Aus und Vorbei ?

sanny1

immer vorwärts, schritt um schritt...
@ redneb,

hab vorher noch was vergessen, das Dir viell. noch klarer macht, was ich meine.
Durch diesen Brief könntest Du Gefahr laufen, daß sie Dich bei anderen bloßstellt. Dich, Deine Gefühle, Deine Wut, alles was da drinstehen mag.
DAS würde ich dir nicht wünschen. Vielleicht gibt´s mal die Möglichkeit, ihr das alles ins Gesicht zu schreien (unter 4 Augen). DAS kann sie niemandem weiterreichen...

lg
mamasanny
 

Liliki

Mensch
@ Michaela,

Ich stimme völlig mit Dir überein und zitiere noch mal eine neuere Untersuchung, die meine Freundin mir neulich gezeigt hat: entwicklungsgeschichtlich scheint für Menschen ein 4-Jahres-Paare- Rhythmus angelegt zu sein und alles andere ist gesellschaftlich-moalisch bedingt und unterlag zuletzt einem enorm raschen Wandel.
Es kann also dann nur vom WOLLEN und MACHEN abhängen.

OB man dann redet oder wie Du nicht geredet in der entsprechenden Situation, ist glaube ich Typsache, daraus würde ich keine Handlungsanleitung machen.
Ich leide, wenn ich mich nicht mitteilen kann. In aller Regel weiss ich, dass die Gründe für mein Unglück im Innen liegen, aber das möchte ich meinem Gegenüber auch so sagen können, ohne dass es die Beziehung beeinträchtigt!

Danke für diese lange Posting! cat
 

MichaelaK

Aktives Mitglied
Hallo, Liliki!

Du hast auch recht. Es ist Typsache, ob man redet oder nicht. Allerdings wurde ich missverstanden. Ich rede auch, aber erst wenn ich ganz genau weiss, was ich zu sagen hab'. Wenn ich mein Problem identifiziert hab', dann bring ich das auch zum Ausdruck OHNE Vorwürfe, wie Du immer sagst. Ich mag einfach kein Jammern, auch wenn ich es manchmal als Frau nicht vermeiden kann. Aber ich versuche ihm aus dem Weg zu gehen...

Schönen Gruss
Michaela
 

foisa

Mitglied
redneb,

stimme anke überein. die kinder leider unter dem rosenkrieg am meisten, dass gibt echte scheidungskinder. such dir andere wege zum abreagieren. hausfrage klären, klare regeln etc. aber keinen hassbrief. das gibt nur den totalen krieg.

gruss
foisa
 
U

User1

Guest
@redneb
Ich denke gerade viel über das nach, was in meiner Seele tobt. Es ist nicht der Wunsch nach Rache. Es ist Hass
Nein! Hass habe ich für meine Frau, die ja in den vielen ganz bewußten Verletzungen deiner sehr ähnelt, noch niemals empfinden können!
Für diesen Typen, der uns seit fast einem Jahr belagert hat, durchaus...!!!
Ich denke, das ein Brief, der aus Rache oder gar Hass geschrieben wurde, niemals abgeschickt werden sollte..., denn damit liefert man sich nur aus, tut sich selbst nicht gut...
Gestern habe ich meine Frau dazu aufgefordert, mir die EC Karte auszuhändigen..., ich habe ihr auf ihr eigenes, neues Konto einen angemessenen Betrag als Taschengeld überwiesen...! Heute Abend wird sie mir
auch die Handy-Karte (ist eine vergünstigte Mitarbeiterkarte meines Arbeitgebers) aushändigen, ich hatte ihr noch diese Zeit eingeräumt, um ihre ganzen SMS zu löschen und die Tel.Nr. zu archivieren...
Ich finde das das nach all den teils tägl. Verletzungen längst überfällig war!
Nur..., so kennt sie mich halt noch nicht..., der Mann, der immer lieb und nett und verständnissvoll war, den gibt es jetzt nicht mehr... Sie nennt mich jetzt ein "Monster" deswegen...
Hat nun im Gegenzug erklärt, das sie nun nicht ausziehen wird, das sei ihr alles zu stressig, neue Wohnung suchen, einrichten..., zum Sozialamt rennen..., neee, da will sie jetzt doch lieber im Haus bleiben, das wäre einfacher für sie...
Ich kann aber diese wirklich unerträgliche Situation nicht mehr aushalten... und werde jetzt nächste Woche versuchen einen schnellen Termin zur Trennungsbegleitung zu erhalten!
Es wird immer schlimmer..., aber hassen tu ich sie trotzdem nicht!
Nur grandios enttäuscht bin ich... und wütend..., aber HASS??? Dann hätte ich ja nicht geliebt... Hass ist Ausdruck von Schwäche, der Starke kann verzeihen...

Mick
 

MichaelaK

Aktives Mitglied
Hallo, Mick!

Manchmal ist Hass notwendig, um auf die eigenen Beine wieder zu kommen, genauso wie Wut. Das heißt nicht, dass man sich an dieses Gefühle festbeißen sollte.
Ich bewundere immer noch Deine unglaubliche Großzügigkeit Deiner Frau gegenüber. Persönlich glaube ich würde ich mit dieser Frau nur über die Kinder sprechen wollen, sonst nichts.

Schönen Gruss
Michaela
 

michl

Aktives Mitglied
Hallo redneb,

dass mit dem Hass ist so eine Sache.

Ich hab den Typen meiner Partnerin gespürt und ihn dann getroffen und angesprochen. Sagte ihm wer ich bin und dass ich nur mal sein Gesicht sehen wollte. Er meinte dann: Ey, ist bei euch alles wieder im Lot? – Nee wir stehen kurz vor der Trennung – Au Scheiße, ich weiß wie beschissen das ist, ich mache das auch durch (Er hat zwei kleine Kinder und ist geschieden). Er hatte seine Tochter dabei, deshalb bin ich ohne Antwort weitergefahren.

