Keine Hoffnung und unendliche Leere

N

Nickyta

Guest
Hallo Leute,

bin seit 2 Tagen heftigst krank-schlucken geht fast gar nicht, Ohrenschmerzen, Schwindel, Schüttelfrost, Fieber bis 39... Antibiotika schlagen nicht an, heute hat mein Hausarzt auf Pfeiferisches Drüsensfieber getestet, ich hoffe, daß ist es nicht:-((
Die Kleine hat ein wenig Husten und Übelkeit, bei Kindern kommt die Erkrankung meist ja nicht sooo heftig.

Und was macht mein Noch-Mann? Den habe ich davon in Kenntniss gesetzt, weil ich halt momentan mehr schlecht als recht mit der Kleinen spielen kann und so und sie öfter bei der Oma ist, bis ich mich ein wenig auskuriert habe.
Und das macht mir ein schlechtes Gewissen, mir selbst gegenüber, weil sie einfach sehr selten von mir getrennt ist. Mal 2 Stunden , wenn ich was erledige oder sie unbedingt hin will. Oder mit mir zusammen. Oder mal-aber wirklich mal, vielleicht einmal in 3 Monaten zum schlafen.

Sein Kommentar war nur hm, ja, ja, ich meld mich dann nächste Woche mal...

Kein"Kann ich Dir helfen, soll ich die Kleine über´s WE nehmen , nicht mal eine gute Besserung..."

Hatte ich was anderes erwartet? War ja früher schon so:-(

Im Gegenteil-ich habe ihm dann gesagt: Mein lieber..., Du bist ohnehin so anfällig, Du steckst Dich hinterher auch an.

Das kann sich ja bis zu 4 Wochen ziehen, diese Erkrankung, ist ja ne Virusgeschicht, die auf Antibiotika nicht anspricht.
Ich würde sie ja auch gar nicht zu ihm lassen wollen, sie würde nur weinen.

Aber er zeigt nicht mal einen Willen oder Mitgefühl.
Das bringt mich auf 180.

Hingegen jemand, den-ich hatte das mal geschrieben, daß ich damals jemand übers Netz kennengelernt hatte, mit dem aber nie was lief außer Freundschaft, weil ich innerlich noch nicht gelöst war von meinem Mann:
Der ist zur Zeit in Urlaub und das erste, was er fragte: Soll ich nicht besser sofort kommen, damit Du etwas entlastet bist und ich mit der Kleinen zum Kinderarzt dann fahre und Euch ein wenig pflege?
Er hat auch einen kleinen Sohn, da wäre die Ansteckung gefährlich, aber dennoch will er kommen?
Ich habe abgelehnt, weil ich erst Freitag Genaues weiß und ihm den urlaub nicht vermiesen will. Gab zwar eine kleine Debatte, aber ich würd mich dabei nicht gut fühlen.

Es zeigt mir aber, daß es durchaus andere Männer gibt.

Und vielleicht mußte ich durch diese ganze Hölle der Gefühle mit meinem Noch gehen, damit ich sein wahres Gesicht sehe?

Vielleicht mußten wir erkranken, damit ich auch den letzten Rest kapiere, damit er auch die Gefühle, die noch da sind, zerstört?

Jedenfalls-so schlecht es mir körperlich auch im Moment geht-seelisch fühle ich mich kurioserweise besser ?(
Ist das die Heilungsphase?
 
C

Collo

Guest
Original von Nickyta
Und vielleicht mußte ich durch diese ganze Hölle der Gefühle mit meinem Noch gehen, damit ich sein wahres Gesicht sehe?

Jedenfalls-so schlecht es mir körperlich auch im Moment geht-seelisch fühle ich mich kurioserweise besser ?(
Ist das die Heilungsphase?
Ich denke ja und das freut mich. Denn Du bekommst langsam das Gefühl, daß die Trennung wohl doch nicht der schlimmste Fehler Deines Lebens war. Und Du merkst, es gibt Männer, die ganz anders sind. Somit also auch, daß es weiter geht.
Drück Dich mal :maldrueck
Und gute Besserung!!!!!!! :sonne
 
N

Nickyta

Guest
Huhu Collo *malebenschnelldrück*

hm...so langsam komme ich wohl zu dem punkt, mich zu fragen, wie es ausgesehen hätte, wäre er zurückgekommen? Und daß das wieder nicht gut gegangen wäre, sondern -im Gegenteil-noch schlimmer geworden wäre. Und das ich vielleicht letzten Endes die richtige Entscheidung damals getroffen habe-für mich und meine Kleine.

Sicher, der weitere Weg ist bestimmt noch mitunter steinig, aber ich fühl mich besser und erleichtert.

Und ich fühle eigenartigerweise ein bestimmtes Kribbeln-aber langsam, ganz piano ;-)
 

Carmen

Namhaftes Mitglied
Hallo Nicky,

als Du die ganzen Beiträge über deine Trennungs-Gefühle hier geschrieben hast, war ich leider in der Mu-Ki-Kur. Ich hab heute dann gesehen, daß Du genau das Gleiche im Moment durchmachst wie ich. Oh Mann, es tut mir so leid für Dich!!! Laß Dich mal ganz ganz fest :maldrueck .

Ja, ich denke auch, daß es der Heilungsprozess bei Dir ist (zumindest der seelische). Aber ich sag Dir, es kann sehr sehr lange dauern und Du wirst die nächsten Wochen trotzdem immer wieder in ein mal mehr, mal weniger großes Loch fallen. Ich will Dir keine Angst machen, aber ich sprech aus Erfahrung. Ich hatte so oft Tage, an denen ich total fest davon überzeugt war, jetzt bist Du darüber weg, jetzt geht´s aufwärts und dann kam irgend eine Kleinigkeit (ich bekam was von ihm mit oder so) und zack war ich wieder von einer Sekunde auf die andere am Boden zerstört.

Ich möchte Dir einen echt guten Tipp geben: Ich hab mir das Buch "Wenn der Partner geht" von Doris Wolf bei Ebay gekauft und es hilft mir total gut. Die Psychologin hat eine Praxis in der sie sehr viele Trennungs-Patienten behandelt und hat selber schon eine Trennung hinter sich. Es ist wahnsinn, wie sie die Gefühle beschreibt, die da aufkommen. Es hat alles genau gestimmt, genauso hab ich gefühlt und fühle teilweise immer noch. Ich hab das Buch immer ncoh nicht ganz durch. Es soll auch richtig durchgearbeitet werden und Du mußt wirklich wollen, daß sich dein Leben ändert.
Sie beschreibt die 4 Phasen der Trennung ganz genau. Echt wahnsinn.

Wenn Du willst, kann ich Dir mal ein paar Passagen aus meinem Tagebuch kopieren und Dir per Mail schicken, wie ich während meiner Trennung (im Oktober letzten Jahres) gefühlt hab. Ich hatte vor dem Forumsabsturz ziemlich viel hier geschrieben und zum Glück in mein Tagebuch kopiert, sonst wäre jetzt vieles weg. Ich glaube wir können uns fast die Hand reichen, zumindest gefühlsmäßig, nur unsere Männer scheinen etwas verschieden zu sein.

Es gab bei uns auch keine andere Beziehung, ich hab ihn auch noch geliebt (zumindest ein wenig, manchmal weiß ich nicht, ob es vielleicht doch nur Gewohnheit war oder die Angst vor dem Alleinsein) und ich hab genau das alles durchgemacht wie Du auch. Genau die gleichen Gefühle und ich hab bei deinem Brief geheult wie ein Schloßhund, da er genau das ausgedrückt hat, was ich ganz am anfang der Trennung empfand.

Ich will Dir einen schwachen Trost geben: Damals hat auch dauernd mein Herz (Gefühl) über mich "geherrscht" und der Kopf (Vernunft) wurde dadurch immer in den Hintergrund gedrängt. Mittlerweile ist es so, daß ich meinem Kopf glauben kann und die Vernunft sagt mir, es wäre irgendwann eh so gekommen, es hat einfach so dermaßen viel bei uns nicht mehr gestimmt (falls es das jemals richtig hatte)... nur wollte ich das anfangs nicht wahrhaben. Und das Dumme ist, daß wenn man dann getrennt ist, daß man nur noch die positiven Seiten des Partners sieht, Abschied ist eben ein bißchen wie sterben, das ist so, das sagte meine Mutter damals zu mir.

