Langsam hab ich keine Lust mehr...

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flower100

Guest
Hallo Sandra, hallo Merlins Daughter!

Habe hier jetzt mitgelesen und finde die Beiträge von Merlins Daughter sehr interessant. Ich kann nur bestätigen das man nur so einigermaßen über die Runden kommt ohne in der Psychiatrie zu landen.

Ich selber habe einen heute 17jährigen Sohn mit dem ich das alles viele Jahre mitgemacht habe. Bei ihm hat es auch mit der ersten Klasse angefangen und nicht wieder aufgehört bis er aus der Schule war.
Dazu muß ich sagen dass es mich sehr viel Zeit und Nerven gekostet hat ihn überhaupt durch die Schule zu bringen. Ich habe mit unzähligen Schulpychologen, Neurologen, Lehrern und Therapeuten gesprochen. Er hat eine 8jährige Therapie gemacht an der ich beteiligt war, er ist in eine Förderklasse gekommen weil der normale Schulbetrieb mit ihm/für ihn unmöglich war.

Ich habe noch Zwillinge die jetzt 11 Jahre alt sind mit denen ich überhaupt keine Problem hatte. Aber die auch Phasenweise sehr unter dem Verhalten ihres Bruders gelitten haben.

Es hat ständig an der Wohnungstür geläutet (Beschwerden), kamen Anfrufe, Briefe, Anzeigen.
Ich mußte aus meinem Beruf aussteigen weil Arbeit und Kind ( zu viele Thermine) nicht zu vereinbaren gewesen wären.

Heute ist er in einem Lehrlingsheim (mit sozialpädagogischer Betreuung) in das ich ihn praktisch von heute auf morgen gegebem habe, weil ich 1. will dass er einen Beruf erlernt, und zweitens weil ich(und die ganze Familie) ehrlich am Ende meiner Kräfte war. Jetzt ist es wirklich um vieles besser geworden, wahrscheinlich auch weil die ganze Last nicht mehr auf meinen Schultern liegt, sondern geschulte Kräfte sich damit auseinander setzen.
Es ist aber noch lange nicht zu Ende, denn solange er nicht seinen Lehrbrief in der Hand hat werde ich wahrscheinlich nicht wirklich Ruhe finden.

Was ich eigentlich sagen wollte: Bei meinem Sohn war es so, dass es zu Hause durch das konsequente Verhalten meinerseits schon sehr gut funktioniert hat, soweit halt mit so einem Problemkind etwas sehr gut funktionieren kann.

Aber wehe er war nicht mehr in meinem Blickfeld, oder in meiner Reichweite, dann war der Teufel los. Und je älter er wurde umso mehr hat sich alles nach außen verlagert, so dass ich nach einiger Zeit nicht mehr wußte was kann ich glauben und was nicht. Am liebsten hätte ich ihn zu Hause angekettet, aber in die Schule muss man sie ja gehen lassen.

Darum Sandra und alle Betroffenen, wollte niemand entmutigen oder den Teufel an die Wand malen, will euch nur sagen:

Ihr habt alle mein aufrichtiges Mitgefühl, und wünsche euch gute Nerven und Durchhaltevermögen :sonne

:bye: Flower
 
F

flower100

Guest
Hallo Sandra, hallo Merlins Daughter!

Habe hier jetzt mitgelesen und finde die Beiträge von Merlins Daughter sehr interessant. Ich kann nur bestätigen das man nur so einigermaßen über die Runden kommt ohne in der Psychiatrie zu landen.

Ich selber habe einen heute 17jährigen Sohn mit dem ich das alles viele Jahre mitgemacht habe. Bei ihm hat es auch mit der ersten Klasse angefangen und nicht wieder aufgehört bis er aus der Schule war.
Dazu muß ich sagen dass es mich sehr viel Zeit und Nerven gekostet hat ihn überhaupt durch die Schule zu bringen. Ich habe mit unzähligen Schulpychologen, Neurologen, Lehrern und Therapeuten gesprochen. Er hat eine 2jährige Therapie gemacht an der ich beteiligt war, er ist in eine Förderklasse(6 Schüler,2 Lehrer) gekommen weil der normale Schulbetrieb mit ihm/für ihn unmöglich war. Das war aber Kampf, war auch schon fast in der Sonderschule.

Ich habe noch Zwillinge die jetzt 11 Jahre alt sind mit denen ich überhaupt keine Problem hatte. Aber die auch phasenweise sehr unter dem Verhalten ihres Bruders gelitten haben.

Es hat ständig an der Wohnungstür geläutet (Beschwerden), kamen Anfrufe, Briefe, Anzeigen.
Ich mußte aus meinem Beruf aussteigen weil Arbeit und Kind ( zu viele Thermine) nicht zu vereinbaren gewesen wären.

Heute ist er in einem Lehrlingsheim (mit sozialpädagogischer Betreuung) in das ich ihn praktisch von heute auf morgen gegebem habe, weil ich 1. will dass er einen Beruf erlernt, und zweitens weil ich(und die ganze Familie) ehrlich am Ende meiner Kräfte war. Jetzt ist es wirklich um vieles besser geworden, wahrscheinlich auch weil die ganze Last nicht mehr auf meinen Schultern liegt, sondern geschulte Kräfte sich damit auseinander setzen.
Es ist aber noch lange nicht zu Ende, denn solange er nicht seinen Lehrbrief in der Hand hat werde ich wahrscheinlich nicht wirklich Ruhe finden.

Was ich eigentlich sagen wollte: Bei meinem Sohn war es so, dass es zu Hause durch das konsequente Verhalten meinerseits schon sehr gut funktioniert hat, soweit halt mit so einem Problemkind etwas sehr gut funktionieren kann.

Aber wehe er war nicht mehr in meinem Blickfeld, oder in meiner Reichweite, dann war der Teufel los. Und je älter er wurde umso mehr hat sich alles nach außen verlagert, so dass ich nach einiger Zeit nicht mehr wußte was kann ich glauben und was nicht. Am liebsten hätte ich ihn zu Hause angekettet, aber in die Schule muss man sie ja gehen lassen.