Ich merkte aber wie die Wut und der Hass in mir hoch kochte und habe ihn dann noch mal angerufen. Ich habe ihm dann gaaaaanz ruhig und freundlich gesagt, dass ich nicht verstehen könne, dass er sich mit der Mutter dreier kleiner Kinder die im achten Monat schwanger war eingelassen hat wo er doch diese Scheiße am eigenen Leib verspürt. – Lange Stille – Hab ihm dann gesagt ich hätte keinen Groll gegen ihn, ich würde das nur gerne verstehen – Ja, du kennst ja meine Gefühle für sie – Ja die kenne ich, die hab ich auch und so ganz nebenbei die Verantwortung für drei kleine Kinder und ein ungeborenes Leben – Langes Stammeln und dann: Ich bin ihr ja nicht hinterhergelaufen, habe sie nie angerufen, sie ist doch mir hinterhergelaufen – Wieder ganz ruhig: Du hast sie mehrfach angerufen und selbst wenn sie wirklich dir hinterhergelaufen ist, hat sie dich vergewaltigt? – Lange Stille, es ist halt passiert – Habe auch kein Problem mit dem ersten Mal, aber beim zweiten und dritten Mal habt ihr euer Treffen vorher abgesprochen. Dann sagte ich ihm noch mal, dass ich keinen Groll gegen hege, ihn nur verstehen möchte. Da war er platt.

Ich hatte ihm auch einen Brief geschrieben, mehrfach entschärft aber Gott sei Dank nie weggeschickt. Er hat so "Höchststrafe" erhalten. Und ich freue mich ihn wieder zu treffen. Dann gibst die nächste gaaanz ruhige Klatsche. Ist zwar unvernünftig, aber was soll's. Mir tut's gut.

Also redneb, ich würde den Brief auf jeden Fall erst mal liegen lassen. Wie Du schreibe ich in für mich schweren Zeiten auch Tagebuch und Briefe. Schreiben um die Gedanken zu ordnen, manchmal auch als Überdruckventil für aufgestauten Hass und Wut. Ich habe ihr dann irgendwann mal mein Tagebuch unzensiert zum Lesen gegeben. Sie hat geweint.

Meinem Hass sind hier einige Einrichtungsgegenstände und eine Glastür zum Opfer gefallen. Ihr gegenüber war ich zornig und wütend, mein Hass aber bezog sich auf meinen Käfig, mein Nichtwissen was ich machen soll, mein sich im Kreise drehen und auf mich selbst, da ich über Jahre so wesentliche Teile von mir verleugnete. Heute sehe ich meinen damalige Wut als meinen Antrieb mich auf den Weg zu machen, wurscht wohin.

Liebe Grüße

Michl
 
R

redneb

Guest
Hallo Mick,

Das hier

"ABer HASS??? Dann hätte ich ja nicht geliebt... " sehe ich grundsätzlich anders. Hass ist das Gegenstück zu Liebe. Ich hoffe, mein Hass jetzt hilft mir beim entlieben. Und außerdem ist es egal: Ich verspüre diese Emotion, ich muss sie ausleben. Ob's jetzt in Briefen ist oder durch das Zerschlagen von Scheiben, ist letztlich egal (Briefe sind billiger).

Ich hab sie heute gefragt, wer denn noch so alles weiß von ihrem Verhältnis - ich fahre mit Sportkameraden in den Urlaub. Und siehe: Auch in dieser Gruppe sind zwei Frauen, die sie ins Vertrauen gezogen hat. Gut zu wissen, fällt mir jedenfalls nicht noch mal Kinnlade so herunter wie gestern bei der Nachbarin.

Toll war auch, dass sie mich gerade gefragt hat, ob sie für ihre Geburtstagsfeier mein Schlafzimmer benutzen darf - sie hat Übernachtungasgäste, nur wenn die in meiner Wohnung schlafen, kann sie ungestört mit ihrem Macker rummachen. Ich Depp hab sogar zuerst "Ja" gesagt, es inzwischen aber wieder zurückgezogen. Ob sie sich daran halten wird, kann ich natürlich nicht kontrollieren.

Insgesamt war der Tag so, dass ich zum ersten Mal seit einer Woche meine Psychopharmaka nehmen musste. Morgen früh um 5 Uhr geht es auf in Richtung Slowenien, zum Paddeln und Skilaufen. Ich weiß nicht, ob ich heute noch mal hier vorbeischaue. Ich danke Euch deshalb schon jetzt für diese intensive Diskussion. Vor allem Euch beiden, Mick und michl, wünsche ich alle Kraft, die ihr braucht. Ich werde an Euch denken. Und nach Ostern liest man sich wieder.

Gruß,
redneb

Ach Mick: Monster sein ist solchen Situationen großartig. Ich bin gerne Monster. Ich schäme mich da für gar nichts mehr.
 

Liliki

Mensch
@ redneb,

Auf jeden Fall einen Urlaub mit vielen guten Momenten und Gelegenheit zum Kräftesammeln!

@ MichaelaK,

DAVON bin ich ausgegangen, dass Du mit Deinem Mann sprichst, wenn es Dinge zu besprechen gibt!
Ich bin vielleicht dahin gehend anders, dass ich auch schon über das Diffuse sprechen möchte und sich dann im Austausch oft das Klare viel schneller für mich ergibt.
Ich hab heute nicht mehr den Anspruch an mich, alles alleine zu schaffen und nehme jede Hilfe gerne an - selbst bei der Beleuchtung meines eigenen Innenlebens!
Das hab ich aber erst in den letzten Jahren gelernt und es macht mein Leben enorm viel einfacher und ich fühle mich trotzdem unabhängig. Ich bin für die Menschen, die mir nahe stehen, natürlich genauso da - egal wie diffus oder klar!

