Relilehrerin, wer welches Instrument spiele und verteilte Rollen für ein Anspiel. Die Noten für die Musikanten brachte die Lehrerin dann am Donnerstag darauf mit.

1 1/2 Wochen für "dicke rote Kerzen" von Jöcker. Bisschen knapp...Ich bestellte die Klavierlehrerin auf Montag, denn vom regulären Klavierunterricht am Mittwoch bis zur Aufführung wäre es ja nur noch eine halbe Woche gewesen. Am Donnerstag gab es dann eine Generalprobe, bei der die Relilehrerin meinte, Anna spiele ja schon ganz gut, nur noch etwas zu langsam (die Klasse singt dazu alle vier Strophen).

Aber Anna will ihren Applaus und übt und übt und übt. Auf meinen Rat hin vereinbarte sie mit der Relilehrerin, dass sie noch zwei weitere Weihnachtlieder vorspielen darf. Zwei, die sie sehr gut kann, die auch sehr anspruchsvoll klingen, damit, falls es mit den dicken, roten Kerzen nicht klappen sollte, trotzdem noch ein Erfolgserlebnis herausspringt für sie. Aber so wie sich die Sache entwickelt, wird sie dann wohl drei Lieder spielen mit insgesamt 6 Strophen. Übung macht den Meister.

Weihnachten ist für die meisten Kinder die Gelegenheit, ihr Können anzuwenden, mit ihrer Musik Freude zu schenken und Anerkennung dafür zu kassieren. Und deshalb haben mein Mann und ich auch gerade nichts anderes zu tun in unserer Freizeit, als den Kindern von Konzert zu Konzert nachzureisen. Wir sind eben ihre größten Fans.
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Die Weihnachtszeit ist toll! Ich finde plötzlich jeden Tag eine freudige Begebenheit um hier einen Eintrag zu machen.

Heute Vormittag gab es ein wunderbares Klarinettenkonzert, an dem auch Sofie teilnehmen durfte. Sie war "die süße Kleine" und machte ihre Sache sehr gut zwischen all den "alten Hasen" mit ihren anspruchsvollen Beiträgen. Ziemlich unbeeindruckt von der Anwesenheit des Publikums gab sie ihr "Lasst uns froh und munter sein". Nachdem es gestern beim Üben nur gequietscht hatte, stellte ich mich schon auf gnädigen Applaus und mildes Lächeln ein, aber Sofie merkte gerade noch rechtzeitig vor ihrem Auftritt, dass ihr Bambusplättchen gerissen war, wechselte es aus und spielte wieder einwandfrei. Uff, Glück gehabt.

Am Abend machten wir uns dann dick verpackt auf zur Waldweihnachtsfeier von Maries Schule. Jedes Jahr am 4. Advent trifft man sich zum langen Fackelzug durch den nächtlichen Winterwald. An drei Stationen spielt ein kleiner Posaunenchor Weihnachtslieder und alle singen mit. Zwischendurch gibt es eine kurze familien- und kältegerechte Andacht. Es gibt Leute, die haben schon gar keine Kinder mehr an der Schule und wollen trotzdem an dieser schönen Tradition festhalten. Ich glaube, so wird es mir auch mal gehen.
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Wechselbad der Gefühle

Input, ständiger Input, und auf alles soll ich angemessen reagieren?

"Mama, mein Klaviervortrag lief super, ich habe sogar ein Briefchen vom Rektor bekommen deswegen!"

"Mama, ich hab 'ne 3.9 in Mathe."

"Mama, ich hab 'ne 1,5 in Mathe!"

"Mama, ich hab' seit zwei Wochen meine Geigenhausi nicht gemacht, weil ich lieber Weihnachtslieder spielen wollte."

"Mama, ich....", "Mama, ich....", Mama, ich..."

Am Ende der ganzen Informationsflut habe ich dann teilweise ein völlig leeres Gesicht, antworte eintönig mit "hm, schön, ja." und es wird mir manchmal vorgeworfen, dass ich kein Interesse hätte. Rollt ja auch meistens alles zur Mittagszeit über mich hinweg, da bin ich sowieso erstmal hungrig und müde. Und außerdem: soll die mit der 3,9 doch froh sein, dass ich kein Interesse hatte das weiterzuverfolgen!

