Hier gibts genau ein Foto, und das zeigt ihn und mich bei der Trauung. Alle anderen sind in einer Kiste. Ich lege keinerlei Wert darauf. Und mein Mann offenbar auch nicht. Wie wir aussehen, wissen wir, und die anderen Hackfressen wollen wir gar nicht sehen - und falls doch, wird die Kiste aufgemacht und durchgeschaut.
Meine SM hat soweit ich weiß, kein Bild von mir. Aber ne schöne Fotogeschichte hab ich trotzdem:
Als SM vor paar Wochen Geburtstag hatte, kam meine Schwägerin auf die Idee, ihr ein Bild "von all ihren Kindern" auf ein Kissen drucken zu lassen. Dazu musste mein Mann dann zum Fototermin. Ich hab mich nicht gewundert, dass ich nicht gefragt werde, ob ich auch komme. Erstens sind das ihre Kinder, dazu gehör ich nunmal nicht, zweitens reden die Schwägerin und ich seit kurz vor der Hochzeit damals nicht mehr miteinander. Sie hat mal vor etwa rund einem Jahr zu meinem Mann gesagt, dass ihr ihr Verhalten Leid täte, und sie sich deshalb auch bei mir entschuldigen wolle. Auf den Anruf warte ich heute noch...
Das Foto für dieses Kissen selbst ist ja ganz gut gelungen, er hat auch nen Abzug davon. Paar Tage lag das hier rum, mittlerweile isses irgendwo in seinem Aktenberg verschwunden. Ich reiß mich nicht darum, mir seine Schwester und seinen Bruder hier an die Wand zu nageln, und seinen Umriss ausschneiden und den Rest wegschmeißen wäre wohl ein bisschen zu offensichtlich

Nun hab ich vor paar Tagen das Kissen gesehen und mich innerlich so kaputt gelacht: Durch die Wölbung sind die Köpfe von Bruder und Schwester nicht mehr zu sehen, wenn das Kissen gerade steht. Und meine SM hat es sich in ihre Vitrine gestellt :uebel
bzw. zwischen zwei Glasböden eingequetscht. Man sieht meinen sitzenden Mann und zwei Personen, deren Körper an den Hälsen enden...gnihihi
Was das Sammeln und Aufbewahren von Dingen betrifft, schießt mein Schwiegervater den Vogel ab. Einen großen Vogel, mit vielen bunten Federn.
Sein Haupthobby ist der allsamstägliche Besuch des Reststoffhofes, wo er zusammen mit einigen anderen Therapiebedürftigen darauf lauert, die ankommenden Autos noch auf Brauchbares zu durchforsten, ehe die Leute das Zeug in die Container schmeißen können.
Wenn die Deponie dann mittags schließt, schleift er die Beute heim in sein Kellerloch. Ich weiß nicht, was er dort damit macht, aber ich habe einmal einen kurzen Blick auf den Raum erhascht. Er ist randvoll mit...Elektroschrott...und...keine Ahnung, allem möglichen. An der einen Wand türmen sich ungelogen ~50 alte Röhrenmonitore (15" max. 17"). Wenn man ihn fragt, ob er noch einen Satellitenreceiver hat, bekommt man 5, 6 Stück "Müsst mal probieren, welcher noch geht." (keiner ging, wir haben einen neuen gekauft...).
Ich war noch nie der Typ, der viel Zeug aufbewahrt hat. Ich hatte auch nie den Platz dafür. In der Wohnung meines Mannes gab es Platz im Überfluss. Entsprechend fing meine SM halt an, nachdem ihre Wohnung (und drei Garagen...und der Keller) voll war, Sachen "übergangsweise" bei uns einzulagern. So lange das Zeug nicht mal zu sehen war, ging das für mich auch in Ordnung. Aber man muss dazu sagen, dass ich vor einigen Jahren große Schwierigkeiten damit hatte, Ordnung zu halten. Das ist halt einfach schwer, wenn man auf sehr engem Raum lebt.
Mir half das Buch "Feng Shui gegen das Gerümpel des Alltags". Ich steh eigentlich nicht auf Feng Shui, aber das Buch macht einem einfach Lust auf Aufräumen (kaum zu glauben, aber wahr! Kann es nur empfehlen, und es kostet gerade mal ~3 Euro).
Entsprechend hatte ich ohne dem Zeug eine Träne nachzuweinen rund 50% meines Hausstandes weggeworfen, verschenkt oder der Nachmieterin überlassen - und ich war glücklich damit! Aber was nutzt einem all das, wenn dann eine "fremde" Person daher kommt und einen mit ihrem Zeug vollmüllt, weil sie selber es nicht schafft, sich von etwas zu trennen, das man eigentlich nicht mehr braucht?
Mein Mann neigt dazu, ebenfalls solche Dinge anzuhäufen. Dafür hat er seinen Heizraum, in dem sieht es aus, als wäre eine Bombe explodiert und wenns mich stört, mach ich die Tür zu. Die Garage ist mir auch schon zu voll, aber im Vergleich zu den meisten anderen Rumpelkammern ist sie gähnend leer. Die Sachen, die er anschleppt, hat er so gut wie immer von den SE, die probieren, auf diesem Weg ihren Müll umzulagern: "Hier, für euch, das könnt ihr doch bestimmt gebrauchen...und falls wir es mal brauchen, dann leihen wir es uns..." Aber bei mir funktioniert das nicht mehr.
Ich schicke das Zeug entweder zurück oder ich werfe es stillschweigend weg, wenn ich es nicht gebrauchen kann.
Wenn einer fragt, dann tu ich so, als hätte ich keine Ahnung, wo es abgeblieben ist. Oder ich leugne, dass ich es je bekommen habe. Bei Leuten, die wie meine SE keinen Überblick mehr über ihre Besitztümer haben, funktioniert das fast immer. Und in den Ausnahmefällen, wo sie sich 100% sicher sind, dass ich das Zeug bekommen hab, sag ich einfach, dass es kaputt gegangen wäre.
Mittlerweile dreh ich den Spieß sogar um. Wenn mein Mann etwas aufheben will, von dem ich finde, dass wir dafür eigentlich keinen Platz haben, schlage ich immer vor, dass er es so lange bei seiner Mutter unterstellen soll. Sie hat jetzt von uns schon einen Sessel und eine Matratze. Demnächst bekommt sie vermutlich noch das Gästebett. Bei ihr siehts schon aus, wie in ner Gebrauchtmöbelhalle, aber wenn sie es nimmt, weil es ja "zu schade" zum Wegschmeißen ist, dann ist doch das mir egal.
Und falls sie es weiter verschenkt oder wegwirft, wäre mir das auch egal, denn ich bin ja sowieso der Meinung, dass wir es wegschmeißen könnten. Ich weiß auch, dass ich das Zeug nie mehr abholen werde. Und falls der unwahrscheinliche Fall doch eintreten sollte, dann danke ich ihr recht herzlich dafür, dass sie jahrelang die Miete für meine beheizten Lagerräume gezahlt hat
