Traurig -  vorschnelle Diagnose

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x_lady

Guest
Und jetzt mal was aus dem Internet:
(und regt euch nicht gleich wieder auf) ;D

Eine Debatte wäre jetzt nötig: nicht über medizinische Einzelfälle, sondern über die Risiken und Nebenwirkungen für kommende Generationen.


Ritalin
Die Verordnungszahl für den Wirkstoff Methylphenidat ist in den letzten fünf Jahren um das 40fache gestiegen. Das bekannteste dieses psychopharmazeutischen Medikaments ist Ritalin. Hyperaktive Kinder und Jugendliche, die unter dem so genannten Zappelphilipp-Syndrom leiden, werden zunehmend medikamentös behandelt.
In Deutschland sind immer mehr Kinder von ADS/ADHS - einer Aufmerksamkeits-Defizit-Störung, verbunden mit Hyperaktivität - betroffen. Die Wissenschaftler sprechen bewusst nicht von einer Krankheit. Es ist ein Störungsbild im Verhalten der Kinder und Jugendlichen mit großen graduellen Unterschieden.

Am Grad der Funktionalität gemessen
Die Grenzen zwischen lebhaften und hyperaktiven Charaktereigenschaften sind oft schwer zu ziehen. Schwierig wird es, wenn Kinder von Erwachsenen zunehmend am Grad ihrer Funktionalität gemessen werden. Eine Gesellschaft mit großem Leistungsdruck und immer weniger natürlichen Freiräumen leistet Vorschub für solche kindlichen Störungen.
Das Zeitalter der Medien-Kinder, die hauptsächlich mit flimmernden Bildschirmen aufwachsen, bietet wenig Anreize für Bewegung und den Einsatz ihrer fünf Sinne. Während das Hören und Sehen gefordert ist, bewegen sich die Kinder immer weniger frei in der Natur. Die Verbindung von sinnlicher Wahrnehmung - wie Riechen, Tasten und Schmecken - und Bewegung wird zugunsten passiven Konsumierens aufgegeben.

Unterdrückter "Jagdinstinkt"
Dabei ist es genau die körperliche Anregung, die den hyperaktiven Kindern fehlt. Es sind hauptsächlich Jungen, die von der Hyperaktivität betroffen sind. In unserer Kultur wurde traditionell das männliche Geschlecht im Jagen und Umherstreifen geübt. Offensichtlich ist dieser "Jagdinstinkt" noch vorhanden. Da er aber durch unsere urbanen Lebensbedingungen unterdrückt wird, kann er sich nicht entfalten. Dadurch stauen sich ursprünglich gesunde Aggressionspotentiale an, so der Sozialwissenschaftler Klaus Hurrelmann.
Gerade hier setzen psychotherapeutische Formen wie Musik- oder Körpertherapie erfolgreich an. Das Kind entwickelt spielerisch ein positives Bewusstsein für seine Aggressionen und lernt, diese im Kontakt mit anderen angemessen zu steuern.

Wie eine Krücke
Jeder Arzt darf in Deutschland Ritalin verordnen. Die Gefahr der Fehldiagnose oder zumindest des allzu schnellen Griffs zur Pille ist vorprogrammiert. Auch anerkannte Befürworter von Ritalin, wie der praxiserfahrene Kinderpsychiater Michael Huss von der Charité Berlin, warnen vor einer unkontrollierten Massenverschreibung des Mittels. Huss weist darauf hin, dass die Einstellung der richtigen Dosis von Ritalin schwierig sei. Sie bedarf einer Kontrollzeit von mindestens vier Wochen und erfordert nicht nur die genaue Beobachtung des Kindes, sondern eine ständige Rückmeldung von Eltern und Erziehern.
"Schwarze Schafe gibt es auch unter Ärzten, Fehler kommen vor", räumt der Mediziner ein. Deshalb sei der beste Schutz des Kindes die Wahl des richtigen Arztes, der hinreichend geschult ist. Dass ein Medikamtent wie Ritalin im individuellen Einzelfall zur Behandlung beitragen kann, bestreitet auch der Neurologe Gerald Hüther nicht. Doch fordert er, dass das Medikament zeitlich begrenzt "wie eine Krücke" eingesetzt wird, bis "der Patient wieder laufen kann".