@ Mick

Hier geht es auch um Unverhältnismäßigkeit! Jemanden Monstrum zu nennen, dem man über Monate das Herz gebrochen, den man unbewohnbar gemacht und dessen Innen- und Außenleben man gründlich ruiniert hat, zeugt schon von einer ganz eigenen Wahrnehmung und ich verwette ein edles Körperteil darauf, dass Deine Frau sich als "Opfer" ganz allgemein sieht ... als Opfer der Umstände oder Opfer des Lebens.
NUR so kann ich mir ihr Verhalten erklären und dagegen hilft m.E. nur Therapie!
Aber ihren Leidensdruck, der in dieser Situation gut HÄTTE entstehen können, hat sie ja fein an Dich abgegeben! DAS is SO gemein und unfair!
HALT durch und setz sie vor die Tür ... sie MUSS jetzt da durch und für sich selbst gerade stehen - DAS hast Du wohl bisher immer für sie getan, oder?

@ Michl,

Wow, ich glaub nicht, dass allzu viele Leute so viel Offenheit und Größe im Umgang mit dem Seitensprungpartner gehabt hätten ... das beeindruckt mich sehr! So wie mich unglaublich viele Postings in diesem Thread beeindrucken.

Ja, die Wut über das "no way out" kann ich enorm gut nachvollziehen. da man sie nicht gegen ein fassbares Ziel richten kann, ist sie letztlich umso schwerer auszuhalten ... ich überleg gerade, ob ich wohl jemals eine Tür zertrümmern könnte.

WOHIN der Weg auch geht ... Du schaffst das, da bin ich mir sicher!

@ Trixi

Deine Geschichte empfinde ich wirklich als Mutmacher!
Jetzt sag mir noch, dass Du "ihn" HIER kennengelernt hast, dann hätten wir Yvonne ja ein lebendes Beispiel vorzuweisen ...

Wenn ich all das überstanden habe, was noch vor mir liegt, muss ich wohl aus lauter Neugier ein "Aus und Vorbei"- CT organisieren!

LG cat
 

Liliki

Mensch
@ Lili

daß auch Frauen eine Midlifecrisis bekommen ...

DAS seh ich ganz genauso ... warum sollte das nicht so sein?
Nicht umsonst sind die meisten von uns in den klassischen mitteleren Jahren, in denen man Bilanz zieht und ggf den Lebensweg noch einmal modifizieren will und kann ...
 
P

papalagi

Guest
@cat

Jetzt kann ich mir einen GrinseSmilie fast nicht verkneifen....aber ich schaffe es.
Du kannst mich als lebendes Beispiel benutzen, ich habe ihn HIER kennen gelernt und lieben gelernt.
Ist denke ich, heute nichts ungewöhnliches mehr.
Der Vorteil einer Internetbekanntschaft ist, daß man erst mal in des Schreibers Seele lesen kann, das geschriebene Wort kann so viel mehr ausdrücken. Natürlich ist man am Anfang sehr vorsichtig, man weiß ja nicht wer oder was da auf der anderen Seite sitzt. Aber ich hatte ein sehr gutes Gefühl bei der Sache und es hat sich gelohnt. Ich habe dann meinen ganzen Mut zusammen genommen und ihn besucht, die Chemie stimmte nicht nur virtuell, sie stimmt zum Glück auch im echten Leben.

@mick und @michl
Ihr beide steckt noch mitten drin, was ich von September bis Januar durch gemacht habe. Der Unterschied zu meiner Trennung ist "nur", wir haben es tatsächlich geschafft, auf einer Ebene zu komunizieren bei der jeder des anderen Gefühle respektierte.
Ich wünsche euch von ganzem Herzen, daß eure Frauen endlich einsehen, daß ihr keine Monster oder sonst was seid. Denn wenn ich lese wie sie euch erniedrigen und verletzten (zusätzlich zum Trennungsschmerz) schäme ich mich fast eine Frau zu sein. Aber ich denke es ist nur ihr schlechtes Gewissen, das sie zu solchen Dingen fähig sind.

@redneb
Ich wünsche dir einen erholsamen Urlaub und versuche daraus so viel wie möglich raus zu holen, manchmal muss man wohl egoistisch sein.

@cat
Ein "Aus und Vorbei" CT?
Durch die Trennung habe ich meine Reiselust entdeckt und neuen Mut bekommen, alleine fremden Menschen zu begegnen, neue Wege zu gehen......ich ging einfach immer nur vorwärts auf der Suche nach mir selbst und habe hier im Forum einige Freunde gefunden, für die Ehrlichkeit und Vertrauen eines der höchsten Güter ist.
Und als ich dann einge dieser lieben Menschen traf, war es so als kannten wir uns schon immer, da wir durch die Schreiberei in unsere Seelen blicken konnten.


Sorry für meinen Schreibstil, ich bin immer so ensetztlich romantisch.
Deswegen habe ich mich Anfangs nicht getraut hier mit zu schreiben, passte ihrgentwie nicht.
 

Liliki

Mensch
@ Trixi,

Ich glaub ich muss per PN NAMEN wissen und verkneife mir den Smiley nicht :gap ... trotz alledem bin ich manchmal albern! Wie schön für Euch!

Ich reise schon seit einiger Zeit alleine und hab in den letzten 3-4 Jahren etliche Male Menschen getroffen, die ich im Internet kennen gelernt habe und kann das nur wärmstens empfehlen ... deshalb mein ich das mit dem CT letztlich ernst, auch wenn sich in einem Jahr niemand mehr an Nicks und Namen erinnern kann, DA bin ich enorm statisch ;-) (redneb macht ja jetzt schon Urlaub ...) ... und ich reise furchtbar gern ... jeder ICE im Kieler Bahnhof könnte meiner sein ... ich kenn inzwischen fast alle Strecken ...

Ich finde es nicht schlimm, romantisch (oder besser: emotional ) zu sein ... wir müssen doch nicht alle den gleichen Tonfall haben und ich kann auch kitschig bis zum Abwinken sein und war das hier an manchen Stellen auch, das ist mir wohl bewusst :engel
Wer's nicht aushalten kann, muss es nicht ...

