Ring frei! -  ADS-Modekrankheit?auch f.Nichtbetroffene

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Alicia

Aktives Mitglied
freddilysie, das alles ist sicher ziemlich schwer für Euch.
Ein wenig kann ich es nachvollziehen, denn meine beste Freundin aus der Schulzeit ist selber hochbegabt und hat auch eine hochbegabte Tochter, die in ihrer Schulzeit extrem gelitten hat - unter Lehrern und Mitschülern. Mobbing, Verleumdungen, Telefonterror, Demütigungen. Meine Freundin hat sie auch nicht von der Schule genommen.

Was macht denn Deiner Tochter das Leben so schwer?
 

freddilysie

Urlaubsreif
Original von Michaela
freddilysie, das alles ist sicher ziemlich schwer für Euch.
Ein wenig kann ich es nachvollziehen, denn meine beste Freundin aus der Schulzeit ist selber hochbegabt und hat auch eine hochbegabte Tochter, die in ihrer Schulzeit extrem gelitten hat - unter Lehrern und Mitschülern. Mobbing, Verleumdungen, Telefonterror, Demütigungen. Meine Freundin hat sie auch nicht von der Schule genommen.

Was macht denn Deiner Tochter das Leben so schwer?

Die Lehrer haben ihr das Leben zur Hölle gemacht. Sie wurde mit 5,5 Jahren eingeschult nach vielen Terminen und Testen haben wir uns dafür entschieden, weil sie eben so weit schon war. Sie ist immer noch die Jüngste von allen, von der Größe her fällt sie nicht auf weil sie sehr groß ist aber von der sozialen Reife fiehl sie immer auf, ist ja auch logisch ein Kind was teilweise 1,5 Jahre jünger ist als der Rest kann gar nicht so eine soziale Entwicklung haben wie diese Kinder. Das wurde ihr zum Verhängniss.

Sie wurde ständig vor die Tür gestellt weil sie in den Unterricht rein redete, mit den Stiften spielte oder nicht richtig mitlas. Ja ihr war langweilig sie konnte den Text auswendig und dadurch störte sie. Sie konnte nicht richtig streiten da sie noch garnicht so kontern konnte wie die anderen Mädels also wurde sie laut. Ja laut eben aber nicht gewalttätig. Und da war der Stempel den sie nie wieder los wurde. Egal was war es war immer sie (ob sie es nun war oder nicht war da egal). Die Kinder fanden das schnell herraus und setzten die Tränendrüse ein und logen die Lehrer an es war schon wieder meine Tochter. Irgentwann gab meine Kleine auf und wehrte sich nicht mehr ihr war alles egal - geglaubt wurde ihr ja eh nciht mehr. Ja und ihr wurde eben alles untersagt, sie war eine soziale NULL.

Jetzt hat sie tolle Lehrer die ihr Potenzial erkannten und sie fördern wo es geht, auf eine Art und Weise wo sie es garnicht mitbekommt. Sie wird z.B in Gruppenarbeiteten mit Kindern in einen Gruppe zusammen gesetzt die sehr große Schwierigkeiten haben und somit ist sie gefordert diese zu unterstützen damit sie eine tolle Gruppenarbeit abliefern können. Das ist total wichtig für ihr Selbstwertgefühl und auch für das soziale.

Mittlerweile ist sie ein gern und hoch angesehenes Kind in ihrer Klasse aber die Probleme sitzen jetzt tief drin und daran werden wir noch lange zu knappern haben.
 

Alicia

Aktives Mitglied
Irgendwie scheint das typisch zu sein. Ich verstehe aber viele Lehrer auch nicht. Man weiß heute doch so viel über Hochbegabung und dass man zusieht, wie ein Kind ausgegrenzt wird, ist ja auch das letzte. :shake


Um so besser, dass es heute gut klappt. Ich hoffe, es bleibt so. :druecker
 

Skadi

Neues Mitglied
Hallo :tasty


Eigentlich bin ich auf diese Seite gestoßen, weil ich seit kurzer zeit weiß, dass ich ein kleines Würmchen erwarte, bin dann aber über diesen Thread gestolpert.