Verlockender Griff zur Pille
Kritische Stimmen sehen in der medikamentösen Behandlung von ADS/AHDS ein Hilfsmittel, dass nur in besonderen Fällen und immer in Kombination mit Psychotherapie eingesetzt werden sollte. Hausärzte, Eltern und Lehrer sind oftmals mit der Einschätzung der Situation überfordert, in der sich ein hyperaktives Kind befindet. Verlockend ist der Griff zur Pille, die die Symptome unterdrückt und damit oftmals auch die unangenehmen Fragen zu Ursachen oder Nebenwirkungen.
Dieses Phänomen betrifft im übrigen nicht nur Ritalin. Eine Gesellschaft, die schon bei jeder Erkältungskrankheit das entsprechende Medikament schluckt, ist geradezu vorbildlich für den "schwierigen Nachwuchs", der mit Pillenkonsum zum Normverhalten gebracht werden soll.

Hyperaktive Verhaltensweisen
Dabei können in vielen Fällen alternative Maßnahmen eine Besserung bewirken: Ein pädagogisch betreuter Aufenthalt in freier Umgebung mit gezielter Bewegung kann gerade für hyperaktive Kinder ein wichtiges Erfolgserlebnis sein. Sie können hier ihre Fähigkeiten außerhalb des engen Alltagsmusters von normierten Leistungsanforderungen positiv erfahren.
Auch Eltern sollten in den therapeutischen Prozess miteinbezogen werden. Der Neurobiologe Gerald Hüther weist darauf hin, dass hyperaktive Verhaltensweisen bereits bei kleinen Kindern erkennbar sind. Oft ist es schon hilfreich, eingefahrene Beziehungsmuster zwischen Eltern und Kindern zu erkennen und zu verändern: So sollten beispielsweise nicht Fehler betont, sondern positive Anreize gegeben werden.

Eine gefährliche Richtung
Der pädagogische Fortschritt, der körperliche Züchtigung als Erziehungsmethoden endgültig verbannt hat, könnte eine gefährliche Richtung einschlagen: "Ist das, was früher die Peitsche war, heute die Pille?", fragt Gerald Hüther. Es schleicht sich der Gedanke ein, dass Psychopharmaka zunehmend als angemessenes Disziplinierungsmittel in der Kindererziehung akzeptiert werden.
In den USA wird ganz offen empfohlen, Medikamente einzusetzen, um den Schulunterricht störungsfreier zu gestalten. Den Interessensvertretern der Pharmaindustrie kann das nur recht sein. Umso mehr ist eine öffentliche Debatte darüber dringend notwendig, denn die Arzneimittelhersteller heizen den Psychomarkt an. So werden bereits neuartige Präparate als Antidepressiva und für "emotionale Störungen" bei Kindern entwickelt. Die Pille ist als stiller Erziehungshelfer auf dem Vormarsch.
http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/26/0,1872,2083034,00.html
 
U

User2

Guest
Jetzt haut euch nicht wieder die Köpfe ein...

Ich hab mir auch schon oft gedacht, daß es doch nicht sein kann, daß heute so viele Kinder ADS oder ADHS haben. Mir kommt es vor, als wäre das eine "Modekrankheit".
Kaum stört ein Kind 2 mal im Schulunterricht kommt gleich der Verdacht auf.

Was jetzt nicht heißen soll, daß eure Kinder nicht betroffen sind! Ich bin kein Arzt und kann das nicht beurteilen, es macht mich nur stutzig, daß von Jahr zu Jahr immer mehr Kinder an diesen Syndromen leiden sollen.
Wie sagt Oma immer so schön: "Früher gabs das alles nicht!" ;D
 
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x_lady

Guest
Original von Mela
Jetzt haut euch nicht wieder die Köpfe ein...

