Klaps auf den Hintern - Wie ist Eure Meinung?

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Elchen

Guest
Wenn ich meinen sage,der Weihnachtsmann kommt nicht,geht denen das am Allerwertesten vorbei..Die Gesichter würde ich von Beiden aber gerne mal sehen,wenn unterm Tannenbaum nichts liegen würde... :wow
 
I

Idgie

Guest
Liebes Elchen,
kann es sein, dass es ihnen am Allerwertesten vorbei geht, weil sie d a s einfach nicht glauben?

Wenn ich meinen Töchtern Hausarrest androhe, dann lachen die nur, weil sie wissen, d a s tue ich eh nie im Leben. Anders sieht es da schon mit Fernsehverbot aus!

Idgie
 
E

Elchen

Guest
Gamn genaus.idgie,sie haben die Erfahrung ja nicht gemacht,daß ich sowas jemals durchgesetzt habe......

Sie taruern aber dem Kaledner nach und bekommen wieder täglich eine Kleinigkeit von mir,obwohl ich den Kalender nicht mehr aufhängen werde....
 

Schnuffi011

Namhaftes Mitglied
Hallo elchen

unsere Kinder standen nach mehrmaligen Vorwarnen am Nikolausmorgen
vor lehren Stiefeln.

Guckten uns ganz entsetzt an und sagten wieso hat er nichts reingepackt.
Haben es dann aber akzetiert und untereinander diskutiert.
" Wir waren doch wohl arg zu böse"

Haben sich die ganzen Tage zuvor nur gezankt gestritten, siehe da mit einem Mal ging es sich zu vertragen.

2 Tage später haben sie dann ihre Sachen bekommen.
Es klappt etwas besser.

Aber diese Konsequenz mussten sie durchmachen,.
Schlagen tuen wir garnicht, gibt bei uns andere Konsequenzen.

Damit geht es ganz gut. Hätte meine Erziehung die ich erhalten habe nicht an die kiddys weiter geben mögen.
Habe damit auch noch ganz doll zu kämpfen.
 
I

IlkaM.

Guest
Es sind ganz unterschiedliche Menschenbilder, die in diesem Thread aufeinanderprallen.

Die eine Seite sieht Kinder als "unfertige Erwachsene", als "Tabula Rasa", "Noch-nicht-Menschen". Diese Kinder brauchen eine feste Linie. Einen roten Faden, an dem die Erziehungsberechtigten sich entlang-erziehen und an dessen Ende sie auf ein zufriedenstellendes Ergebnis hoffen.
Wie erreiche ich das Ziel, das ich mir für mein Kind ausgedacht habe? ist hier die Frage. Klaps? Ohrfeige? Andere Strafen? Oder doch die Tracht Prügel?

Die andere Seite sieht in Kindern auch schon Menschen, wenn auch kleine. Für sie hat Kindheit ansich einen Wert und eine Eigenständigkeit. Ein Kind ist so, wie es ist - es muss nicht erst gemacht werden.
Wie gestalte ich meinen Alltag mit dem Kind so, dass wir alle zufrieden sind? ist hier die Frage.
Klar: Ein Kind ist noch nicht so lange auf der Welt, als dass es deren Regeln und Grenzen kennen könnte. Diese muss es lernen. Aber "müssen" steht hier nicht im Sinne von "soll", sondern im Sinne eines unabänderlichen Erkenntnisprozesses. Und es ist allemal besser, das Kind erhält die Grundlagen dieser Erkenntnis zuhause in einer geborgenen Umgebung als später draußen in der Gesellschaft - wie es unzähligen Produkten der radikalen antiautoritären Bewegung ergangen ist.

Es schimmert vielleicht schon durch: ich zähle mich zur "anderen Seite". Und für mich sind - ich nenne sie mal so - negative Berührungen im Umgang mit Kindern genauso tabu wie im Umgang mit Erwachsenen. Dabei verspüre ich auch oft genug Erwachsenen gegenüber den dringenden Wunsch, ihnen eine reinzuhauen (oder sie zu "ohrfeigen"). Ich tue es nicht. Wieso sollte ich es also bei einem Kind tun? Weil es schwächer ist und sich nicht wehren kann? Weil es das manchmal "braucht"? Weil es mir eh ausgeliefert ist und ich von seiner Seite aus keine Angst vor einer Strafanzeige haben muss???
Nein, nein und nein! Das alles ist nur ein Zeichen meiner Geringschätzung des Kindes und meiner eigenen Feigheit.