LG cat
 

michl

Aktives Mitglied
cat@ Liliki
Offenheit ja, aber Stärke? Der Typ hat mit seinem "ich kenne das Gefühl auch" um Höchststrafe gebettelt – und hat sie bekommen. Eigentlich wollte ich nur sein Gesicht damit meine Bilder aufhören zu springen.

Ein "Aus und Vorbei" Treffen könnte bei unserer Redseligkeit nur in einem Ferienhaus in Dänemark stattfinden, angemietet für mindestens eine Woche!

@ Trixi
Ihre Affäre als solche habe ich größtenteils schon abgehackt. Was mich nicht zur Ruhe kommen lässt ist, dass ich mit meinen Bedürfnissen nach Wärme, Zuneigung und Leidenschaft heute genau da stehe wo ich schon viel Jahre stehe. Und ich sehe nicht mehr ein warum ich auf das verzichten soll was der Typ bekommen hat!

Sie ist im Moment sehr zufrieden mit sich, unserer Beziehung und dem ganzen Umfeld. Der Typ ist anscheinend auch ein ganzes Stück kleiner geworden. Für sie wäre es unvorstellbar aus unserer jetzigen Beziehung heraus so etwas zu wiederholen. Sie liebt mich, möchte mit mir alt werden.

Sie sagt ich würde mit meiner Offenheit und mit meinem gelebten Mangel unser zartes Pflänzchen immer wieder verdorren lassen. Sie sagte aber eben auch ich hätte lange nichts von ihr zu erwarten und selbst wenn ich Geduld hätte, wäre ihr dieser Druck schon zu groß. Was bleibt?

Sie empfindest es als Selbstverständlichkeit dass nach Jahren des Zusammenlebens sich die Liebe verändert, weg von der Verliebtheit hin zum Vertrauen und sich geborgen fühlen. Aber muss das eine das andere fast vollständig verdrängen?

Nach ihrer ersten Affäre sind wir nach einigen Tagen auch wieder in unseren Alltag zurückgefallen und genau davor habe ich jetzt Angst und dagegen stelle ich mich. Gut, viele Sachen sind mir heute bewusster, ich weiß dass ein Teil meiner Aggressionen aus diesem Mangel geboren wurden und ich habe viele unserer Tretminen erkannt. Und da ist schon wieder ein Problem: Ich, ich, ich. Weiter oben wurde dies mal als Egozentrik beschrieben, ist es aber gerade nicht. Sie setzt sich kaum mit sich auseinander, sie hat mir nicht geholfen meine Demütigung zu verarbeiten, sie macht alles mit sich aus und viele Mechanismen sind wie die Jahre davor.

Sie spricht von Verletzungen die ich ihr über Jahre zugefügt hätte, ich hätte mich nicht mit unserer Beziehung auseinandergesetzt usw. Einiges kann ich nachvollziehen, einiges nicht. Sie verkennt, dass auch ich viel einstecken musste und meine ihr zugefügten Verletzungen oft das Ergebnis einer Spirale waren, an der sie eifrig mitdrehte.

In der Paarberatung sagte sie, sie hätte am Anfang unserer Beziehung zu mir aufgeschaut. Als sie dann stärker wurde hätte ich sie immer wieder auf ihre alte Größe zurechtstutzen müssen. Nachvollziehen kann ich das nicht. Ich bin ihr in Bereichen Rhetorik, Allgemeinwissen und handwerklichen Dingen bestimmt "überlegen", so wie sie mich mit ihrem Sinn für Schönes und gelebten Sozialverhalten in die Tasche steckt. Ich fand und finde das als gute Ergänzung. Ich kann mich nicht entsinnen jemals auf sie herabgeschaut zu haben.

Was Mick und redneb durchmachen müssen ist noch einmal ein ganz anderes Kaliber! Da bleibt mir einfach nur noch die Spucke weg!

@Mick, @redneb
Ich schließe mich Liliki an. Das was ich in Ansätzen bei meiner Frau zu erkennen glaube sehe ich auch in dem Verhalten Euerer Frauen. Sowohl was die Außendefinition, die Rücksichtslosigkeit gegenüber den Partnern, die Opferrolle als Rechtfertigung für ihr Verhalten und die Blindheit vor den logischen Folgen eben dieses Verhaltens betrifft. Ob es dazu einer Therapie bedarf kann ich nicht beurteilen, ohne eine sehr intensive und rücksichtslose Auseinandersetzung mit sich selbst kommen diese Frauen mit Sicherheit nicht aus ihrer Lebensfalle.

Original von Mick
Nur grandios enttäuscht bin ich... und wütend..., aber HASS??? Dann hätte ich ja nicht geliebt... Hass ist Ausdruck von Schwäche, der Starke kann verzeihen...

Ja! Und muss das auch - für seinen Seelenfrieden.

Passt bitte bitte auf Euere Kinder auf. Ihr seit um Welten stärker als Euere Frauen. Nutzt diese Stärke um Euren Kindern eine Basis zu geben. Für mich war das die schwerste Herausforderung der ich mich bisher stellen musste. Gleichzeitig meine Liebe zu und mein Entsetzen über meine Frau spüren zu müssen und doch einen gehbaren Weg mit und für die Kinder zu finden.

