Wow.
Zuerst dachte ich, dass es möglicherweise so ist, dass du dich mittlerweile...ich sag das jetzt mal vorsichtig, bitte fühl dich da nicht auf den Schlips getreten, es kam einfach so rüber...dass du dich halt schon wegen "Kleinigkeiten" aufregst.
Aber so wie du das jetzt schilderst, ist das Telefonterror, fast vom Allerfeinsten. Fehlen noch "unmögliche Uhrzeiten", wie Sonntag Morgen oder mitten in der Nacht.
Ich hoffe, du nimmst mir auch weiter nicht übel, dass ihr dir jetzt etwas vorführe, indem ich deinen Text ein wenig analysiere. Es springt mir einfach dermaßen ins Auge, dass ich es nicht für mich behalten möchte.
Und zwar lese ich in deinem Text einen Haufen Rechtfertigungen.
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Ausserdem müsste ich die Strecke alleine mit dem Auto fahren und das ist auch nicht so der Bringer im Dezember
irgendwann brauch ich jetzt auch mal nach diesen ganzen stressigen Wochen (zu allem Übel verlier ich in den nächsten Wochen auch noch meinen Job) Zeit für mich
wir brauchen Zeit für uns
So viel flasch kann ich nicht gemacht haben: Sie ist (kann/hat/macht...)
und du wirst immer deutlicher:
ok, man kann bei mir nicht immer vom Boden essen - aber 1. setze ich andere Prioritäten:
ich muss nicht vom Boden essen - wir haben nämlich ausreichend Teller!
ich hatte in der Zeit einen Vater zu Hause von dem ich wusste das er nicht mehr lange leben würde
das bedingt durch die Krankheit meines Vaters, die Uhren in diesem Haushalt momentan anders ticken.
Ok, wir haben beide zu viel auf den Rippen - aber so haben wir uns schon kennengelernt
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Es geht um deine Qualitäten, die sie in Frage stellt. Was aber noch viel schlimmer ist, ist dass du sie (mittlerweile?) anscheinend selbst in Frage stellst. Sonst würdest du keine Zeit damit verschwenden, zu erklären warum du was genau alles nicht geschafft hast. Und den Vergleich hättest du gar nicht nötig. Das würde dich überhaupt nicht kratzen, wenn du genau wüsstest, wie stark und bewundernswert du in Wahrheit bist.
Anscheinend gibt es momentan nicht wirklich jemanden, der dir das mal sagt. Und so tust du, was jeder tut, der nicht an mangelnder Anerkennung kaputt gehen will: Du gibst sie dir selbst, indem du vergleichst und auf das, was du besser kannst, als deine SM, stolz bist.
(Beispiele dafür: Du hast das bessere Weihnachten, bei dir isst dein Mann Rindfleisch, du hast trotzdessen, dass du so viel um die Ohren hattest, jeden Tag gekocht)
Dieser Druck, sich vor ihr und uns zu rechtfertigen, ist ein defensives Verhalten, obwohl du eigentlich überhaupt nicht in der Position bist, dich verteidigen zu müssen. Wofür denn? Dass du eine glückliche Ehe führst? Dass du eine gelungene Tochter hast? Dass du an all diesen Verpflichtungen und Knüppeln, die dir das Schicksal in der letzten Zeit zwischen die Beine geworfen hat, nicht zerschellt bist, sondern noch immer aufrecht stehst?
Hey, das schlimmste, was es in deinem Haushalt zu kritisieren gibt, ist ein dämlicher, ungewischter Küchenboden! Das verdient keine Schelte, das verdient verdammt noch mal Respekt!