In unserem Kulturkreis gilt die Intimsphäre sehr viel. Es ist und unangenehm, von Menschen berührt zu werden, wenn wir ihnen das nicht ausdrücklich signalisiert haben. Wir fühlen uns missachtet, ängstlich oder erniedrigt - zumindest aber unwohl - wenn diese unsichtbare Grenze überschritten wird. In solchen Situationen ziehen Erwachsene ihre Mäntel enger um sich und starren in eine andere Richtung. Oder sie werden aggressiv und fragen "Was starrst du mich so an?". Sie machen dicht, stoßen von sich, fahren all ihre körpersprachlichen Abwehrmechanismen hoch.

Aber bei einem Kind soll man diese Grenze einfach so überschreiten dürfen durch einen Klaps oder eine Ohrfeige? Das Kind fühlt sich also nicht erniedrigt, unwohl, ängstlich, aggressiv... wenn es in seiner Intimsphäre gestört wird? Es hat das auszuhalten??
Nein, nicht mit mir!
 
E

Elchen

Guest
Du hast vollkommen recht ilka und ich muss sagen,ich bewundere Eltern,die ohne Klaps auskommen..
Ich habe immer gesagt,wennich ein Kind bekomme,wird es niemals einen Klapps bekommen..Leidre habe ich da versagt.... :( Bin aber auf dem Wege der Besserung,weil ich es ja wirklich versuche,gut zu machen..
 
T

tuvalu

Guest
@ IlkaM.

Du hast das Problem grossartig geschildert. Ich glaub auch, dass es sich dabei
wie so oft um eine Frage des Menschenbildes handelt.

Was mich unter anderem interessiert, ist das viel zitierte Scheitern der
anti-autoritären Erziehung und wie der Begriff anti-autoritär in diesem Fall überhaupt definiert wird.
 
I

IlkaM.

Guest
Die antiautoritäre Bewegung aus den 60er Jahren entwickelte sich als Gegenpol zur damals noch sehr verbreiteten strengen, autoritären Erziehung.

Vor allem auch die Verbindung "autoritäre Erziehung -> Nazideutschland" war es damals, die denkende Menschen in Deutschland dazu brachte, in einer Veränderung des Umgangs mit Kindern die Chance zu einer Veränderung der Gesellschaft zu sehen. Man wollte keine Duckmäuser und somit potentielle Mitläufer/Untertanen mehr, sondern starke, frei denkende, wirklich mündige Menschen heranziehen.

Der Grundgedanke der antiautoritären Erziehung lautet, dass ein Kind sich aus sich selbst heraus entwickeln kann und alles, was es zum Leben und zum Umgang mit anderen braucht, in sich verankert hat. Dass es also durchs bloße Wachsen alle Potentiale ausschöpfen würde, wenn man es nur ließe.

Dieser Gedanke ist pervertiert worden dadurch, dass Kinder jetzt eben GAR KEINE Regeln mehr bekamen, keine Anhaltspunkte, keine Sicherheit, wie sie sich im täglichen Umgang geben sollten. Auch Kinder, die Regeln WOLLTEN, bekamen sie nicht - und somit wurde aus einem guten Gedanken wieder ein Dogma, ein Erziehungsstil, der Kinder ansich genauso über einen Kamm schert und in ein Schema presst wie die autoritäre Erziehung.

Die klassische antiautoritäre Erziehung, wie sie damals in den Kinderläden praktiziert wurde, gibt es heute wohl nicht mehr. Eltern suchen heute wohl mehr ihren eigenen Stil, und das Zauberwort heißt da in der Regel "Partnerschaft". Also nicht das klassische Erziehungsmodell - einer gibt vor, der andere gehorcht - sondern ein Aufeinander-Eingehen und schauen, dass die Bedürfnisse aller befriedigt werden. Vielleicht könnte man es als "Durchwurschteln" bezeichnen - mit einem Augenzwinkern ;-)
 