Ich hab mir auch schon oft gedacht, daß es doch nicht sein kann, daß heute so viele Kinder ADS oder ADHS haben. Mir kommt es vor, als wäre das eine "Modekrankheit".
Kaum stört ein Kind 2 mal im Schulunterricht kommt gleich der Verdacht auf.

Was jetzt nicht heißen soll, daß eure Kinder nicht betroffen sind! Ich bin kein Arzt und kann das nicht beurteilen, es macht mich nur stutzig, daß von Jahr zu Jahr immer mehr Kinder an diesen Syndromen leiden sollen.
Wie sagt Oma immer so schön: "Früher gabs das alles nicht!" ;D

:anbet
 
E

Elchen

Guest
Original von x_lady
@Elchen
meine beste Freundin hatte Depressionen und sie hat sich wirklich anhören müssen von dass ihr nur langweilig ist...bis dass sie nur Aufmerksamkeit will :shake :shake
Wieso sie das immer aufgeregt hat vertehe ich nicht,mir wäre egal was irgend jemand sagt oder denkt(sage ich mal jetzt so).
Die Ärztin bei der sie war hat ihr "Hammerstarke" Tabl.gegeben(die haben wir im KKH bei sehr aggressiven Menschen gegeben)und ihr ging es noch schlechter...

Es geht zwar hier jetzt nicht um Depressionen,aber man kann das ja gut miteinander vergleichen,scheinen ja zwei Modearkrankungen zu sein ;D
Ichhabe nicht nur Tabletten bekommen,sondern gleichzeitig eine Therapie machen müssen,das nur mal dazu.....(2 einhalb Jahre sind nicht wenig für eine Modeeerkarnkung,oder ;D )Und natürlich nimmt man sicnh sowas zu Herzen,wenn man nicht Ernst genommen wird,und darum geht es ja schlichtweg.

Klar gabs diese Sachen vor 20 Jahren nicht,aber damals gabs auch keine "Wunschkaiserschnitte",damals gabs keine babyphone,nicht solche Kinersitze wie heute etc und trotzdem nutzt heute fast Jeder sowas..

Wenn ich ein Kind hätte,bei dem der Verdacht auf ADS bestehen würde,würde ich alles daran setzen,mir verschiedene Meinungen anzuhören,bevor ich irgendwelch Hammermedikamente meinen Kindern reichen würde..Vielleicht sollkte man sich hier auch mal Postings von betroffenen Eltern durchlesen,denen es wirklich scheisse geht,wenn sie ihrem Kind sowas geben müssen!!weil sie nicht anders klarkommen,die leiden doch weiß Gott schon genug.,.
 

cordu

Namhaftes Mitglied
Klar mira

du hast dich entschuldigt.
Aber warum um alles in der Welt meinen eigentlich heutzutage alle wenn sie sich für ihr Fehlverhalten entschuldigen ist alles wieder gut?

Es ist nicht alles wieder gut nach der Entschuldigung. Gesagt ist gesagt. Ohne wenn und aber.

@elchen
Depressionen und ADS/H haben sehr wohl etwas gemeinsam.
Viele depressives Erwachsene hatten in der Kindheit sehr viele Anzeichen eines ADS/H.

Und übrigens wird Ritalin nicht nur bei hyperaktiven Kindern eingesetzt. Auch bei hypoaktiven (Gegenteil von hyper) kann eine medikamentöse Therapie angezeigt sein. Vor allem wenn die Kinder so verschlossen sind das sie praktisch nicht therapiefähig sind.

@Chopi
ADS/H kann man nicht heilen.
ADS/H ist eine Stoffwechselstörung im Gehirn und nicht heilbar. Man kann die Kinder nur anleiten mit den Folgen dieser Störung zu leben. Und manchmal brauchen die Kids (und auch manche Erwachsenen) einfach über einen gewissen Zeitraum Medikamente damit sie bestimmte Verhaltensweisen lernen können.

Und jetzt bedanke ich mich noch bei salido für ihre klaren Worte.