Sandra und alle Betroffenen:wollte niemand entmutigen oder den Teufel an die Wand malen, will euch nur sagen:

Ihr habt alle mein aufrichtiges Mitgefühl, und wünsche euch gute Nerven und Durchhaltevermögen :sonne

:bye: Flower[/quote]
 
F

flower100

Guest
Nachtrag @ Sandra

Ich weiß dass die Schule das Hauptproblem ist. Bei mir hat es sehr geholfen, dass ich Verständnis für die Probleme der Lehrer gezeigt habe, immer offen war und kooperativ. Sie haben mich oft zu den unmöglichsten Zeiten angerufen weil sie auch oft am Ende mit ihrem Latein waren.
Ich war jederzeit verfügbar und das hat mir sehr viel Unterstützung und Sympathien gebracht. Hab mich auch im Stillen oft über so manches geärgert.
Denn nicht alle Pädagogen sind Pädagogen.

Ich hab mir immer vor Augen gehalten, ich tue es für mein Kind und dafür
gebe ich auch mal eine schauspielerische Einlage zum Besten.

Und weinen ist nicht unbedingt schlecht, wenn nicht dadurch Kommunikation total unmöglich wird.

Also Kopf hoch und niemals das Ziel aus den Augen verlieren.

:bye: Flower
 
A

Astrid68

Guest
Hallo,

also erstmal an Merlins Daughter einen riesen Dank für deine enorme Mühe. Es ist nach wie vor sehr intressant. Ich ziehe aus deinen Beiträgen nicht unbedint für mein Kind was raus (sie unterscheiden sich auf den ersten Blick zu sehr), aber ich für mich. Nämlich deine Stärke und Durchhaltevemögen. Das motiviert mich und zeigt mir , daß man es schaffen kann. Danke !!

Aber jetzt hab ich mal ne Frage zu deinen ganzen SChilderungen über Rene:

Bei den Dingen, die Djamel tut und "falsch" sind, merke ich, daß es ihm gar nicht bewußt ist, daß er voll daneben liegt. Ein Beispiel: er besucht den Kindergarten. Die Erzieherin sagte mir, daß sie ihn ermahnen mußte, weil er gesungen hat und nicht gerade feine Worte benutzte. ER war auch sehr einsichtig, sagte sie. Als wir draußen waren fragte ich ihn, was er gemacht hätte. Er schaut mich so an :wow ud meint "gesungen". Ja aber, frag ich ihn, du hast schlechte Worte benutzt. Hm..... und nichts weiter . Und wie er reagiert, merkt man echt, ihm ist das nicht klar. Und so ist das immer. Auf die Frage, warum er seinem Banknachbarn (sitzt jezt wieder allein, weil man ihm keinen Banknachbarn zumuten kann) die Arbeitsblätter vollschmiert,schaut er mich an und fängt zu heulen an. ?(
Also meine Frage, wenn Rene sich z.B. in einem Geschäft enorm aufführt, ist das voll bewußt oder merkt er das gar nicht?

LG
Astrid
 
F

flower100

Guest
Original von Astrid68

. Und wie er reagiert, merkt man echt, ihm ist das nicht klar. Und so ist das immer. Auf die Frage, warum er seinem Banknachbarn (sitzt jezt wieder allein, weil man ihm keinen Banknachbarn zumuten kann) die Arbeitsblätter vollschmiert,schaut er mich an und fängt zu heulen an. ?(
Genau so war es bei meinem Sohn auch. Habe ich ihn gefragt warum er das macht obwohl ihm schon x-mal gesagt wurde er soll nicht, schaute er mich hilflos an und sagte "weiß ich nicht" oder er hat gar nichts gesagt und angefangen zu weinen. Daran habe ich gemerkt das er wirklich nicht wusste was man vom ihm eigentlich will,und was er tun soll.

Als er älter wurde, hat er angefangen zu lügen und alles abzustreiten.
Daran habe ich gemerkt dass ihn der ganze Druck von allen Seiten zu viel war und er für sich selber Strategien entwickelt hat um ihn zu vermeiden. Es wurde ihm nachgesagt er sei unwillig und faul, was er selber aber immer bestritten hat: "Mama ich will ja, aber es geht nicht".

Er war auch sehr verständnisvoll wenn man mit ihm gesprochen hat, aber es hat nie lange angehalten, es kam immer wieder was neues.

Als er noch ein wenig älter wurde, konnte er dann schon formulieren: Mama ich will ja brav sein, aber ich kann nicht, ich weiß nicht warum.
Und seine Verzweiflung darüber war wirklich sehr groß.

Der Therapeut hat mir gesagt, fragen sie nicht warum, denn er kann es ihnen nicht sagen.

Heute noch wenn ich ihn manchmal frage, warum er denn damals das oder das gemacht habe, kommt als Antwort entweder: "das stimmt gar nicht" oder "ich weiß es nicht".

Immerhin hat er ja jetzt mit 17 einen entsprechenden Wortschatz, ist nicht dumm(wird immer wieder bestätigt) und kann ganz anders über die Dinge denken.

Es sieht wirklich so aus, als wäre vieles gar nicht in sein Bewußtsein vorgedrungen. Es war/ ist unheimlich, ich hatte oft das Gefühl als ob er ferngesteuert wäre, und nichts dagegen tun konnte.

Wirkliche Abweichungen von der Norm wurden bei ihm nie festgestellt, erst vor kurzem wurde er auf ADS getestet und es ist nichts dabei rausgekommen. Es ist mir ein Rätsel, vor allem weil meine Zwillies total anders sind, und ich habe sie garantiert gleich erzogen.

Ich habe meine Wahrnehmungen (Hilflosigkeit,und Verzweiflung seinerseits) immer weitergegeben, und das hat den Lehrern geholfen ihn anders zu sehen als er sich verhalten hat. Und Gott sei dank gab es viele die ihn/mich unterstützt haben und geholfen haben. Sonst hätte er die Schule wohl nicht gepackt. Das war mein schlimmster Alptraum :sn7

Es ist ein langer steiniger Weg, aber man kann´s schaffen, gib nicht auf es lohnt sich auf jeden Fall.