S

Sadhana

Guest
Hallo Ilka

Deinen Anmerkungen kann ich auch nur zustimmen. Schließlich geht es nicht darum autoritär zu sein, sondern eine Autorität. Der Untschied ist dabei erheblich. Ich bin mir dann darüber bewusst, dass ich ein Vorbild bin. Aber was stelle ich als schlagendes Modell dar? Entschuldigt, dass ich eben nicht so differenziere in Klaps u.a.. Der Begriff negative Berührung ist eine gute Idee.
Ein partnerschaftlich, demokratisches Miteinander vermag ich nicht immer zu leben. In Gefahrensituationen zeige ich auch Strenge, ohne den Selbstwert meiner Tochter anzugreifen.

Ich weiß, dass mein Weg weitestgehen gut ist. Ich bekomme das bestätigt allein dadurch, dass ich sie beobachte, sie in ihrer Lebendigkeit und Kreativität sehe. Es ist gut so. Stolz macht sich breit. Nicht alles ist mein Werk, sonder ein ganz großer Teil liegt in ihr. Ich habe es nur nicht unterdrückt. :love1

Sadhana
 
I

IlkaM.

Guest
Hallo Sadhana,

meine Tochter ist ja nu noch klein, und somit kann ich noch nicht mit eigenen Erfahrungen aufwarten. ;-)

Das, was Du schilderst, finde ich aber total normal und richtig. "Partnerschaft" mit einem Kind heißt ja eben nicht, es - ganz nach dem Motto "Es ist ja ein freier und selbstbestimmter Mensch" - von einer Katastrophe in die nächste tapsen zu lassen. Das wäre Vernachlässigung, und das ist es wohl auch, was viele Eltern heute tun (ohne sich dabei explizit eine Theorie zugrunde zu legen).
Sicher kann man Kindern viel mehr zutrauen, als gemeinhin angenommen wird. Aber irgendwo sind Grenzen - und dann erwartet ein Kind, das in einer gesunden Beziehung mit seinen Eltern lebt, auch, dass diese herbeispringen und verhindern, dass das Kind sich schadet.
Nur so kann es doch weiter neugierig und mutig auf die Welt zugehen: Wenn es sich auf seine Eltern und deren Urteilsvermögen verlassen kann.

Allgemein glaube ich wirklich, es ist die Grundhaltung, auf die es ankommt. Eltern machen genauso Fehler wie andere Menschen auch - alles andere zu fordern wäre Quatsch, und daran geht auch keine Kinderseele zu Bruch.
 
T

tuvalu

Guest
Genau, Sadhana, ich denke auch, dass ein Unterschied zwischen autoritär sein und ein Autorität darstellen besteht.
Der Unterschied besteht meiner Meinung nach in der Definition des Begriffes.

Wenn man die Autorität als Partnerschaft und Vertrauensbeziehung definiert sieht ist der Begriff anti-autoritär eigentlich unglücklich. Abgelehnt wird nur die Amtsautorität, die eine Herrschaftsanspruch stellt, allein deshalb weil sie exisitiert (ähnlich wie bei Vorgesetzten).
Jede Autorität abzulehnen wäre eher ein laissez-faire-Stil.

Ich kann mich an ein gutes Zitat dazu erinnern:

"Freiheit heisst nicht Zügellosigkeit" - Genau wie IlkaM. gesagt hat geht es eben nicht darum das Kind allein zu lassen, sondern ihm zu helfen, statt es zu bestimmen.
 
S

Sadhana

Guest
Meine Tochter hat mich mal gefragt: "Mama wer ist bei uns eigentlich der Chef?"

Daraufhin habe ich geantwortet. "Manchmal bist Du es, weil ich ganz viel von Dir lerne und weil Du in meinem Leben ganz wichtig bist und mein Leben mitbestimmst. Manchmal bin ich der Chef, weil ich dazu da bin, dass Du lernst und ich Dich auch schützen will."

