@ Natschgi
Bei dem, was du da schreibst glaube ich auch, dass du einigen Postings nicht ganz folgen konntest. Das die Gefängnisse geöffnet und damit gefährliche Gewaltverbrecher ungehindert ihren Taten nachgehen können ist ein reine Erfindung von DIR. Es gibt niemanden, der das in einem seiner Postings erklärt hat. Ebenso verhält es sich mit deiner Behauptung, dass erklärt wurde, Strafe würde nichts bringen. An keinem Punkt in diesem Thread tauchte diese Auffassung auf. Wenn du das so liest, dann gibt es anscheinend ein Verständnisproblem.
Strafe hat einen gewissen Präventions- und Abschreckungseffekt. Vielmehr noch, sie zeigt, dass eine Gesellschaft eine bestimmte Verhaltensweise nicht toleriert, was meines Erachtens nach der wichtigste Faktor von Strafe ist. Aber die Härte der Strafe und die Anzahl der verübten Straftaten in ein lineares Verhältnis zu bringen ist blauäugig. Ich bezweifle, dass eine Vergewaltigung oder ein Mord, vom potentiellen Täter im Hinblick auf die Strafe entschieden wird. Das würde sonst heissen, wenn er 10 Jahre für die Vergewaltigung bekommt tut er es nicht, aber bei 2 Jahren Gefängnis auf jeden Fall. Lächerlich. Ich behaupte einfach mal, dass niemand dieser Leute die Folgen seiner Tat antizipiert, schon gar nicht die Bestrafung, die eventuell droht. Deine "Zusammenfassung" hat damit nichts zu tun.
Komischerweise sind wirklich die die so denken in der Mehrzahl, ich kann mir das nur so erklären. Entweder sind das Männer (werden ja weit weniger oft vergewaltigt) oder sie haben keine Kinder.
Die Leute, die so denken sind also in der Mehrheit? SoSo. Eigentlich ist eher das Gegenteil der Fall denke ich. Im Falle eines solchen Verbrechens scheinen viele Menschen relativ schnell bereit zu sein, die Grundlagen eines Rechtsstaates zu vergessen und zur guten alten Lynchjustiz zurückzukehren.
Der letzte Satz ist allerdings absolut wahnwitzig. Die Tatsache keine Kinder zu haben als Erklärung zu verwenden, für Behauptungen, die nur DU aufgestellt hast. Das ist schon mehr als eine Anmaßung. Und dann natürlich DIE Männer. Zu unterstellen, dass diese (natürlich alle) in einer derart verantwortungslosen Weise mit der Sicherheit der Menschen umgehen ist nicht nur eine haltlose Behauptung, sondern geradezu aberwitzig. Vielleicht hat sich da schon ein gewisses Hassbild verankert.
Und was die Vergewaltigungen angeht ist das so eine Sache. Ich denke nicht, dass bei Kindesmisshandlung ein bestimmtes Geschlecht häufiger betroffen ist. Oder hast du dafür Anhaltspunkte. Was andere Gewaltverbrechen angeht, so ist Gewalt gegen Männer immernoch die häufigste Form in unserer Gesellschaft.
Aber es ist schon erstaunlich, wie weit Unterstellungen gehen können, wenn man bei einem solchen Tabuthema seine Meinung äußert. Das ist eindeutig ein Teil des Problems.
@ Katrin
Nichts an dem, was du geschrieben hast ist primitiv. Eigentlich hast du es mit dem zweiten Satz auf den Punkt gebracht. Es geht darum die Menschen zu schützen. Und das muss so gut wie möglich geschehen, unter bestmöglichem Einsatz der Mittel. Allerdings ist auch die Würde des Täters nicht zu vergessen. Die Schrecklichkeit und Abwegigkeit dieser Taten wird doch immer hervorgehoben. Und wenn man an einem Punkt ist, an dem man solche Gewaltverbrechen nicht toleriert, kann man nicht an einem Täter, ob vorsätzlich oder fahrlässig zum Verbrecher werden.