Das gibt es doch nicht Leute!
Also so kann ich das nicht stehen lassen, so gerne ich das auch würde.
Eine Totalbeschneidung (radikale Zirkumzision) ist bei einer Phimose definitiv
nicht nötig! Man kann Haut dehnen und somit auch die Vorhaut eines Mannes. Dies kann man durch diverse Salben unterstützen. Wenn all das nicht hilft (Und das ist bei den
wenigsten der Fall!) kann man immer noch mit einer operativen Weitung (plastisch dorsale Inzision) den Vorhauteingang erweitern. (Der Eingriff zur Weitung ist „erst“ seit ca. 10 Jahren bekannt.)
Zum Thema „Ist ja nur die Vorhaut“, ist ja nicht so wild finde ich es interessant, dass sich hier Frauen in dieser Hinsicht äußern. Ich muss euch als Mann sagen ich hänge sehr an meiner Vorhaut und wäre auf meine Eltern Stocksauer, hätten diese in meiner Kindheit...
Funktionen der Vorhaut:
Die Vorhaut ist alles andere als ein "überflüssiger Hautlappen". Beim Kleinkind dient sie z. B. dazu, die Eichel und den Meatus vor dem Kontakt mit Stuhl (Darmbakterien) zu schützen. Die Schutzfunktion für die empfindliche Eichel, die von der Natur als inneres Organ, wie etwa die Zunge, vorgesehen ist, behält sie zeitlebens.
Kommt es zu einer Erektion, liefert die Vorhaut die dazu benötigte zusätzliche Haut.
Die Vorhaut dient als wichtiges Hilfsmittel für Vorspiel und Masturbation.
Die Vorhaut spielt eine wichtige Rolle beim Lustempfinden, da sie im vorderen Drittel zahlreiche freie Nervenenden und bestimmte Rezeptoren (die Meissnerschen Tastkörper) enthält.
Beim Geschlechtsverkehr dient die bewegliche Penishaut dazu, unnötige Reibung zu verhindern.
Nach neuesten Untersuchungen soll die Vorhaut auch eine Rolle im Zusammenhang mit dem Immunsystem spielen.
Nun noch, eine kleine Aufstellung der (möglichen) psychischen Folgen. (Eigentlich wollte ich mir so etwas sparen!)
Gruppe 1 (0 - 3 Jahre)
An eine Beschneidung in diesem Alter kann sich der Betroffene normalerweise später nicht mehr erinnern. Jedoch stellt jeder betroffene Junge unweigerlich irgendwann einmal fest, dass jemand etwas ohne seine Zustimmung von seinem Körper abgeschnitten hat, was Gefühle der Ohnmacht und Wut erzeugt.
Gruppe 2 (über 3 bis 8 Jahre)
Jungen in diesem Alter befinden sich (nach Sigmund Freud) in der so genannten "phallischen Phase", in der sie sich ihres Penis besonders bewusst sind. Eine Beschneidung wird von ihnen meist als Kastrationsversuch, der zumindest teilweise erfolgreich war, gewertet.
Gruppe 3 (über 8 bis 14 Jahre)
Diese Gruppe ist weitgehend mit der Gruppe 2 vergleichbar, jedoch machen Betroffene, die später dazu befragt werden, meist einen Erklärungsversuch, was zeigt, dass sie den Grund für die Operation (ob dieser nun wirklich ausreichend war oder nicht) zumindest teilweise einsehen.
Gruppe 4 (über 14 bis 18 Jahre)
Jungen, die in diesem Alter beschnitten wurden, haben meist selbst ihre Zustimmung dazu gegeben. In diesem Fall gibt es kaum negative psychische Auswirkungen, außer, wenn der Betroffene später feststellt, dass seine Zustimmung unter einem Vorwand erwirkt wurde.