Heute fragt sich mich nur noch manchmal, ob sie da (in der Situation) jetzt bestimmen kann. ;-)

@Tuvalu

Ja, Antiautoritäre Erziehung ist kein glückliches Wort, denn nach Neill und seiner Summerhill Schule, läuft das auch nicht ohne Strenge ab. Auch wenn die Schule eigentlich freiwillig und ohne Zwang ist, so hat das Wegbleiben doch seine Konsequenzen im Miteinander. Die Gefahr sich von den Mitschülern ausgeschlossen zu fühlen bleibt. Wichtig ist doch, dass die Dinge anschauliche gemacht werden, das die Kinder wissen, was, wann, wo, wie und warum so ist.
Eine Atmosphäre, wo die Dinge bestaunt und wo es geht erklärt werden, wird ein Kind nicht nur im Hirn ganz viel verknüpfen, sondern auch im Herzen wachsen.

Sadhana
 
K

kirena

Guest
Also ich hab von meinen Eltern auch ab und zu einen "Backs" bekommen wie so toll genannt. Erniedrigend war das, als ich älter wurde. Mein Vater hat dazugelernt - er hat gelernt, dass wenn er sich nicht beherrschen kann und ihm die Hand "ausrutscht" er mich ein Stueck mehr von sich wegschubst.

Ich sehe einen "Klaps" als Hilflosigkeit an. Wie schon gesagt, wenn dein einjähriges Kind am Weihnachtsbaum zieht und einfach nicht loslassen will, dann verliert man die Geduld und weiss nicht, was man noch machen soll - ergo: Hilflosigkeit!

Fakt ist allerdings, das Kinder nicht am Weihnachtsbaum ziehen, weil sie denken "na, jetzt ärger ich Mama aber mal!". Kinder sind Forscher! Die muessen doch alles noch lernen, was ihr schon längst wisst. Sie wissen nicht,
wie viel Kraft man anwenden muesste um diesen Baum umzuhaun - ihr wisst, dass ein kräftiger Ruck reicht. Die Kinder wollen LERNEN! Wenn sie am Weihnachtsbaum ziehen ist das ein Zeichen dafuer, dass ihr Lernenswille zur Zeit dort angekommen ist, dass sie gern wissen muessen mit wie viel Kraft man etwas zum fallen bringt - sie wollen ihre Kraft pruefen. Wo sind meine Grenzen, was schaffe ich alles umzuwerfen? Die Klötzchen sind einfach, das Breitellerchen auch, wie steht es mit diesem RIESIGEN Wehinachtsbaum?

Wenn euer Kind aus dem ganzen Haushalt Dinge zusammen trägt und einfach irgendwo liegen lässt, dann beschäftigen sie sich rgad damit, wie man Dinge einordnet - nach welchen Kriterien.

Oft gibt es fuer dieses Verhalten - das vor allem bei kleinen Kindern auftritt - Erklärungen. Es heisst nicht, dass ihr jetzt eure kleinen alles machen lassen sollt, was sie wollen, aber ihr könnt Hilfe anbieten. Geht mit den Kleinen, wenn ihr es schafft, z.b. auf den Spielplatz, wo sie an verschiedenen Dingen ziehen können (Seile die auf der anderen Seite ein Gewicht haben z.b.), gebt ihnen verschiedene Dinge, mit denen sie ueben und lernen duerfen!

Der "Klaps" bewirkt einzig und allein, dass das Kind nicht lernt, wofuer es sich interessiert und das ist unfair.

Sucht also nach Erklärungen in den Dingen, die eure Kinder machen, vielleicht fällt es euch dann leichter, ihnen Hilfe anzubieten bei dem was sie grad beschäftigt. Einmal auf die Finger haufen (LEICHT) ist immer drin, denn das tut nicht wirklich weh, sondern zeigt, dass das so nicht geht. Aber es damit belassen ist nicht gut...

Im uebrigen ist zum Thema der letzte Spiegel erschienen. Schaut mal rein, toller Artikel.

Liebe Gruesse, Kirena
 
E

Elchen

Guest
Kirena,bist Du wirklich erst 16???
Dein Schreibstil ist toll und ich hätte nicht gedacht,daß das aus der Feder einer 16 Jährigen stammen könnte :D
 
I

Idgie

Guest
Kirena, schön gesagt!

Wenn mein Kind immer auf die Herdplatte fassen will und ich ihm immer einen Schlag auf die Finger gebe, lernt es nicht, dass es die Herdplatte nicht anfassen darf, weil sie heiß sein könnte und es sich verbrennen könnte.
So kann ich nie sicher sein, dass es nicht doch das Anfassen versucht, wenn ich gerade nicht da bin.