Liebe Grüße

Michl
 

Liliki

Mensch
@ Michl,

DÄNEMARK? OH, wäre ich sofort dabei, nur müsste das Haus einen Whirlpool haben ... :gap

Ich möchte noch mal anmerken, dass dieses "Kräfteungleichgewicht" mit den unterschiedlichen Schwerpunkten, das ja etwas völlig Normales ist, wohl ursprünglich auch immer zum Beginn einer Beziehung gehört hat und habe mit einer Freundin mal erlebt, wie sich das verändert, wenn eine/r der zwei wesentlich stärker wird (oder der/die andere schwächer). Wir haben unsere wirklich enge Freundschaft 4 Jahre komplett auf Eis legen müssen, um sie nicht restlos zu trennen und es ist ein kleines Wunder für mich, dass wir sie nun kürzlich "unversehrt" wieder aufnehmen konnten.
Aber 4 Jahre für eine Ehe mit Kindern? DEN Lebensfreiraum haben wir Menschen einfach nicht! Obwohl ich nicht ausschließen möchte, dass das auch funktionieren könnte, so wie bei einem Freundepaar von mir - da waren es 5 Jahre! Dazu müssten aber diese Riesenverletzungen ausbleiben, die z.B. Mick und redneb erlebt haben.
UND beide müssten intensiv in sich gehen ... ich halte Therapie da für eine ausgezeichnete Unterstützung und werde nie verstehen, warum nicht mehr Menschen das nutzen! Gestalttherapie macht z.B. echten Spaß - nicht weniger als VHS-Kurse zu irgend einem Thema wie Ikebana, nur dass das etwas intensiver ist und viel mehr Benefit für's Leben bringt!

Meine Opferrolle im Leben loszuwerden war der Schlüssel letztlich zu allem - selbst wenn das Pendel jetzt vielleicht noch in Richtung Egozentrik schwingen mag! Ich persönlich hab etwas 36 jahre im Dunklen verbracht, da mag das eben auch noch eine Zeit dauern, bis ich ganz in meiner Mitte bin und den permanenten Blick für's Ganze habe. das würd ich Euren Frauen trotz alledem wünschen; denn es macht das Leben so viel besser und reicher in allen Bereichen!

JA; die Kinder!
An meinen sehe ich Wut und Angst ... und glaube einfach sicher, dass eine Trennung hier eher Veränderung zum Positiven bringt, obwohl das paradox klingen mag!
Eltern, die mit sich und ihrem Leben zufrieden sind, sind einfach das Allerbeste, was wir unseren Kindern "antun" können und die Abwesenheit von lautem Streit ist sicher längst kein Garant für positive Schwingungen! Ich glaube fest, dass jahrelang unterdrückte Gefühle und Regungen für Kinder mit ihren feinen Sensoren erheblichen Schaden anrichten, weil ihren ja die "Bestätigung" für die Richtigkeit ihrer Gefühle fehlt! Das verunsichert sie sicher sehr!

LG cat
 
P

papalagi

Guest
Ein "Aus und Vorbei" Treffen könnte bei unserer Redseligkeit nur in einem Ferienhaus in Dänemark stattfinden, angemietet für mindestens eine Woche!


Ich wäre dabei wenn ich darf.



Sie empfindest es als Selbstverständlichkeit dass nach Jahren des Zusammenlebens sich die Liebe verändert, weg von der Verliebtheit hin zum Vertrauen und sich geborgen fühlen. Aber muss das eine das andere fast vollständig verdrängen?


Ja, so lebte ich mind. 8 Jahre. Nach der Geburt von Till war es mir nicht mehr möglich in meinen Mann verliebt zu sein. Ich sah ihn nur noch als Ernährer und Nestinstanthalter.....ich brauchte aber, im Gegensatz zu euren Frauen, keinen Ersatz für die Liebe, ich nahm es einfach so hin. Hoffte immer, das wird schon wieder....aber es wurde immer wengir, wir ließen unsere Bezihung verdorren und schauten untätig dabei zu. Am Anfang stritten wir noch viel, doch das lies ihrgentwann nach und wenn man mal aufhört zu streiten ist sie tot....die Beziehung, beide haben resigniert, aufgegeben.
Sex? War auch kein Thema mehr. Ich konnte ihn einfach nicht mehr als meinen Liebhaber sehen. Ich hätte bestimmt eine Therapie gebraucht, schätze es lag an der Geburt, an der Brutalität wie Till zur Welt kam....alle sahen nur Till, keiner sah mich nach der Geburt, bekam nur gesagt, in 2-3 Wochen hast du das alles vergessen.
Jetzt ist es 8 Jahre her und ich habe nichts vergessen, ich habe bestimmt den größten Fehler gemacht den man machen kann...ich habe nicht mit dem Vater darüber geredet, ich habe das Erlebte verborgen und es nagte an mir wie ein Parasit. Dieses Nichtreden hat unsere Ehe zerstört, das weiß ich jetzt.
Deswegen bin ich auch nicht böse mit meinem Nochmann, ich kann ihn verstehen, daß er sein Seelenheil bei meiner besten Freundin suchte.
Ich erzähle dir das, weil ch denke an deiner Frau nagt etwas, ganau wie bei mir all die Jahre.

Heute Nachmittag mehr.....ich muß arbeiten

Liebe grüße trixi
 

foisa

Mitglied
moin

hi liliki,

ich kann dein drängen aus deiner ehe verstehen. die suche nach einem resonanzpartner ist die suche nach unserem lebensglück. das wort lässt sich wie ein mantra wiederholen und man/frau kann darüber ganz besoffen werden.
deshalb noch ein paar worte......

mir wurde durch die affäre meiner frau so deutlich, wo ich meine eichenblattstelle (die gute alte siegfried geschichte) habe. bei mir ist es leidenschaft/hingabe leben.

die eichenblattstelle meiner frau ist auseinandersetzung. im erkennen und umgehen beider partner mit ihren eichenblattstellen liegt meines erachtens der schlüssel zum partnerglück.

es erscheint mir so, also ob die eichenblattstelle unser lebensthema ist. an dem müssen wir uns ableben und immer wieder prüfen lassen. so genommen ist die krise eine chance und der partner ist derjeinige, der uns immer wieder darauf stösst.

nur so mal als weiteren denkanstoss.

foisa
 

Liliki

Mensch
@ foisa,

JA, ich kenn auch die eine oder andere Eichenblattstelle und werde diese sehr ernst nehmen in einer nächsten Beziehung ... für DIESE ist es mir jetzt zu spät, weil alle Schmetterlinge tot am Boden liegen und die beiden Eichenblattstellen aneinander paradox ausschließen - zumindest für diesen Lebensabschnitt und schon seit Jahren!