Gruppe 5 (über 18 Jahre)
Hier gilt das zuvor Gesagte, nur mit dem Unterschied, dass volljährige Personen wissen, dass sie für ihre Handlungen selbst voll verantwortlich sind, so dass sich ihr Zorn bei einer eventuellen irreversiblen Fehlentscheidung auch gegen sie selbst richtet.
Ich hatte weiter oben bereits gesagt, dass ich mich mit einem Chirurgen über dieses Thema unterhalten hatte, nur würde mir die Antwort nicht vorliegen! Nun liegt sie mir vor!
Sehr geehrter Herr XXX,
den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Urologie zufolge gibt es keine Notwendigkeit für eine komplette Entfernung der Vorhaut. Die radikale Zirkumzision bedeutet einen Eingriff in das Sexualleben. Sofern möglich, sollte der Junge selber entscheiden können. Wenn Sie sich die Internetseite
http://www.norm.org ansehen, wird dies klar. Außerdem können Sensibilitätsstörungen, kosmetische Probleme durch Wundheilungsstörung, eine zu große Radikalität, die Probleme beim Geschlechtsverkehr bereiten können etc. sowie mentale Probleme auftreten.
Sobald ein Junge in der Lage ist, sich selbst zu äußern, wird diese Meinung respektiert. Ich bin dazu da, ein Problem zu beseitigen. Da ich die Enge und damit die Konsequenzen mit einen wenig traumatischen Eingriff beseitigen kann, lasse ich dem Jungen die Freiheit, später selber zu entscheiden, wie er aussehen will.
Ich gebe zu, bei der Beschneidung von Mädchen wird etwa mehr weg geschnitten als bei einem Jungen jedoch scheint sich hier keiner (bis auf ein paar wenige) Vorstellen zu können, dass hier absolut identische Gefühle auftreten können.
Nach wie vor bleibe ich der hier wohl mehrfach bewiesenen Ansicht, dass eine Beschneidung einen nicht notwendigen Eingriff darstellt.
Zum Thema Hygiene kann ich nur sagen, dass es wohl absolut egal ist, ob ich meine Vorhaut unter der Dusche zurück ziehe und mich Wasche oder ob ich meinen Penis normal wasche! Der Unterschied besteht in einem Handgriff, den IHR euren Söhnen beibringen müsst! Das gehört mit zu euren elterlichen Pflichten.
Ja der Arzt war es! Nun, es ist richtig, dass euch der Arzt „bequatscht“ hat! Es ist auch richtig, das der Arzt derjenige war, der die Beschneidung unnötigerweise durchgeführt hat, doch ihr seit die Eltern und ihr hätte euch vorher informieren können. Würde der Arzt Kastration oder Amputation eines Finger empfehlen würdet ihr auch nicht ohne weiters zustimmen oder?
Damit mir hier keiner mit „Ist nicht das selbe!“ kommt. Ist es sehr wohl, denn es gibt
keinen medizinischen Grund für eine Beschneidung (Noch nicht mal einen logischen, denn wenn ein Hautring zu eng ist entferne ich doch nicht die ganze Haut oder schneidet ihr bei einem eingewachsenem Fingernagel den kompletten Finger ab?) und das ist nicht meine Meinung, sondern auch die von vielen Ärzten und Wissenschaftlern.
Vielleicht konfrontieren eure Söhne euch einmal mit dieser Argumentation und dann will ich wissen wer hier noch erklären kann! Die einzige Erklären wäre hier: „Wir haben es nicht gewusst!“ Die logische Antwort: „Wieso habt ihr euch nicht informiert!“
Ich meine wir leben in einem Zeitalter der Technik und schnellen Informationen, es wäre kein Problem gewesen sich auf ein paar Webseiten schlau zu machen oder?
Denjenigen unter euch, die schon den „schnipp“ gemacht haben kann ich nur sagen, bereitet euch auf Fragen vor, die in ein paar Jahren eventuell mit einer großen Wut gestellt werden.
Ach ja! Es sind schon Leute aufgrund ihres Vertrauens zu einem Arzt gestorben!
Ciao
David