:bye: Flower
 
@Astrid

Darauf ziehlen ja diese ganzen Erziehungstrategien ab.....
Dem Kind bewusst zu machen wie es auf andere wirkt, dem Kind bewusst zu machen was es da tut und das es nur sich selbst schadet mit seinem Verhalten...
Natürlich kann Dein Sohn nicht sagen warum er so oder so handelt oder reagiert! Er ist sich dessen, mit sieben Jahre, noch nicht bewusst, deshalb ist er ja so auf Dich, die Familie angewiesen! Darauf das Du ihm Grenzen setzt, innerhalb dessen er die Welt kennen lernen kann. Seine kleine Welt in der er sicher ist, weil er weiß wie sie funktioniert! Nur wenn das Kind sichere Strukturen hat, Dinge in denen es sich sicher fühlen kann, wo alles so ist wie es ist kann es seine Umwelt erkunden, ausprobieren wie das Leben ist, um aus der Unsicherheit des neuen in den sicheren Hafen zurück zu kehren um Kraft zu schöpfen....

Bin ziemlich müde heute Nacht und ich hab Angst deshalb nicht die richtigen Worte zu finden um zu erklären was ich meine, deshalb breche ich hier ab.

Ich wünsche allen eine gute Nacht!

Tired Greeting

Sonja
 
A

Astrid68

Guest
Hallo,

wow flower, genauso ist es bei meinem Sohn auch. Wirklich interessant. Auch ich kenne Fragen derart: "Mama wie ist man brav", "Mama wie macht man das, sich zu konzentrieren", oder daß er nach einem Besuch fragt, ob er heute brav war. Genauso ist es beim Zimmer aufräumen. Er kommt nicht und sagt, daß es fertig ist, er frägt mich, ob aufgräumt ist.

Ich weiß auch, daß manches, was er mir erzählt nicht so stimmt, jedoch merk ich auch, daß er mir nich bewußt ins Gesicht lügt.

jetzt bin ich ja noch mehr gespannt, was bei dem Test rauskommt. Denn wenn nichts rauskommt, dann weiß ich echt nicht mehr weiter. Nur daß es eben so nicht weiter geht.

LG
Astrid
 

sandra

Aktives Mitglied
Hallo @ all!!!!!!!


Ich muss euch sagen, das ich ungemein Erleichtert und glücklich bin, das diese Diskussionsrunde hier entstanden ist.
Ich habe noch nie eine so lebhafte, und guttuende, vor allem auch informatieve, und aufbauenden Austausch gehabt.

Ich war zum ende der letzten woche so fertig, das ich am liebsten zum Fenster raus gesprungen wäre, hab mir überlegt, ob ich mein Kind nicht irgendwo aussetzen sollte, hab aber dann germerkt, das funzt nicht, der kennt die Adresse 0) 0)

Ich muss sagen, das vor allem Sonja mit ihrer Darstellung der Problematik, und den anstössen zur "Umerziehung" mit wahnsinnig viel kraft gegeben haben!!!!!!!!!!!!

Nach so einer Katastrophalen woche, wäre ich entweder im Selbstmitleid versumpft, hätte meinen Sohn überhaupt nicht mehr "erzogen" aus angst nur noch mehr falsch zu machen, oder überhätschelt hätt mir alles gefallen lassen, weil ich gedach hätte, er brauch abstand von der Straffen woche.

Ich muss einfach nochmal danke sagen :respekt

So nun hab ich aber auch gleich noch fragen an dich oder euch.

Wie gehst du /ihr denn mit eurer Wut den kindern gegenüber um???
Beispiel heute:
Fabian wollte mit opa zur kirchweih, dieser war schon da, Fabian hat ziemichen schnupfen, ich wische ihn nochmal den mund ab, er schreit zetert wütet!!!!!
Mir ist es wurscht, ich wische weiter.Als ich ihn loslasse, schmeisst er voller zorn die Brille durchs ganze wohnzimmer.Ich schimpfe(Hätt mich wieder selber drüber aufregen können, das ich wieder wütend werde, aber wenigstens merk ich das schon!!!!!! ;D
Ich sage er soll die brille aufheben. Er nein macht er nicht, büh macht aufstand hoch 10.
Ich sage ihm,ich zähle bis 3 wenn die Brille dann nicht auf der Nase ist, dann darf er nicht mit gehen.Hätte ihm diese bedingung eigentich schon beim waschen stellen sollen!oder?
Er schimpft und schreit uns windet sich giftet mich an, aber bei 3 ist die brille auf der nase. Dieses bis 3zählen, wenden wir nun heufiger an, und ich muss sagen, ich merke richtig, wie sich mein kind darin windet, was mit ihm passiert, und vor allem, dieser gifteliger blick so nach dem motto mist, jetzt hat sie mich wieder gekriegt.Ist schön für mich, weil ich die oberhand habe,
Ich hab ihm auch schon klar gemacht, wer bei uns der chef im Hause ist, das war total schön, dieses gesicht hättet ihr sehen sollen!!!!! :rofl
seither wiederholen wir das am tag ganz oft, fabian wer ist der chef bei uns?????Er sagt dann immer ganz kleinlaut, du.....

Nun noch mal zu den Punkten die ich gerne verändern wollte, zu der einen gehört das viele sprechen, was vielleicht auch der lehrer mit übernehmen kann, das andere meinen Chefplatz zurückzuerobern.

Danke Sandra
 
F

flower100

Guest
Original von sandra

Ich war zum ende der letzten woche so fertig, das ich am liebsten zum Fenster raus gesprungen wäre, hab mir überlegt, ob ich mein Kind nicht irgendwo aussetzen sollte, hab aber dann germerkt, das funzt nicht, der kennt die Adresse 0) 0)



Diese Gedanken sind mir auch oft gekommen, da bist du nicht allein....