Trotzdem nehme ich so unendlich mehr an Wissen und Fühlen schon jetzt aus dieser Phase mit (ohne dass das richtig Schwere überhaupt schon begonnen hätte ...), dass ich denke, ich wachse weiter.

Es gibt kurze Momente, in denen ich denke, ich könnte HIER weiter wachsen und mich so verändern, dass ich diesen "Mangel" nicht mehr hätte und dann glücklich sein ... aber wer schafft es denn je, aller Mängel ledig zu werden und das reine Glück und die reine Wahrheit zu erspüren?
SO weise will ich letztlich gar nicht sein, sondern ein Mensch mit Schwächen und Stärken bleiben.

Und den WEG kenn ich ebenso wenig! WER sagt denn, dass mein Mann und ich uns NICHT in einigen Jahren auch welchen Gründen auch immer wieder annähern und anders miteinander leben? Solche Dinge passieren und können gut ausgehen!
So lange man die letzte Tür zum Leben nicht von sich aus schließt, kann so viel passieren, das uns auf unserem Weg voran führt und ich möchte mich da gar nicht festlegen!

Einen schönen Tag, cat
 
P

papalagi

Guest
Original von michl

Sie spricht von Verletzungen die ich ihr über Jahre zugefügt hätte, ich hätte mich nicht mit unserer Beziehung auseinandergesetzt usw. Einiges kann ich nachvollziehen, einiges nicht. Sie verkennt, dass auch ich viel einstecken musste und meine ihr zugefügten Verletzungen oft das Ergebnis einer Spirale waren, an der sie eifrig mitdrehte.

Michl

Wenn ich das so lese, erkenne ich mich wieder.
Auch ich fühlte mich ständig von ihm verletzt und unverstanden.
Eben weil wir nie wirklich darüber gesprochen haben, ich habe zwar des Öffteren versucht darüber zu reden, doch er meinte immer ich würde mich verfolgt fühlen, also lies ich es und lies den Dingen ihren Lauf. Drehte also auch an dieser Spirale. Heute wissen wir, daß wir uns nicht nur wegen Persönlichkeitsveränderungen auseinander gelebt haben sondern weil einfach die Komunikation gefehlt hat. Das Miteinander, ging gänzlich verloren. Wir lebten zum Schluß wie Bruder und Schwester mit einem Kind.
Nach dem letzten Urlaub mit unseren Freunde (u.a. mit meiner Besten Freundin mit der er jetzt zusammen ist) wollte ich einen Neuanfang, habe ihm vorgeschlagen endlich mal wieder einen Urlaub nur zu zweit zu planen.....leider hat es in diesem letzten Urlaub zwischen den beiden gefunkt und ich war chancenlos. Mein Erwachen aus der Altagslethargie kam zu spät.

@foisa
Wir haben unsere Suche nach der Eichenblattstelle verpasst.
Dieser Thread führt es mir mit jedem eurer Beiträge immer wieder vor Augen.
Auch ich werde versuchen wie Cat in meiner neuen Beziehung diese Stellen zu hegen und zu pflegen. Werde versuchen aus der gewonnen Erkenntnis eine bessere Bindung zu meinem Partner aufzubauen.

Einen schönen Mittag
Trixi
 

Liliki

Mensch
@ Trixi,

Ich finde, dann sind alle in DK dabei, die dabei sein wollen ... warten wir mal ab!

Ich finde sehr bewegend was Du über den Mangel an Kommunikation beschreibst und lebe das nun gerade seit wenigen Wochen, teile nichts mehr von den wirklich wichtigen Dingen meines Lebens mit meinem Mann.
MICH bringt das fast um und all die Jahre -bis zu der Krise vor 2 Jahren- hab ich darauf bestanden, zu kommunizieren, weil ich mir dachte, dass das Ende der Kommunikation auch das Ende der beziehung ist ... ja, auch das Ende des Streitens (im Sinne eines Ringens um den Weg ...) ist ein Ende der Beziehung!

Ich hab das lange vorher gesehen und hätte weiter darauf bestanden, wenn ich nicht gefühlt hätte, wie sehr mein Mann leidet und wie wenig das seinem Ich und seinen Wünschen an ein zufriedenes Leben entspricht ... Liebe sollte aber in meinen Augen nicht zerstörend oder verletztend sein -ebenso wenig, wie man Krieg um den rechten Glauben führen sollte!

Ich bleib an dieser Stelle momentan einfach sehr müde und sehr traurig und verarbeite eben dahingegend positiv, dass all dieses Wissen für eine neue Beziehung wertvoll sein wird .... diese aber bitte nur mit einem Menschen, dem Kommunikation per se keine Qualen bereitet!

Hätte ich DAS wirklich alles mit 23 wissen können und sollen?

Ich hab mich letztlich auch verletzt und angegriffen gefühlt all die Jahre und erst nach längerer Zeit begriffen, dass es hier nie um wissentliche Verletzungen ging, sondern um Unvereinbarkeiten ... ich glaube heute fest, auch meinen Mann wird diese Trennung auf lange Sicht deutlich voranbringen!

