Hi Trixi,
ja, mein Mini-Mann liegt gerade neben mir. Knapp 10 Monate alt! Die Geschichte ich nicht gerade unkompliziert, erzähle sie aber gerne. Mag sein, dass es sich wie ein Hollywood-Streifen anhört, aber ich schwöre: jedes Wort ist wahr. Hast Du Zeit ?
Mein Noch-Mann und ich waren im Alter von 13-18 zusammen - erste große Liebe und so. Dann sind wir uns im Studium wieder über den Weg gelaufen und es hat wieder gefunkt. Waren erneut 3,5 Jahre zusammen als er mich unbedingt heiraten wollte. Ich liebte ihn sehr, wollte auch mit ihm Familie haben und schrumpelig werden. Dann nach gut 1 Jahr Ehe hat er mich betrogen. Nach ein paar Wochen flog die Sache auf. Es war, als ob mir jemand den Boden unter den Füßen wegzog. Ich konnte es einfach nicht fassen! Nach so kurzer Zeit. Ich stellte ihn vor die Wahl - sie oder ich. Ich liebte ihn dämlicherweise immer noch. Sagte ihm aber auch klipp und klar: Du hast eine einzige Chance! Er bereute (sagte er), bat mich um Verzeihung und ich mußte hart dran arbeiten, wieder etwas Vertrauen aufzubauen. 1/2 Jahr später war alles wieder im Lot (dachte ich), wir planten Familie, zogen in besagte große Wohnung - mal sehen, wann es klappt mit dem Baby... Eines Morgens bekam ich einen anonymen Anruf - eine Frau sagte mir, dass mein Mann mich betrüge und legte auf. Ich stand wie vom Donner gerührt da. Seltsamerweise hatte ich keinerlei Zweifel daran. Ich konfrontierte ihn und alles brach aus ihm raus: ja, es stimmt! Anders als beim ersten Mal handelte ich sofort. Ich fuhr übers WE zu meiner Freudnin und versuchte mich zu sortieren. Ich wußte, dass es das Ende unserer Ehe war - keine 2,5 Jahre! Wie in Trance funktionierte ich weiter. Noch bei meiner Freundin machte ich einen Schwangerschaftstest - eine Vorahnung ? Positiv - ich war Ende 12. Woche! Schade, dass ich kein Foto gemacht habe, als ich es ihm sagte. Ihm ist buchstäblich das Gesicht runtergefallen. Ich wußte genau, es kommen brettharte Zeiten auf mich zu. Als erstes schmiß ich ihn raus, dann suchte ich fieberhaft nach einer neuen Wohnung und Nachmieter für die Alte (in der wir gerade 16 Wochen gewohnt hatten). In den nächsten Wochen konnte ich alles unter Dach und Fach bringen. Es war Weihnachten 2002, ich stand zwischen gepackten Kisten, den Trümmern meiner Ehe und schaute auf meinen langsam dicker werdenden Bauch. Ich wollte nur noch weg .... es klingt seltsam, aber mein neuer Behälter - um mit Deinen Worten zu sprechen - half mir dabei, mein Leben wieder in Griff zu bekommen. Ich fühl mich sehr wohl "darin" - hab halt dann alleine ein Nest für mein Söhnchen gemacht. Nach zum Schluß schwieriger Schwangerschaft - vorzeitigen Wehen - Frühgeburt hab ich mich wieder gefangen. Am Schwersten fällt mir...manchmal gibts da so Vieles...dass ich mich kein einziges Mal gehen lassen kann, einmal sagen: bitte steh Du nachts auf. Bitte nimm mir das Wickeln, Füttern, was weiß ich, ab. Naja und keiner, der mich in Arm nimmt - klingt jetzt glaub ich doof...
Oh Gott, ich schreib einen Roman - sorry!
:-D
Ach ja bin Wahl-Heidelbergerin und echt glücklich damit ;D