Nach so einer Katastrophalen woche, wäre ich entweder im Selbstmitleid versumpft, hätte meinen Sohn überhaupt nicht mehr "erzogen" aus angst nur noch mehr falsch zu machen, oder überhätschelt hätt mir alles gefallen lassen, weil ich gedach hätte, er brauch abstand von der Straffen woche.



Ich hatte oft das Gefühl er ist ein Faß ohne Boden, er saugt aus mir alle Energie die ich habe und es ist noch immer zu wenig..... :wand
Andererseits war mir aber auch klar (oft aber auch nicht) dass er das nicht extra macht.........und so habe ich mich immer wieder aufgerafft und weitergemacht.


Wie gehst du /ihr denn mit eurer Wut den kindern gegenüber um???

Du machst das schon richtig, bleib dabei. Mit der Zeit wird er merken dass es keinen Sinn hat Theater zu machen und die Anfälle werden weniger und hören irgendwann ganz auf.

Ich habe ganz oft gesagt: "MIR ist es egal, DU kannst dich entscheiden"
, und habe ihn ganz cool einfach stehen lassen und damit die Zeit gegeben zu überlegen wie er sich entscheiden soll.

So ist es nicht zu Machtkämpfen gekommen, und er hat auch gemerkt, bei mir erzeugt sein Verhalten keine Wirkung, also kann er´s auch lassen. Und wenn er sich falsch entscheidet, schadet er sich nur selber.

Leider war es bei meinem Sohn so dass er sehr vieles wirklich am eigenen Leib spüren mußte, bevor er daraus eine Lehre gezogen hat.
Im Vergleich zu seinen Schwestern, bei denen die Warnung davor hilft(geholfen hat) oder die einmalige negative Erfahrung, war es bei ihm so, dass er manches 3-4 mal erleben musste, bis er realisieren konnte dass er dadurch nur Nachteile hat.
Es ist mühsam, aber sie werden älter und damit wird´s dann auch leichter... :D

lg Flower
 
F

flower100

Guest
@Astrid

Konzentration ist ein ganz schwieriges Thema: es gibt ja soo vieles was ablenkt......dadurch ist er in der Schule nicht mitgekommen...oder auch zu Hause habe ich auch oft gemerkt dass er sich von einer Minute auf die andere nicht merken konnte was man ihm gerade gesagt hat.
Er war oft wie abwesend....in einer anderen Welt sozusagen...so als ob ihn ständig irgendwas beschäftigen würde.

Hab ich ihn gefragt an was er denn die ganze Zeit denkt, kam: "an nichts",
ob er irgendwelche Probleme hat: "nein hab ich nicht".

Obwohl: die Probleme kamen dann schon, es waren seiner meiner nach die Mitschüler und die Lehrer die alle so ungerecht und doof waren...halt immer die Anderen....und eigentlich nie er selber.

Ursache und Wirkung habe ich ihm tausend mal erklärt, aber verstanden hat er es eigentlich nie richtig, oder halt nur theoretisch. In der Praxis war dann doch wieder alles anders.

Was auch noch schlimm war mit meinem Sohn: er hatte oft ganz fürchterliche Kopf und Bauchschmerzen. Ich bin x-mal mit ihm ins Krankenhaus gefahren, wo er dann oft zur Beobachtung war, und NICHTS festgestellt wurde.

Ich habe gesehen, mein Kind leidet ganz furchtbar (tut er heute noch oft) und niemand konnte ihm wirklich helfen....... :angst

Habe leider noch nicht so lange das Internet, ich bin mir sicher es hätte mir/uns auch sehr geholfen. Von ADS habe ich z.B. bis vor einiger Zeit überhaupt nichts gewußt, dabei leben wir in einer Weltstadt.... :confused

Aber ihr habt wenigstens die Möglichkeit, und das freut mich ehrlich für euch :]

:bye: Flower
 
A

Astrid68

Guest
Hallo,

auch ich wußte nichts von ADS bis zum Ende der 1. KLasse, als die Lehrerin das, daß erste mal sagte. Natürlich merkte ich, daß mein Sohn anderes "funktioniert" als andere. Aber auch da dachte ich mir nichts dabei, denn mein Mann ist genauso. Weder Kinderärzte, noch ERzieherinnen erwähnten jemals etwas oder hatten was auszusetzen. Seine verzögerte Sprachentwicklung, auf die ich die Ärzte hinwies, lag nach deren Ansicht an der 2-sprachigen ERziehung. Das glaubt man halt dann.
Mit meinem heutigen Wissen über ADS, denk ich natürlich anders und bin ein Stück wei auch enttäuscht, daß keiner eher mal was sagte. (die Diagnose ob steht ja noch nicht fest).
Obwohl: die Probleme kamen dann schon, es waren seiner meiner nach die Mitschüler und die Lehrer die alle so ungerecht und doof waren...halt immer die Anderen....und eigentlich nie er selber.

Auch bei meinem Sohn sind es immer die anderen die ihn nerven. "Die lassen mich nicht in Ruhe....". ob es denn so stimmt, weiß man nicht.

Nun hab ich morgen meinen ersten Termin und ich hoffe damit fängt es an, daß ich bald konkretere Tips bekomme.

Aber das mit dem 3 mal anzählen, merk ich funktioniert schon. Man mußnur selbst sehr diszipliniert sein. Und da ist bei mir noch ein weiter Weg, den ich aber bereit bin zu gehen.

LG
Astrid
 

sandra

Aktives Mitglied
Hallo Flower und Astrit!!

Mir ging es genauso.Mein Sohn war schon immer ein extrem auffälliges kind gewesen.
Egal ob in Krabbelgruppe, im Kinderturnen, sogar in der Kinderarztpraxis!!!!!1 ist mein Sohn total hervorgestochen!
Ich weiss noch sehr gut, wie er sich im Wartezimmer und in den anderen Räumen aufgeführt hat, ist mit dem Bobby car gegen die Türen gefahren, ist abgehauen, wenn ich an der Rezeption war, und ist im Treppenhaus mit dem Fahrstuhl durch die gegend gefahren.
Ist in andere Behandlungszimmer geplatzt.Das einzige was ich vom Arzt und den Helfereinnen zu hören bekommen habe, mit dem haben sie es aber auch nicht leicht"!Die haben schon immer gestöhnt, und haben mit dementsprechende Blicke zugeworfen, wenn ich mit meinem Sohn dort angekommen bin.
Wir haben dann auch den Arzt gewechselt, und es ging besser.Ich hab ihn mit zu meinem Hausarzt genommen, und den liebt mein Sohn abgöttisch.