Richtige Freude kommt bei mir erst nach einer "Bearbeitungszeit" auf. Ich brauche Abstand um sortieren zu können. Meistens am Abend, wenn ich meinem Mann erzähle was es Besonderes gab oder falls er in der Spätschicht ist hier im Blog, freue ich mich dann richtig über schöne Ereignisse. Die schlechten dagegen sind schon halb verdrängt.

Deshalb bin ich froh, dass ich diesen Blog eröffnet habe. Hier wurden jetzt bald ein Jahr lang aus "hm, schön, ja" wortreiche Loblieder auf meine Familie, an denen ich mich immer wieder erfreuen kann.

Bald 10 000 Hits! Aber wenn man mal genauer hinschaut, sieht man dass ich am häufigsten hier reinschaue in meine heile Welt, zu der auch die Leser gehören. Sie und ihr tut mir gut!
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Und noch ein Gefühls-Chaos

Die Mädels haben ja jetzt Ferien und da mache ich gerne mal Ausnahmen am Abend. Wir schauten "Sissi" mit Romy Schneider. Gestern Teil 1, heute Teil 2 und morgen folgt dann noch Teil 3.

Für mich ist das sehr anstrengend. Ich schaue nur wenige Male im Jahr fern und bin dementsprechend ungeübt. Wenn ich fernsehe, dann meistens mit den Kindern einen Kinderfilm ab 0 Jahren. Aber ich falle dabei immer extrem aus dem Rahmen, egal was wir schauen.

Während die Kinder noch entweder verzückt dem schmachtenden Kaiserpaar lauschen oder allenfalls mit versteinerter Miene die Probleme der jungen Kaiserin zur Kenntnis nehmen, sitze ich immer in einem Meer aus Taschentüchern und habe verquollene Augen. Mir fehlt eindeutig die Abhärtung.

Was ich tagsüber also schon zu gut im Griff habe (siehe vorheriger Eintrag), klappt vor dem Fernseher überhaupt nicht mehr. Die richtige Dosierung suche ich wahrscheinlich ein Leben lang.
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Mein Mann hat Urlaub, die Kinder haben Ferien. Da kann ich mich dann umso mehr in die Arbeit stürzen. Heute war ich 9 Stunden im Geschäft. Ich lasse mich gerade in alle Bereiche der Reinigungsannahmestelle einweisen, damit ich im Notfall auch alleine den Laden schmeißen kann. Dieser Notfall fand schon einige Male statt (Stichworte Stau und Schneechaos) und ich stand jedesmal da wie ein Esel. Außer Ladentür aufschließen, Licht anmachen und Kunden vertrösten konnte ich nicht machen. Aber damit soll jetzt Schluss sein!

Ich finde es toll, mal wieder etwas Neues zu lernen. Es ist immer sehr bereichernd, egal wie schlicht die Aufgaben sind, seinen Tätigkeitsbereich zu erweitern. Kurz habe ich mir überlegt, in welche Richtung meine Karriere sich eigentlich bewegt - vom Millionär zum Tellerwäscher?- aber letztendlich war es mir dann egal. Die Summe aller Ausbildungen macht mich stolz. Ich bin so vielseitig verwendbar und wenn ich Lust dazu hätte, könnte ich jedes Jahr etwas anderes machen.

Angefangen habe ich im Krankenhaus als Küchenaushilfe. Dann kam die Ausbildung zur Damenschneiderin in einem Kleinstbetrieb mit Jeansladen, Gesellenjahre in einem großen Nobelgeschäft und Meisterschule. Übergangsweise arbeitete ich als Putzfrau in OP, Aufbahrung und Sezierungsräumen. Dann wirkte ich als Betriebsleiterin in einer Firma für Langzeitarbeitslose, gleichzeitig übernahm ich im Krankenhaus noch mit meinem Mann zusammen das Wochenendabendspülen (als sportlichen Ausgleich sozusagen). Während die Kinder klein waren, bekam ich die Näharbeiten einer kleinen Boutique, wurde Kirchengemeinderätin, Büchereiangestellte und Kostümmeisterin einer Ballettschule (alles auf einmal). Und jetzt musste einfach mal wieder etwas Neues kommen, damit ich beständig bleibe in meiner Unbeständigkeit...und damit mein Hirn nicht einrostet!