Jetzt hat mir meine Therapeutin in der Kur auch einen guten Ratschlag gegeben. Immer wenn Du zu sehr an ihn denkst, dann versuch auf einem Zettel aufzuschreiben, was Dich an deinem Mann gestört hat. Schreib einen Brief, in dem Du dich von all seinen negativen Dingen verabschiedest, z. B.:

Ich verabschiede mich von Deiner Gleichgültigkeit mir und meiner Tochter gegenüber
Ich verabschiede mich davon, daß Du nie für uns da warst, wenn wir dich gebraucht hätten...

Versuch einfach seine negativen Punkte in den Vordergund zu stellen, sag Dir immer wieder: Nein, das muß ich nicht mehr haben, so will ich nie mehr leben.
Ich weiß, daß es verdammt hart ist und daß zumindest in der Phase der Trennung in der du jetzt bist auch noch nicht wirklich möglich ist, weil immer noch die Gefühle im Vordergrund stehen, aber glaub mir, es wird mit der Zeit besser. Es geht verdammt langsam, aber es wird wirklich besser, auch wenn Du es im MOment nicht glauben kannst, gib Dir zumindest ein halbes Jahr Zeit, dann siehst Du vieles denke ich schon anders.

Versuch vielleicht mit deiner Kleinen auch eine Mu-Ki-Kur zu beantragen, das tut euch sicherlich gut und du triffst so viele, die auch solche oder ähnliche Probleme haben, vielleicht entwickelt sich sogar ein Freundschaft daraus.

Ich würde Dir so gerne helfen, aber da mußt Du allein durch, aber es hilft sehr, hier alles von der Seele zu schreiben. Wir sind auf jeden Fall für Dich da, ok?

Und ich denke auch Du lernst irgendwann wieder jemanden kennen, der vielleicht noch besser zu Dir passt wie dein Mann, auch wenn du es im Moment nicht vorstellen kannst. Bei mir ist es jetzt 8 Monate her aber ich denk trotzdem im Traum nicht an einen neue Beziehung, dafür tut es immer noch viel zu sehr weh. Aber ich bin sicher, daß es noch jemanden gibt, der dich UND Deine Kleine so nimmt, wie Du bist, der es wert ist, daß Du deine Zeit mit ihm teilst und der sich eben für euch genauso Zeit nimmt wie es eigentlich in einer Familie sein sollte.

Nur Mut, wir haben noch so viele Jahre vor uns und mir tat es heute auch verdammt weh, als ich zum 1. Mal wieder auf der Hollywoodschaukel saß, in der ich letzten Sommer noch mit meinem Noch gesessen habe. Aber als dann mein Kleiner zu mir hochgekrabbelt kam und sich ganz lieb neben mich gesetzt hat, hätte kein Mann der Welt diese Wärme und Nähe ersetzen können.
Es gibt noch so viele Sommer, so viel schöne Zeit, die vielleicht noch schöner wird, wie sie bisher war und irgendwann wird auch der größte Schmerz vorübergehen und zur schönen Erinnerung werden und das wünsche ich Dir/uns von ganzem Herzen.

Wir schaffen das!

Superliebe Grüße und *Dichnochmalganzfesteknuddel*

Carmen
 
N

Nickyta

Guest
Liebe Carmen,

ich danke Dir so sehr für Deine Worte und Deine Anteilnahme.

Als wir uns damals trennten, war ich diejenige, die die Trennung wollte und ich hätte damals keinem geglaubt, daß ich so etwas durchmache.

Aber 7 jahre lassen sich nunmal nicht einfach so abstreifen-auch wenn ich damals wirklich geglaubt habe, daß die innerliche Trennung längst geschehen sei. Sie ist es bis heute nicht wirklich.

Im Moment geht es mir ganz gut-ich habe die schwere Mandelentzündung fast hinter mir, war zum Glück doch kein pfeifferisches Drüsenfieber.
Ich denke auch, daß es so kommen mußte, daß ich so krank werde. Meine Reserven waren wohl verbraucht und da ich ohnehin recht zierlich und schmal bin, hat mein Körper wohl einfach rebelliert.

Heute rief er dann an-wohlgemerkt um 18 Uhr-ob er mir die Kleine mal für eine halbe Stunde zum Eisessen abnehmen soll. Nein danke, habe ich gesagt, wir brauchen Dich nicht mehr und kommen auch durch Krankheiten alleine durch. Außerdem waren wir den ganzen Tag mit Freunden und den Freunden meiner Tochter im Garten, es war ein wunderbarer Tag.

Und er respektiert einfach nicht, daß er mich nicht mehr anrufen soll vorläufig und ich ihn auch nicht sehen kann und will zur Zeit. Zumal er dann sagte"ich dachte, die Kleine wäre bei Deiner Mutter"-ja-warum ruft er dann bei mir an?

Im Moment möchte ich einfach den Sommer mit der Kleinen genießen und etwas Ruhe finden.
 
C

Collo

Guest
Ich finde es gut, wie Du mittlererweile mit ihm umgehst.
Auf die Tour "wie Du mir, so ich Dir", er war schließlich auch die ganze Zeit total kalt zu Dir und das solltest Du ihm auf alle Fälle wiedergeben.
Mach weiter so! :respekt
 
N

Nickyta

Guest
Hallo Collo,

es kostet mich eine Menge Kraft, kalt zu sein, darum ist es mir auch lieber, wenn ich ihn erst gar nicht höre oder sehe-es reicht, wenn er in meinen Gedanken und Träumen allgegenwärtig ist.

Innerlich schaut das nämlich ganz anders aus-auch wenn ich versuche, hart auch gegen mich selbst zu sein. Sobald sich die Wut gelegt hat...

Diese Auf und Abs hauen mich um, auch wenn ich merke, daß die Abstände länger werden. Aber tief in mir weiß ich, wie sehr ich ihn immer noch liebe und tief in mir mach ich mir immer noch die größten Vorwürfe-trotz aller Vernunft-da schaltet sich der Verstand ab und die Emotionen überrollen mich.Ich muß mir selber die Gedanken an ihn, an unsere schönen Jahre, an so viele Kleinigkeiten, untersagen, ja, verbieten.

Ich habe vor allem ein Problem auch damit, daß er einfach nicht der Mann ist mit den Einstellungen, den ich kannte, mit dem ich verheiratet war.

Als wir uns kennenlernten-das war quasi Liebe auf den ersten Blick-wir dachten damals beide-der/die oder keine/r- mit dem Menschen wollen wir alt werden, daß ist es jetzt. Wir hatten bis dahin beide unsere Erfahrungen gemacht und waren uns über so viel einig.Wo ist das alles geblieben?

Als wir uns getrennt haben und ich diejenige am Ende war, die die Trennung vorantrieb, war das vorübergehend gedacht, um zu uns selbst und unseren Gefühlen zu finden und zueinander.Ich sah einfach keinen anderen Weg mehr, hatte Angst, wenn wir weiter so nebeneinander herleben, daß wir noch mehr zerstören. Ich frage mich heute oft, wie es gelaufen wäre, wäre alles so weitergegangen. Und wünschte doch nichts mehr, als daß ich die Zeit zurückdrehen könnte.

Es ist komisch-bei aller Wut auf ihn, bei allem Unverständnis, welches ich für seine kalte und gefühllose Art , die er auf einmal hat, habe, liebe ich ihn dennoch noch, vielleicht mehr, als je zuvor. Und glaube dennoch daran, daß es gutgehen würde, daß wir einander näher kämen als vorher.

Paradox.

So kalt, so desinteressiert, so ohne Gefühl mir gegenüber und auch der Kleinen-so kenne ich ihn nicht. Kann sich ein Mensch innerhalb von 6 Monaten so ändern? Kann sich ein Mensch 7 Jahre so verstellen?

Emotionen zeigen konnte er schon. Ich erinnere mich jetzt so oft an 1000 kleine Begebenheiten....als er einmal während eines Streits angefangen hat zu weinen...als unsere Tochter zu früh zur Welt kam....bei der Hochzeit in der Kirche....

Er hat neulich bei meiner Ma geweint, hat sich selbst bemitleidet, ja, aber so, wie ich ihn kenne, sieht er momentan wirklich nur die schlechten Seiten, sieht er nur meine Fehler und es kommt all das raus, was sich jahrelang angestaut hat-sämtliche Kleinigkeiten. Und er versucht mit allen Mitteln, sich selbst zu schützen, hat Angst, daß es nochmal schiefgeht und er wieder von vorne anfängt. Wie aber soll ich es machen? Er hat nur meine Liebe, mein Wort, meine Taten. Und die hat er nur, sieht und fühlt er nur im Alltag. Oder?