Ich denke oft, grade diese Kinder haben ein unheimliches Gespühr dafür, wer sie akzeptiert, und respektiert.
Als ich meinem Hausarzt das Problem geschildert habe, hat er mir sofort geraten, zu einem Kinder und Jugendpsychologen zu gehen, da er auf ADHS tippe.

Ich finde es wirkich schade, wenn man so lange warten muss, bis man hilfe bekommt.-Vor allem wenn man sie doch so dringend braucht, und auch sucht.


Gruss sandra
 
K

KindmitADHS

Guest
Wir kennen das auch alles

:firedevil
Hallo,
wir haben so einen 3 jährigen ............
Wir haben die gestellte Diagnose impulsives/aggressives ADHS und könnten auch hunderte von Geschichten erzählen, und was wir alles durchgemacht haben,aber das weißt du selbst alles.
HALTET DURCH. Haltet zu euren Kindern, egal was Freunde,Verwandte,Nachbarn etc sagen.Es wird irgendwann besser. :respekt

Iris und Thomas
wir wissen wovon wir sprechen, glaubts mal.... :wand
:bounce1 :bounce2
 

sandra

Aktives Mitglied
HALLO Iris und Thomas!

Als mein sohn noch 3 Jahre alt war, dachte ich auch nicht, das ich jemals in der lage sein könnte, sowas über mein kind zu denken, oder gar zu sagen, oder schreiben.
Ich denke, ihr habt auch noch nen Brocken vor euch.Aber ich finds spitze, das ihr schon so früh wenigstens wisst, was los ist.

Drück euch auch ganz fest die daumen, das ihr nicht zu solchen durchhängern kommt, wie bei uns!
Liebe Grüsse Sandra
 
`Nabend Ihr Lieben! :)

Ich möchte Euch mal sagen, das ich mich Riesig darüber freue, das Ihr mit meinen Erfahrungen soviel anfangen könnt!
Neben dem bin ich auch der Meinung das Ihr unwahrscheinlich mutig seid, das Ihr versucht etwas zu ändern!
Ich wünsche Euch ganz viel Kraft und Vertrauen in Euch und die Entscheidung manche Dinge jetzt anders an zu fassen!
Ich bin ganz gerührt wenn ich lese das ganz kleine Dinge bei Euch schon Erfolge sehen lassen, denn ich weiß ganz genau wie sich das anfühlt für Euch!

Es ist ein wunderschönes Gefühl Euch ein wenig helfen zu können!:traene

Zum Thema Wut....
Nach wie vor kommt es vor, das Renè mich völlig auf die Palme bringt!
Wenn das passiert und ich mir nicht sicher bin ob ich weiterhin gelassen und gleichmütig sein kann, sage ich ihm das ich sehr, sehr böse auf ihn bin und einige Minuten brauche um mich wieder zu fassen, dann gehe ich in einen anderen Raum um Abstand zu ihm zu bekommen und atme einige Male ruhig durch, auch um mein weiteres Vorgehen zu überdenken, denn mitten in der Situation, wenn die Emotionen überkochen, verliert man schnell den Überblick und steckt schnell wieder mitten drin in dem alten eingefahrenen Kreislauf aus Reaktion und Wider Reaktion. Wenn ich spüre das ich wieder bei mir bin und genug Kraft habe um zurück in den Kampf zu ziehen, gehe ich zurück zu Renè,
sage ihm das ich immernoch böse bin, aber es mir jetzt besser geht und wir wieder reden können.
Ich finde es wichtig das unsere Kinder spüren dürfen wenn wir wirklich sauer auf sie sind, enttäuscht von ihnen, oder manchmal eben auch abgrundtief traurig!
Meistens haben wir all das ja von ihnen fern gehalten, aber wie sollen sie sonst lernen respekt und verantwortungsvoll mit anderen Menschen allgemein und deren Gefühlen im besonderen, um zu gehen, wenn sie niemals die Erfahrung gemacht haben was ihr Verhalten bei anderen auslöst? Wir Mütter sollten darin ihr Übungsfeld sein.
Wenn man diese Emotionen seinem Kind gegenüber hat, dann sollte man sie auch zeigen und nicht verstecken, oder überdecken mit Ersatzhandlungen wie schreien. Wir schreien sie an weil wir verletzt sind, oder wütend, weil wir Angst haben und überfordert sind, aber warum den Kindern das nicht sagen?
Wenn Renè mich beschimpft hat wegen irgendetwas, habe ich ihm gesagt, das mich das was er sagt verletzt und das ich mich nicht von ihm verletzen lassen muss, das ich nicht der Meinung bin das ich seine Beschimpfungen verdient habe und deshalb das Gespräch hier beende, bis er sich beruhigt hat und bereit ist in einem angemessenem Ton mit mir zu reden, dann habe ich ihn allein gelassen, oder gesagt er soll in sein Zimmer gehen. Und ich habe mir eine kurze Auszeit genommen um mich zu sammeln.
Allein das die bekannte Reaktion, das ich zurück brülle, oder ihm den Mund verbiete, ausblieb hat ihn oft zur Besinnung gebracht. Anfangs war er dann einfach nur ruhig, heute kommt er ab und an sogar schon und entschuldigt sich für sein Verhalten....
Wichtig ist, das man sich durch die Emotionen, die so im Umgang mit unseren Kindern hoch kommen, nicht lähmen lässt, denn das begünstigt dann die brüllenden Überreaktionen, die wir ja eigentlich abstellen wollen, deshalb die Auszeit, die man sich in solchen Momenten nehmen soll um wieder ruhig zu werden und auch darf! Eines der Dinge die man mir in der Klinik immer wieder gesagt hat war, das ich mich von niemandem verletzen und beleidigen lassen muss, auch nicht von meinem eigenem Kind! Das es mein gutes Recht ist mich dann zurück zu ziehen.....

