Hallo, sterni,
natürlich soll Dein Sohn wissen, dass er auf Dich bauen kann. Aber doch bitte nur bei außergewöhnlichen Ereignissen, wie Liebeskummer o.ä. Aber doch nicht bei so selbstverständlichen Dingen wie morgens aufstehen und zur Schule gehen.
Der Ratschlag, es mit Kaffee und Red Bull trinken zu probieren, ist so verkehrt ja nicht. Nur, man kann AD(H)S so nicht diagnostizieren. Klar, für „normale Menschen“ wirken diese Sachen aufputschend, ADS-ler reagieren genau umgekehrt (meistens).
Ich habe Dir schon mal geschrieben, dass es erschreckend ist, dass Dein Sohn für sich und sein Leben (er hat noch mindestens 60 Jahre vor sich), keine Perspektive mehr sieht. Ich glaube langsam, dass die einzige Alternative für ihn ist, sich in jugendpsychiatrische Behandlung zu begeben und zwar stationär. Seine Probleme und Ängste müssen erkannt und behandelt werden. Schreibe jetzt bloß nicht, dass Du ihn da nicht hin bekommst. Es gibt die Männer mit der „Zwangsjacke“. Die schaffen das.
Dass Dir unsere Antworten nicht immer in den Kram passen, ist doch klar. Wer möchte sich schon gerne irgendwas sagen lassen. Du bist doch wahrscheinlich sowieso schon mit den Nerven am Ende, ob mit oder ohne uns, nur Du leidest eigentlich ohne Not. Würde die Krankheit Deines Sohnes (AD(H)S) erkannt und behandelt, würde es Dir und Deinem Sohn wesentlich besser gehen. Mein Sohn hat AD(H)S, laut Gutachten extrem ausgeprägt, ich war 3 Monate nach seiner Einschulung kurz davor, entweder mich oder ihn ins Jenseits zu befördern. Durch das engagierte Eingreifen unserer Ärztin, an die ich mehr durch einen Zufall kam, konnte das Schlimmste verhindert werden. Klar, mein Sohn war damals 7, Deiner ist 15. Du musst allein wegen Deiner Selbsterhaltung (Du hast doch auch noch eine Tochter, die bei Euch lebt, die leidet doch sicher auch unter den Zuständen bei Euch) jetzt endlich mal durchgreifen und von ihm irgendeine Mitarbeit verlangen. Entweder geht er in die Schule oder in die Psychiatrie.
Ich habe das Gefühl, dass Du bei ihm viel zu viel „gluckst“. Du tust ihm damit bestimmt keinen Gefallen! Was wird denn aus ihm, wenn Du morgen tot umfällst?
Was ich Dir hier geschrieben habe, ist bestimmt hart, aber Du musst doch der Realität mal ins Auge sehen!
Verrätst Du uns denn mal, was Du mir der Rektorin ausgemacht hast? Dein Sohn wird es ja wohl nicht lesen.
Sei bitte nicht böse wegen der Schärfe meines Beitrages, aber ich werde so langsam ziemlich sauer. Da ist eine Mutter, die nur das Beste für ihren Sohn will, die aber nicht an ihn herankommt, und ein Sohn, dem geholfen werden könnte, wenn er es nur zulassen würde. Du musst jetzt etwas mehr unternehmen als nur zu reden. Schicke ihm hier ins Forum, unter seinem eigenen Benutzernamen, lass ihn über seine Probleme und Ängste schreiben. Wir, da bin ich sehr sicher, werden versuchen, ihm zu helfen.
Sehr liebe Grüße,
Anne
Noch einen Nachsatz an die Moderatorin des Forums: Können Sie als Fachkraft nicht mal etwas zu dieser Sache schreiben?