Weißt du das nicht, Stephan?
Ich arbeite 21 Std die Woche, zweimal die Woche nachmittags von 14 bis 20 Uhr.
Ausserdem bin ich mit meinen Kids alleine und davon habe ich drei. (13, 8 und 6)
Einen Partner habe ich nicht, suche auch keinen und kann derzeit auch keinen brauchen. Ist eh schon alles kompliziert, da setze ich mir den nicht noch oben drauf.
Dafür habe ich gute Freunde, die mir auch Notfalls unter die Arme greifen.
Mein Ex-Ehemann hat mich in Bezug auf Carsten in keinster Weise unterstützt und ich hatte nicht den Mut, mich dagegen aufzulehnen. Habe mich zwar mit dem Thema beschäftigt, hatte allerdings absolutes Verbot, was Therapien anbelangt. Das wär eh alles nur Blödsinn. Man müsste nur konsequent und streng genug sein, dann würd das schon laufen. Ich habe mich NICHT genügend vor mein Kind gestellt. Den Vorwurf muss ich mir heute machen lassen, kann es aber nachträglich nicht mehr ändern. Daher mache ich erst seit vier Jahren das beste aus der Situation.
Im Alltag ist es so, dass ich viel plane, durchspreche, täglich wiederhole, Listen führe. Von der Arbeit coache ich teilweise noch telefonisch dazu. Meine Kleinen sind dann bei meiner Tagesmutter, nur Carsten ist mit seinen dreizehn dafür schon zu alt.
Carsten Aufgaben stehen mit Uhrzeit versehen auf einer Liste, die er abzuhaken hat. Auch seine freizeit steht da drauf. Dafür darf er sich dann abends seine Belohnungen dafür einlösen. Sei es länger aufbleiben und Fernsehen, PC spielen oder einfach ein paar Bonbons. Gerade, wie er mag und was er geschafft hat.
Abends oder sonst, wenn ich daheim bin sofort, gehe ich die gemachte Aufgabe mit ihm durch, zolle ihm die Aufmerksamkeit dafür, dass es gemacht wurde. Bei nicht erledigtem verweise ich auf seinen Plan.
Sind seine Geschwister im Bett, über"wache" ich das packen seiner Schultasche, damit er nichts vergisst und sich dadurch schon Ärger in der Schule einhandelt. Ausserdem steht da üben an. Vokabeln oder für Arbeiten. Oder einfach nur kuscheln oder reden.
Die "Erziehung" meines ältesten kostet mich viermal soviel Zeit, wie die Erziehung der anderen beiden.
Schwierig ist dabei, dass die anderen beiden dabei nicht zu kurz kommen.
Also täglich eine Herausforderung aufs neue.
Ist wohl der Grund, warum ich chronisch müde bin.... :whatever