LG :bye: Cordu

immer noch :shake über so viel Ignoranz
 

cordu

Namhaftes Mitglied
Hallo Chopi

hab die " " am Anfang übersehen und es war auch nicht als Kritik gemeint sondern nur zur Aufklärung.
Wenn jemand mit dem Thema nicht direkt zu tun hat weiß er häufig nicht was ADS/H ist und wo die Beeinträchtigungen des Kindes ihren Ursprung haben.
Also nicht sauer sein. War nicht böse gemeint.
Im übrigen finde ich deine Einstellung sehr gut.

LG :bye: Cordu
 

Margot

Mitglied
Muss auch mal meinen Senf dazu geben:
Warum gehts eigentlich immer nur um die Hypies? ADS = hyperaktiv ist die allgemeine Meinung. Was ist mit den Hypos und den Mischtypen? "ADS gabs früher nicht" ha ha ha kann ich da nur sagen. ADS wird in den meisten Fällen vererbt. D.h., es gibt es nicht erst seit ein paar Jahren, sondern normalerweise lassen sich die Parameter bis zu Eltern und Großeltern oder sonstigen Verwandten nachvollziehen. Ich bin diagnostiziert, mein Sohn ist es, und mein Vater war mit Sicherheit auch betroffen. Das Störungsbild ist sehr komplex und man muss sich schon ein bisschen mehr damit beschäftigen als nur das nachzuplappern was in der Zeitung steht oder im Fernsehen gezeigt wird. Dass ADS heute vermehrt diagnostiziert wird liegt zum einen an der besseren Diagnosemöglichkeit und zum anderen an der allgemein herrschenden Reizüberflutung. Wir können uns aber nicht unter eine Glasglocke setzen. Wir leben nun mal in dieser Welt und wir Eltern haben nunmal die verdammte Pflicht, unseren Kindern einen bestmöglichen Start ins Leben trotz ADS zu ermöglichen! Zu behaupten, wir würden es uns einfach machen ist eine bodenlose Frechheit und zeugt nur von Dummheit. Wer dieser Meinung ist darf gern mal an einem Gesprächskreis teilnehmen und sich ein Bild von diesen Eltern machen, die ja gar so bequem sind. Eltern die den Tränen nahe sind, weil sie nicht mehr weiter wissen. Eltern, die keine Hilfe fanden, sondern nur die gleichen ewigen dummen Sprüche selbsternannter Hobbydiagnostiker. Die dürfen dann wir Eltern, "die ihre Kinder bereits mit Ritalin vollstopfen oder sogar selbst auf Droge sind, da selbst ADS betroffen" wieder aufbauen und dorthin schicken, wo ihnen tatsächlich geholfen wird. Auch ich bin mittlerweile soweit, über ADS nur noch mit Betroffenen zu sprechen.
Ohne Gruß, da ziemlich angefressen
Margot
 
M

Mirsche

Guest
Original von cordu
Klar mira

du hast dich entschuldigt.
Aber warum um alles in der Welt meinen eigentlich heutzutage alle wenn sie sich für ihr Fehlverhalten entschuldigen ist alles wieder gut?

Es ist nicht alles wieder gut nach der Entschuldigung. Gesagt ist gesagt. Ohne wenn und aber.

Ich sag doch nicht dass alles wieder gut sein soll :shake

Aber ich hab halt gelernt, dass, wenn man einen Fehler gemacht hat und diesen einsieht, sich bei dem Betroffenen entschuldigt.
Dass man diesen nicht rückgängig machen kann weiß ich auch ;D

Ich hab gemerkt, dass ich das am Anfang falsch formuliert habe, bzw. zu krass ausgedrückt und hab mich dafür entschuldigt.

Ob du die Entschuldigung annimmst ist deine Sache...
 
