Jumi, dein Einwand ist sicher nicht unberechtigt, aber du nennst die erste Einschränkung schon selbst: "ich weiss ja nicht wie gut sie sich damit auskennt"
Für mich klingt das nicht so, als ob sie sich gut auskennen würde. Aber viel entscheidender ist mellas Selbsteinschätzung:
"Es ist ja so, dass wir beide ja nicht wirklich Ahnung haben was Häuser betrifft"
Allgemein ist es schon extrem unklug, sich bei so wichtigen Entscheidungen total auf das Urteil anderer zu verlassen, statt sich selber schlau zu machen.
Das ist keine Frage des Vertrauens im Sinne von "Sie wird uns schon nicht übers Ohr hauen." Das wird sie nicht.
Jedenfalls nicht absichtlich.
Aber wer sagt denn, dass sie nicht übers Ohr gehauen wird?
Wenn ihr keine Ahnung habt, dann könnt ihr auch nicht beurteilen, wieviel Ahnung sie hat.
"Mehr Ahnung als wir", wenn euer Wissensstand nahezu Null ist, ist doch kein Beweis für Kompetenz.
So weit das Allgemeine. Jetzt noch speziell zur SM-Problematik:
Da wird mit Zähnen und Klauen darum gekämpft, dass die SM sinngemäß nicht eure Wäsche wäscht, aber dass sie euer Haus aussucht, empfindet dein Mann als "Erleichterung". Da kann ich mir nur an den Kopf fassen.
Wenn ihr ihr erlaubt, sich in Dinge einzumischen, die euch "bequem" sind, dann müsst ihr euch auch nicht wundern, wenn sie sich (wieder, immer weiter?) in Dinge einmischt, in denen es euch nicht Recht ist.
Und das hier ist der größte Fehler überhaupt:
"Jedenfalls wollten wir Morgen hinfahren, aber ich bleib mit dem Kleinen zuhaus, ich belohne sie doch nicht noch für ihr Verhalten von heute. Ich bin doch nicht blöd!"
Damit spielst du ihr voll in die Hände. Schmollend zurückziehen ist keine Option, ihr wollt schließlich ein Haus aussuchen und nicht den Kuchen für den nächsten Sonntagskaffee!
Verfahre lieber nach dem Motto: Jetzt erst recht!
Als erstes mach dich schlau. Worauf muss man besonders achten, was sind die meist übersehenen Mängel usw? Mach dir ruhig Notizen.
Versuch, dich vor Ort erstmal total im Hintergrund zu halten. Beobachte alles. Lass die anderen ihre Fragen stellen. Erst wenn sie zufrieden sind, und kurz davor stehen, das Gespräch zu beenden, bist du am Zug.
Sollten die anderen wirklich alles angesprochen haben, was du auf deiner Liste hattest - okay.
Wenn nicht, hervorragend.
Wenn du nämlich noch einige übersehenen Details (oder gar Kernfragen?) vorbringen kannst, zeigst du sehr elegant deine überlegene Kompetenz. Denn ihre Fragen waren ja bereits erschöpft, deine sind es noch lange nicht.
Dagegen kann keiner was sagen, oder sollen sie dich etwa dafür kritisieren, dass dir was aufgefallen ist, das sie übersehen haben, dass du Fragen gestellt hast, die sie vergessen haben?
Deinetwegen können die anderen sich nach der Besichtigung stundenlang beraten und abwägen. Falls dich jemand anspricht, weiche aus. "Ich muss darüber in Ruhe nachdenken", oder "ich muss das alles mindestens noch eine Nacht überschlafen"., mehr sagst du nicht.
Warte mit deiner Meinung, bis dein Mann und du in Ruhe reden könnt. Sprich nicht über die SM, nicht über die Art, wie sie sich benommen hat, nicht über die Fehler, die sie gemacht hat, das lenkt nur vom Wesentlichen ab: Das Haus und die Fakten.
Anderenfalls dreht sich euer Gespräch bald nur noch um sie, während du aber erreichen willst, dass sich beim Hauskauf möglichst nichts mehr um sie dreht.
Wenn du das 1-2x durchgezogen hast, wird dein Mann begreifen, dass er sie als Beraterin benutzen kann, aber dass ihr beide durchaus in der Lage seid, euch euer eigenes Urteil zu bilden.
Sie wird glauben, sie habe die Kontrolle, weil du die ganze Zeit so zurückhaltend warst. Aber die wirklich entscheidenden Gespräche werden von euch als Zweierteam geführt, wenn sie nicht dabei ist.