Idgie
 
K

kirena

Guest
Ist also ein Klaps die richtige Methode? Ich glaube nicht.

Ok, ich denke es wäre wirklich etwas hart, das Kind ausprobieren zu lassen ob es weh tut oder nicht Aber ich finde "hauen" ist nichtmal die letzte Methode.

Kannst du gut Theater spielen?
Meine Mutter hat sich damals, als ich immer wieder ins Herdfeuer fassen wollte, sich hingesetzt und angefangen zu schluchzen. Ich bin zu ihr gegangen und hab sie wohl ganz verwundert gefragt, was denn los ist und dass sie nicht traurig sein soll. Sie meinte dann, dass dieses Feuer unheimlich böse ist und dass ich absichtlich dort reinfassen mag, weil ich sie nicht mehr lieb hab... Hat jedenfalls geklappt. Von da an hab ich mich niiie wieder dem Herdfeuer genährt, bis ich dann selbst kochen konnte... Psyscholoschie is dat Zaubawort.

Liebe Gruesse, Kirena
 

Blumenfarben

Neues Mitglied
Hallo :)

ich finde es echt sehr schön zu lesen, dass sich heute fast alle Mütter/Väter GEGEN Schläge aussprechen! :respekt

Allerdings habe ich auch mal gelesen, dass kleine Kinder mit Wut und Zorn und Enttäuschung nicht umgehen können. Und meiner gehört zu den Kindern, die sich dann fast ins Koma schreien, wenn er nicht seinen Kopf durchsetzen kann.

Zuerst versuche ich ganz ruhig mit ihm zu reden und ihm zu erklären, warum wieso weshalb. Versuche ihn zu vertrösten. Ihn abzulenken. Ihn zum Lachen zu bringen. Echt ALLES, was ich vollbringen kann. Und wenn´s dann aber gar nicht mehr anders geht und er immer noch brüllt und sich nicht beruhigen will, dann bekommt er eins auf die Finger (wenn wir nicht zu Hause sind) oder er muss in sein Zimmer. Und beides hilft sehr gut. Wie gesagt, Kinder können mit bestimmten Gefühlen nicht umgehen und brauchen dann entweder eine Veränderung der Situation (ihr eigenes Zimmer) oder einen körperlichen Impuls, damit sie dies von ihrem Zorn- und Wutgefühl ablenkt. Wie gesagt, das habe ich in einem Buch gelesen und finde es auch ganz brauchbar.

Auch ich habe als Kind oft mal eine an die Löffel bekommen oder eine Kopfnuss und zwei Mal sogar mit dem Kochlöffel auf den nackten Po. Ich finde heute im Nachhinein alles okay - nur das mit dem Kochlöffel nicht! Obwohl ich froh bin, dass man heute nicht mehr auf den Kopf schlägt, sondern eben auf die Finger.

Wenn wir auf eine heiße Herdplatte langen, dann tut das auch weh und wir werden nie wieder hinlangen. Und ich finde schon, dass Kinder eher etwas respektieren und Dinge nicht machen, wenn sie es spüren.

Nur finde ich sollte man nie aus Wut dem Kind eine auf die Finger geben. Denn das versteht das Kind überhaupt nicht.

Schöne Grüße

Nani
 
S

Sadhana

Guest
Hallo Nani

Ich finde es ganz wichtig, dem Kind seine Wut zu lassen. Ich finde es toll, dass Du auf friedfertige Weise versuchst Deinen Sohn zu trösten. Dennoch sollen Kinder ihrer Wut Luft machen. Ablenkung, durch Scherze machen etc. gibt ihm entweder das Gefühl nicht ernst genommen zu werden, oder als Mensch mit eigensinn nicht akzeptiert zu werden.

Ich habe meiner Tochter immer wieder gesagt "Du hast alles Recht wütend auf mich zu sein, weil ich dir .... nicht erlaubt habe." Die Grenze war immer dann da, wenn sie sich in einen Trotz so reingesteigert hatte, dass es zum Selbstläufer wurde. Da kamm dann auch mal das kalte Wasser ins Gesicht. Oder wenn es in einem Supermarkt war, hab ich sie auch mal geschnappt und bin zum Auto, damit sie sich dort abreagieren konnte.