Er hat meiner Ma gesagt, daß er mich noch liebt, hat es mir gesagt, hat aber auch gesagt, daß das nichts mit seiner Entscheidung gegen mich zu tun hat.
Und so , wie ich ihn kannte, würde ich jetzt sagen, daß er darum so wenig Interesse an der Kleinen zeigt, um es mir leichter zu machen. Hört sich blöd an, aber ich habe mich mal ein bißchen mit dem unterschiedlichen Denken von Männern und Frauen beschäftigt und das paßt genau.

Denn wenn es nicht so ist....erklär mir doch bitte einer, wie sich ein Mensch so ändern kann.

Ihr Kennt ihn ja nicht, ich versuche, Euch beide Seiten wiederzugeben.

Er ist ein gradliniger, lieber Mensch, sehr tüchtig, ihm geht Familie über alles-gerade weil er ohne Vater groß geworden ist.

Mein Dad hat damals auch Fehler gemacht-er ist nie drüber weg, ist alleine geblieben seit damals und bereut bis heute. Ob sich das wiederholt in meiner Familie?

Verdammt, warum tut das alles so weh?
 

Zehner

Mitglied
Hallo Nickyta, wenn man das so liest kann man richtig mitfühlen! Es ist erschütternd. Mir geht es ähnlich, jedoch habe ich bisher nur Andeutungen gemacht und nicht konkret gesagt, dass wir uns trennen. Irgendwie bin ich gefühlsmäßig schon jetzt dort, wo du dich im Moment befindest. Ich stelle mir manchmal auch einfach die Frage: "Tust du das Richtige?". Aber auch meine Frau hat sich im letzten Jahr verändert, ist nicht mehr die, die mit mir das machen will, was wir uns vorgenommen hatten. Naja, aber du warst ja schon bei meinen Einträgen und kennst die Geschichte.
Da sie sagt, dass sie sehr gut ohne mich (mein Geld) auskommen würde, werden wir heute zuerst die Steurklassen ändern, damit sie dann "mehr" rausbekommt! Als ob es daran liegen würde, aber egal ...
Mir fehlt noch der Mut den entscheidenden Spruch zu bringen. Wie lange ich das hier noch aushalte weiß ich nicht.

Also du bist nicht alein mit deinen Sorgen - Kopf hoch, es wird, auch wenn es länger dauern wird. Ich jedenfalls habe mich seitdem wir so nebenher leben mehr in die Arbeit gestürzt und natürlich mich noch mehr um unseren Sohn gekümmert. Ich habe mir einfach den Tag anders eingeteilt, ist zwar gewöhnungsbedürftig, aber es geht wenn man(n) es will!

Also viele Grüße, und denke zuerst an dich und deine Kleine ... ciao der Zehner

:bye:
 
C

Collo

Guest
Original von Nickyta
Kann sich ein Mensch innerhalb von 6 Monaten so ändern? Kann sich ein Mensch 7 Jahre so verstellen?
Ich habe mir diese Frage beim letzten großen Streit auch gestellt, denn da erlebte ich eine Seite meines Mannes, die ich ihm nie zugetraut hätte. Er benahm sich mir gegenüber so kalt und herzlos, das ich da noch lange dran zu knabbern hatte. Ich denke, daß jeder diese Seite in sich trägt, es ist nur eine Frage der Situation, ob,wann und wie stark man sie zeigt.
Ich sage immer wieder, daß man den Leuten nur vor den Kopf gucken kann. Daß heißt, egal wie sich jemand verhält, Du kannst nicht immer erkennen, wie es in seinem Inneren aussieht.
Vielleicht leidet Dein Mann genau wie Du - wer weiß das schon ?(
 
M

Moka

Guest
@ Nickyta:

Auch wenn es Dir schwerfällt Deinen Mann so abblitzen zu lassen:
Wouw. Und gerade weil es Dir sicher so schwer fällt: Noch mal WOUW.

Toll, dass Du diese Kraft hattest so zu handeln.

Auch wenn Du Dir hin und wieder die Zeit von damals zurück wünschst:
Denke daran wie er jetzt ist und wie lieb und hilfsbereit der Freund aus dem Internet zu Dir war!

@ Alle in der Situation von Nickyta:
Ich drücke Euch ganz fest und hoffe, dass Ihr diese Zeit gut übersteht!!!
 

Carmen

Namhaftes Mitglied
Hallo Nicky,

Ich denke über die Sache in zwei verschiedene Richtungen: 1. Dein Mann leidet genauso darunter, und wie Du schon selber erkannt hast, stellt er die Gefühle einfach ab, damit Du ihn nicht noch mehr verletzen kannst, wirklich wie so eine Art Schutzschild..., könnte zumindest so sein... Deswegen wird er Dir auch so kalt gegenübertreten aber ich denke, er hat Dir mit Sicherheit nicht 7 Jahre was vorgespielt...

Du hingegen, bereust Deinen Schritt und siehst jetzt nur noch seine positiven Seiten, die Zeiten, in denen Ihr glücklich wart und empfindest noch mehr für ihn als vor der Trennung... Das sind zwei ziemlich große Gegensätze...

Oder eben 2.: Mußt Du trotzdem damit rechnen, daß er sich wirklich endgültig entschieden hat, auch wenn es verdammt weh tut. Vielleicht weiß er inzwischen, daß es absolut keine Zukunft für Euch geben wird und versucht es Dir dadurch klarzumachen, indem er Dir die kalte Schulter zeigt, damit er Dir nicht so doll wehtut und es Dir vielleicht dann leichter erscheint...
Könnte sicher auch sein, ich weiß es einfach nicht, ich kenne Euch zu wenig, um das einfach so beurteilen zu können, ich weiß halt wie es bei mir war:

Wie gesagt, mein Mann hat an dem Tag als er die Trennung aussprach seine Gefühle wirklich regelrecht abgeschalten. Er hatte sich vorher wohl schon lange genug damit beschäftigt und dann wurde der Schalter einfach umgelegt... Das war sowas von hart, Nicky, von einem Tag zum anderen...

Wir haben ja zum Glück ein freundschaftliches Verhältnis behalten, aber wenn Du sehen würdest, wie wir jetzt miteinander reden, umgehen... wie zwei Fremde, diese eiskalte Tonlage in der wir miteinander sprechen, als ob sich zwei Menschen unterhalten, die sich fremd sind, ohne irgendeine Gefühlsregung in der Stimme, außer, wenn es vielleicht wieder mal zu einem Streit kommt (diese Meinungsverschiedenheiten werden wir wohl nie los), aber mittlerweile brauchen wir wenigstens nicht mehr stundenlang darüber zu disskutieren ;D , meist ist es uns jetzt sowieso egal, und irgendeiner gibt einfach nach, nur damit wieder Ruhe ist.

Ich kann Dir echt nicht sagen, wie Du sein Verhalten deuten sollst...
Aber ich kann mehr als gut nachvollziehen, daß Du im Moment die Hölle durchmachst...

Versuch an Deine Kleine zu denken, sei ehrlich zu Dir selbst, versuch auf Deinen Verstand zu hören, auch wenn Dein Herz im Moment noch was anderes sagt, versuch Dir ganz ehrlich zu beantworten, wie es Dir UND der Kleinen am Besten geht und zwar nicht jetzt im Moment, sondern für die Zukunft gesehen... mit oder ohne Deinen Mann???
Und laß Deine Trauer und Deine Gefühle zu, es ist normal diese schreckliche Berg- und Talfahrt, ich kenn das... aber es gehört einfach dazu.

Ich drück Dich, und wenn was ist, schreib es Dir einfach von der Seele...

Superliebe Grüße

Carmen
 
N

Nickyta

Guest
Ach Carmen,

ich fühle mich völlig in der Luft hängend und hilflos.

Tief in mir drinnen, wenn die Wut verraucht ist und ich klar nachdenke und keiner um mich rum ist, der mir versucht, etwas einzureden, denke ich, daß er genauso leidet wie ich und einfach Angst hat vor einer Entscheidung-eben weil er auch ein Typ ist, der zu seinen Entscheidungen auf Biegen und Brechen steht. Und das er ebenfalls einfacher mit allem umgehen kann, wenn er sich immer wieder meine Fehler vor Augen hält-das macht ihn traurig und wütend und somit macht es das einfacher.
Ein Schutzschild eben-so wie Du sagst. Und er stürzt sich in noch mehr Arbeit.