LG cat
In all den Jahren im Dunkel? Keine Spur!
 

sanny1

immer vorwärts, schritt um schritt...
Hallo, ihr lieben

wenn ich das alles so lese sehe ich einige Parallelen zu meinem eigenen "Dilemma". Da schwindet mir manchmal der Mut, weiterzumachen,denn die meisten haben ja aufgegeben. Andererseits denke ich dann wieder, daß es auch irgendwie weitergehen muß, so lange man noch kämpfen will.(bei mir ist das ja noch der Fall...)
Es ist komisch, manche bewundere (beneide) ich um ihren Mut, klaren Schnitt zu machen und neue Wege zu gehen, bei anderen denke ich mir : spring über deinen Schatten und mach weiter. Es ist so ein schmaler Grat auf dem wir wandern müssen, daß man aufpassen muß, nicht abzustürzen.
Ich bin der Meinung, daß es sich - solange noch Liebe usw. da ist- lohnt, für das zu kämpfen, was einem Wichtig ist.
Auch auf die Gefahr hin in seinem Kampf verletzt zu werden, sein Inneres nach außen kehren zu müssen - das finde ich, läßt einen wachsen.
Menschen sind so verschieden, wie es nur sein kann und es braucht viel an Arbeit, wenn sich Partner darauf einlassen, sich irgendwie aufeinander abzustimmen. Dazu müssen beide Seiten bereit sein.
NICHT nur in Zeiten von Glück und Harmonie. AUCH und ich glaube VOR allem dann , wenn es doch zu Trennung und Schmerz kommt, sehe ich es als GRÖSSE an, wenn man DANN noch einigermaßen respektvoll miteinander umgehen kann. Denn DAS sehen dann auch die Kinder, die selbst in so einer Zeit viel mit ihrem eigenen Schmerz zu tun haben und sich daran trösten könnten, wenn Mama und Papa erträglich miteinander umgehen.
Das Potential an Hass und Wut, das in Menschen, die auseinandergehen, stecken kann, dürfen diese verletzbaren, kleinen Seelen nicht miterleben müssen. Es kostet einiges an Kraft und Willen, Wut zu unterdrücken, aber FÜR unsere Kinder SOLLTE das drin sein.
Denn DAS tun Eltern nicht für sich selbst (vielleicht ein bischen) sondern in erster Linie FÜR IHRE KINDER.

heute "kindermäßig" etwas weich
mamasanny
 

Liliki

Mensch
@ Mamasanny,

Volle Zustimmung ... und ich geh sogar so weit, dass sich ein ganzes Stück "echter Charakter" in Krisensituationen zeigt! DAS ist übrigens AUCH einer von vielen Gründen, warum ich mich letztlich entschieden habe ... mir hat unsere Krise vor 2 Jahren doch auch noch mal ziemlich die Augen geöffnet, was in der Tiefe meines Mannes steckt und womit ich nicht klarkomme. Diese alles verschlingende Schwärze und Verzweiflung hat mich nach und nach erdrückt. Davor kapitulier ich jetzt und es braucht eben vielleicht einfach eine andere Frau als mich, um damit zufrieden zu leben ... eine, die weniger in die Tiefe schaut und weniger "aufdeckt"!

Ich habe nicht das Gefühl, dass ein(e) einzige(r) hier im Thread das Wohl der Kinder außer Acht lässt und meine Motivation, gerade um der Kinder willen eine möglichst einvernehmliche Trennung hinzubekommen ist sehr hoch. Dafür werde ich auch einiges einstecken ... NUR gehören dazu ja bekanntlich zwei Menschen!

Und gerade unreflektiertes Verhalten und blinde Panik führen ja zu solchen Auswüchsen an Leid und Chaos - wie man an Micks und rednebs Beispiel sieht. Ich befürchte z.B. Micks Frau wird eines Tages ihr jetziges Verhalten sehr bedauern und damit dann wenig gewonnen haben ... wenn man den Blick nicht irgend wann nach innen richtet und in die Tiefe hat man wenig Chancen, da schließe ich mich foisa an!

ich hab mal früh geschrieben, dass diese Ballung von Leid auch "manipuliert", weil man sich wiedererkennt und doch eben auch nicht!

Du hast Dich für den Blick nach vorne entschieden und für den Kampf!
Das finde ich total toll, weil doch keiner von uns letztlich den Glauben an die Liebe aufgegegen hat oder aufgeben will!
Zieh Dir z.B. nicht meinen Schuh an ... all unsere Geschichten haben eben auch eine ganz individuelle Basis und wir haben alle ganz eigene Achillesfersen!

No fear und alles Liebe, cat
 

foisa

Mitglied
wann ist eigentlich ....

liliki - hello,

dein D-day? du kündigst hier dein gehen an. es scheint fast als steht schon alles haargenau fest. auf alle fälle viel kraft für den d-day. und bei deinen worten keine schwäche und wieder zurückkommen.

hatte es weiter oben erwähnt, dass ich bei "aus und vorbei" hier mehrheitliche die fraktion der "ausrufezeichen" finde (will sagen, diejenigen die sich die frage schon beantwortet haben oder sie für sie schon beantwortet wurde).

eine hat erwähnt, dass sich sich nach der krise wieder richtig ineinander verliebt hätten. das ist doch mal schön!

BG
foisa
 
P

papalagi

Guest
@mamasanny

Ich kann Cat´s Worte nur unterschreiben, ich hätte zu dem Zeitpunkt als er sagte er hätte eine Andere, alles getan um unsere Ehe noch zu retten....ich hatte 4 Tage um zu verstehen, da gibt es nichts mehr dran zu rütteln, es ist ein abgekartetes Spiel. Die beiden waren sich so was von einig, daß jeder Versuch mit ihm über uns zu reden ins Leere stieß. Wenn nur ein Funke Hoffnung bestanden hätte sie wieder auseinander zu bringen ich hätte es getan. Aber ich kam dagegen nicht an, hatte verloren.
Wenn du nur einen Funken Hoffnung siehst, nimm diesen und versuche es.