Liebe Grüße

Sadhana
 
E

Elchen

Guest
Eine Freundin von mir hat mir mal erzählt,daß sie ihren Sohn,weil er frech war und sich so in seine Wut steigerte mit Klamoten unter die kalte Dusche gestellt hat..irgendwie war ich darüber ehrlich gesagt auch etwas geschockt,weil die für mich nicht minder schlimm als ein Klapps ist..Oder ?(
 
I

IlkaM.

Guest
Ehrlich gesagt finde ich das mit dem kalten Wasser eher lustig ;-) . Ich stelle mir so vor, wie der kleine Wüterich da plötzlich ganz begossen steht - im wahrsten Sinne des Wortes. Aber als Überraschungseffekt funktioniert sowas wohl nur einmal...

Dass Kinder ihre Emotionen noch nicht kontrollieren (können), ist soweit richtig. Ich finde aber, wir sollten als Erwachsene dies eher als Vorwand für Verständnis und Nachsicht nehmen und nicht als Grund zum Schlagen. Denn klar ist ja auch: Sie WERDEN lernen, ihre Emotionen zu kontrollieren, da müssen wir nur Vorbilder sein. Je mehr wir unseren Kindern auch mal unsere eigene Wut erzählen und dabei zB sagen "Wie gerne würde ich jetzt diesen Teller an die Wand schmeißen - aber ich tus nicht, weil man das nicht tut (beliebig auch mit einer echten Begründung ;))", desto mehr werden sie sich das zum Vorbild nehmen.

Ich kann mir allerdings gut vorstellen, dass genau diese Situation - der absolut hemmungslose Wutanfall - Eltern an ihre definitiven Grenzen führt und es sehr, sehr schwer ist, da nicht irgendwie zu reagieren, auch heftig. Wir MÜSSTEN das aber nicht tun! Kinder verletzen sich nicht in so einer Sitauation - die Selbsterhaltungstriebe funktionieren da immer noch. Und wenn wir die Kraft aufbringen, uns zu sagen "Das ist mir jetzt NICHT peinlich - ich stehe jetzt zu meinem Kind!", dann können wir das vielleicht auch einfach aussitzen. Abwarten. Ignorieren. Zur Not halt den goldenen Mittelweg finden wie Sadhana und das Kind irgendwo hinbringen, wo es sich in Ruhe auskotzen kann.
 
E

Elchen

Guest
Original von IlkaM.
Ehrlich gesagt finde ich das mit dem kalten Wasser eher lustig ;-) . Ich stelle mir so vor, wie der kleine Wüterich da plötzlich ganz begossen steht - im wahrsten Sinne des Wortes. Aber als Überraschungseffekt funktioniert sowas wohl nur einmal...

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Siehst Du,und da gehen unsere Meinungen auseinander..Denn ich sehe es fast schon als Demütigung an,ein Kind samt Klamottens unters kalte Wasser zu stellen......
 
K

kirena

Guest
Wenn auch ein bisschen spät, mir ist da in deinem Artikel was aufgefallen, Elchen.

Du schriebst "Das Fass hat sich langsam ueber die Woche lang gefuellt". Da liegt glaub ich der Fehler ..oder ein Fehler. Wenn etwas passiert, was ein Fass irgendwann fuellen könnte, sollte man doch gleich einschreiten, oder nicht?

Wenn dein Kind die ganze Woche Dinge zerstört (z.b), dann sollte man doch schon beim ersten Mal etwas versuchen zu unternehmen und nicht erst am Ende der Woche, wenn es einen wirklich zur Weissglut treibt. Kinder stellen immer ein Bezug zur Situation her. Wenn sie etwas zerbrechen am Anfang der Woche (mit Absicht) und die Mutter kann sich noch zurueck halten, dann aber am Ende der Woche zum wiederholten male irgendetwas machen, diesmal aber etwas total anderes können sie doch logischerweise keinen Bezug zum Geschehen herstellen.

Jedenfalls stell ich mir das so vor. Hab natuerlich keine Kinder und will um Gottes willen nicht "naseweiss" klingen.