D

Dani

Guest
Du hast geschrieben:

So, jetzt schlagt mir ruhig den Kopf ein



Ich denke,du wußtest schon ganz genau was du da schreibst
 

Schnuffi011

Namhaftes Mitglied
Original von Chopi
Original von cordu
@Chopi
ADS/H kann man nicht heilen.
ADS/H ist eine Stoffwechselstörung im Gehirn und nicht heilbar. Man kann die Kinder nur anleiten mit den Folgen dieser Störung zu leben. Und manchmal brauchen die Kids (und auch manche Erwachsenen) einfach über einen gewissen Zeitraum Medikamente damit sie bestimmte Verhaltensweisen lernen können.
deshalb habe ich das heilen extra in " " gesetzt, zudem, dass ich denke, dass es irgendwann eben auch ohne medikamente gehen wird, wenn man genug forscht, ich hätte da wohl eher hoffen hinschreiben sollen ...


ADS gab es nachweislich auch schon früher , nur diese Kinder wurden dann abgeschoben , landeten auf Sonderschulen.

Wir hatten am Dienstag Elterntraining mit einem super Vortrag unseres Arztes.
*ADS ist nicht heilbar* Das hat er bestätigt . Und 1938 oder so gab es schon Amphitaminsaft und er wurde eingesetzt bei Kindern oder schwierigen Menschen.

:wand Ich möchte keinen angreifen, aber ich möchte unsere 3 Jungens mal denen geben ohne Medis , die meinen das würde gehen.

Da haben schon ganz andere verzweifelt.
Und umsonst kämpfen wir nicht für unsere Kiddys.
Der Weg bei den meisten zu den Medis war ein sehr langer.

Nochmal wir geben weder unseren Kindern Medis um Sie ruhig zustellen , denn das sind Sie keinesfalls.
:wand :wand :wand

Danke Salido , das was du geschrieben hast ist das was auch ich denke.....

Margot das tue ich fast auch nur noch , weil von anderen gibts zu 99% nur Nackenschläge.
 
E

Elchen

Guest
Ich bin über 2 Jahre im Forum hier mira und würde niemals so ein Thema mit einem nicht nachgewisenen Problem hier reinsetze,ist doch klar,daß das provokant und auch verletzend wirkt,vor allem,wenn man selber kein ADS Kind hat!!
 

cordu

Namhaftes Mitglied
@elchen

ich finde deine Einstellung toll.
Ich kann von mir sagen das ich niemals etwas schreiben würde wenn ich nicht selbst davon betroffen bin/war (z.B. unerfüllter Kinderwunsch).

@Dani

so sehe ich es auch.
Sie hat sehr genau gewußt was sie schreibt.
Sich jetzt dafür zu entschuldigen ist mehr recht als schlecht. Aber trotzdem ist ihre Meinung immer noch die gleiche, wenn sie sie jetzt vielleicht auch nur in andere Worte packen würde.

Und ich reg mich einfach nicht mehr auf. Ich bin gaaanz ruhig und reg mich verdammt nochmal nicht auf.

Cordu
 

mamalero

Aktives Mitglied
Ich reg mich darüber auch nicht mehr auf, denn warum sollte ich meine Zeit und Energie damit verschwenden, die brauch ich nämlich für sehr viel wichtigere Dinge als mich mit Leuten auseinanderzusetzen, die so viel Ignoranz und Unwissenheit von sich geben?

@ mira
Übrigens, als ich vor einigen Jahren während meines Studiums in einem Seminar über Verhaltensstörungen im Kindes- und Jugendalter gesessen habe, war ich auch noch so naiv zu glauben, sowas kann mir ja sowieso nicht passieren und es liegt an den Eltern, aber zum Glück hab ich im Gegensatz zu dir einiges dazugelernt und würde so einen Schwachsinn nicht mehr behaupten. Außerdem, weißt du, ob dein Kind nicht vielleicht auch betroffen sein könnte, oder denkst du von dir, dass du als Mutter einfach besser bist? Ach ja, ganz nebenbei ist mein anderer Sohn völlig unauffällig in seiner Entwicklung, wie erklärst du dir das denn??
 

Schnuffi011

Namhaftes Mitglied
Es kann und sollte nie ein Mensch sagen Mir kann das nicht passieren.

Das dachte ich auch mal.
Mein Kleiner hat Diabetes bekommen obwohl absolut keiner das bei uns hatte.