AD(H)S Modediagnose ? In einigen Fällen schon. Aber man sollte vorsichtig mit der vorschnellen Beurteilung sein, wenn man nur über gefährliches Halbwissen verfügt.
Ich "leide" unter ADS. Ohne "H".. bzw. mit innerer Hyperaktivität. "
19 Jahre lang (ich bin 21) hab ich mich gefragt was mit mir nicht stimmt.. warum ich so bin .. warum ich Erwartungen nicht erfüllen, Tage nicht strukturieren , ja nicht mal einen einfachen Anruf tätigen kann, weil ich meine Gedanken nicht in der Lage bin zu sammeln. Warum ich der Tollpatsch in Person bin. Warum ich von einem Partner zum nächsten springe, lebenstechnisch immer neue Reize brauche. Warum ich keine Filme gucken und in einem Buch jede Seite 2 mal lesen muss um die Hälfte aufnehmen zu können. Warum ich mich nicht an Richtungen halten und mir absolut nichts merken kann. Meine Wohnung tapeziert mit Zetteln, die mich an Dinge erinnern sollen, die ich trotzdem vergesse. Brett vorm Kopf. Gedankenchaos. 24/7 !

ADS ist ein weites Feld und der einzige , der es wirklich mal passend zusammen fasste, war ein Bekannter von mir, der mir irgendwann mitteilte : " Meine Liebe, DU bist das personifizierte Chaos!"

Dann bin ich diagnostiziert worden und nein, AD(H)S wird nicht in 5 Minuten diagnostiziert, in denen der "Arzt" einem beim zappeln zuguckt und feststellt, dass es nur ADS sein kann. Es ist ein langwieriges Unterfangen. ADS ist KEINE PSYCHISCHE ERKRANKUNG !
Man könnte sagen es ist eine genetisch bedingte Anormalität der neuronalen Signalverarbeitung im Gehirn. Will sagen : Reize können nicht gefiltert werden.

Ein nettes Beispiel : ADS ist im Endeffekt eine Konzentrationsschwäche. Wenn es sehr ausgeprägt ist, bekommt man Medikamente.. ebenso wie Menschen mit Sehschwäche eine Brille tragen um genauso sehen zu können, wie alle anderen. Das Medikament ist also meine Brille. Und nur weil viele viele Menschen eine Sehschwäche diagnostiziert bekommen und eine Brille tragen , vermuten wir nicht, dass Sehschwäche eine Modediagnose ist.


Ich bin wahrscheinlich ein extremer ADS Fall, aber ich habe das Gefühl, neu geboren zu sein. Ich kann im wahrsten Sinne des Wortes wieder sehen!


Es ist definitiv so, dass Kinder , die ein wenig zappelig sind, die ihre Energie, ja vielleicht sogar Wut nicht richtig kompensieren können, von Außerhalb oft als "ADHS-Kinder" abgestempelt werden. Und mit Sicherheit gibt es auch Ärzte die falsch diagnostizieren.. eben weil ADS ein wahnsinnig großes Feld ist und es nicht schwer ist einige der Symptome zu erfüllen. Aber in solchen Fällen merkt man es spätestens bei der medikamentösen Einstellung, denn der Wirkstoff den z.B. Ritalin enthält wirkt bei "Normalos" genau entgegengesetzt. Man KANN einen Menschen, der kein ADS hat, NICHT mit diesen Medikamenten behandeln, ohne feststellen zu müssen, dass sie das Ziel verfehlen.

Eines noch : AD(H)S ist nicht anerzogen. Es ist einzig und allein eine körperliche Beeinträchtigung. Ich würde durchaus sagen , dass ein geregeltes , strukturiertes Zuhause förderlicher ist , aber ADS hat man oder man hat es nicht. Und es verschwindet auch nicht. Man kann höchstens lernen damit zu leben.

Ich für meinen Teil, auch wenn es oft schwierig war, sehe diesen kleinen "Hirnfehler"
;-) als Bereicherung. Für mich ist ADS definitiv keine Krankheit.