Und ich denke, wenn er so kühl wäre, um es mir einfacher zu machen, so hätte er meinen Eltern bei den zahlreichen Gesprächen gesagt, daß er sich entgültig gegen mich entschieden hat und nicht statt dessen geweint und tausend Vorwürfe gegen mich erhoben.

Denn Vorwürfe bedeuten auch Emotionen.

So sehen meine Gedanken darüber aus, so wie ich ihn kenne, wie ich ihn lange Jahre gekannt habe.

Vielleicht macht er sich im Moment auch selber etwas vor. Um besser damit leben zu können.

Vielleicht mach aber auch ich mir etwas vor. Leise Angst und Zweifel sind natürlich dennoch da-daß es tatsächlich doch anders ist.

Meine Freundin, die ihn ganz gut kennt (sie wohnt direkt neben uns) hat es so ausgedrückt-er tritt im Moment auf der Stelle, ist verletzt und kann weder einen Schritt vor, noch zurück machen. Und wenn er (wie , als er hier übernachtet hat) einen Schritt vor macht, geht er gleich 2 wieder zurück.

Das Alles zerrt unheimlich an meinen Nerven-ich habe wirklich versucht, die Hoffnung abzuschreiben, weil ich das alles kaum mehr durchahlten kann. Aber ich habe diesen Schalter einfach nicht gefunden.

Sicher-es gelingt mir zumindest, ein halbwegs normales Leben mit meiner Kleinen zu führen, sie meine Trauer nicht mehr spüren zu lassen, nicht den ganzen Tag zu grübeln und zu weinen. Kostet viel Kraft, aber ich lenke mich ab, unternehme viel.

Und ich kann nur immer wieder hoffen, daß die alte Phrase "Die Zeit heilt alle Wunden" irgendwann auch bei mir zutrifft.
 

Carmen

Namhaftes Mitglied
Ach Nicky,

wenn ich Dir doch nur helfen könnte... Ich kenn halt nur meinen Fall und jede Trennung und sowieso jeder Mensch ist verschieden und jeder geht anders damit um, es gibt halt einfach kein Pauschal-Rezept dafür, wie man was am Besten macht.

Aber der Satz "Die Zeit heilt alle Wunden" ist mit absoluter Sicherheit richtig. Und manchmal braucht es eben einfach noch mehr Zeit...

Hab Geduld mit Dir. Ist es Dir denn nicht möglich, einmal in Ruhe mit ihm zu reden. Sag ihm, daß es ok für Dich wäre, wenn er wirklich nie wieder zu Euch zurückkommen will - auch wenn das verdammt weh tut, sag ihm, daß du endlich klare Verhältnisse willst, daß Du weißt ob Du Dir - und wenn auch nicht in naher Zukunft, sondern erst später - noch Hoffnung auf ein gemeinsames Leben machen kannst.
Sag ihm, daß Dich dieser Seelenzustand im Moment einfach nur noch fertig macht und ja Eure Tochter auch irgendwie darunter leidet. Ich finde er ist es Dir schuldig, Dir endlich mal eine Antwort zu geben, damit Du weißt woran Du bist...
Und dazu sollte er als erwachsener Mensch einfach fähig sein. Er muß KLARTEXT mit Dir reden, auch wenn er noch so verletzt sein sollte und eben auch, wenn er Angst hat Dich zu verletzen, das macht er nämlich eh schon!

Ich weiß echt nicht, was ich Dir sonst raten könnte, ich möchte Dir so gerne helfen, weil ich weiß, was es für ein besch... Gefühl ist, wenn man nicht weiß woran man ist...

Ich drück Dich nochmal ganz lieb, halte durch! :maldrueck

Bye

Carmen
 
N

Nickyta

Guest
Hallo Carmen und auch die anderen...

Ihr werdet mich für deppert halten-erst versuch ich wirklich, stark zu sein und ihm die kalte Schulter zu zeigen, dann wieder....

ich habe ihm noch einen brief geschrieben...

Hallo Schatz,

und weiter geht´s mit den Gedanken, die mich bewegen. Ich glaube halt irgendwo immer
noch an meinen Mann, wie ich ihn jahrelang kannte und wie xxxxxx ihn mir einmal vor langer langer
Zeit beschrieben hat.

Auch wenn so viel Vorwürfe enstanden sind-viele aus Angst, Unsicherheit und verletzten Gefühlen und Stolz auf beiden Seiten.
So habe ich doch nie an Dir gezweifelt, was Deine Gefühle angeht, Deine Gradlinigkeit und Deine Sturheit auch, leider.

Vielleicht mach ich mir da auch selber etwas vor, daß muß ich ihn Kauf nehmen.
Aber genauso wie es meine Meinung ist, daß ich zu Dir gehöre, ist es meine Meinung, daß auch meine Gedanken und
Gefühle zu Dir gehören.

Ich weiß aus Deinen Erzählungen und auch xxxxxxxx, daß in Deinen früheren "Beziehungen" alles ganz anders war-mit ein Grund, warum ich so sehr daran glaube, daß unsere Liebe etwas Besonderes ist.

Ich möchte jetzt nicht wieder von meinen oder unseren Fehlern sprechen, von Schuld oder Nichtschuld.
Da ist alles drüber gesagt worden.Ich weiß um meine Fehler und Verletzungen und weiß auch, daß ich daraus gelernt habe.
Ich habe Dinge im Streit, in Wut, gesagt, die niemals so gemeint waren, die oft einfach das Gegenteil meinten. Weil ich wohl genauso wie Du, mich schnell angegriffen gefühlt habe und keine Kritik in dem Moment annehmen konnte.
Ich bin wohl erwachsener geworden, reifer, nenn es, wie Du willst.
Ein paar Monate bin ich -wie soll ich sagen-Irrwege gegangen. Habe geglaubt und gehofft, ja, glaube immer noch, daß wir da gemeinsam-wenn auch jetzt jeder für sich, so doch gemeinsam-da durchkommen und zusammen durchgehen.Auch wenn wir getrennt sind.

Schatz, Du hast mich in den letzten Wochen auch sehr verletzt, daß weißt Du. Meine Liebe zu Dir ist aber stärker und
so, wie ich Dich die ganzen Jahre kenne, kann ich mit diesen Verletzungen, so weh sie auch tun, umgehen, weil ich Dich ebenso verletzt habe und weil ich weiß, daß Du vieles selbst aus Verletzung heraus so sagst und machst.
Ich hatte nur auch in früheren Streitereien immer die Hoffnung, daß Du auch weißt, wie ich manches wirklich meine oder eben nicht meine. Weil Du mich gut genug kennst.
Auch wenn natürlich da die Angst in mir ist, daß Du Dich tatsächlich so verändert hast, daß Dir tatsächlich alles nichts mehr
bedeutet, was wir hatten, daß Du die Gefühle , die Liebe zu mir, tatsächlich einfach abgestellt hast. Und daß Dir ein Leben ohne mich wirklich besser gefällt, Du vielleicht wirklich die Frau Deines Lebens nochmal getroffen hast.
So sieht es tatsächlich aus und damit muß ich lernen, zu leben, irgendwie.

Es gibt zwei Möglichkeiten, wie es in Dir ausschaut-entweder bist Du so kalt und desinteressiert, so unnahbar, teilweise so fremd,weil Du Dich und Dein Leben, Deine gefühle, selber schützt, um nicht nochmal so verletzt zu werden oder

Du bist so, um bei mir Wut zu erzeugen und es mir dadurch vielleicht etwas einfacher zu machen, daß Du wirklich abgeschlossen hast und mich nicht mehr liebst.

Wenn ich an unsere gemeinsamen Jahre und an alles denke, glaube ich fest an die erste Möglichkeit-sehe ich aber die Realität, bin ich hoffnungslos.

Schatz, ich habe Dich immer so gesehen, daß Du Dein Herz so richtig wirklich nur einmal verschenkst. So ist es jedenfalls bei mir.

Und ich gebe zu-ich bin eifersüchtig. Nein, Eifersucht ist das falsche Wort. Es tut einfach saumäßig weh, wenn ich dran denke, daß Du all das, was wir hatten-nicht nur sexuell-mit einer anderen genauso schön erlebst.

