nochmal @ redneb,
glaub mir heute ärgert es mich insgeheim, das wir meine "memoiren" verbrannt haben. Er konnte das ganze so nicht verinnerlichen. Möglicherweise werde ich ihm auch noch einmal Stoff zum lesen geben, aber ich kann das im Moment einfach nicht. DENN: Ich muß dann schon wieder mein Innerstes nach aussen krempeln und ich finde es einfach ungerecht, wenn er so gut wie alles von mir weiß, aber ich weiß trotzdem einfach fast NICHTS von ihm.
Ich weiß eben nur, daß er es in seiner Kindheit auch nicht leicht hatte, sein Vater oft betrunken, er zwischen seinen Eltern, die sich -als er (meiner Meinung nach) seinen Vater gebraucht hätte- scheiden ließen, Einzelkind, Mutter immer am Arbeiten, er hauptsächlich bei seinen Großeltern usw....
Das ist aber alles, was ich weiß. Was er mitgemacht hat, wovon ich nichts weiß, steht irgendwie zwischen uns. Er sagt, er hat alles vergessen. Ich laß es auch gut sein, denn mit Gewalt will ich das dann auch nicht. Er muß es von selbst "loswerden" wollen und das will er wohl nicht.
Ich habe ihm damals nur gesagt, daß es mir helfen würden ihn besser zu verstehen, denn er weiß schließlich auch alles von mir und es tut gut, auch schlechte Erinnerungen einmal weg-zureden. Ich denke, daß GERADE die Dinge in der Kindheit einen Menschen prägen, das erlebe ich heute noch selbst.
Mein Mann hat da wohl einen Mechanismus entwickelt, alles negative von sich schieben zu können, indem er es schlichtweg "VERGISST".
Alles nicht so einfach. Würde ich mir wie so manch andere(r) nur die Rosinen aus dem Kuchen picken, wäre ich wohl schon seit 3Jahren weg. Auf und davon...
Was hätte ich dann heute? Auf gar keinen Fall mein 2. über alles geliebtes Kind, das heute schon tagtäglich ein herzhaftes Lachen aus mir locken kann.
Ich hätte heute garantiert einen Mann, der mir optisch besser gefallen würde, der reden kann, der mich tröstend in den Arm nehmen kann, der mir seine (wirklich ohgottohgott) starke Schulter ausleiht....Ja, auch ICH hab damals, als ich dachte,alles zerbricht, jemanden kennen gelernt, bei dem es "kribbelte".
DOCH mein Kopf hat mir immer wieder auf die Finger gehauen - ich hab meinem Bauch das reden verboten. Ich kenne das auch- ich habe in diesen Mann alles hineinprojeziert, was ich mir von MEINEM Mann immer so wünsche.
Aber ich bin nicht darauf hereingefallen, kann nicht sagen warum.
Daß ich damals bei dieser Gelegenheit nicht "zugeschlagen" habe, hat mir gezeigt, wie WICHTIG es ist, an dem festzuhalten, was man hat. Bei mir ist es schlicht und einfach meine FAMILIE-mein Mann. Ich versuche es tagtäglich, hoffe, daß ich daran nicht doch noch verzweifeln muß, denn bei gott es ist z.zt. für mich verdammt schwer.
Ich wünsche Dir einen ausgiebigen, schönen Spaziergang mit ganz viel Sonne- auch im Herzen.
Wir gehen jetzt dann auch an die Luft, wenn Baby wach ist, denn der Nachmittag ist der meine.
lg mamasanny