Ads wurde vorher auch nie festgestellt.
Ein gutes hat es doch stellt euch mal vor diese Kinder hätten diese Eltern.

Oh Graus.
Ich bin froh meine Kinder zu haben und ihnen viel mit auf den weiteren Weg geben zu können.....
 
M

Mirsche

Guest
Elchen, ich bin jetzt auch seit über einem Jahr hier im Forum und hab es bisher genauso gehalten wie du...
Und ich werde es in Zukunft auch wieder so halten.
Ich hab mich, weil mein Kind gerade etwas geschlafen hat, mal 1-2 Stunden hingesetzt und über das Thema gegooglet.
Daraufhin hab ich das, was ich am Anfang geschrieben habe, nochmal gelesen...
Ganz ehrlich: Ich schäme mich im Nachhinein dafür, das ist wirklich sehr provokant und dabei hatte ich wirklich kaum Ahnung, außer die paar Wochen im Zeltlager.
Wir wurden damals über die Krankheit nur in soweit aufgeklärt, dass es sinngemäß hieß: die Kids brauchen ihre Beruhigungstabletten, damit sie nicht so rumhampeln. Punkt aus.
Jetzt, da ich mich mal ernsthaft mit dem Thema beschäftigt habe, finde ich es unmöglich, dass eine Lagerleitung, die selbst keine Ahnung hat und diese damit auch nicht an die Betreuer weitergeben kann, trotzdem so "schwierige" Kinder (nachdem was ich gelesen habe glaube ich schon, dass man da mit dem falschen Umgang schon einiges auch kaputt machen kann bei dem Kind) aufnimmt. Leider hat uns auch keiner der Eltern besser aufgeklärt.
Das soll jetzt keine Rechtfertigung sein.
Ich weiß jetzt, das war echt Müll was ich geschrieben habe und ich versuche hier noch einmal mich zu entschuldigen, vielleicht könnt ihr sie ja irgendwann annehmen...

mamalero: nein ich weiß nicht, ob mein kind nicht auch betroffen ist und ich glaube, sollte die Krankheit bei ihm irgendwann diagnostizier werden, würd ichmir auch erts mal ganz furtchtbare Vorwürfe machen, eine schlechte Mutter gewesen zu sein und ich schätze, da kommt niemand drum rum. Und wenn dann noch jemand kommt, der keine Ahnung hat und so derb in den eigenen Zweifeln rumbohrt wie ich es getan habe, würd mir das wahrscheinlich auch den Rest geben.
Wenn ein Arzt zu mir käme und sagte: Ihr Kind hat ADS/ADHS, dann würd ich auch erst mal noch zu mehreren anderen Ärzten gehen und dem Kind solch drastische Medikamente zu geben wäre so das aller- allerletzte, was ich versuchen würde, um ihm zu helfen. Ich bin mir sicher, dass es euch da genauso geht.

Diesen thread zu eröffnen war erstens gedankenlos, zweitens inkompetent und unqualifiziert und drittens saumäßig verletzend.

Ich bete, dass irgendwann ein Weg gefunden wird, diese Krankheit doch zu heilen und Methylphenidat-Gaben überflüssig zu machen.

Alles Gute für euch und eure Kinder und danke dass ihr mir die Augen geöffnet habt :anbet
 

cordu

Namhaftes Mitglied
Hallo mira

es freut mich das du dich nun kundig gemacht hast und ansatzweise weißt um was es bei ADS/H geht.

Mein Respekt für deine Worte.

Das nächste Mal informierst du dich bevor du so einen Thread eröffnest od. fagst ganz einfach mal nach wenn du etwas wissen möchtest od. wenn du dich über etwas wunderst und eine bestimmte Verhaltensweise nicht verstehst.

Im übrigen war mein Junge schon 4 mal im Zeltlager und ich habe noch bei keinem gesagt das er ADS hat.
Ich glaube so händeln sehr viele Eltern weil sie ihrem Kind auch einmal die Chance geben wollen ohne dieses Stigma (und das ist es leider immer noch) auf dem Lager zu sein. Deshalb, vermute ich einfach mal, werden die Betreuer nur aufgefordert die Tbl. zu geben und nur grob informiert.