Ich habe jetzt schon wieder viel zu viel zu unserer Situation geschrieben. Was mich eben so bewegt.

Egal, was wir erlebt haben-es war von Anfang an so viel Vertrauen, Natürlichkeit da.

Mich so daneben zu sehen während der Geburt-ich fühlte mich so häßlich und habe doch gewußt, daß ich für Dich dennoch schön bin.

Unsere Gedanken über z. B. Probleme oder Situationen anderer, die sich fast immer gleichten.

Weißt Du noch die eine verrückte wilde Nacht auf Jamaika? Draußen zwischen den geckos? Wo uns jeder hätte sehen können?

Unsere -auf beiden Seiten-feinen Antennen dafür, ob wir lieber zärtlich und liebevoll miteinander schlafen oder
leidenschaftlichen hemmungslosen Sex haben-daß Gespür alleine ohne Worte dafür. Das Sich-Gehen -lassen können, sich Dinge ins Ohr flüstern und sagen.....Deine Fähigkeit, mich dazu zu bringen, mehrmals zu kommen und Dir selber zeit zu lassen....
oder auch nur mal so aneinander kuscheln. Oder sponatn in der Badewanne....

Unsere Unternehmungen, unsere Urlaube, unsere Hochzeit.

Ich habe immer geglaubt, daß wäre etwas Besonderes, das immense Vertrauen einer Liebe.
Und-ja, ich geb es ja zu-es tut weh, daran zu denken, daß Du das alles mit einer anderen ebenso erlebst, daß es mit einer anderen ebenso schön ist, so intensiv. Daß Du eine andere so berührst und eine andere Dich berührt.

Ich könnte das einfach nicht. Und glaube mir-es war nie etwas mit einem anderen und wird es auch nicht sein.

Vielleicht ist es idiotisch, so etwas zu sagen. Aber wenn ich es denn so nötig habe, mach ich es mir lieber selbst.
Ich habe mich nämlich auch einmal für Dich entschieden.
Sicher gehen viele auseinander-aber oft wegen sehr gravierenden Dingen wie Fremdgehen oder so, und viele finden irgendwann jemand Neues.Und die meisten Männer sind sexuell da eh anders gepolt als Frauen. Aber Du warst nie wie andere Männer und ich habe Dir wirklich geglaubt, als Du mir sagtest, Du hättest nie mit ner anderen während der Trennung. Auch ich war Di r immer treu. Trotz Trennung.
Ich glaube aber auch, daß nur wenige die großé Liebe wirklich treffen. Und die, die sie gefunden haben, bei denen bleibt sie.

Schatz, ich liebe Dich mehr als alles andere auf der Welt-die Kleine auch , ja, aber anders. Und hier geht es nicht um sie. Sondern um meine Gedanken.
Auch an das denke ich oft-zu dritt morgens im Bett zu kuscheln...

Nach außen hin wirke ich stark, ist vielleicht auch ein Ausdruck von etwas Stärke, mein leben mit der Kleinen weiterzuführen und viel mit ihr zu unternehmen, auch mal wieder lachen zu können. Und vielleicht sollte ich Dir tatsächlich nur diese Stärke zeigen und nicht meine Schwäche-wie ich das jetzt tue-aber das gehört zu Offenheit dazu und wenn Du drüber lachst oder genervt bist, weil Du mich nicht mehr liebst, so ist das eben mein pech. Ich vertraue Dir nunmal und denke an meinen Mann, so wie ich ihn kenne-da kann ich Schwächen zeigen.

Ich kann nichts mehr tun, als mich damit abzufinden. Ich bin satrk-für die Kleine schon allein-aber im inneren sieht es anders aus.

Ich liebe Dich so sehr und hoffe, daß Du mich und unsere Liebe nie vergißt.

Deine Frau
 

Carmen

Namhaftes Mitglied
Erstmal hält Dich hier keiner für deppert, es ist mehr als normal, daß man mit seinen Gefühlen Acherbahn fährt, es ist vollkommen ok so...

Oh mann, Nicky... der Brief ist wunderschön, Du hast die gleiche Gabe Deine Gefühle total romantisch zu formulieren wie ich.
Ich konnte meine innersten Gefühle auch immer am Besten ausdrücken, wenn ich sie geschrieben habe, das ist immer noch so.

Ich an Deiner Stelle hätte aber vielleicht doch noch um eine Entscheidung gebeten, sonst weißt Du ja wieder nicht, woran Du bei ihm bist.

Ich hoffe so sehr für Dich, daß er endlich erkennt, was er an Dir hat, und Dir endlich Gewißheit gibt, ob es für Euch eine gemeinsame Zukunft gibt oder nicht. Mit dieser Ungewißheit mußt Du ja bald zugrunde gehen... Sowas tut bestimmt verdammt weh und ich finde er hat kein Recht, Dich so lange hinzuhalten... Er muß Dir einfach sagen, wie er darüber denkt!

Ich drück Dich ganz dolle :maldrueck

Carmen
 

morgashh

Mama powered by emotion
carmen hat recht, du hast wirklich ein tolle art zu schreiben. der brief ist sehr schön.
ich würde ihn allerdings eher nicht zu einer entscheidung drängen. halte noch durch, ich wünsche dir ganz viel kraft dafür.
:maldrueck
 
N

Nickyta

Guest
Du hast rechts-je mehr ich ihn bedränge, umso mehr sperrt er, denkt dann, ich wolle nur wieder meinen Willen durchsetzen.

Ich versuche jetzt, keinerlei persönlichen Kontakt zu ihm zu halten, was auch -mit etlichen Bitten meinerseits, doch nicht mehr anzurufen-ganz gut klappt.

Und teile ihm im Hintergrund meine Gefühle und Gedanken mit. Z. B. mit den Briefen-auf die erwarte ich nicht mal ne Antwort, weil er nur eine Emailaddy auf der Arbeit hat-er druckt sich das immer aus und nimmt es mit nach Hause. Ich versuche es halt still und leise im Hintergrund.

Vorhin habe ich ein Paket fertig gemacht für ihn. Habe darein ein paar Fotos und einen Teddy von mir geatn. Er weiß, was dieser Teddy mir bedeutet-ich habe ihn vor 33 Jahren zu meiner Geburt bekommen von meinen Eltern-ich habe schon so viele Tränen in diesen hineingeweint.

Und ich habe noch einen recht guten text gefunden:
Auch heute noch..

Schon wieder morgen morgen,
hab wieder von Dir geträumt.
Ein Bett kann so groß sein,
ohne Dich, mein Freund.
Du warst bei mir jede Nacht,
ich bin mit Dir aufgewacht.
Jetzt so ohne Dich, daß ist neu für mich.
Ich vermiß Dich so...
und ich nehm auch heute noch,
Dein Kissen nachts in meinen Arm,
so als wäre es ein Teil von Dir,
mit dem ich träumen kann.
Und ich stell auch heute noch, 2 Tassen auf den Tisch,
daß Du nie mehr heimkommst, alles glaub ich, nur das nicht.

Schon wieder abend, ich geh allein durch die Stadt,
ein Tag kann so lang sein, wenn man Sehnsucht hat.
Früher traf ich mich mit Dir,
immer nach der Arbeit hier.
Dich nie wiedersehen-wie soll das nur gehen...
Ich vermiß Dich so...
und ich hab auch heute noch-so ein Gefühl in mir,
daß ich eines Tages nochmal lebe noch mit Dir.

Schiffbruch in meiner Seele....
 
N

Nickyta

Guest
äh...vielleicht halten mich jetzt ein paar für albern...aber ich habe diesen Teddy so lange, er ist so alt wie ich und er weiß, was er mir bedeutet, daß war ein riesenschritt für mich
 
N

Nickyta

Guest
dafür habe ich einen Stoffhund hier , den ich ei8nmal von ihm bekommen habe....ich muß dazu sagen, ich bin Stofftierfan :D
 

Carmen

Namhaftes Mitglied
Ach Nicky,

ich hoff, daß er das zu würdigen weiß...

Das Gedicht ist wunderschön und ich bekomm schon wieder feuchte Augen...

Wünsch Dir eine gute Nacht.

Carmen
 
N

Nickyta

Guest
Ich kann nur abwarten und bleibe im Hintergrund. Und hoffen.
Mehr kann ich nicht tun, aber ich fühle mich besser, als hilflos und untätig rumzusitzen und nur zu grübeln
 
N

Nickyta

Guest
So langsam muß ich doch nerven?

