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AnnKathrin
Guest
Original von mafa
Er habe sich vor einen gebrauchten Sportwagen gekauft, statt das Haus zu renovieren... und aus diesem Grunde schläft seine Frau seit einem Jahr nicht mehr mit ihm. Also Strafe durch den Entzug von Sex... wie sollte Mann wohl reagieren ??
Um Deine Bemerkung "Wir Frauen suchen .." zu präzisieren,:
Wir Frauen setzen gerne Sex ( beziehungsweise die Verweigerung von selbigen ) als Waffe gegen den Mann ein, wie auch gegebenenfalls durch Entzug unsere Kinder.
Jeder macht seine ganz persönlichen Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht. Problematisch finde ich jedes Statement, in dem aus den eigenen Erlebnissen eine Regel abgeleitet wird.
Mit Sex unter Druck setzen - das gibt es, sowohl bei Frauen als auch bei Männern. Aber aus meiner Sicht ist es der Anfang vom Ende jeder Beziehung. Ich finde es vergleichbar mit dem Liebesentzug, mit dem eine Mutter ihr böses Kind bestraft, dass dann in seiner Hiflosigkeit und Angst alles versucht, um wieder ein "braves" Kind zu werden, damit die Mama es wieder lieb hat. Dadurch bekommt das Kind vermittelt: Meine Liebe zu dir ist nichts Dauerhaftes und hängt von deinem Wohlverhalten ab. Das ist genau so abscheulich und verachtenswert wie in einer Partnerschaft, in der es heißt, benimm dich, sonst gibts keinen Sex.
Wenn ich Stress mit meinem Partner habe, dann kann es sein, dass ich wochenlang keine Lust habe, mit ihm zu schlafen. Das sage ich ihm dann aber auch so. Möglicherweise tue ich, wenn wir uns oberflächlich wieder vertragen haben, Dinge mit ihm, die mir nicht viel Lust abverlangen, um des lieben Friedens willen. Möglicherweise auch nicht. Aber ich würde ihm niemals das Gefühl vermitteln: Du warst böse, und ich hab Macht über dich. Es ist demütigend. Und seinen Partner demütigen zu wollen ist die schlechteste Voraussetzung für eine vertrauensvolle, sichere Beziehung.
Was passiert denn als Folge, wenn der eine Partner durch Sexentzug bestraft? Der andere wird sich überlegen, wie er sich seinerseits revanchieren kann und spürt die schwachen Punkte auf. Und so kommt eine Krise ingang, die nur durch ein beiderseitiges lautes "Stopp!" und eine Umkehr zur Partnerschaftlichkeit bewältigt werden kann. Was große Selbsterkenntnis von beiden Partnern verlangt, die oft wenigstens auf einer Seite nicht vorhanden ist.
Kleine Machtspielchen können ganz anregend sein, auch in der Sexualität, aber der Spaß hört auf, wenn man sich gegenseitig nicht mehr Gutes sondern Böses antun will.
LG
AnnKathrin