In diesem Sinne..
Ich hoffe , dem ein oder anderen hat mein Beitrag ein wenig geholfen zu verstehen.. wer sich dafür interessiert : Auf youtube bzw google - video findet man unter "ADS - Das kreative Chaos" eine gute Reportage.

Viele liebe Grüße ..

Maike
 
I

IlkaM.

Guest
Das ist ein sehr interessanter beitrag, Meike - dankeschön!

Hier muss ich aber nachhaken:

Zitat: "Aber in solchen Fällen merkt man es spätestens bei der medikamentösen Einstellung, denn der Wirkstoff den z.B. Ritalin enthält wirkt bei "Normalos" genau entgegengesetzt. Man KANN einen Menschen, der kein ADS hat, NICHT mit diesen Medikamenten behandeln, ohne feststellen zu müssen, dass sie das Ziel verfehlen."

Das stimmt nach allem, was ich weiß, eben nicht und macht die Sache so verzwickt: Die Medikamente, die bei AD(H)S eingesetzt werden, wirken eben AUCH bei "ganz normalen Zappelphillipen".

Habe ich da neue Studien verpasst?
 
N

NicoleM

Guest
Diese Information würde ich für eine sehr liebe Bekannte auch gerne näher ausgeführt haben.
Diese verrückte, wenngleich sehr liebe und ansonsten extrem verantwortungsbewusste Frau hat
nämlich wirklich mehrmals auf Ritalin ihres 14jährigen Sohnes zurückgegriffen, in Situationen
die eine erhebliche Konzentration forndern usw.

Endlos-Diskussionen haben noch zu nichts geführt, aber mit Argumenten könnte man vielleicht doch nochmal weiterkommen. ^^
 
U

user5fm

Guest
Meiner Meinung, nach wird den Kiddies heute einfach besser geholfen, daher so viele Diagnosen. Wenn ich dran denke was bei meinem Paps im Zeugniss steht und was meine Oma so erzählt, weiß ich wer hier noch ADS hat/hatte. :pfeif
Unsere Umwelt ist auch mit Schuld, die betroffenen Kinder können sich nicht mehr so ausleben, wie damals, alle in Wohnungen mitten in der Stadt und dann noch die nervigen Nachbarn, die alles stört. Daher fallen die Kinder die lebhafter sind einfach mehr auf. Es wird schnelller auf Ursachenforschung gegangen und daher auch mehr gefunden. Obwohl ich denke Kinder sind Kinder laut und quängelig, da muss nicht jeder gleich ADS/ADHS haben.
 

Sanny

*extrem* (GL N8Bar)
Methylphenidat ist ein Arzneistoff mit stimulierender Wirkung. Er gehört zu den Amphetamin-ähnlichen Substanzen, die derzeit hauptsächlich bei der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) eingesetzt werden. Daneben findet Methylphenidat Anwendung bei der Narkolepsie und zur Augmentation von Antidepressiva bei therapieresistenten Depressionen. Methylphenidat ist in der Anlage 3 des Betäubungsmittelgesetzes (BtMG) aufgeliste und unterliegt einer gesonderten Verschreibungspflicht.

Methylphenidat wurde erstmals 1944 von Leandro Panizzon, einem Angestellten der schweizerischen Firma Ciba (heute Novartis), synthetisiert. Zu der damaligen Zeit war es nicht unüblich Selbstversuche mit neu entwickelten Substanzen durchzuführen – so probierten auch Leandro Panizzon und seine Ehefrau Marguerite („Rita“) Methylphenidat aus. Besonders beeindruckt war Marguerite davon, dass sich ihre Leistung im Tennisspiel unter Einnahme dieses Medikaments steigerte. Von ihrem Spitznamen Rita leitet sich der bekannte Handelsname Ritalin für Methylphenidat ab . Ritalin wurde 1954 von Ciba auf dem deutschsprachigen Markt eingeführt.