Ich möchte noch einmal etwas zu dem Anzählen sagen, aber das ist garnicht so einfach zu erklären, denn eine gehörte Erklärung dazu wäre viel klarer zu verstehen....

Ich habe den Eindruck das Ihr jetzt die, mit erhobenem Zeigefinger, Kurzversion davon anwendet, was in manchen Situationen super gut funtioniert, ich habe aber versucht die etwas längere sanftere Version davon zu erklären, das ist mir scheinbar nicht gelungen, deshalb versuche ich das noch einmal...
Wenn es darum geht das etwas jetzt gleich und im selben Moment geschehen soll, ist die Kurzversion sehr gut, weil sie einen imensen Druck auf die Kinder ausübt. Den Kindern bleibt nicht viel Zeit um zu überlegen wie sie handeln wollen, sondern reagieren nur auf den ausgeübten Druck.
In der "Lang" Version bleibt ihnen immer die Wahl! Und die soll sie ja Verantwortung lehren für ihr eigenes tun....

Die eine Situation ist die....
Z.B. das Kind schmeißt seine Brille weg, so wie Fabian. Die Mutter geht hin und sagt "Du hebst sofort Deine Brille auf! Ich zähle bis drei, hast Du die Brille bis dahin nicht aufgehoben passiert das und das!"
Sie zählt "Eins (vielleicht 5 Sekunden später) zwei (wieder 5 Sekunden später) DREI! Hat das Kind die Brille nicht aufgehoben werden die Konsequenzen durchgezogen
Das ist ganz klar die kurze Version des anzählens

Die andere Art des zählens... vielleicht am Beispiel, wie schon von mir beschrieben, das Benehmen bei Tisch. Hätte ich hier das kurze anzählen benutzt wäre Renè nie mehr zum essen gekommen! ;-)
Hierbei liegen zwischen der eins, der zwei und der drei manchmal Minuten und das Kind hat nach jeder einzelnen Zahl die Wahl, sein Verhalten jetzt ab zu stellen oder den gedrohten Konsequenzen einen Schritt näher zu kommen...
Anfangs kommen die Zahlen relativ kurz hintereinander, da das Kind erst Erfahrung sammeln muss wie es am besten mit der Situation umgeht. Nach einiger Zeit hat Renè das aussprechen der eins schon für eine längere Zeitspanne zur Ruhe gerufen, so das die Zeitabstände zwischen den Zahlen immer größer wurden, solange bis die eins ausreichte damit sich Renè für die gesamte Mahlzeit kontrolliert....
Das lange anzählen ist für Situationen gut in denen das Kind auf lange Sicht ein angepassteres Verhalten lernen soll und nicht kurz und zackig reagieren muss.
Beim langsamen anzählen kennen die Kinder vorher die Konditionen!

@Astrid
Z.B. die Situation mit Deinem Sohn im Kindergarten die Du geschildert hast.
Du könntest ihm vor solchen Terminen sagen was Du von ihm erwartest und was passiert wenn er diesen Erwartungen nicht entspricht.
Wenn er dann dort zu sehr aufdreht könntest Du ihm per Handzeichen (wenn er schon mit dieser Art des anzählens vertraut ist), ansonsten verbal, die eins geben, er weiß dann das er sich zurücknehmen soll und wird das nach einiger Zeit auch tun, wenn auch nur kurz.... fährt er dann wieder voll auf gibst Du ihm die zwei, wenn er es bis zur drei kommen lässt, ziehst Du die gestellten Konsequenzen durch, wie z.B. einige Zeit auf einem Stuhl sitzen lassen und nicht mehr mitspielen zu dürfen. Wenn die Konsequenz erfüllt ist, ihn wieder mitmachen lassen aber erneut die Bedingungen stellen, die Konditionen erläutern....
So könnte man das handhaben um auf Dauer das Ergebnis zu erziehlen das er nicht mehr der lauteste und wildeste dort ist...
Ich habe jetzt diese Situation genommen zum Beispiel, weil sie hier schon im Forum geschildert wurde. Es gibt viele Dinge bei denen ganz gut das lange anzählen benutzt werden kann. Ihr müsst selbst herausfinden welche das bei Euch persönlich sind.
Z.B. wenn das Kind die Großen immer wieder beim Fernsehen stört....
Wenn das Kind das Zimmer aufräumen soll und man immer wieder nachschaut und es noch nicht einmal angefangen hat....
usw. usw.

Wir persönlich haben das z.B. in den Mahlzeiten angewendet, wenn er bei Besuchen ausserhalb abdrehte, bei Ausflügen, auf dem Spielplatz, die Erzieher im Kindergarten haben es angewendet wenn er dort abdrehte und sein störendes Verhalten während unserer Telefonate haben wir damit auch in den Griff gekriegt.
Es gibt viele Situationen in denen diese Art des anzählens fruchtbar ist, ihr müsst nur darüber nachdenken wie Euer Alltag verläuft und wo die Brennpunkte sind.

Liebe Grüsse

Sonja
 
Ach ja, ich habe die ganze Zeit über vergessen zu sagen, das bei all dem, allgemein, aber besonders bei ADDlern wichtig ist, das man sich bei dem was man sagt ihre Aufmerksamkeit versichert!
An der Schulter anfassen wenn man mit ihnen spricht ist da eine gute Lösung, sich in die Hocke, also auf ihre Ebene begeben ist auch sehr wirksam!
 