Zur Weihnachtszeit ist es ganz hervorragend, irgendwo neu anzufangen. Die Leute sind alle so milde gestimmt, wenn es mal nicht sofort klappt :xmas

Ach ja, da sehe ich doch gerade noch etwas! Der Blog ist ein Jahr alt! :geb2
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Nun liegen die Weihnachtsfestivitäten hinter uns. Wir haben es uns sehr gut gehen lassen! Eine Kollegin meinte noch bei der Verabschiedung, ich solle mal "fünfe grade lassen" und das haben wir dann auch gleich anschließend beim Baumaufstellen beherzigt.

Wer sagt eigentlich, dass Christbäume immer kerzengerade stehen müssen? Unser Bäumchen steht ganz leicht schief in seinem Ständer, es hätte hundertprozentig entweder Stress und/oder Streit verursacht das zu beheben, also ließen wir es gleich sein. Ich will mich beim Anblick meines Bäumchens erfreuen und nicht jedesmal daran erinnert werden, wie stressig das Aufstellen war.

Unser Christbaum ist trotzdem wieder der schönste Baum der Welt! Davon sind wir überzeugt, genauso wie alle anderen Familien auch ihr Bäumchen am schönsten finden. Bei uns liegt das zum einen wahrscheinlich am Baumschmuck. Fast alles Unikate, kaum ein Teil das mehrfach vorkommt, viele Teile eigene Handarbeit, da kann man zu jedem eine persönliche Beziehung entwickeln. Zum anderen investieren wir immer ordentlich Geld in den Baum. Klein aber buschig soll er sein und lange haltbar. Das ist uns dann auch 30 Euro wert.

Die Mädchen hängen seit Jahren schon den Schmuck alleine auf und legen ihre Geschenke unter den Christbaum. Wenn dann bei uns die Wohnzimmertür aufgeht, schauen nicht die Kinder mit erwartungsvollen Gesichtern herein, sondern die Eltern. Und auch da lasse ich mal "fünfe grade sein". Was macht es schon aus, wenn der Schmuck einseitig hängt? Das ist reine Ansichtssache. Ändert man -im wörtlichen und übertragenen Sinne- seinen Standpunkt, sieht es doch gleich wieder besser aus.
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Heilig Abend verbrachten wir alleine, als Kleinfamilie. Um 17 Uhr fingen wir an Monopoli zu spielen, drei Tage später war das Spiel beendet (ich gewann, obwohl ich nur drei Straßen im billigen Viertel besaß). Ich habe keine Ahnung, warum meine Kinder immerzu Monopoli spielen wollen. In den Sommerferien darf es im Gepäck nicht fehlen und auch Heilig Abend vor einem Jahr spielten wir es. Man spielt ewig lang und dann gibt es einen Sieger, der allseits gehasst wird, weil er die anderen gnadenlos ausgenommen hat. Der Leidensweg der Verlierer dagegen ist fast genauso lang wie das gesamte Spiel. Am Ende solidarisieren sie sich gegen den Gewinner und fühlen sich darin genauso wohl wie die berühmten Wutbürger auf einer Stuttgart-21-Demo. Hätte man ein anderes Spiel gewählt, dann wäre jeder mindestens einmal als Sieger hervorgegangen, weil man mehrere Matches ausgetragen hätte im gleichen Zeitraum.

Um 18 Uhr unterbrachen wir das Spielen um per Telefon Verwandte mit Geigen-, Klavier- und Klarinettenklängen zu beglücken.

Um 19 Uhr gab es unsere Leibspeise. Das einzige Gericht bei dem keiner meckert am Tisch: Pfannkuchen.

Anschließend überraschten die Mädchen uns Eltern mit selbstgemachten Weihnachtskarten voller warmer Worte, hach, tat das gut...Meine Schwester hatte mit der Post ein paar Kleinigkeiten für die Kinder geschickt, es waren die einzigen Geschenke unterm Baum, mehr brauchte es aber auch nicht.

