Ich bleibe dabei: "Mein Baby" hat einen Informationsgehalt von Null! Immer das Gleiche, "Ronny hat seine Mandy bei einem Heimspiel von BlaBla gegen Schlagmichtot kennengelernt *Blende auf einen flaumbärtigen Schwachkopf, der eine Jacke trägt, auf der "ActiveSportsDepartmentFeaturedByC&A" oder so steht, im Arm eine mollige Frau in zu engem Polyesterpullover und offensichtlich selbst gefärbten roten Haaren*. Zwei Wochen später zog Mandy bei ihrem Freund ein und nur ein halbes Jahr später kündigte sich der Nachwuchs an *Kamera schwenkt auf ein deprimierendes Möbelhauskatalog-Wohnzimmer mit Glasvitrinenschrank, zum Bersten mit hässlichen Sektgläsern und Diddl-Mäusen gefüllt, Mandy hält ein RummelplatzschiessbudenStoffherz im Arm und stammelt dialektgefärbt eine todlangweilige Kennenlerngeschichte zusammen* Nun ist es soweit *irgendein Krankenhausportal* der kleine Kevin-Jacomo-JeanClaude kann kommen." Dann kommt eine andere doofe Kennenlerngeschichte, dann schreit und stöhnt Mandy, der Vater zählt die Finger vom Nachwuchs, alles weint und nur zwei Wochen später kommt die Hebamme zum letzten Mal in die zugemüllte Wohnung. Manchmal gibt es auch noch Eltern, die immer ein Geschenk mitbringen, auf das die frischgebackenen Eltern sehr zurückhaltend reagieren, falls sie überhaupt begreifen, wozu das gut sein soll.
Das einzige, was ich aus diesen Sendungen gelernt habe, ist dass ich um keinen Preis einen Gipsabdruck von meinem Bauch haben will (was macht man denn damit?) und dass man in Deutschland sein Kind besser nicht Kevin oder Steven oder Justin nennt, wenn man nicht ständig gefragt werden will, ob man aus dem Osten sei.