Hallo,
Diesem Thread verdanke ich aktuell, dass ich mein Maß an Abstand wieder herstellen konnte, damit geht es mir gut :sonne ... das ist ein bisschen wie bei den vielen Witwen und Witwern, die ich beruflich betreue: im Todesmonat (hier: um seinen Geburtstag herum) ist alles etwas schlimmer ;-)
Carola, ich glaube diese Art von Wegesabschnitt-Freundschaften, die Du meinst, kennen wir alle und haben wir alle schon oft ohne endloses Fragen nach dem Warum losgelassen - diese von mir geschilderte Freundschaft hatte mehr die Intensität einer der "großen Lebensbeziehungen" ...
Achtung, bitte nicht missverstehen: das kommende Beispiel ist makaber und möge bitte niemals eintreffen: (aber so etwa fühlt es sich an ...)
wenn Du Dich morgen abend gut mit Deinem Mann unterhieltest und ihr am Montag morgen gemeinsam frühstücktet und er Dir sagte "Mach's gut bis heute abend, dann will ich Dir was Besonderes erzählen ..." und dann ginge er und kehre leider nie mehr zurück, dann würdest Du vermutlich auch länger als die erwähnten 18 Monate nach einem Warum grübeln oder Dich fragen, was er Dir hätte sagen wollen ...egal, wie fit und kompetent und gut organisiert Du sonst versuchen würdest, das Leben zu gestalten.
Die meisten Menschen "reservieren" dieses Gefühlslevel eben für einen einzigen Lebenspartner, etwaige Kinder und die allerengste Blut- und Schwiegerfamilie und das ist gut so (ich könnte jetzt auch schreiben, dass ich den Eindruck hätte, viele Menschen hätten ein Problem mit dem Offensein ... ;-)) - warum ich da weiter offen war für einen anderen Menschen, kann ich heute auch nicht mehr so erklären.
Ich weiß nur, dass ich dieser Freundschaft enorm viele Möglichkeiten und Anregungen verdanke und von daher auch dieses "schwierige Ende" (wenn es denn nur eines wäre ... es sind tatsächlich jede Menge Doppelbotschaften ... ) in Kauf nehme - und wenn es eben noch mal und noch mal 18 Monate braucht, hab ich nur die Verantwortung für meine Lebensqualität zu sorgen und mich eben früh genau vom Acker zu machen, wenn es zu nah rankommt und weh tut!
Aber: ohne Schmerz geht im Leben gar nichts. Man kann keine Familie gründen, ohne von da an Angst zu haben, dass den Kindern oder dem Partner etwas passieren könne - immer gut, wenn solche Gefühle nur selten auftreten und nicht überhand nehmen!
Wenn man dann noch (wie Anonyma es beschrieben hat) fest glaubt, dass man ganz allein auf der Welt mit einem solchen Problem wäre und nicht so genau weiß, wie man den Schmerz verringern kann (mit Disziplin klappt das nur in Grenzen ...) - dann bin ich froh, dass es diese Diskussion und diesen Thread gegeben hat :sonne
Liebe Grüße, Lili