Nach einigen weiteren Monopolispielrunden stapften wir durch den Tiefschnee Richtung Kirche zur Christmette, damit am Fest der Liebe nicht das Abzocken auf dem Spielbrett im Vordergrund stehen möge. Auf dem Heimweg leuchtete uns das Licht aus Jerusalem in einer Laterne. Jedes Jahr kommt das Licht direkt aus der Geburtskapelle in Jerusalem auf diese Weise zu uns nach Hause. Lange genießen konnten wir es diesmal aber nicht, weil wir bald darauf ins Bettchen krochen.
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Der erste Weihnachtsfeiertag begann mit Überlegungen darüber, ob man es wohl wagen solle, nach Heilbronn zu fahren oder nicht. Aber da wir eher unternehmungslustig als ängstlich sind, machten wir uns auf den Weg. Die Autobahn hatte eine geschlossene Schneedecke und alle, die mutig genug waren an diesem Tag zu fahren, reisten sehr gemächlich. Nach 1 1/2 Stunden hatten wir unser Ziel erreicht.

Zum Mittagessen trafen wir uns mit meiner Mutter und ihrem Lebenspartner in einem chinesischen Restaurant, wo wir stundenlang aßen. Die Kinder hielten das nicht aus und packten ihre Model-Blöcke aus, entwarfen sexy Kleidchen, während sich ihre Eltern die Wampe vollschlugen. Sie benahmen sich insgesamt sehr ruhig, was die lange Schlemmerei ja überhaupt erst ermöglichte.

Anschließend unternahmen wir eine lange Schneewanderung im Köpfertal. Schneebruch??? Jaaaa, das haben wir schon mal gehört und es lagen auch einige kapitale Äste unten....aber der Winterwald war so verlockend, wir konnten einfach nicht widerstehen. Auf dem Rückweg schleppten wir dann noch etliche Mistelzweige mit (Schneebruch hat auch seine Vorteile. Man kann die Misteln bequemer pflücken).

Nach Tee und Plätzchen wurde es auch schon wieder Zeit nach Hause zu schlittern. Es war ein wunderbarer Tag!
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Den zweiten Weihnachtsfeiertag verbrachten wir auf traditionelle Weise am Esstisch meiner Schwiegereltern. Ich fühle mich schon bei der Erinnerung daran satt.

Sobald die Feiertage aber hinter uns lagen und die Geschäfte wieder geöffnet hatten, stürzte ich mich mit den Kindern voll ins Getümmel. Jedes durfte von seinen Geldgeschenken 50 Euro verbraten für diverse Wünsche wie CD, Schleich-Elfenhaus oder Harumika-Fashion-Sets.

Ich bot jeder Tochter an, mit ihr alleine bummeln zu gehen. Anna und Marie nahmen das gerne in Anspruch und so schlenderte ich stundenlang im Breuningerland hin und her, rauf und runter, schleppte Tüten und gab Styling-Tipps. Die Mädchen fühlten sich wie Prinzessinnen. Mir machte das großen Spaß und ich genoss es in vollen Zügen. Wer weiß, wie lange sie noch auf meinen Rat hören...

Als Teenie-Mutter folgt man seiner Tochter zuerst in den Spielwarenladen und arbeitet sich dann über Media-Markt, HM und Esprit vor bis in gute Wäscheabteilungen um einen gut sitzenden BH zu finden. Und so finden sich am Ende Sachen in den Tüten, bei denen man beim Besitzer auf ein Alter von 6 bis 16 Jahren schließen könnte.

Sofie dagegen meinte: "Ich brauch' keine neuen Kleider! Ich hab genug." Ihren größten Wunsch erfüllte sie sich in der Spielwarenhandlung in der Nähe und seitdem hockt sie in ihrem Zimmer, spielt und taucht nur noch zu den Mahlzeiten auf.
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Silvester

Um 16.59 Uhr begann für uns das Silvesterprogramm, als ich erleichtert in einen Theatersessel sank. Eine Minute später ging das Licht aus und wir genossen mein Lieblingsmusical "Tanz der Vampire". Marie und Anna hatte ich unterwegs schon aus dem Auto geschmissen; sie sollten sich allein durchkämpfen, weil absehbar war, dass ich das Auto nicht rechtzeitig losbekommen würde. Es herrschte ein nicht eingeplantes Verkehrschaos. Was fiel mir ein Stein vom Herzen, als ich meine Töchter brav auf ihren Plätzen im Theater wieder traf. Keine Ahnung, was ich gemacht hätte, wenn diese Plätze leer gewesen wären. Sie haben sich ganz meisterhaft durchgekämpft.