@flower

Hallo Du! :)

Wenn Du bisher nicht die Möglichkeit hattest Dich über ADS zu informieren, dann kannst Du das ja jetzt immer noch tun!
Wenn Dein Sohn dann Deiner Meinung nach in das Bild eines ADDlers passt gibt es auch heute noch die Möglichkeit ihn darauf testen zu lassen.
Immer mehr Erwachsene lassen sich heute testen, weil sie ihr Leben lang schlecht zurecht kamen und nie wirklich wussten warum. Wenn Dein Junge dazu gehört kannst Du ihm vielleicht jetzt noch Riesig helfen, denn worunter ADDler wohl am allermeisten leiden ist ihr "Anders Sein"! Für Jungs mit ADD die aber nie diagnostiziert werden muss das die Hölle sein, sie sprechen ja allgemein sehr wenig über ihre Gefühle und tragen dann vielleicht diese Last ihr Leben lang mit sich herum....
Wenn es also vielleicht sein könnte, das er in diese ADS Gruppe gehört, rede mit ihm und lass ihn testen! Das kann dann eine enorme Last von ihm nehmen und es gibt wirklich gute Chancen ihm auch heute noch zu helfen!

Liebe Grüsse

Sonja
 
`allöle! :)

Jetzt gehts wieder!
ich dussel hab nicht gemerkt das die Threads in denen ich posten wollte von Ute geschlossen wurden!

Alles Paletti, kann weiter gehen!

Liebe Grüße

Sonja
 
F

flower100

Guest
@Merlins Daughter

Hallo :)

Du hast recht, ich weiß.....
Mein Sohn ist seit ca. eineinhalb Jahren in einem Lerhlingsheim der Stadt Wien, das dem JA untersteht. Dort gibt es verschiedene Werkstätten und die Möglichkeit für Jugendliche mit Problemen einen Beruf zu erlernen.

Es hat sich seitdem vieles gebessert an seinem Verhalten, der Grund liegt wohl darin dass der permanente Druck von allen Seiten,unter dem er, als er in die Schule gegangen ist, sehr gelitten hat, weggefallen ist. Auch ist unser Verhältnis, seit er nur noch an den Wochenenden und im Urlaub zu Hause ist wieder super geworden. Er ist inzwischen sehr gereift, und ich freue mich wirklich sehr darüber.

Trotzdem gibts noch immer Probleme, denn lernen, bzw. arbeiten soll er ja trotzdem um das Ziel Lehrbrief zu erreichen. Erst vor kurzem gab es wieder so eine Episode: er hatte im Zeugnis ein nicht genügend, und es wurde schon gesagt dass er wohl ungeeignet für diesen Beruf (Elektriker) ist, weil doch sehr viel zu lernen ist. Es ist wahrscheinlich besser, wenn er in betreutes wohnen geht, und sich halt einen Job sucht.

Damit war ich natürlich nicht einverstanden, denn mein Ziel ist es ja , dass er einmal einen Beruf hat, weil ich finde dass es ohne Ausbildung für jemanden der sowieso schon Probleme hat, noch schwieriger ist.

Es gab eine Besprechung mit allen Beteiligten bei dem ihm klar gemacht welche Konsequenzen das für ihn hat. Ich habe ihm dann beinhart gesagt, dass er erst wieder nach Hause kommen soll, wenn er die Nachprüfung positiv hinter sich gebracht hat. Und siehe da, er hat diese Prüfung mit einer 2 bestanden, und somit das nichtgenügend auf ein befriedigend ausgebessert.
Was ganz deutlich zeigt, es geht wirklich nur mit Druck, und so war es immer.

Für mich war das, bis ich das erkannt habe, sehr schwierig, weil es ganz und gar nicht meinem Wesen entspricht, auf jemanden Druck ausüben zu müssen, damit er macht was ich von ihm erwarte.

Aber es ist halt mal so: ES GEHT WIRKLICH NICHT ANDERS!

Ach ja, was ich sagen wollte: Er wurde öfters getestet (hab ich eh schon geschrieben) aber auf ADS wohl nicht. Ich wußte es ja auch leider nicht, dabei habe ich mit einer Unzahl von "Fachleuten" gesprochen.

Jedenfalls bin ich vor ca. einem Jahr auf ADS gestoßen, hab mir was ausgedruckt und hab es dem JA und der pädag. Leitung des Heimes vorgelegt, mit dem Vorschlag ihn testen zu lassen. Man ist darauf eingegangen,aber bis jetzt gibt es kein Ergebnis..kann aber nicht mehr lange dauern.
Ich war genauso der Meinung wie du, dass es ihm hilft wenn er weiß was er hat,
denn mit diesem Andersein kämpft er schon sehr.

Ich bin nach allem was ich gelesen habe 100% davon überzeugt das er es hat, denn es passt einfach zu viel....

Weiß nicht was ich da noch machen kann, jetzt ist er ja auch schon alt genug um zu entscheiden was er machen will oder nicht....Therapie will er auf jeden Fall keine mehr....

Mein Trost ist: ich habe wirklich alles getan was mir möglich war, vorwerfen brauche ich mir wirklich nichts :)

liebe Grüße Flower
 
F

flower100

Guest
@sandra

Original von sandra


mit dem haben sie es aber auch nicht leicht"!

Damit kann ich auch dienen: Die VS-Lehrerin die wirklich sehr engagiert war,
hat mir mit auf den Weg gegeben: "da wird noch einiges auf sie zukommen"
in der HS-ein sichtlich genervter Lehrer "mit dem werdens noch einiges mitmachen" .... :rolleyes:




Ich denke oft, grade diese Kinder haben ein unheimliches Gespühr dafür, wer sie akzeptiert, und respektiert.

Kann mich an erste Schultage erinnern, an denene er gleich wußte der eine ist ok. und die andere nicht. Dementsprechend ist auch das Jahr dann verlaufen :(
 
A

Astrid68

Guest
Hallo Flower,


das mit dem Druck fand ich es sehr interessant. Denn ich bin schon fast der Meinung auch bei meinem Sohn geht es nur mit Druck. Dabei versucht man immer, genau diesen fern zu halten. Aber es soll ja Menschen geben, die nur unter Druck Leistungen erbringen.