Für die Wirkung von Methylphenidat gibt es unterschiedliche Erklärungsansätze. Eine Hypothese besagt, dass bei ADHS bestimmte Bereiche im frontalen Gehirn, die u.a. Impulse kontrollieren, weniger aktiv seien und durch Stimulanzien angeregt würden, wodurch das Gehirn seine Kontrollfunktionen besser wahrnehmen könne.

Laut einer weiteren Hypothese weisen Menschen mit ADHS eine erhöhte Anzahl und Aktivität von sogenannten Dopamin-Transportern auf. Dieses Rücktransportsystem der Nervenzellen sauge das von diesen Nervenzellen in den synaptischen Spalt freigesetzte Dopamin wie eine Art „Staubsauger“ wieder auf. Methylphenidat blockiere dieses Rücktransport-System vorübergehend, das heißt in aller Regel für drei bis fünf Stunden. Dadurch werde ein Zustand erzielt, der die Verfügbarkeit des Dopamins verbessert.

Ein anderer Erklärungsansatz (Plastizitäts-Hypothese) vermutet, dass in den besagten Hirnarealen zu wenig Rezeptoren für Dopamin existierten. Dieser Mangel an Rezeptoren führe dazu, dass hemmende Neuronen nicht ausreichend aktiviert würden. Durch die Gabe von Methylphenidat würden die Rezeptoren vermehrt mit Dopamin versorgt, so dass die Erregungsweiterleitung besser funktioniere. Auf Dauer könne sich jedoch das Rezeptorsystem verändern und immer unempfindlicher gegen den Botenstoff werden.

Quelle: Wikipedia
 

Alicia

Aktives Mitglied
Original von NicoleM
Diese Information würde ich für eine sehr liebe Bekannte auch gerne näher ausgeführt haben.
Diese verrückte, wenngleich sehr liebe und ansonsten extrem verantwortungsbewusste Frau hat
nämlich wirklich mehrmals auf Ritalin ihres 14jährigen Sohnes zurückgegriffen, in Situationen
die eine erhebliche Konzentration forndern usw.

Endlos-Diskussionen haben noch zu nichts geführt, aber mit Argumenten könnte man vielleicht doch nochmal weiterkommen. ^^

Grins. Da würde ich jetzt eher vermuten, dass die Mama vielleicht ebenfalls von ADHS betroffen ist.

Ansonsten kam neulich mal eine Sendung, in der Abiturienten erzählten, dass Ritalin etc. als Geheimtip gilt, um besser durch die Prüfungen zu kommen. Anscheinend gibt es da Ärzte, die das auch mal kurzzeitig verschreiben. :shake
 

Alicia

Aktives Mitglied
Original von Sannyshadow
Methylphenidat ist ein Arzneistoff mit stimulierender Wirkung. Er gehört zu den Amphetamin-ähnlichen Substanzen, die derzeit hauptsächlich bei der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) eingesetzt werden. Für die Wirkung von Methylphenidat gibt es unterschiedliche Erklärungsansätze. Eine Hypothese besagt, dass bei ADHS bestimmte Bereiche im frontalen Gehirn, die u.a. Impulse kontrollieren, weniger aktiv seien und durch Stimulanzien angeregt würden, wodurch das Gehirn seine Kontrollfunktionen besser wahrnehmen könne.

Quelle: Wikipedia

Hey Sanny,

danke für den Wiki-Text. ich hatte es neulich ja auch schon mal geschrieben. (Für alle, die denken, wir stellen unsere Kids ruhig.) Methylphenidat wirkt stimulierend...
 
U

user5fm

Guest
Mein Sohn nimmt auch Menthylphenidat und er wirkt dadurch schon ruhiger, aber er kann nur damit "klar" denken. Er ist nicht mehr so impulsiv und ständig in Aktion, nur so ist es ihm möglich am Unterricht teilzunehmen, sonst müsste er auf eine Sonderschule, bei einem normalen IQ und ich denke das muss heute nicht mehr sein. So ging es meinem Mann und er leidet darunter heute noch damals als dumm abgestempelt zu sein. Es kann nur einer gegen diese Medis wettern, der nicht solch ein Kind hat und sieht wie es leidet und gehänselt wird und dafür aber auch gar nichts kann.
 