Liebe Gruesse, Kirena :maldrueck
 
T

tuvalu

Guest
Was IlkaM. gesagt hat halte ich für sehr wichtig.
Leider kann man oft beobachten, dass Eltern oft wütend werden, wenn sich ihre
Kinder in der Öffentlichkeit "peinlich" verhalten. Häufig scheint es, als sollte
vor allem demonstriert werden, wie brav und wohlerzogen das Kind ist.
Offensichtlich wird es als gesellschaftlich wichtiger angesehen, das sich auch ein
kleines Kind innerhalb sämtlicher Normen bewegt, als dem Kind gewisse
Freiräume zuzugestehen. Dieses Verhalten wird jedoch von der Umwelt gar nicht
anders gewünscht, oft kann man sehen, dass über Eltern "ungezogener" Kinder
(z.B. im Supermarkt) getuschelt und ihre Erziehung verurteilt wird.
Denoch halte ich es für wichtiger in solchen Situationen auf Seiten des Kindes zu
sein und ihm, wie Ilka und Sadhana gesagt haben, auch mal das Wütendsein
zuzugestehen.

Besonders oft habe ich erlebt, dass Kinder selbst in Spielzeugläden extrem
herablassend behandelt werden. Sobald sie etwas anfassen, ernten sie
mindestens böse Blicke und stehen unter Generalverdacht etwas zu stehlen
oder zumindest zerstören zu wollen. Das ist leider in Deutschland ein weit
verbreitetes Phänomen und sagt einiges über die Kinderfreundlichkeit dieses
Landes aus...
 
K

Katrin

Guest
Mir ist bei meinem Großen auch öfter mal "die Hand ausgerutscht" :( , und ich bereue das total. Es hat nichts gebracht, hinterher haben wir meistens Beide geheult. Und es war immer die Hilflosigkeit, die mich dazu gebracht hat :wand .
Bei dem kleinen ist mir das noch nie passiert, und darauf bin ich stolz.
Aber es sind eben auch Kinder wie Tag und Nacht.
Es kostet viel kraft, Kinder ohne Schläge zu Erziehen, aber es lohnt sich :]
Gruß Katrin
 
S

Sadhana

Guest
Hallo Ilka und Tuvalu

Genauso sehe ich das auch. Warum soll es denn auch nur darum gehen, dass Kinder den Respekt vor Erwachsenen lernen, wenn wir "Erwachsene" es nicht schaffen, ebenso Respekt zu zeigen? Denn auch da sind wir Vorbilder.

Kinder üben gerade durch solche Trotzanfälle sich von den Eltern abzugrenzen. Sie entwickeln ihren eigenen Willen. Das wirkt doch nur so extrem, weil sie das selbst noch nicht ganz so steuern können.

Ich war mal mit einer Freundin in einem Cafe. Meine Tochter wollte mit dem Wasser im Hundenapf, der da stand spielen. Ich habe es ihr verboten und sie bekam einen Wutanfall. Ich habe sie in den Arm genommen und sie schrie. Ich hatte nicht eingesehen das Cafe zu verlassen, sondern habe in ruhigem Ton mit ihr gesprochen. Die Kellnerin wollte ihr Kekse schenken, um sie abzulenken. So musste ich auch sie bruhigen und ihr sagen, dass sie sich bestimmt gleich wieder beruhigt. Viele mögen in solch einer Situation fluchtartig das Feld verlassen. Aber warum? Kinder sind ein mittlerweile sehr wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft und sie entwickeln sich, probieren aus, provozieren vielleicht auch. Es ist aushaltbar, wenn wir uns bewusst machen, dass es für die Entwicklung notwendig ist. Das persönlich zu nehmen ist nicht angebracht.

Ich weiß es bedeutet Stress, nur dieser Stress ist nicht das Schreien und Wütendsein des Kindes, sondern unsere Interpretationen dazu.
Kaltes Wasser hat nichts demütigendes, sondern ist eine Unterstützung, um Kinder wieder in das Hier und Jetzt zu bringen, wenn der Anfall außer Kontrolle gerät. Meine Tochter hat in ihrer Trotzzeit manchmal geschrien bis sie erbrach. Wasser ins Gesicht hat das verhindert.

Liebe Grüße

Sadhana
 
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