Ein Beispiel aus der 1. Klasse:
Er schrieb einen Test in Rechnen. Er war fertig gab das Blatt ab. Die Lehrerin stellte fest, daß er einen ganzen Aufgaben block falsch gerechnet hat (Plus/Minus vertauscht). Er hatte noch ein paar Minuten Zeit. Sie wa so erstaunt von dem sonst so langsamen Jungen, der in der kurzen Zeit alles wegradierte und alles neu rechnete und innerhalb der Zeit. Gleiches AHA-Erlebnis hatte ich lezte Woche bei den HAusaufgaben. Als er in fast schon Sekundenschnelle 8 Rechnenaufgaben fertig hatte. :wow

Also ich krieg unter Druck gar nichts zustande. Aber er ist ja eh vom Wesen her anders. ?(


LG
Astrid
 
F

flower100

Guest
Original von Astrid68


Also ich krieg unter Druck gar nichts zustande. Aber er ist ja eh vom Wesen her anders. ?(


Mir geht´s genauso, darum hab ich anfangs echt oft nicht gewußt ob das richtig ist was ich mache. Bin mir oft ziemlich gemein vorgekommen, umsomehr weil er natürlich mit allen Mitteln versucht hat dem zu entkommen.

Seufz, hätt ich vor Jahren schon dieses Forum gehabt, hätte ich mir so manche Gewissensbisse erspart. Na, ja...ist auch so irgendwie gegangen.... :schiel

lg Flower
 

Paolas_1

Neues Mitglied
Guten Abend, ihr Alle ...

Ich habe euere BEiträge mit sehr vielen Gefühlen gelesen, da mir all diese Situationen so bekannt sind, als ob man über meinen Sohn sprechen würde. Mein Sohn ist 9 Jahre alt und bei ihm wurde ADS in der ersten Klasse diagnostiziert. Auffällig war er bereits im Kindergarten aber irgendiwe wurde es auf meine alleinerziehende Erziehung geschoben, zu wenig Zeit, da Vollzeit berufstätig bis es dann nach 4 Wochen Schule so weit war, dass mein Sohn auf eine V-Schule gehen sollte. Mittlerweile geht er auf die Dritte Schule und hat
einen KLassenlehrer, welcher einfach ein rettender Engel ist ....

DAs grösste Problem meines Sohnes ist die Impulsität und die Aggressivität, die er in sehr bedenklichen MAssen auslebt, obwohl ihm laut seiner Aussagen provoziert haben und er in diesem Moment einfach keinen Ausweg wusste, als zuzuschlagen ... Konsequenzen .... Strafen(fernseh, PC---Verbot) all das hilft nicht weiter ....

Ich mache mir allmählich Sorgen und viele Gedanken über eine weiterführende Schule für meinen Sohn. Obwohl er kaum in der Scule mitarbeitet, hat er den Stoff drauf ... ist auf laut Test´s überdurchschnittlich intelligent, aber steht sich mit seinem Verhalten all zu oft im Wege.... eine reguläre Schule, sprich Gymnasium scheint mir unter dem Aspekt, dass er trotz Tabletten oft verhaltensauffällig ist nicht die geeignete Form zu sein ... da Quertreiber sehr schnell wieder gehen müssen ....

Ich möchte meinem Kind eine gute Schulbildung ermöglichen, dennoch will ich ihn nicht von einer Schule zu anderen bringen ...nach dem MOtto ... wie lange klappt es hier ...

Habt Ihr ähnliche Probleme .... welche Schule besuchen euere Kinder .... ist eine Walldorfschule geeignet für ein Kind mit sehr ausgeprägten ADS ... es gibt auch Schulen für Kinder mit ADS und Hochbegabung, welche aber eine Internatsunterbringung erforderlich machen würden .... hat da jemand Erfahrung .... wie fühlen sich die Kinder dort ...abgeschoben oder endlich verstanden? ... bin ziemlich ratlos ....

Würde mich über Infos ...Austausch freuen ... bis dahin

Liebe Grüße
 
RE: Guten Abend, ihr Alle ...

Hallo Paolas!

Ich möchte Dir raten für Deine Fragen einen neuen, eigenen Thread zu eröffnen!
Da würden bestimmt mehr Leute aufmerksam werden, da aus der Überschrift Deines Postings nicht heraus zu lesen ist welche Informationen Du persönlich suchst!
Ich selbst habe leider keine Erfahrung mit der Waldorfschule, habe aber mal gehört das deren Konzept eher bei den "Träumern" greift...
Das ist nichts verbrieftes was ich hier sage, wie gesagt das ist nur etwas was ich mal gehört habe, keine Ahnung ob das wirklich stimmt. Unser Ziel war es immer Renè an eine Regelschule zu bringen weil wir denken, wenn er das packt hat er einfach bessere Chancen später, wenn Renè jetzt große Schwierigkeiten bekommt in der Schule würde ich mich aber auch näher mit dem Waldorfkonzept beschäftigen....
Bei ADDlern ist eben alles so völlig ungewiss und unvorhersehbar...
Ich hoffe Du bekommst noch die Infos die Du suchst!

Bis dahin Kopf hoch und ganz viel Kraft!

Liebe Grüsse

Sonja

@Sandra

Wo biss`n Du? *such*

:Lesen Zuviel Input?

:sn7 :wand :sick

Dann Sorry!
 

sandra

Aktives Mitglied
Hallo Sonja!

Nein nicht zu viel input!!!Bin immer wieder dabei, das zu lesen, was du geschrieben hast!
Ich bin sozusagen gerade dabei, das irgendwie zu verinnerlichen!
Ich habe mich gestern um einen um einen Termin bei einem anderen Arzt bemüht, der neben der Medikamentösen auch noch eltern und kindertrainig anbietet.Nur wie es halt so oft ist, kommt man erst mal auf die Warteliste.
Am Donnerstag hab ich nun das Gespräch mit dem Lehrer, und ich überlege schon die ganze zeit, was ich dem sagen könnte, und wie ich mir das ersparen kann, das mir wieder die Tränen kommen, wenn ich mir anhören muss, was mein Sohn alles anstellt.
Mein Kopf schwirrt im Moment, ich kanns gar nicht beschreiben!!!!!
Könntest du noch ein bischen über den Punkteplan schreiben?

Möchte dir nochmal sagen, das du mir ganz viel Mut gibst, mit deinen Texten!!
Danke und liebe Grüsse Sandra
 
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