I

IlkaM.

Guest
Niemand hänselt hier dagegen, dass Eltern möchten, dass ihre Kinder glücklich sind! Niemand streitet ab, dass diese Medikamente WIRKEN - und zwar stimmungsaufhellend, ja. So, dass ein unruhiges Kind plötzlich "klare Gedanken" findet und das permanente Getriebensein verschwindet.

Aber nochmal meine Frage: Ist es eine Bestätigung für ein tatsächliches Vorliegen von AD(H)S, wenn die Medikamente offensichtlich anschlagen? Wirkt Methylphenidat bei "normal hibbeligen" Kindern nicht oder sogar gegenteilig?
 

Skadi

Neues Mitglied
Original von IlkaM.

Hier muss ich aber nachhaken:

Zitat: "Aber in solchen Fällen merkt man es spätestens bei der medikamentösen Einstellung, denn der Wirkstoff den z.B. Ritalin enthält wirkt bei "Normalos" genau entgegengesetzt. Man KANN einen Menschen, der kein ADS hat, NICHT mit diesen Medikamenten behandeln, ohne feststellen zu müssen, dass sie das Ziel verfehlen."

Das stimmt nach allem, was ich weiß, eben nicht und macht die Sache so verzwickt: Die Medikamente, die bei AD(H)S eingesetzt werden, wirken eben AUCH bei "ganz normalen Zappelphillipen".

Habe ich da neue Studien verpasst?


Studien kann ich dir jetzt leider nicht an die Hand geben , aber mein Wissensstand ist folgender : Da durch den Wirkstoff den Ritalin erhält , eben Bereiche im Hirn stimuliert werden, die bei Menschen ohne ADS automatisch funktionieren, muss da eine Schwäche vorliegen.
Meine Ärztin hat mir vor kurzem noch erzählt, dass Kaffee und Ritalin einige der selben Wirkstoffe beinhalten und das früher, als das Medikament wesentlich teurer und die Kassen leerer waren, die Kinder in den Kliniken oft Kaffee bekamen zum einschlafen, anstatt Ritalin. Bei den meisten ADSlern ist es so das sie , zumindest solange sie noch nicht medikamentös eingestellt sind, automatisch zu Ersatz greifen. Meist unbewusst. So hab ich, bevor ich wusste was mit mir nicht stimmt, am Tag oft 2 Kannen Kaffee getrunken. Ich trank -bis ich wusste das ich schwanger bin- immernoch viel Kaffee und ich hab auch relativ viel geraucht.. einfach um mich auf meinem Konzentrationslevel zu halten. Bei dem Kaffeekonsum wär so manch einer, bei dem kaffee "normal" wirkt, vom Stuhl gefallen. Ich hab oft zum schlafen Kaffee oder Cola getrunken.
Genauso seltsam ist, dass es ADSler gibt, die anders auf Narkosen reagieren. Bei denen das "ruhig-stellen-wollen" eine völlig entgegengesetzte Wirkung hat. Deshalb ist es für mich eben völlig unverständlich wie jemand ohne diese Schwäche auf die Medikamente anspringen kann. Aber Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel und da ich keine Beweise hab, lege ich meine Hand nicht dafür ins Feuer ;)

Liebe Grüße
 

Alicia

Aktives Mitglied
Original von IlkaM.
Niemand hänselt hier dagegen, dass Eltern möchten, dass ihre Kinder glücklich sind! Niemand streitet ab, dass diese Medikamente WIRKEN - und zwar stimmungsaufhellend, ja. So, dass ein unruhiges Kind plötzlich "klare Gedanken" findet und das permanente Getriebensein verschwindet.

Aber nochmal meine Frage: Ist es eine Bestätigung für ein tatsächliches Vorliegen von AD(H)S, wenn die Medikamente offensichtlich anschlagen? Wirkt Methylphenidat bei "normal hibbeligen" Kindern nicht oder sogar gegenteilig?