Nach der Vorstellung war ich auch froh, dass ich den Platz an dem mein Auto stand nicht leer vorfand. Es stand im Parkverbot.

Als wir gegen 21 Uhr daheim ankamen, hatten Papa und Sofie schon leckere Toast Hawaii gebacken für die ganze Familie.

Nach dem Essen stand das Bleigießen auf dem Programm und natürlich rätselten wir wieder ewig herum, was das ganze Zeug denn wohl zu bedeuten hätte.
Dann spielten wir Twister, was ich trotz Glühwein ganz gut hinbekam, und schauten "Dinner for One".

Kurz nach 23 Uhr packten wir uns dick ein und begannen unsere traditionelle Silvesternachtwanderung. Sie führte uns wie jedes Jahr auf eine Anhöhe, von wo man rundum einen wunderbaren Blick auf alle Gemeinden -und natürlich das Feuerwerk- hat. Ein paar Böller und Raketen hatten wir natürlich auch dabei. Die Mädels wollten zum ersten Mal selber kleinere Kracher anzünden. Früher konnten sie den Lärm nicht ertragen, nicht mal aus der Ferne und plötzlich reißen sie sich drum.

Als wir gegen 1 Uhr wieder zuhause ankamen, mussten wir die Kinder mit Punsch auftauen und dann schnell ins Bett stecken (Die Heizung hatte schon Feierabend). Der Abend ging wahnsinnig schnell rum. Es blieb einem nicht einmal die Zeit müde zu werden.
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Rote Schuhe

Es gibt da ja so ein schrecklich moralisierendes Märchen über ein Mädchen, das heimlich rote Schuhe anzieht und zum Tanz geht. Zur Strafe für ihre Lasterhaftigkeit hören die Schuhe nicht mehr auf zu tanzen und das Mädchen muss ewig weitertanzen.

In "Tanz der Vampire" spielen rote Stiefel ebenfalls eine Rolle. Der Vampir-Graf lässt durch seinen buckligen Diener der unschuldigen Jungfrau eine Einladung zum Mitternachtsball zukommen. Sie findet vor ihrer Haustür ein Bündel vor mit sündigen roten Stiefeln und tauscht diese sogleich gegen ihre kindlich weißen Ballerinas aus. Bei dieser Szene musste ich herzlich lachen.

Denn als wir uns daheim fürs Musical zurecht gemacht hatten, achtete jeder nach Möglichkeit darauf, dass man vampirisch in Rot-Schwarz angezogen war. Marie fand aber nur einen auberginefarbenen Kurzblazer und knallenge Jeans, die ungefähr zum Motto passten. Ich wollte zu meinem roten Kleid gerade meine roten Stiefel anziehen, als sie herunterkam. Da wir die gleiche Schuhgröße haben, gab ich sie ihr und zog eben schwarze Stiefel an. Marie sah bombenmäßig, spitze, wow, klasse, ey aus und sie konnte auch einigermaßen gut mit den hohen Absätzen gehen und sie fühlte sich sichtlich gut.

Nachdem Jungfrau Sarah die roten Stiefel angezogen hatte, war sie praktisch nicht mehr zu retten ("Ich glaub' ich verlier den Verstand...").
 

Gerhard S.

fast-Alles-Versteher
Habe neulich im Radio eine Sendung gehört, dass diese Märchen zwar absolut grausam und gewalttätig sind, wenn man sie denn gedanklich in die Wirklicheit umsetzen würde.
Und eigentlich können sie im Kind nur Angst erzeugen.

Aber trotzdem sollen diese Märchen nicht für Kinder schädlich sein???
na ja ich denke, wenn man den Kindern vorher erklärt, dass eben Märchen niemals Wirlicheit sein kann; und mit dem Erzählen von den Märchen das Kind nicht zu einem Zweck eingeschüchtert, verängstigt werden soll.

lg
 
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