LG :bye: Cordu
 

Schnuffi011

Namhaftes Mitglied
Hallo Mira

Ich finde es gut das Du dich schlau gemacht hast .

Das wir es irgendwann nicht mehr geben müssten ist auch die Hoffnung aller.

Nachdem du so viel gelesen hast kannst Du uns alle vielleicht ein wenig verstehen.

Ich finde es gut das Du das noch mal geschrieben hast.
:respekt :respekt
 

mamalero

Aktives Mitglied
Ich schließe mich den anderen und finde es auch gut von dir, dass du dich jetzt informiert hast! Und wenn du noch Fragen zu dem Thema hast, darfst du die natürlich auch jederzeit stellen!
 
S

Schnüffi

Guest
So, jetzt werde ich auch mal meinen "Senf" dazutun:

1. warum werden solche Themen hier in dieses ADS Forum geschrieben?
Will hier Jemand die betroffenen Eltern ärgern oder was soll das?

2. Wenn ich als Hausfrau einem Elektrikermeister erklären will, daß er
seine Arbeit so oder so machen soll, dann wird der mir erklären, daß ich
von der Materie keinen Ahnung habe.

Genau das sage ich auch, wenn es um das ADS Thema geht.

Da ich selbst Betroffene bin, weiß ich sehr gut, was ADS für einem selbst
bedeutet und das laß Euch mal gesagt sein: das ist nicht lustig und nicht
als harmlos einzustufen!!

Die Leidenswege, die ein ADS Patient oft gehen muß, sind sehr steinig und
hart und manch einer hat sein Leben dadurch aufgegeben, drum sage ich
Euch halt einfach: wenn ihr nicht genau wißt, was Sache ist, dann laßt Eure
unqualifizierten Aussagen !!!
 
S

Schnüffi

Guest
Als ich das eben geschrieben habe, habe ich nur die 1. Seite gelesen
(auch typisch für ADS) und gleich impulsiv gehandelt.

Entschuldigung.
 
M

Mirsche

Guest
wenn ihr wollt kann ich das am Anfang natürlich gerne löschen. Aber ich denke mir, dass es wohl mehrere Leute gibt, die so denken wie ich gedacht haben und bevor die wieer so einen thread eröffnen, können sie ja diesen lesen. Das erspart den betroffenen eine Menge Ärger schätze ich ;D
Aber wenn ich das löschen soll, könnt ihr mir ja eine pn schreiben
 
S

Schnüffi

Guest
Ne, von mir aus kannst Du das stehen lassen.

Ich will nur noch mal kurz berichten, was mit ADS Erwachsene passiert, wenn
sie nicht behandelt werden.
Ich z.B. beiße nachts immer sehr auf den Zähnen und obwohl ich schon seit
Jahrzehnten eine Aufbißschiene habe, habe ich schon 1 Zahn verloren dadurch,
1 Krone bekommen, mehrere Zahnstücke ausgebissen, und als ich meine
Med. mal absetzten mußte hatte ich so wahnsinnige Schmerzen, daß ich bald
wahnsinnig wurde. Gestern jedenfalls wurde die Füllung aufgebohrt und der
Nerv darunter war so entzündet, daß er stark geblutet hatte.
Und das alles "nur" durch das Beißen!
Durch die gesamte Anspannung des Tages habe ich dann auch nachts keine
Ruhe und auch sehr oft Schlafstörungen.

Das nur ganz am Rande, nur so zur Information.

Ist nicht gegen Dich gerichtet Mira, mir ist nur wichtig, daß die Eltern, die
denken: ADHS ist doch nicht schlimm, ein "bißchen" Hyperaktiv ist doch o.k.
wissen, was mit den Folgeerkrankungen ist.

Ich finde es nicht lustig mein ADHS und ich leide schon sehr lange darunter,
nur wußte ich es früher ja nicht.
 
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