Ich bin mal wieder völlig down, alles zusammenreißen und versuchen, stark zu sein, bringt nichts.
Wie viele Tränen kann ein Mensch weinen?
Ich habe ihm gerade nichmal geschrieben...

äh...ich sollte vielleicht (???) darauf hinweisen, daß der Brief an manchen Stellen nicht ganz jugendfrei ist?Oops...


Hey Schatz,

es tut mir leid, aber mein geschriebener Brief, den ich angefangen
habe, ist doch recht schwer zu lesen bei meiner Sauklaue.

Ich liebe Dich mehr als alles andere auf der Welt , möchte Dir
weiterhin alles öffnen und Dich an meinem /unserem Leben teilhaben
lassen, werde nie aufhören, zu kämpfen.

Wir waren vorhin bei Micha und Frank.Frank sagte mir, wie Du wohl
jetzt so -aus seiner Sicht-über Frauen und uns denkst.

Nun-ich weiß ja, wie das früher bei Dir war mit Deinen früheren
Freundinnen. Und wie Du damit umgegangen bist.

Eben darum habe ich unsere Liebe immer als etwas Besonderes angesehen.
Habe immer auf Dich vertraut und Du hast mir ja auch 7 Jahre gezeigt,
daß es so ist. Aber kann man bei etwas Besonderem wirklich einfach den
Schalter umdrehen und das warŽs? Klar-Männer gehen anders damit um wie
Frauen. Du hattest innerlich immer so viele gefühle, warst auch
verletzbar-auch wenn Du das nach außen nie gezeigt hättest.Sicher-wenn
Du noch Gefühle hast, würdest Du das wohl niemals jetzt zeigen, das
macht verletzbar.

Ach Schatz, ich weiß einfach nicht mehr, was ich denken, machen,
sagen, glauben soll.

Du warst zu mir immer anders wie in früheren Jahren, hast Dich voll
und ganz auf mich eingelassen-wenn Du das vielleicht auch nicht immer
so ausdrücken konntest, so konnte ich das in Deinem ganzen Umgang und
allem spüren.

Du hast gesagt, daß Du Gras über die Sache wachsen lassen willst, bis
ich es verarbeitet habe. Schatz-ich habe mein Leben äußerlich gut
organisiert mit der Kleinen, aber meine Liebe zu Dir werde ich niemals
verarbeiten, die wird immer bleiben.

Und Du hast gesagt, daß Du das letzte halbe Jahr nur wegen der Kleinen
die Füße still gehalten hast. Wärest Du sonst eher gegangen? Du hast
noch vor ein paar Wochen zu mir gesagt, daß Du bis zum Ende glaubtest,
daß wir eine glückliche EHe führen. Warum hast Du nie etwas
gesagt?Frank meinte, Du wärest gegangen, wenn die Kleine aus dem
Gröbsten raus gewesen wäre-das widerspricht so sehr dem, was ich von
Dir weiß und kenne-Du hast immer gesagt, Du hasat Dich einmal für mich
entscheiden und da kommt nichts mehr, dazu stehst Du.
Das war , wie Du weißt, letztendlich meine Angst-daß wir, wenn wir uns
keine Auszeit nehmen, genau an dem Punkt landen, wenn die Kleine
größer ist.

Letztendlich zählt dennoch nicht, was andere denken oder sagen. Das
führt nur zu Mißtrauen.

Warum hast Du nie was gesagt, daß es Dir nicht paßt, hier zu wohnen,
mit den vielen alleinerziehenden? Mit den ganzen Sprüchen von Sabine
und so? Warum hast Du nie was gesagt, daß Du lieber in Mülheim wohnen
würdest?

Schatz, ich kann es nur so beurteilen, wie ich Dich kenne-ich kann so
wenig daran glauben, daß Du mir die ganzen Jahre etwas vorgespielt
hast.Zählt all das, was Du einmal wolltest oder mir gesagt hast, gar
nichts mehr? Hast Du Dich wirklich so verändert-auch innerlich?
Ich hatte mich im letzten halben Jahr unserer Ehe auch sehr verändert,
war einfach nicht mehr ich selbst-dennoch hast Du mich geliebt.

Ich habe so viele Fehler gemacht, daß weiß ich nach wie vor und stehe
auch dazu. Meine mitunter bestimmende und verletzende Art. Dinge, die
ich im Streit gesagt habe-wirklich schlimme Dinge-die niemals soi
gemeint waren. Das wußte ich bei Dir immer, denn auch Du hast im
Streit verletzende Dinge gesagt.

Du warst immer ehrlich zu mir-hast selber vor ein paar Wochen zu mir
gesagt, Du müßtest im Moment so reden-demnach würde ich im ersten
Augenblick sagen, Du konntest auch zu Frank nicht anders reden;zumal
Du Dir denken konntest, daß dieser mit mir spricht. Aber wo liegt
letzten Endes die Wahrheit?

Du hast ja auch durchaus Schritte auf mich zugemacht-um dann wieder
zwei zurückzugehen. Ich glaube daran, daß Du daas nicht gemacht
hättest, würdest Du mich nicht mehr lieben. Genauso glaube ich daran,
daß Du mir dann die Päckchen , Briefe und Schlüssel ohne Kommentar
zurückgeschickt hättest. Du warst immer für Klarheit. Aber wo liegt
die?

Schatz, bitte versteh hier jetzt nichts als Vorwurf oder Meckerei-es
ist schwer, es richtig auszudrücken. Ich versuche nur, innerlich für
mich klarzukommen und die Wahrheit zu finden. Und ich glaube an Dich
und an all das , was Du je gesagt hast. Dazu gehört auch, daß Du
sagtest, Im Moment muß ich Deinen Standpunkt akzeptieren. Es ist ja
nie so gewesen, daß ich das nicht tue-ich kämpfe einfach nur um uns,
unsere Ehe, unsere Liebe, unsere Familie. Aber ich verstehe Dich viel
zu gut sogar.
 
N

Nickyta

Guest
Ich glaube auch daran, daß es innerlich anders aussieht in Dir, als
Du je zeigen würdest. Du hast einen ungeheuren Stolz und Sturkopf und
mußt auch letztendlich vor Dir selber Dein Gesicht waren. Und
verschließt Deine Gefühle-so glaube ich daran, so wie ich Dich kenne.

Und lebst Dein Leben-in Ruhe, wie Du sagst. Liebling-klar gibt es
immer mal wieder Streit in einer Ehe-es kommt darauf an, was man
daraus macht und ich und wir haben es einfach falsch gemacht.

Wenn ich Dir sage, daß ich aus meinen Fehlern gelernt habe, ist das
keine leere Phrase. Ich kann Dir nur mein Wort geben und es Dir zeigen.
Sicher bin ich vielleicht manchmal etwas zu aufbrausend-vorsichtig
ausgedrückt. Aber das wußtest Du von Anfang an-ich denke aber, das hat
sich schon ein wenig in den letzten jahren gelegt gehabt, oder?

Ich will hier weder etwas erzwingen, noch Vorwürfe machen oder
sonstwas. Ich werde niemals aufhören, Dich zu lieben und zu kämpfen,
auch wenn es sinnlos ist.
Wichtig war, daß ich mein Leben äußerlich in den Griff bekomme und die
Kleine nichts von meiner Verzweiflung spürt. Sie ist so lebhaft, so
fröhlich und lieb.

Ein Neuanfang (tut mir leid, wenn ich davon rede) würde Toleranz,
Verzeihen und Liebe erfordern sowie ein langsames neues Aufbauen von
tiefem Vertrauen. Und ich glaube, wenn uns das gelingen würde, hätten
wir beide sehr sehr viel gewonnen-nicht nur füreinander, sondern auch
jeder für sich. Wir hätten eine völlig andere Basis.

