Für A., meine erste große Liebe (1988/89)
Für A., meine erste große Liebe (1988/89)
Es begann an einem kalten Februartag. Nichtsahnend ging ich mit meinen Freundinnen zu dieser Schul-Faschingsfeier. Es war ganz nett da und irgendwann sah ich Dich in Deinem rot-schwarz-karrierten Clownkostüm.
Ich kannte Dich vom Sehen, wir sagten ab und zu „Hallo“ zueinander, aber an diesem Abend haben wir zum 1. Mal richtig miteinander geredet.
Du sahst so süß aus in Deinem Kostüm und ich bemerkte sofort Deine wunderschönen strahlend blauen Augen. Wir alberten, quatschten, hatten einfach Spaß. Und als es später wurde, fragtest Du mich, ob Du mich nach Hause begleiten dürftest.
Klar, war ich einverstanden und wir standen Ewigkeiten vor meiner Haustür, suchten beide verzweifelt nach Gesprächsstoff, nur damit wir uns nicht voneinander verabschieden mussten.
Aber irgendwann musste es sein. Du hast mich gefragt, ob Du von mir noch einen „Fasnets-Kuß“ bekommst.
Wir sahen uns ganz tief in die Augen und unsere Lippen trafen sich zum 1. Mal. Du warst so weich, so zärtlich… Es war nur ein ganz kurzer, zarter Kuß, aber mir war, als ob ich den Boden unter den Füßen verlieren würde…
Trotzdem blieb es erstmal bei diesem einen „Fasnets-Kuß“.
Wir sahen uns zwar fast täglich in der Schule, aber wir waren eben nur super Freunde…
Das ging dann ca. ein dreiviertel Jahr so weiter. Inzwischen hatten wir beide jeweils eine kurze „Liebesbeziehung“, die aber nicht all zu lange dauerte, es war auch nix ernstes.
Doch als ich Dich damals mit meiner Freundin plötzlich Arm in Arm laufen sah, gab es mir einen Stich ins Herz, ich fand aber den Grund warum das so war, nicht heraus, wir waren doch nur gute Freunde?….
Nach ein paar Wochen war zwischen Euch beiden wieder Schluß, ich hab meine Freundin getröstet, wir drei verstanden uns trotzdem nach wie vor einfach super.
Dann irgendwann – es war Anfang Mai – wir waren auf einem „Tanz“ und ich hab den ganzen Abend schon mit Dir rumgeshakert, meinte meine Freundin, ob ich eigentlich nicht gemerkt hätte, daß Du in mich verknallt wärst…
Ich konnte das nicht glauben und wollte auch meiner Freundin nicht weh tun, da ja zwischen Dir und ihr erst seit kurzem Schluß war. Sie meinte, es sei für sie total ok und so beobachtete ich Dich erstmal ein wenig. Mir fiel schon auf, daß Du mich ziemlich oft zum Tanzen aufgefordert hast, und ich bekam mit der Zeit ganz schön Herzklopfen…
Bei der „Flipperrunde“ hast Du ausschliesslich mit mir getanzt und dann haben wir den ganzen Abend geredet und Blödsinn gemacht. Irgendwann kam dann die Love-Tanzrunde. Wie selbstverständlich gingen wir auf die Tanzfläche… Du hieltest mich immer enger, bis sich unsere Köpfe berührten, der Rauch schwebte über uns, wir tanzten in einer Dimension, die einfach nicht zu beschreiben war…
Als das Lied aus war, schauten wir uns lange in die Augen und dann endlich küssten wir uns. Zuerst langsam und zärtlich und beim nächsten Lied, als wir ganz eng umschlungen tanzten, gabst Du mir einen fast endlosen Zungenkuß, ich konnte Dich ganz nah spüren und ich merkte, wie sich bei Dir etwas regte…, es war einfach so wunderschön, Du konntest so gut küssen, es gab nur noch uns beide auf der Tanzfläche… Der Gitarrist der Band, schaute uns an, zwinkerte uns zu und grinste ununterbrochen…
Einen Monat später, nach einigen wunderschönen Wochen, war es dann vorbei… Ganz plötzlich… Diese Worte von Dir… „…brauche meine Freiheit…“ … „…wir sind doch noch so jung, haben beide noch keine Ausbildung…“ „…lieber gleich, als später, da tut es noch mehr weh…“ bla, bla, bla…
Ich habe es bis heute noch nicht wirklich verstanden, warum es so endete… Du sagtest, mal sehen, was in 5-10 Jahren ist…
Diese 10 Jahre sind inzwischen vergangen, mehr als das, und ich hab sehr oft an Dich gedacht, bekam einen Stich ins Herz, als ich in der Zeitung erfuhr, daß Du auch geheiratet hast… Wenn wir uns sehen, schauen wir beide nach einem kurzen „Hallo“ verlegen weg…
Ich habe versucht, Dich aus meinen Gedanken zu streichen, und doch wüßte ich so gerne was Du jetzt machst, wie es Dir geht… ich weiß wo Du wohnst, aber ich werde nie den Mut haben, Dich anzurufen oder Dich anzusprechen…
Ich weiß nur, daß ich Dich niemals vergessen werde, so wie man seine 1. große Liebe eben wohl niemals ganz vergisst…
A., ich liebe Dich!