Mich quälen mein Verstand und mein Herz/Gefühl ... die Nacht war fast schlaflos und heut’ morgen bin ich um eine Uhrzeit aufgestanden, da komm’ ich normalerweise auf die Arbeit. Aber was ist schon normal? Ich z.Zt. bestimmt nicht. Mein Kopf droht zu platzen und mein Herz ist wie von einer Eisenfaust umklammert, die in regelmäßigen Abständen zudrückt.
Mein Verstand sagt mir, hey, solange er auf diesem Trip ist und es diese Frau gibt, die ihm ein „neues Leben“ bieten kann, da hast Du keine Chance, gewöhn’ Dich an den Gedanken, dass Du ohne ihn weiterleben musst. Und da ist die andere Stimme, die sagt, gib’ nicht kampflos auf, such’ Dir Deine Chance um Euch zu kämpfen. Aber wo und wie soll ich diese finden?
Das kann doch nicht alles sein, was von Euch bleibt?
Ich frage mich immer wieder warum? Warum zieht er die Variante mit der anderen Frau vor? Warum bin ich, ist unsere Beziehung, ihm die Mühe nicht wert, gemeinsam etwas zu verändern und neu anzufangen? Bequemlichkeit?
Wir hatten das Thema Veränderung immer wieder mal in den letzten 2-3 Jahren, das ging von einer anderen Stadt bis zu alles verkaufen was nicht niet- und nagelfest ist und in ein anderes Land geh’n.
Ich hätte damit kein Problem gehabt und hab’ es auch heute noch nicht. Ich würde überall mit ihm hingehen, aber jetzt lässt er mich ja nicht mehr.
Er hat da zwar gerne drüber gesprochen und Plänchen gemacht, aber er kam nie in die Puschen. Wäre ja auch mit Arbeit verbunden gewesen.
Und jetzt, jetzt kann er sich ja ins gemachte Nest setzen, die Tante hat bestimmt Wohnung und Freundeskreis, er braucht sich nur eine Arbeit zu suchen.
Und klar, die haben dort genau auf ihn gewartet. Fantast!
Ich wünsche niemandem etwas schlechtes, aber er soll mit dieser Tour, die er da fährt so etwas von auf die Schnauze fallen!
Nur halb so viel Leid, wie er mir gerade zufügt, würde ihn wohl schon zerbrechen, damit hat er schon immer Probleme gehabt.
Mir ist es unbegreiflich, warum sitz ich in diesem Film, dessen Drehbuch mein Mann und eine wildfremde Frau schreiben? Wie bin ich in diese Rolle gekommen? Warum fällt mir keine Möglichkeit ein, das alles zu stoppen? Warum tut das alles so verdammt weh?
Ich möchte so sehr eine Chance mit ihm weiterzumachen, so sehr das er zurückkommt ... nur wie soll ich darauf Einfluss nehmen? Kann ich das überhaupt irgendwie?
Kann er nicht mit’m Kopf gegen ne Wand laufen und endlich zur Besinnung kommen? Mal darüber nachdenken, was uns beide und unsere Beziehung ausmacht? Wir haben/hatten doch etwas besonderes, die ganzen Dinge, die wir schon gemeinsam erlebt haben, all das was wir noch gemeinsam tun wollten...
Und jetzt eine Trennung, die ich nicht will ... aber mich fragt ja keiner? Ist es denn wirklich egal, was ich davon halte?
Ja vielleicht sollte ich mich daran gewöhnen, dass er nicht wiederkommt, wäre einfacher für mich, aber das kann ich nicht, noch nicht. Meine Gefühle für ihn sind so groß, die Liebe zu ihm in mir so stark verwurzelt, dass ich nicht weiß, mit welchem Mittel ich das abstellen und mich auf eine Trennung einstellen soll.
Ich weiß, auch ich hab Fehler gemacht in den letzten Jahren, aber ich bin dazu bereit, Dinge zu ändern (das hab’ ich die letzten Monate, als die Krise anfing ja schon angefangen) und aus meinen Fehlern zu lernen. Aber dazu brauche ich die Chance, ihm das zu zeigen.
Ich dachte immer, wir wären glücklich und würden eine ausgeglichene, glückliche Ehe/Beziehung führen, trotz mancher Streitereien und Diskussionen ... aber die gehören doch auch dazu. Immer nur „ja und Amen“ ist doch auch nichts.
Hoffe so sehr, dass er „nur“ eine Auszeit von uns nimmt, zur Besinnung kommt und mit uns weitermachen will ... will mir diese Hoffnung nicht nehmen lassen, weil ich ihn immer noch liebe und für ihn da sein möchte, weil ich all’ die Dinge mit ihm erleben will, die wir für die gemeinsame Zukunft geplant hatten... möchte ihn zurück, mit aller Konsequenz!
Ach Mensch... das ist alles so verdammt schwer
Weiß nicht, was ich tun soll? Auf der einen Seite will ich ihn sehen, auf der anderen Seite denke ich, besser nicht, Du tust Dir nur noch mehr weh. Und was, wenn er dann wieder so schräg drauf ist, wie am Montag und eh nur rummotzt und einen total aggressiven Tonfall hat. Und dann wieder, „ich wäre so gerne bei ihm“ es ist ein absoluter Teufelskreis. Ich will nicht, dass wir uns streiten, habe Angst, dass er sich dann ganz zurückzieht und gar nichts mehr mit mir zu tun haben will. Er glaubt, ich wolle ihm nur ein schlechtes Gewissen machen mit den Dingen, die ich ihm gesagt und den Fragen die ich gestellt habe.
Liebe stirbt nicht einfach
sie geht zugrunde
manchmal ohne das man es merkt
der Boden tut sich auf
und man fällt und fällt
ein Ende nicht in Sicht
Stop! sagt der Verstand
doch dein Herz kann nicht bremsen
Dieses hab' ich geschrieben, als bei einem Freund von uns die Beziehung kaputt ging ... nie hätte ich gedacht, daß das auch mal auf mich zutreffen würde....