Und Schatz-wenn Du uns noch die große Chance geben würdest-lass uns
nach Mülheim ziehen. Es war gedankenlos und egoistisch von mir, hier
wohnen bleiben zu wollen.Ich habe mehr Zeit wie Du und es wäre
sinniger-wäre es eigentlich immer gewesen-wenn ich nach Velbert fahre
zu Karin oder meinen Eltern, wenn ich diese sehen möchte, als Du jeden
Tag zur Arbeit umgekehrt.Daraus ist mit Sicherheit auch
Unzufriedenheit entstanden-die Hetzerei, das frühe Aufstehen und dann
ich, die immer gedrängelt hat, wann Du kommst. Ganz zu schweigen von
den zeiten, in denen Du abends nochmal los bist. Und ich kam immer
noch mit "Kannst Du mal dies, kannst Du mal das" Ich war so unbedacht,
so egoistisch-wenn auch nicht bewußt egoistisch, glaub mir das bitte.
Ich habe einfach nicht nachgedacht. Mal ganz davon zu schweigen, was
wir sparen würden an Benzingeld. Und letztendlich würde ich bestimmt
auch besser Arbeit finden in Mülheim-ist einfach größer. Vielleicht
wüßtest Du auch was? Und auch dort
finde ich mit Sicherheit Freunde für die Kleine und auch mich -alleine
durch Deine Freunde-wenn diese mich noch akzeptieren würden, was ich
schon glaube. Zumindest so, wie ich Christian oder Bernd einschätze.
Und wenn Steffie wirklich nur eine gute Bekannte von Dir ist, mit der
nichts war-so in etwa wie mit mir und Batte, dann käme ich auch damit
klar-am Telefon konnten wir ja ganz gut miteinander reden
letztendlich. Und auch zu Deinen Eltern würde sich der Kontakt
vertiefen können-ich bin offen und bereit, meine Fehler gutzumachen,
neu anzufangen und uns ein schönes Leben, in welchem wir beide
glücklich und zufrieden sind, zu schaffen. Ist ja letztendlich auch
eine Aufgabe der Frau-ein glückliches gemütliches heim zu schaffen für
Mann und Kind und dafür zu sorgen, daß der geliebte Mann und Partner
auch mal abschalten kann, wenn er nach Hause kommt von der Arbeit.
Und Celina würde mit Sicherheit auch in Mülheim einen KiGa-Platz
bekommen. Erstens gibt es da mehrere Kindergärten und zweitens hat sie
hier einen sicher-sowas zählt bei einem Umzug.
Ein kompletter Neuanfang. Der Weg wäre sicher nicht
einfach, aber wir haben doch nichts zu verlieren-außer unseren Stolz.
Wir können nur gewinnen und ich weiß und glaube daran, daß es gutgehen
würde-mehr noch, daß wir eine wirkliche Partnerschaft haben würden,
wie wirklich wenige das behaupten können. Weil wir diese Kriese
gemeinsam bewältigt hätten und gelernt haben.
Ich kann nur nochmal sagen, daß ich nichts bestimmen möchte hier oder
so-Du triffst die Entscheidung letztendlich-ich möchte Dir nur sagen,
wie ich manches sehe, auch wenn sich das vielleicht hier etwas konfus
jetzt anhört.

Glaube mir, ich habe mir das sehr sehr gut überlegt-ich würde überall
mit Dir hingehen und hielte einen Neuanfang in Mülheim für den
richtigen Weg. Ganz nebenbei gäbe es Dir auch Sicherheit-eben weil
Dein Vertrauen in mich und uns neu aufgebaut werden muß.
Und ganz am Rande wäre es auch für mich gesünder-einen nicht gar so
arg engen Kontakt zu meiner Mutter. Du weißt, wie ich das meine. Ich
liebe sie sehr, aber Du weißt, wie oft es zu Mißstimmungen kam, weil
ich mir manches zu sehr zu Herzen nahm.

Und -falls Du an den finanziellen Aspekt eines Umzuges jetzt denkst,
so wie ich Dich kenne-ich habe keine großen Ansprüche, an Möbeln haben
wir alles und wir haben auch noch Geld auf dem Sparkonto-daß bräuchten
wir dann dafür, aber ich bin sofort bereit, weiterhin zu sparen im
Monat-auch hier hat sich einiges geändert, ich hoffe, Du kannst mir
glauben.

Schatz, ich würde nie von Dir verlangen, eine sofortige Entscheidung
zu treffen, wie Du vielleicht jetzt denkst. Dafür sind bei Dir manche
Verletzungen vielleicht immer noch zu frisch. Aber ich werde Dich
immer lieben und uns immer als Familie und vor allem Ehepaar sehen,
Dir immer treu sein und kämpfen und warten. Sicher wäre es einfacher
und schön, wenn ich nicht nur daran glauben würde, sondern wüßte, daß
Du mich ganz tief drinnen noch liebst. Eigentlich glaube ich daran,
daß gibt mir Kraft und den Glauben, daß alles gut wird, aber manchmal kommen
Angst und Unsicherheit hoch in mir und Verzweiflung. Ich hoffe, Du
verstehst das.Sicher kann ich nicht abstreiten, daß ich Dir lieber
heute als morgen zeigen würde, daß ich Dich liebe und aus meinen
Fehlern gelernt habe. Bin nunmal eine Frau-Deine Frau!
Aber ich will gar nicht, daß alles so läuft, wie ich meine, daß alles
sofort laufen müßte. Wichtig ist doch, daß beide Partner es
wollen-egal, worum es geht, auch innerhalb einer Ehe. Das mußte ich
alles erst lernen.

Ich habe vielleicht immer zu viel verlangt-ganz sicher sogar.
Ich würde Dir niemals mehr in Deine Arbeit-sei es schwarz oder bei der
Stadt-reinreden oder wenn es mal Feiern bei der Stadt gibt, daß ich
immer gegen alles war. Im Gegenteil. Mir wäre nur wichtig, daß Du
weiterhin so ehrlich bleibst, weiterhin so Deine Liebe zeigen kannst
und vor allem Treue ist mir halt wichtig, aber da brauchte ich mir bei
Dir nie Gedanken zu machen -selbst jetzt nicht.Und ich weiß, wenn ich
meinen teil gebe, nimmst Du nicht nur, sondern gibst auch, indem Du
auch mal mit uns oder mir was machst.
Ich habe immer viel zu viel von Dir verlangt-ich kann jetzt nur sagen,
daß es mir leid tut. In eine Ehe muß man auch hineinwachsen und Fehler
gehören wohl dazu. Aber was macht man draus?

Ein Neuanfang erfordert natürlich auch Verzeihen und langsames
vergessen-neu aufeinander zugehen mit dem alten Vertrauen. Denn so
weit haben wir uns noch nicht voneinander entfernt. Wenn Du Dich nicht
tatsächlich so geändert hast und Deine Träume, dann sind wir uns noch
sehr nahe. Ich für meinen Teil fühle mich Dir so nah wie selten zuvor
-klingt paradox bei der TRennung-aber ich seh so vieles anders, seh so
vieles auch mal durch Deine Augen und verstehe so vieles jetzt-das
bringt mich Dir so nahe.

Arbeiten, sparen, mal in Urlaub fahren, für die Kleine da sein, als
Paar was erleben, wunderschönen Sex erleben und leben, versuchen,
unsere Wünsche und Träume zu realisieren...
 
N

Nickyta

Guest
Ich rede hier immer von einem Neuanfang-ich glaube nunmal an Dich, so
wie Du warst, wie ich Dich kenne, wie ich Deine Liebe zu mir gesehen
habe...nur dann ist das möglich, natürlich. Letzten Endes bleibt
natürlich in mir die Angst und Unsicherheit, ob Du mich einfach nur
tatsächlich nicht mehr liebst. Wir haben aber eine große Chance, an
die ich fest glaube, für uns beide. Für uns und unsere Zukunft, das
Aufwachsen der Kleinen, die sich so sehr danach sehnt, daß wir wieder
eine Familie sind. Näheres dazu weiter unten, denn natürlich möchte
ich auch noch was zu unserer Maus schreiben-Du verpaßt so viel durch
meine Schuld.

Liebling, natürlich werde ich mein -gesundes-Selbstvertrauen nicht
ganz verlieren, aber so eine Frau wolltest Du ja auch nie.
Nicht nur Ehepaar und Geliebte sein, sondern eben auch Partner, die
sich vertrauen und füreinander da sind-damit meine ichnicht, daß Du
springst, wenn ich rufe, daß war auch so ein Fehler. Aber das Du da
bist-gedanklich-für mich. Und das warst Du immer-ich habe das im
letzten halben Jahr nur völlig verdreht gesehen.