Wir haben uns zum guten Glück dann friedlich geeinigt, es hat sehr viel Kraft gekostet aber für Till ging ich diesen wohl beschwerlicheren Weg. Keine Wut keinen Hass, sollte dieses Kind bei der Trennung zu spühren bekommen. Die Trauer trugen wir gemeinsam, ich war immer für ihn da, hatte tiefe Gespräche mit einem 8jährigen Jungen, ich hätte nie gedacht, daß er so reden kann, sich so öffnen kann. Wir saßen auch gemeinsam auf dem Sofa und haben geweint aber niemals schlecht über Papa geredet, nur eben die Trennung verarbeitet.
Er hat sich natürlich verändert, aber nicht zum Schlechten, er ist ein Stück ernster geworden aber nicht erwachsen, er weiß es nun zu schätzen wenn er zu Papa geht und wenn er wieder zu mir kommt. Er hat es akzeptiert und kommt sehr gut damit klar. Am Montag habe ich ihm nun von meinem neuen Freund erzählt, weil ich merkte, daß er mir nicht erzählen will was er alles mit Papa unternimmt, er hatte ein schlechtes Gewissen mir gegenüber, weil ich in seinen Augen zu hause sitze und nicht dabei sein kann. Diese Angst konnte ich ihm nun nehmen, sagte ihm, daß ich wenn er bei Papa ist trotzdem glücklich bin.
Jetzt bin ich ein bisschen vom Thema abgekommen, sorry

Mamasanny, ich wollte dir nur sagen, wenn du deine Beziehung retten kannst, dann tu es. Und wenn nicht, dann gibt es Wege um es den Kindern nicht all zu schwer zu machen. Wir haben es geschafft.

Liebe Grüße Trixi
 

Liliki

Mensch
@ foisa,

Mein D-Day liegt noch einige Zeit in der Zukunft - bisher bin ich nie auf halbem Weg umgekehrt bei so wichtigen Dinge und alle "Wünsche" kann ich gut gebrauchen!

Ja, ich finde wunderschön, wenn man Krisen den Beigeschmack von Katastrophen nehmen kann und aus ihnen positive Konsequenzen ziehen kann. Sich wieder ineinander verlieben, neue Wege entdecken, andere Umgangsformen finden ... all das wollte ich vor 2 Jahren auch und hab ich mir herbeigeredet und -gefühlt.

Ich freu mich für jedes Paar, dass das wirklich schafft !

@ Trixi

Deinen Weg nehme ich als Vorbild - selbst wenn die Rollen anders herum sind.
So kann es gehen und so möchte ich, dass es geht und werde meine Energien darauf richten.
Dein Ex-Mann muss aber auch vermittelt haben, dass er respektvoll im Guten geht, oder? Mit einer gewissen Achtung für die gemeinsam verbrachten Jahre?

Wie schön, dass Du mit Deinem Sohn so offen reden kannst - Kinder sind die erstaunlichsten Wesen unter der Sonne, wenn man ihnen eine gute Basis gibt!

LG, cat
(im Geiste in DK im Whirlpool ... einfach so zur Entspannung! Kochen übernehm ich freiwillig, wenn jemand anderes abwäscht! :gap )
 

michl

Aktives Mitglied
@foisa
na, ich gehöre auch zur Fraktion der "Ausrufezeichen". Aus und vorbei? – Noch lange nicht!

Original von papalagi
... wenn ich darf

Machst Du den Abwasch? ... frag ja nur mal vorher nach...

Original von papalagi
Ja, so lebte ich mind. 8 Jahre ...

Was hätte Dein Mann dagegen machen können/sollen/müssen? Was kann ich tun?

Ernährer und Nestinstandhalter = Lebenspartner. Sie sagte mir mal in dieser Rolle wäre ich ihre Idealbesetzung.

Das ich nicht resignieren und sie nicht in ihren Alltag zurückschlüpfen lassen darf ist aus meiner Sicht, vor allem nach dem Lesen Deiner Texte, schon klar. Es ist nur eine SCHEISS Gratwanderung zwischen aus der Reserve locken um offen zu kommunizieren und sich den partnerschaftlichen Problemen partnerschaftlich zu stellen und eben dem das zarte Pflänzchen verdorren oder besser ersaufen zu lassen. Sie setzt sich für mich erkennbar nur dann mit unseren Problemen auseinander wenn ich mal wieder die Festung angeflogen habe.

Klar, kann auch sein, dass Liliki mit ihrer Sicht ihres Mannes auch für meine Prinzessin recht hat – vielleicht ist ihre Struktur anders als meine. Das hätte ich zu akzeptieren und in einigen Jahren stünde ich dann auch vor dem Mount Cat_Max. (Allerdings würde ich nicht bergauf laufen sondern mich umdrehen und auf den saftigen Weiden des Tals weiden :) )

Mit den Geburten und den Kindern hat die Sache bei uns wohl nichts zu tun. Sie hatte ihre erste Affäre vor den Kindern und auch unsere Mechanismen haben wir schon davor entwickelt und verfeinert. Ich habe sie allerdings auch zwei Jähre völlig anders erlebt – auch ein Grund nicht so schnell aufzugeben.

Da schwingt etwas ganz anderes. Ich sagte ihr vor ein paar Tagen ich wäre nicht glücklich in unserer Beziehung. Sie hat das schwer geschockt. Sie fragte mich dann, was ich denn eigentlich von ihr erwarte. "Soll ich Dich umwerben?". Ich antwortete mit JA. Da sitzt für mich unser Problem. Warum kann sie mich nicht umwerben? Umwerben heißt sich zu öffnen, sich verletzbar zu machen, seine Seele auf einem silbernen Tablett zum Schafott tragen ohne zu wissen wie der Henker einem gesinnt ist. Für mich ist das Liebe! Sie kann/will dies nicht. Wäre ich davon überzeugt, dass dies an meiner Person liegt, würde ich relativ schnell abdrehen. Glaube ich aber nicht, ich glaube ihr, wenn sie mir sagt, sie liebt mich! Ich kann mir vorstellen dass ihre Distanzbolzen mit mir überhaupt nichts zu tun haben.


Aber die Frage aller Fragen ist ja eine ganz andere: Wer macht den Abwasch?

Liebe Grüße

Michl
 
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