Hallo Ilka,

ich bin kein Arzt, aber ich weiß, dass Methylphenidat auch bei Menschen anschlägt, die kein ADHS haben.
Unter Schülern ist es sehr beliebt, weil man sich angeblich besser konzentrieren kann, ich habe auch gelesen, dass es auf Schulhöfen verkauft wird. Vorstellen könnte ich mir, dass es einfach kurzfristig Deine Leistungsfähigkeit steigert. Ich hab' mal gegoogelt, da gibt es Foren, wo sich Jugendliche austauschen, welche Erfahrungen sie mit Methylph. gemacht haben, z.T. auch negative. Ich hatte beim Lesen nicht den Eindruck, dass es dabei vorrangig um ADHS ging. :whatever
 
U

user5fm

Guest
Meines Wissens wirkt es nur bei Menschen mit ADS beruhigend, ansonsten aufputschend, was ja dann mit dem übereinstimmen würde, wenn es Schüler bei Klausuren nehmen. Die möchten sich ja nicht ruhig stellen sondern ausdauernder machen. Ob die Konzentration davon auch bei "normalen" gesteigert wird, das weiß ich nicht.
 

Alicia

Aktives Mitglied
Es wirkt sicher bei jedem anders, denn auch unter ADHSlern gibt es ja Non Responder. Zudem muss ja auch die richtige Dosis gefunden werden.
Daher kann ich mir vorstellen, dass auch Menschen ohne ADHS ganz unterschiedlich oder eben gar nicht auf Methylphenidat reagieren.
 

Besorgter Vater

Neues Mitglied
Ob man ADS als Modekrankheit oder nicht bezeichnen kann, lässt sich so pauschal wohl nicht mit ja oder nein beantworten.

Ich persönlich kann mir nicht vorstellen, dass ich meinem Kind persönlichkeitsverändernde Medikamente wie Ritalin verabreichen würde und davon mal abgesehen besitze ich ohnehin eine ausgeprägte Abneigung und ein grosses Misstrauen gegenüber Pharmakonzernen und ihren Produkten, womit ich nicht ausdrücken will, dass alle Medikamente schlecht oder ungeeignet sind.

Jedenfalls frage ich mich, ob bei vielen Kindern nicht vorschnell und fälschlicherweise ADS diagnostiziert wird.

Liebe Grüsse, der Besorgte Vater
 

Sanny

*extrem* (GL N8Bar)
Original von Besorgter Vater
Jedenfalls frage ich mich, ob bei vielen Kindern nicht vorschnell und fälschlicherweise ADS diagnostiziert wird.
Liebe Grüsse, der Besorgte Vater

aus so einer Diskussion an anderer Stelle ist der Thread entstanden :zwinker:
 
I

IlkaM.

Guest
Original von Besorgter Vater

Jedenfalls frage ich mich, ob bei vielen Kindern nicht vorschnell und fälschlicherweise ADS diagnostiziert wird.

Liebe Grüsse, der Besorgte Vater

Weltweit werden etwa 80 Millionen Kinder, in Deutschland ca. 400 000 aufgrund der Diagnose "AD(H)S" medikamentös behandelt.

Diese Zahlen sind in den letzten Jahren sprunghaft gestiegen, und nicht wenige vermuten dahinter nicht etwa verbesserte Diagnoseverfahren, sondern schlicht und ergreifend gierige Pharmakonzerne.

Von den 400 000 medikamentös behandelten "AD(H)S"-Fällen sind vielleicht ein Viertel gerechtfertigt. Und die befinden sich - das möchte ich ausdrücklich hinzufügen - selbstverständlich alle hier im Forum :baeh:
 

Alicia

Aktives Mitglied
Original von IlkaM.
Von den 400 000 medikamentös behandelten "AD(H)S"-Fällen sind vielleicht ein Viertel gerechtfertigt. Und die befinden sich - das möchte ich ausdrücklich hinzufügen - selbstverständlich alle hier im Forum :baeh:

Das war jetzt sehr diplomatisch. :zwinker: :rofl
 
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