Letzten Endes muß ich auch noch erwähnen-auch wenn ich das gar nicht
mehr möchte-daß es natürlich auch Vertrauen erfordert, mir zu glauben,
daß mit Jens nie etwas lief, daß diese Bekanntschaft nicht anders war
als z. B. zu Batte. Und selbst was Batte angeht, halte ich es jetzt
für einen großen Fehler von mir, daß ich letzten Sommer alleine mit
ihm weg war. Das gehört sich einfach nicht.
Ich habe-seit Du die Kleine das letzte Mal abgeholt hast-keinerlei
Kontakt mehr zu ihm, habe diesen völlig abgebrochen. Und auch da war
das nur, weil ich so down war nach dem Sauerland und einfach reden
wollte. Noch ein Fehler. Ich weiß, daß Du mir glaubst, möchte aber ,
daß nicht ein Funken Mißtrauen bleibt, darum kannst Du ihn ja auch
selber mal fragen, ob was zwischen uns war.
Himmel, ich könnte nicht mal einen anderen auch nur küssen, ich habe
Dir vor dem Altar versprochen, immer Dir zu gehören, bis daß der Tod
uns scheidet-auch wenn ich nicht gar so gläubig erscheine, nehme ich
das ernst, denn ich liebe Dich so sehr und habe Dich ständig vor
Augen, träume wirklich jede Nacht und auch , wenn ich mich mittags mal
mit der Kleinen hinlege, nur von Dir. Weiteres dazu weiter unten auch.

Ich bin kaum noch im Netz, wenn, dann um z. B. an Dich zu schreiben
oder einfach nur Sachen zu verkaufen. Und es ist mir ernst-der Rechner
kommt weg. Vielleicht hast Du jemanden, der ihn kaufen mag? Mit dem
DSL-Modem? Oder jemanden, der sagen kann, was wir preislich verlangen
könnten?

Eines muß ich hier leider noch erwähnen-mein wütender Satz-...war mehr
Vater als ...sollte nichts anderes bedeuten, als das er niemals ein
Vater sein könnte, schon alleine, weil er niemals ein mann für mich
sein würde oder war. Verzeih mir...ich hoffe, Du weißt das und kennst
mich, daß ich in Wut unüberlegte Dinge oft gesagt habe, die genau das
Gegenteil bedeuten. Auch das werde ich in den Griff bekommen. Das weiß
ich.
Genauso wie mein Nicht-so-gut-umgehen -können mit Geld-vielleicht wäre
es besser gewesen, ich bekomme sozusagen Haushaltsgeld von Dir.
Wie gesagt-ich sehe so vieles anders jetzt.
Ich kann nur beten, daß es nicht zu spät ist und wir in allerletzter
Sekunde den Dreh kriegen und es allen zeigen, daß es gutgehen kann.
Denn natürlich bekommst Du bestimmt zu hören"Bloß nicht, daß geht
nicht gut"-so wie ich auch. Aber ich höre nicht auf andere und glaube
an uns. Ich glaube, die Einzige, die wirklich noch an uns richtig
glaubt, ist meine Mutter. Na ja, und mein Dad im Prinzip auch-weil er
selber ähnliche Fehler hinter sich hat und halt hofft, daß wir diese
nicht zu spät erkennen. Und vielleicht auch, weil meine Eltern Dich
lieben.


Liebling, bitte denke daran, daß ich nichts zu erzwingen versuche, daß
die Entscheidung bei Dir liegt und ich einfach nur an uns glaube und
festhalte und kämpfe. Wenn ich sage"Gib uns diese letzte große Chance"
so meine ich damit nicht sofort-Du brauchst auch Zeit zum Nachdenken.
Es ist eine schlichte Bitte und der Glaube, daß Du mich tief in Dir
noch liebst. Und wir haben nichts zu verlieren. Celina ist Stark,
lebhaft und fröhlich. Ich denke, es ist mir trotz aller Trauerigkeit
gut gelungen, daß von ihr fernzuhalten. Du hast mal gesagt"wenn es
wieder nicht gutgeht, kriegt sie nen Knacks weg"-nein-sie ist noch
stärker wie ich und auch ich kam gut damit klar, im Gegenteil, für
mich hat es viel bedeutet, daß meine Eltern es nochmal versucht
hatten. Bei ihnen ging es leider nicht gut-aber aus anderen Gründen,
denn damals war Wolfgang schon da und war für 4 Wochen wieder
ausgezogen, weil meine Eltern es nochmal probieren wollten-das konnte
natrülcih nicht gutgehen und bei denen lagen auch viel gravierendere
Gründe vor-vieles habe ich erst jetzt erfahren, ich erzähl es Dir mal,
aber einen Knacks habe ich dadurch nicht wegbekommen.

Liebling, ich träume wirklich jede Nacht von Dir oder wenn ich mich
mal mittags mit der Kleinen hinlege. Manchmal sind es
Alpträume-entstanden wohl aus Trauer. Selbst von Steffie hab ich
geträumt, obwohl ich sie persönlich gar nicht kenne.
Und sehr oft sind es einfach erotische Träume-ungelogen-so real, daß
ich sie beim Aufwachen im Gedächntis habe-heute
nachmittag habe ich geträumt, wie ich Dir einen geblasen habe und Du
mich geleckt hast und wir uns immer wieder sagten, wie sehr wir uns
lieben.

Und dazu übergingen, uns unsere sexuellen Phantasien zu sagen-ich
träumte speziell von Sahne auf gewissen Körperstellen und was sich
damit anstellen läßt. Nur mit Dir könnt ich diese Phantasien leben und
erleben, nur mit Dir darüber reden.

Ich mit halterlosen Strümpfen in schwarz, String und BH, einem
schwarzen Seidenschal.....Sekt oder anderes-Mineralwasser?-im
Bauchnabel-träumst Du nicht auch mal davon?

Schatz-ich hoffe, Du verstehst, daß ich das anspreche, aber vielleicht
-wenn Du davon träumst oder daran denkst, wenn Du uns noch eine Chance
irgendwann gibst, wenn Du bereit wärest, einen Neuanfang in Mülheim zu
wagen...

vielleicht könnten wir es versuchen...ich könnte zu Dir kommen oder Du
nach Hause...wir könnten vielleicht ruhig und realistisch miteinander
reden-ohne Vorwürfe, ohne Wut, versuchen , Schritte zu gehen, über ein
Miteinander sprechen...uns lieben , die ganze Nacht...

Das muß nicht jetzt sein, versteh das nicht falsch bitte.
Aber ganz vorsichtig fragen kann ich doch? Vielleicht morgen abend,
wenn ich mit der Kleinen käme? Oder wenn ich Samstag abend quasi
"nachkäme"? Oder wir den Tag zusammen verbringen...und die Nacht? Und
wenn nicht dieses WE, dann irgendwann? Bitte, versteh das nicht
falsch, die Entscheidung liegt bei Dir.

Ich kann Dir nur mein Wort geben, daß ich mich geändert habe, daß ich
es nie wieder so weit kommen lassen würde.Und Dich schlicht um
Verzeihung bitten, um Offenheit, darum, Deine Gefühle zuzulassen und
mir wieder zu zeigen, lernen durch mich, mir wieder zu vertrauen und
letzten Endes und darum, unserer Zukunft-auch noch als knöchernes
altes Ehepaar-und auch der unserer Maus, eine Chance zu geben.

Manche sind bestimmt der Meinung(wie meine Mutter), daß ich Dir gar
nichts mehr offenbaren sollte, Dich erstmal in Ruhe lassen sollte.
Vielleicht stimmt das und ich mache wieder einen Fehler. Aber Du
sollst wissen, wie ich manches sehe und was ich denke und fühle. Und
wie ich mir eine Zukunft vorstellen würde. Ohne Druck.
Letztendlich waren wir so lange Jahre zusammen und kennen uns-kein
anderer kann das beurteilen.

Ein Fehler war bestimmt auch, Dich zu bitten, nicht anzurufen oder so.
Sicher-es tut weh, mit Dir zu reden oder gar, Dich zu sehen. Aber ich
habe nicht das Recht dazu-Du vermißt die Kleine und sie Dich und sie
freut sich, nur Deine Stimme zu hören-so wie ich auch.

Ich hatte wohl auch Angst, wenn ich Dir "normal"gegenübertrete, daß Du
denken könntest, ich wäre drüber weg-denn das wird nie so sein.

Du warst immer ein super Papa und ich glaube, Dir tut es schon weh,
sie nichtr jeden Tag sehen zu können. Du bist nicht wie andere Männer,
warst Du nie. Ich habe auch nie etwas anderes geglaubt.
 
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